Insbesondere
5.2 Metaphysik
5.3 Ontologie
5.4 Erkenntnistheorie
5.5 Methodologie
5. 6 Wissenschaftstheorie
5.7 Sprachtheorie
5. 8 Logik
5. 9 Logik von Wertungen
5. 10 Mathematik
Insbesondere
5.2 Metaphysik
5.3 Ontologie
5.4 Erkenntnistheorie
5.5 Methodologie
5. 6 Wissenschaftstheorie
5.7 Sprachtheorie
5. 8 Logik
5. 9 Logik von Wertungen
5. 10 Mathematik
Die Erarbeitung geistiger Produkte – zum Beispiel in der Bildung von Hypothesen – geschieht auf einem verschlungenen Weg, der zwei Charakteristika hat. Man muss sich darum bemühen, die Identität zu bilden zwischen dem, was objektiv ist und den zugehörigen Begriffen und man muss diese Begriffe „erzeugen“. Der letztere Vorgang verlangt freie Phantasie-Strukturen.
Genauer gesagt, es geht um die relativ freie Erfindung von Tatsachenbegriffen ( E ), Zielen ( I ) und Beziehungen ( N,G ) zwischen ihnen.
Man kann davon ausgehen, dass bereits in früheren geisteshistorischen Phasen sich das abspielte, was jedem forschenden Menschen heute immer wieder begegnet: Aus der Einheit von Einbildungskraft und Vorstellung kristallisieren sich diese zwei Schwerpunkte heraus. Zum Beispiel ist die Betonung der freien fiktionalen E und I die Basis von Kunstwerken und der Ästhetik Und die Betonung der weniger phantasiereichen E und I bildet die Beschränkung auf das tatsächlich Gegebene, als Basis von Wissenschaften. Der Identitätscharakter von E stellt sich als konkreter Teile der Realität dar und als das objektive Wissen davon. Es geht aber auch um den freien und unendlichen Raum des Überganges zwischen den zwei Polen E und I .
Die philosophische Spekulation hat sich darum zu bemühen, in diesen unendlichen Übergangsfeldern die freien geistigen Bewegungen der Phantasie mit den notwendigen Tendenzen zur Fixierung und Identitätsstiftung zu verbinden.
Wie es die philosophische Erkenntnis zugleich tut, vereint auch die allgemeine Forschung und Hypothetik die Eigenschaften des wissenschaftlichen Arbeitens, das eine Identität zu erzeugen versucht mit jenen geistigen Tätigkeiten, die für sich der Freiheit der Phantasie Priorität geben Man folgt nicht allein der Phantastik und der Willkür, aber auch nicht nur den streng vorgegebenen Denkstrukturen
Dieses Grenz-und Übergangsgebiet der Hypothesen und Fiktionen kann man auch „Erfindung“ oder „heuristische Arbeit“oder ähnlich benennen. Es ist ein tendenziell unendliches Beziehungs-Netz , zwischen Erfahrungen, Ursachen, Gesetzen und freier Phantasie und Willensakten. Diese Variante des prinzipiell unendlichen „Übergangsfeldes“ ist nicht ausschöpfbar. So wird es „Erfindungen“ immer wieder geben.
Zur Lösung wissenschaftlicher Probleme sind die G-Methoden – wie die empirische oder das rationale Gleichsetzen – unerlässlich. Sie reichen aber in der Hypothesenbildung nicht aus. Wahrscheinlichkeits-Aussagen gehören zu den N/G-Verfahren. Sie bilden eine formale Brücke zwischen der völligen Unkenntnis und dem endgültigen Beweis, also der Identitätsbildung durch eine G – Methode. Alle N/G-Methoden sind abstraktere Fassungen der grundlegenden „Unsicherheit“, welche sich durch die Relationierung von Negations – und Identifikationsverfahren ergeben.
Das zunächst ungesicherte freie Suchen mündet dann als erstes im Aufstellen von Hypothesen über – zum Beispiel – „Methoden“ und „Begriffe“; wobei nicht zu übersehen ist, dass es in der alltäglichen und wissenschaftlichen Praxis oft nur um die Auswahl aus einem Vorrat an Methoden und – eventuell ähnlichen – Begriffen gehen mag.
Diese Art der Wahrheitssuche ist ein sachlicher und zeitlicher Prozess, den ich als Variante der „allgemeinen Entwicklung“ sehe und der daher mit deren mehrfachen „Übergängen“ und Unendlichkeiten verbunden ist. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass es auf diesem Weg stets vielfältige, sich widersprechende Überzeugungen gibt, deren Wahrheitsgehalt immer wieder kritisierbar ist. Im Alltag und in den Wissenschaften wird die Wahrheit sicherlich nicht als abschließende Identitätsbildung gefunden. Es sind vielmehr die Prozesse innerhalb der einzelnen unendlichen Übergangsfelder, welche die Postulate der Erkenntnis immer wieder angreifbar, veränderbar und aufhebbar machen.
Alle diese unendlichen Übergangsfelder – wie beispielsweise der Übergang von der Wahrnehmung zur rationalen Erkenntnis – sind Quellen der „Unsicherheit“. Es gibt in der Methodologie nun einen Weg, um diese Unendlichkeiten in endlichen Erkenntnis-Strukturen zu erfassen, und in diesem Falle die Unsicherheit durch die Bestätigung einer Hypothese zu beseitigen. Das ist die Umwandlung des N/G – Modells der doppelten, aber steuerbaren Unendlichkeit in das N-G-Modell.
Die philosophischen Richtungen unterschieden sich oft darin, nur die eine oder die andere Methoden-Art zu bevorzugen. So anerkennt jede positivistische Philosophie allein die G – Methoden. Auch wenn heute die dadurch allzu abstrakt begründete Vormachtstellung des Positivismus in dem philosophischen Konzept der „Geltung“abgemildert wird, geht es doch auch hier noch um eine szientifische Übereinkunft, die das Zustandekommen der Gesetze, Regeln, Urteile und deren allgemeine Wertschätzung im Dunkeln lassen muss, weil das Problem der Zusammenhänge von Werturteilen und empirisch Festgestelltem so nicht zu lösen ist.
Die andere Seite im übergreifenden N–G-Modell ist die Methode der abstrakten Negation ( N ), wie das in agnostisch ausgerichteten Philosophien üblich ist.
Der Agnostizismus lehrt die prinzipielle Unerkennbarkeit der Wahrheit und der Wirklichkeit – zum Beispiel auch die Unbegreiflichkeit Gottes. Stets gab es in der Geschichte des Geistes
Erscheinungen, die der Mensch nicht erklären konnte, woraus dann aber in konsequenter Weise der noch kühnere Schluss gezogen wurde, dass prinzipiell keine Erklärung möglich sei. Wenn Descartes den fundamentalen Zweifel an der Möglichkeit der Erkenntnis überhaupt formuliert, so ist ihm doch das zweifelnde Denken gewiss, was wiederum aufschlüsselbar ist als Wechselspiel von Verneinung des Erkennens ( N ) und Gewissheit ( G ) auf der subjektiven Ebene – was mithin zur N/G-Methodik führt.
Der Zweifel an der Gewissheit des Erkennens ist Teil des umfassenderen Problems der Reflexion des Denkens auf sich selbst. Das menschliche Reflexionsvermögen auf sich und damit auch auf die Welt, also die Konstitution des selbstbewussten „Ich“ lässt die Methoden der N-G-Art mit denen der N/G-Art in ein Wechselspiel treten. Hegel hat das verkürzt als die „absolute dialektische Unruhe“ bezeichnet.
In dieser Situation der unendlichen Wechselwirkungen und der unbegrenzt differenzierbaren Übergänge vom Nichtwissen zum Wissen hat man mithin drei mögliche methodische Wege – N-G, N/G sowie beider Verhältnis. In der wissenschaftlichen und philosophischen Forschung aber ist es durchaus eine menschliche Reaktion gegenüber den Unendlichkeiten des Überganges – neben den genannten der strikten, aber einseitigen Festlegung auf N oder G und den Dynamiken von N/G – zunächst erst einmal eine aporetische Haltung einzunehmen. Ein Nichtwissen aus einer Pattsituation, zum Beispiel bei zwei konkurrierenden, widersprüchlichen Lösungen führt aber stets zu den beiden Methoden-Arten zurück. Wir lösen diese Situation auf, indem wir sagen, dass es eigentlich stets um „N-G zu N/G“ geht, und, nur eine der beiden Methoden-Arten allein zu nutzen, führt in der Praxis der Arbeit und Forschung zu Problemen der Abstraktion, der Entfremdung oder zu einer „Entgrenzung“.
Das skeptische, zweifelnde Innehalten gegenüber einem Sachverhalt oder einem Urteil ist in sich geprägt von beidem, dem Entscheidenwollen und der Zurückhaltung dabei – wie es jedem Übergang von Gefühlszuständen zum Denken eigen sein kann. Das erscheint als „methodischer Zweifel“, der Aufforderung, die Wahrnehmungen und den eigenen Standpunkt noch einmal zu überprüfen.
Die reflektierende Besinnung der Philosophie zeigt also, wichtige Voraussetzungen jeden Wissens und die Entstehungsbedingungen aller Erkenntnisse sowie die Antriebskraft dazu sind das Wissenwollen und gleichzeitig der Zweifel daran, ob die Methoden – Wahrnehmung und Gedankenarbeit – die angestrebte Wahrheit erreichen können.
Auf diesem Übergangsfeld zwischen menschlicher Subjektivität und außermenschlicher Wirklichkeit, wird die angestrebte „objektive Erkenntnis“ durch Entwicklungsschritte erarbeitet. Dazu bedarf es aber jener Größen, die als „Wollen“ und „Zweifel“ die Denkarbeit zu stören scheinen; sie sind Varianten von I und N/G .
Das ebenfalls beliebte „Nochnichtwissen“ ist eine N- Figur. Das fertige „Wissen“ ist eine G-Figur. Beide sind formal gesehen platonisch-ideale Ideen; wir fassen sie in „N-G“ zusammen. Das Erzeugen des Neuen, das heißt des Wissens aus dem Nichtwissen und auch der Zweifel über das bereits Gewusste sind dagegen subjektive Kontingenzen. Ihre Existenz erzeugt eine Erweiterung der idealen N-G- Wahrheitsvorstellungen. Die Erweiterung modelliere ich als N/G. Es ist die allgemeinste Form der Relation zwischen N und G . Das Übergangsfeld zwischen N und G wird jetzt zu unendlich dynamischen und gerichteten Bewegungen, die die unveränderlichen Charaktere von N und G erst einmal beseitigen, allerdings mit dem Ziel, später wieder aus diesem „Werden“ eine feststehende traditionelle „Wahrheit“ zu machen. Nebenbei sei erinnert, liegt die Ursache für diese mögliche Dynamik der G und N in deren – komplizierter- Entwicklung aus den z und w , und die Dualität der Relationen stammt aus den zwei Quantenphasen
Es ist also nicht so, dass es nur die philosophische – und konkrete – Situation der Wahrheit oder die des Zweifels gibt. Vielmehr gibt es beides, sich einander abwechselnd, ja sogar einander erzeugend.
In der beginnenden Neuzeit vertieft sich der Zweifel an der Möglichkeit „wahrer“ Erkenntnis bei Wissenschaftlern und im Alltag mit den gleichzeitig deutlicher werdenden Umrissen der Emotionalität und darin des Wollens, der Interessen ( I ). Vorher spielten diese keine explizite Rolle in der wissenschaftlichen Reflexion. Genauer gesagt, ein meist unreflektiertes gemeinschaftliches Interesse bestimmte die Einschätzungen und Handlungen des Einzelnen. Die Gemeinschaften der Forscher in den einzelnen Wissenschaften versuchen bis heute immer wieder und diesmal in fortwährender kritischer Diskussion die Möglichkeiten zur Begründung „wahrer“ Erkenntnis zu finden. Die Zweifel und Unsicherheiten des einzelnen forschenden Menschen sind damit subjektiv wohl abgemildert, aber prinzipiell auch wieder auf die Gemeinschaft verschoben. Übrigens wiederum nach dem bewährten philosophischen Mechanismus, der beides zu vereinen sucht, die Identität der gemeinsamen Gewissheiten ( G ) und die Nichtidentität ( N ) der Offenheit ungelöster Probleme.
Wenn es letztlich unmöglich ist, zu unterscheiden, ob eine Aussage über die Außenwelt auf Täuschung beruht oder nicht, dann bleibe doch als Gewissheit – so hatte Descartes noch den Schluss gezogen – das zweifelnd denkende Subjekt selbst. Das wird nunmehr erweitert um die gesellschaftliche Subjektivität der Forschergemeinschaft Somit ist die philosophische Analyse wieder bei den Haupteckpunkten einer wichtigen weltanschaulichen Strukturierung angekommen. – der Subjektivität und der Gesellschaftlichkeit und natürlich auch der wissenschaftlich zu erfassenden Gegenstandswelt.
Die Subjektivität des vergesellschafteten Menschen besteht darin, Freiheit, Kreativität und Mut zu haben, den Sprung zu Neuem, zur festen Erkenntnis, zur Behauptung, zum Urteil zu wagen und zugleich alles das angemessen zu berücksichtigen, was bereits gewiss ist.
Wir gehen wiederum einen Schritt weiter, wenn wir nicht nur die Selbstvergewisserung des denkenden Menschen und die zugehörige geschichtlich-gesellschaftliche Situation als Grund der Erkenntnis akzeptieren, sondern diese „Instrumentarien“ des forschenden Verstandes selbst weiter analysieren.
Es können die Entstehungsbedingungen wissenschaftlicher Erkenntnis, die allgemein von Unsicherheit und Zweifel gezeichnet sind, auch als Wechselspiel aller Methoden vom Typ „N-G“ mit denen des Typs N/G angesehen werden: Das macht die Komplexität und damit die Unsicherheit vielleicht übersichtlicher, aber nicht kleiner. Zumal dann noch das Verhältnis „I/E“ mit Notwendigkeit hinzukommt War bereits die N/G-Methodik geeignet, keine Identitäten – als „ewige Wahrheiten“ – zuzulassen, darin alle Zweifler und Skeptiker stärkend, so weisen in I/E die E und I in ihren vielfältigen historischen Entwicklung-Phasen und Entfaltungs-Phasen noch zusätzliche Verunsicherungspotentiale auf.
Über das bislang Gesagte muss man hinaus gehen. Kant hatte es schon angesprochen, im Grunde ist jede Idee, jede Begriffsbildung eine „heuristische Fiktion“. Jedoch geht es nicht nur formal darum, die Einheit der Vernunft zu wahren. Vielmehr geht es auch darum, neue Erkenntnisse zu erschließen. Daher ist jede dieser philosophischen Tätigkeiten ein Abschnitt in der Entwicklung, in welcher die Hypothesen als heuristische Fiktionen wie auch die zunächst als verlässlich und statisch geltenden Begriffe ( E ) und Methoden nur Durchgangs-Größen sind.
Was ist das Ziel solcher Entwicklungs-Dynamik? Es sind zwei Ziele, die E-Repräsentation – letztlich als „objektiven Geist“- zu vollenden und die „unendliche I-Sphäre“, zum Beispiel als Phantasie- und Utopieziele, zu entfalten. Ihnen sind jeweils eigene Methoden-Arten zugeordnet. Um aus Hypothesen wissenschaftliche Wahrheiten zu machen, werden die Methoden der Identifikation, der „Bestätigung“genutzt Diese N-G- Methoden erzeugen die E-Konstellationen: Die N/G-Methoden – am bekanntesten ist die Dialektik – erzeugen die I/E-Gebilde, welche – zum Beispiel in dem weiten Feld der „Rechtfertigung“ – zu spezifischen Wahrheiten werden.
Das zeigt, das philosophische Projekt zur „Unsicherheit“ ist eine Variante der „allgemeinen Entwicklung“.
Aber nicht nur im Übergangsfeld vom Nichtwissen zum Wissen gibt es diese „Unsicherheit“. Vielmehr auch innerhalb eines bereits bewährten Systems – wie zum Beispiel in dem der Logik – kommt es zu sogenannten Paradoxien. Diese haben eben jene Grundeigenschaft, dass sie beides vereinen, dem in sich stimmigen System zu widersprechen, etwas total anderes als „logisch“ zu sein – und dennoch etwas Wahres auszusagen. Eine Paradoxie nutzt die Normen und Gesetze des Systems, wendet sie negativ auf dieses an, um so etwas Neues, das über das System hinausreicht, zu erzeugen. Hegel hat genau das zur Weiterentwicklung der klassischen Logik genutzt: Das G – als zentrale Methode der traditionellen Logik – und das N – als deren Verneinung verschmilzt er zu N/G – zur Dialektik.
Allgemeiner gesprochen, um die Unendlichkeit der Übergangssituation von Bekanntem zu noch Unbekanntem, und von der umfassenden Situation des Nichtwissens zum Wissen. zu überbrücken, hat der menschliche Geist es verstanden, Hilfsmittel zu konstruieren. Das sind beispielsweise Annahmen über Vorgänge oder Sachverhalte ( E ), die aber, künstlich oder vorläufig und stets „willkürlich“( I ) sind. Das verlangt und erlaubt jenes prinzipiell unendliche und unstrukturierte Feld, in dem der wissenschaftstheoretische Begriff der Hypothese eine Aussage ist , die einen bestimmten Grad an Annahmefestigkeit( G ) haben muss und zugleich keine Sicherheit haben darf ( N ), als Wahrheit anerkannt zu sein. Das aber ist eine Variante der N/G- Relation vom I/E-Typ.
An dieser Stelle stellt sich die Frage verstärkt, ob es eine Weiterentwicklung des aristotelisch-rationalen Erkenntnisideals von Wissen und Wahrheit gibt, welches bisher galt und welches in der sinnlichen Erfahrung und Verifizierung und in der Rationalität des Denkens besteht. Diese drei sind auf G und E reduzierbar, sie sind Beispiele von „N-G, E“.
Das „hypothetische Wissen“ ( N/G ) dagegen wäre gegenüber dieser Episteme ein Provisorium. Aber im Sinne einer allgemein gültigen „Gleichberechtigung“ aller Methoden müsste es eine Erweiterung des Wissens-und Wahrheitsbegriffes geben, die als „N-G zu N/G“- Relation auch N/G umfasst. Diese Kombination der Erkenntnismethoden wäre eine neue Fassung des Vernunft-Begriffes.
Solche Modellierungen erweisen sich angesichts der Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften als tragfähiger als die alleinige Methodik N-G, E , wie es die herrschende empirische Verifizierung beansprucht. Auch die Brücke von den Naturwissenschaften zu den Kulturwissenschaften könnte auf dieser erweiterten methodischen Basierung ruhen.
Dann stellt sich die Frage, wie die oben als N/G modellierte Forschungsheuristik und die neue ontologische Ungewissheit – die zum Beispiel von der Quantentheorie, aber auch von der Biologie und den Kulturwissenschaften ausgeht – zusammenhängen. Tatsächlich aber geht es wieder um das Verhältnis des „materiellen“ Teils der Realität – als N/G und I/E – zum „idealen“ Teil der Realität als N-G und E .
Es gehört zu einem erneuerten Begriff von „Materialität“, dass sowohl der Ablauf des Forschens – allgemein als „Arbeit“ – wie auch die tieferen Strukturen der Natur und der Kultur darin ihren Platz haben. Beides hat den N/G- und I/E-Charakter. Man kann aber sowohl N/G-Methoden auf G und I/E-Begriffe auf E in zusätzlichen Denkakten der allgemeinen Abstraktion abbilden. Was oft bei der Forschungsarbeit gelingen mag, aber oft auch nicht, wenn es die Sache – so in der Quantentheorie – nicht erlaubt. Dabei geht es dann um den Übergang von „materialistischen“ zu „idealistischen Positionen.
Aber auch die im systematischen Sinne „randständigen“ Methoden, wie die idealistischen N-G- Methoden haben ihr wissenschaftliches und philosophisches Recht. Als philosophiehistorische und sachliche Stufen stützten sich Schulen wie zum Beispiel der „Wiener Kreis“ darauf, dass die Natur allein durch verifizierende Naturgesetze erfasst würde. Beobachtung und klassische Logik sind Varianten dieser Identitätsbildung durch G und E. Das Falsifizierungsverfahren versucht wissenschaftliche Sicherheit dadurch zu gewinnen, dass es die N-Funktion aus dem N-G-Modell allein nutzt.
Sowohl die „Naturgesetze“ wie das, was als menschliche Arbeit gilt, hier die forschende geistige Arbeit, sind also von der Meta-Relation „N -G zu N/G“ bestimmt.
Wie schon bei Aristoteles geht es auch mir zunächst um eine Fundierung der Wissenschaften und der Philosophie mit Hilfe eines Bezuges auf die Erste Physik. Zählt man die Physik dem Seienden zu und ist die Beschäftigung mit dem Sein die Aufgabe der Philosophie, dann folge ich dieser Trennung – wie es etwa Heidegger noch versucht – nicht Das Metaphysische besteht für mich darin, ein Etwas zu bestimmen, bei dem der Charakter des Seins und der des Seienden zusammenfallen. Das ist sowohl bei z und w wie in den Strukturen des „objektiven Geistes“ mit seiner E-Sphäre und der I-Sphäre der Fall.
Dieser Anforderung genügen die z und w , weil sie zwar die Grundlage des Seienden sind, das in einer allgemeinen Entwicklung aus ihnen hervor geht. Aber zugleich sind sie selbst philosophisch nur als Kategorien des Seins zu bestimmen, nämlich als Kräfte, – Sz und Sw , welche nur durch E abstrakt fassbar sind und als deren ebenfalls abstrakte, vor-räumliche Richtungen I , als Rz und Rw. Somit sind z und w an den Bereich des abstraktesten, des objektiven Geistes harmonisch angebunden, und dieser ist in der allgemeinen Entwicklung aus den z und w ableitbar.
Seit Aristoteles ist das Sein etwas Göttliches, das deshalb die eigentliche Ursache jeglichen Seienden ist, weil das Sein der seienden Sache als „unbewegt“, „ewig“ und unabhängig von allen Einflüssen und Veränderungen geschildert wird. Das aber sind die Charakteristika der Hauptkategorien des „objektiven Geistes“ – vor allem von E .
Damit wird die alte Vorstellung von „Gott“, Sein, E als metaphysischer Grund alles Seienden durch die Konzeption des „großen Kreises“ aufgehoben, in der wir diese beiden Extreme des Ersten Materiellen und des abstraktesten Geistes – also von z und w und E sowie I – vereinen. Die formale Basis von traditioneller Metaphysik als eines Abgetrennten und Jenseitigen wird verlassen, wenn es die Übergänge und die Entwicklung zwischen Erster Physik und abstraktestem Geist gibt.
Eine moderne Metaphysik dagegen kann also die zwei Bereiche – die Erste Physik und den Objektiven Geist – verbinden. Dies geschieht auf zwei Wegen. Die unmittelbare Verknüpfung besteht in der rationalen Erklärung der z und w , die ist aber hinreichend durch alle Begriffe des objektiven Geistes möglich. Der längere Weg über alle einzelwissenschaftlichen Bereiche ist der der Entwicklung aus z und w bis hin zum objektiven Geist.
Auf diesem längeren Weg liegen viele Entwicklungs-Phasen, welche in älteren metaphysischen Systemen als Basis des wissenschaftlich-philosophischen Wissens angesehen wurden. Meine Aufgabe besteht nun darin, diese einzelwissenschaftlichen Bereiche und ihre Kernbegriffe wie zum Beispiel die Physik, die Kosmologie, die Biologie, die Anthropologie, Theologie, Soziologie, sowohl sachlich wie begrifflich weiter zu analysieren und eben auf die erste Physikalität, z und w , und zugleich auf die äußerste Begrifflichkeit des objektiven Geistes zu reduzieren.
Die alten Probleme um die Metaphysik, wie die des Universalienstreites, reproduzieren sich dabei wieder einmal, werden nun aber auf neuartige Weise angegangen. Die selbständige Existenz des objektiven Geistes und dessen Erzeugung durch die menschliche Subjektivität führen in unserer Auffassung zu keiner Konfrontation der beiden Anschauungen, denn auch das menschliche Subjekt ist in der allgemeinen Entwicklung von der Ersten Physik her sowohl an objektive Strukturen gebunden – die im objektiven Geist ihre Vollendung finden – wie zugleich von z und w her Subjekt und objektiver Geist derart „frei“ sind wie es die „nominalistische“ Auffassung voraussetzen muss. Denn die allgemeine Entwicklung besteht in dieser Doppeldeutigkeit der Erzeugung von immer abstrakteren E – Varianten von relativem Zwangscharakter und zugleich von ständig freier werdenden I -Funktionen.
Eine neuzeitliche Metaphysik verdeutlicht diese Zweipoligkeit. Die zeigt sich zum Beispiel auch darin, dass die empirische Erforschung der Naturgesetze ständig fundamental neue Erkenntnisse hat, die aber stets verbunden sind mit der abstraktesten Begrifflichkeit der Mathematik, einem methodischen Vorbild für die Metaphysik als objektivem Geist.
Die kritische Philosophie Kants fügt dem metaphysischen Pol des objektiven Geistes – der Logik bei ihm – und der „Metaphysik der Natur“ noch die „Metaphysik der Sitten hinzu“.In Letzterer erscheint die I-Kategorie, als Zielsetzungen, Werturteile, individuelle und gesellschaftliche Moral . Diese Vorform der I-Seite ist bei Kant ein Strukturelement von Metaphysik insofern sie Bedingung der Möglichkeit der Gegenstandserkenntnis ist. Jedoch kommt Kant zu dem Ergebnis, dass die menschliche Erkenntnis sich allein auf Gegenstände raumzeitlich organisierter Erfahrung erstreckt, während wir die I-Kategorie auch außerhalb der menschlichen Erfahrung sehen und ihr als universeller Kategorie den Status eines Elementes des objektiven Geistes und damit den einer modernen Metaphysik zusprechen.
Philosophische und wissenschaftliche Begriffe und Erscheinungen wie zum Beispiel die Kantische „Erfahrung“ müssen weiter analysiert werden. Sie sind jeweils Kombinationen aus begrifflichen und materialen Bestandteilen. Erfahrung wird dabei von mir auf individuelle und gesellschaftliche Zielsetzungen ( I ) und material-naturliche Mittel sowie begriffliche Strukturen ( E ) zurückgeführt. Tut man das nicht, muss man der Meinung Kants folgen, dass das Ansichsein der Dinge der menschlichen Erfahrung nicht zugänglich ist, nicht erkannt werden kann. Eine moderne Metaphysik ist mit solchen Begriffen und Methoden, wie beispielsweise der „Erfahrung“, undurchführbar. Das sagt aber nichts darüber aus, ob eine Metaphysik bei einer weiteren und vertieften wissenschaftlichen und philosophischen Fundierung gebildet werden kann.
Das was wir als zwei Säulen der Metaphysik sehen, die Basis der Materialität sowie die Basis der Begrifflichkeit – vor allem E – wird von Hegel in der begrifflichen Seite vereint. Es ist sein Verdienst, diese notwendige Seite der Metaphysik nahezu vollständig entwickelt zu haben. Wir ergänzen im Grunde den „absoluten Geist“ nur um die I-Sphäre. Aber wir führen das I und das Verhältnis I/E und auch das E zurück zum anderen der zwei Brennpunkte der Metaphysik, zur Naturbasis.
Eine dritte Säule neuartiger Metaphysik ist jene Meta-Ebene, die wir als „Entwicklung“ bezeichnen , und in der das menschliche Subjekt und die Gesellschaftlichkeit wichtige Entwicklungsphasen sind. Eine Bestimmung der Metaphysik nur als „erster“ und als eine abstraktester Elemente greift zu kurz. Die universelle Prozessualität der „allgemeinen Entwicklung“ ist ein weiterer Aspekt dessen, was man als metaphysische Voraussetzung überhaupt bezeichnen kann.
Die wissenschaftlichen Theorien über die Geschichte der menschlichen Gesellschaft sowie deren philosophische Analysen werden hier in zwei Schemata dargestellt: Innerhalb der weltanschaulichen Modellierung als die vier Eckpunkte „Natur“, „gesellschaftliche und individuelle Subjektivität“ und „objektiver Geist“. Sodann werden diese vier Entwicklungsphasen darüber hinaus als „I,E,N,G-Modell“ analysiert.
Erste geschichtsphilosophische Konzeptionen suchen die Einflüsse der Natur auf den Menschen, der Kämpfe des Einzelnen mit Kollektiven- wie beispielsweise mit der Familie und dem Staat – als fassbaren Kern von Geschichtlichkeit zu verstehen.
Die zugleich dabei herrschende Vorstellung vom schicksalhaften Walten Gottes oder – wie Polybios meint – ein sich in den geschichtlichen Vorgängen durchsetzendes teleologisches Weltprinzip – was beides als Konkretisierung des „objektiven Geistes“ anzusehen ist – wird bei Thukydides abgelöst. Die menschliche Subjektivität ist nun der Träger von Geschichte. Wesentliche Erkenntnis aus diesem Fortschritt ist, wenn der Mensch seine Geschichte selbst macht, kann diese nicht ständige Wiederholung sein, wenn er das nicht will.
Der geschichtsphilosophische Charakter dieses fortschreitenden Prozesses wird bereits als I-Konfiguration erahnbar. Als Willensakte und Interessen – zum Beispiel als Kampf zwischen „dunklen und hellen Mächten“ – und als fortschreitender Prozess, der mit dem Ziel höherentwickelter Phasen verbunden ist.
Auch gesellschaftliche Interessenkonflikte, die nach und nach im geschichtlichen Ablauf in systematischen Geschichtskonzeptionen deutlicher werden – so zuerst als Kampf zwischen „Arm“ und „Reich“ und schließlich zwischen unterscheidbaren ökonomischen, politischen und kulturellen Interessen-Konstellationen – gibt es schon früh. Oft verstanden als die – zum Teil sozialkritische – Sicht auf Geschichte als Prozess in Richtung auf ein „Goldenes Zeitalter“ oder auf eine in der Zukunft zu realisierende ideale Gesellschaft.
Wir interpretieren derartige „Utopien“ als eine Vorwegnahme der „unendlichen I-Sphäre“, einer historischen und gesellschaftlichen Lage, in welcher der Entwicklungsstand der E- Varianten es nicht nur zulässt, dass die individuellen Wunschvorstellungen ( I ) tendenziell unbegrenzt zunehmen, sondern es genau darauf ankommt, dass das geschieht, weil nur so das Gleichgewicht I/E als gesellschaftliche „Praxis“ erhalten werden kann.
Zum theoretischen Kern gehört hier, dass es normalerweise immer wieder zu solcher individueller und kollektiver Leistung kommt, bei der die radikale Trennung der I von der konkreten E-Situation gelingt. – zum Beispiel als individuelle Wunschvorstellungen. Einer derartigen Leistung steht jedoch die Notwendigkeit entgegen, die I stets mit den zur Verfügung stehenden „Mitteln“ ( E ) abzugleichen, ein I/E – Gleichgewicht zu bilden.
Am europäischen Mittelalter wird besonders deutlich, dass der eine Gesichtspunkt, die E-Seite in ihrer Entwicklung – besonders bei Augustinus und Thomas von Aquin – als Zentrum der Geschichtsdynamik dargestellt wird, und zwar in Entwicklungstheorien, die sich die Annäherung an Gott ( G ) und die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott zum Ziel gesetzt haben.
Eine moderne Metaphysik kann in der philosophisch-idealen Idee „Gott“ die radikale E-Abstraktion und E-Konzentration sehen. Dieser „konservativen“ E-Betonung ist die „progressive“ Seite, welche eher die I-Entfaltung im Blick hat und den Überfluss an Zielsetzungen vertritt, zur Ergänzung zur Seite zu stellen.
Bis heute werden weiterhin ähnliche Varianten von E- und I- Strukturen geschichtsphilosophisch vertreten. Die E-Seite bemüht sich dabei meist um eine „rationale“ Erklärung geschichtlicher Zusammenhänge und Ereignisse. Sie stützt ihre Erklärungsversuche auf E-Phasen wie solche geographisch-naturalistischer Art, oder die „Natur des Menschen“ oder eine „naturgemäße“ gesellschaftliche Ordnung. In der Marxschen Lehre hat die Hervorhebung der E-Seite als Basis von Geschichte ihren Höhepunkt. Dort werden aber die E , zum Beispiel die materiale Natur, die Vergesellschaftung und das menschliche Subjekt in einem Gesamtprozess geschichtlicher Entwicklung vereint, der zugleich Ursache wie Ziel der Geschichte ist; mithin wird sich bemüht, E mit I zu vereinen.
Stützen sich die geschichtsphilosophischen Hypothesen zum angenommenen Geschichtsverlauf nur auf die E-Entwicklung oder allein auf die I-Seite, dann muss das als einseitig gelten. Erst das Zusammenspiel I/E führt zur wirklichen Aufhebung des Gegensatzes von der Erinnerung und dem bloßen Gerede über das, was war und dem, das kommt und kommen soll, und das geschieht durch die aktive Gestaltung mittels I auf der Grundlage alles bisher Gewordenen, also auf dem E als dem kulturellen Bestand, dem gesellschaftlichen Wissen, den technologischen und ökonomischen Mittelvorrat..
Die Idee des notwendigen geschichtlichen Fortschritts durchzieht fast alle Theorien zur Geschichtlichkeit. Einerseits ist kaum zu bestreiten, dass der geschichtliche Prozess vom praktischen materiellen Leben der Gesellschaft und dem Wissen darüber, auch als sozialtheoretisches Denken zum Beispiel, bestimmt wird. Andererseits aber bedeutet eine Fesselung an die materiellen Verhältnisse, an „naturgemäße Vernunft“, rationale Ordnungen, also an den E-Bereich, aber auch eine Beschränkung.
In theoretischer wie in praktischer Hinsicht ist es daher für die geschichtstheoretische Analyse eine Notwendigkeit, das Wechselwirkungsgeflecht der E-Seite mit der I-Seite zu sehen. Das heißt beispielsweise, dass das technologische, ökonomische und gesellschaftliche Sein die Geschichte solange objektiv determiniert als diese noch vorbürgerliche und „kapitalistisch-bürgerliche“ Geschichte ist. Weil die Ziele dieser Gesellschaftsformationen ( Ig ) darin bestanden, den E – Vorrat – zum Beispiel Landbesitz, Besitz an Wissen, Eigentum an Geld, an Kapital oder an Konsumgütern – zu maximieren Das „objektive“ Ziel der bürgerlichen und auch der sich als nicht-bürgerlich verstehenden Leistungsgesellschaften ist nicht nur die Maximierung der E in allen Bereichen, sondern sogar der Versuch, die E zu einem Abschluss, zu einer Vollendung zu bringen. Ob es in der geschichtlichen Abfolge jedoch zur Befreiung von diesen Fesselungen durch die E , die Techniken, die gesellschaftlichen Strukturen und traditionellen Normen kommen kann, wenn weiterreichende I als neue Normen und gesellschaftliche Zielsetzungen erzeugt werden?
Dabei erübrigt sich auch der alte Gegensatz von Geschichte als finalem Prozess und die strikte Ablehnung einer derartigen Idee. An deren Stelle tritt die Zweiteilung in asymptotische Annäherung an einen E-Endphasenbereich und die parallel dazu sich schrittweise entfaltende I-Sphäre als konkrete Erweiterung jeder begrenzten Zielsetzung..
Für mich geht es darum, zu zeigen, dass „Geschichte“ vor allem darin besteht, wie sich die I-Seite von der sie bestimmenden E-Seite nach und nach löst. Der technologisch-ökonomische Entwicklungsgrad ( E ) gestattet es den Menschen heute in höherem Maße als je zuvor, die Geschichte nach eigenen individuellen und kollektiven Zielvorstellungen zu beeinflussen und praktisch zu gestalten.
Mit den allgemeinen Freiheiten aus der Entwicklung wachsen stets auch Chancen für die Entstehung und Praktizierung von Zielsetzungen, welche nicht unmittelbar von den ökonomischen und technischen Strukturen getragen werden und mit gesellschaftlichen Lebensprozessen notwendig verbunden sind. Auf die Eröffnung immer neuer geschichtlicher Chancen durch eben diese Abläufe, ist die Weltgesellschaft angewiesen.
In eher formaler wissenschaftlicher und geschichtsphilosophischer Theorie bedeutet das, die Zukunft wird so gestaltbar wie die Vergangenheit interpretiert wurde und die Gegenwart analysiert wird, nämlich als Resultat von Veränderungen, deren Ziele ( I ) sich eng auf die vorhandenen E beziehen und die als Erzeugnis jener E gelten können, welche in ihren Grundzügen und Möglichkeiten in einem objektiven Determinierungszusammenhang stehen. Als Konglomerat von abstrakten, „utopischen“ I -Konstruktionen einer idealen Gesellschaft, wie auch von Zielsetzungen im praktischen Nahbereich.
Für die methodologische Seite gilt diese zweifache Verursachung gleichfalls. Die bewusste praktische Gestaltung der geschichtlichen Zukunft – mit G-Methoden – und zugleich die freien ungeplanten Abläufe jenseits jeder theoretischen Vorhersage, rationalen Gesetzmäßigkeit und Erklärung – wobei N/G-Methoden wichtig sind.
Daraus aber zu schließen, alles geschichtliche Geschehen sei sinnlos oder begrenzt, ist unrichtig. Gerade aus der Widersprüchlichkeit beider wird nahezu unbegrenzt Zukunft möglich.
Auch die „Geistesgeschichte“ soll in der I- ;E- und N-G -, N/G – Systematik dargestellt werden. Dabei gilt weiterhin das Entwicklungsmodell, das man als Formel so zeigen kann: „ I wird über N-G und N/G zu E ; und E wird mit Hilfe von N, G zu I´ und so unbegrenzt weiter“.
Zur Geistesgeschichte gehört die Kultur-, Wissenschafts-, Philosophie-Geschichte
Einmal wird dabei E , dann wieder I , mal I/E – in der Kunst- und Kulturgeschichte – und mal E – I – in der Wissensschaftsgeschichte – betont.
Wie kann „Geist“ als I und E dargestellt werden? Die reichlich genutzten Abwandlungen des Begriffes „Geist“ versuche ich als Wechselbeziehung zwischen je vorhandenem „Wissen“ ( E ) und emotionalen Strukturen, vor allem der individuellen und gesellschaftlichen Willensbildung ( I ) zu verstehen. Diese Beschreibung der I/E-Relation ist nur eine Annäherung an die Relation, in welcher die gesamte E-Entwicklung mit der I-Entfaltung in Beziehung steht.
Geist ist wie die „Materie“ sowohl durch I , E als auch durch N,G zu fassen. Nur so und wegen dieser Gemeinsamkeit von Geist und Materie ist der Entwicklungs-Übergang zwischen Materie und Geist denkbar. Deshalb spielt in der Geistesgeschichte sowohl die Erklärung eine Rolle, welche die autonome rationale Selbstdarstellung des Geistigen bevorzugt wie auch jene Erklärung, die die konkrete Abhängigkeit des Geistigen von „materiellen Bedingungen“, wie zum Beispiel von den Technologien und den Produktionsverhältnissen im Blickfeld hat.
Zur hinreichenden Erfassung geistesgeschichtlicher Abläufe gehört gleicherweise „die allgemeine Entwicklung“ in der von uns konstatierten Art. Erst aus ihr ergeben sich die zwei hier genutzten Unterscheidungen, die von Geist und Materie. Deren Antinomie ist aber auch – wie Hegel und andere es sahen – der Antrieb der Entwicklung und also der Geschichte des Geistes. Geistesgeschichte ist in unserem Abstraktionsverfahren das antagonistische Zusammenspiel beider Seiten, in deren Verlauf sich sowohl die E von den I trennen ( I – E ) als auch und zugleich I und E sich immer enger aufeinander beziehen lassen ( I/E ).
Im kultur- und kunstgeschichtlichen Teil der Geistesgeschichte haben die freien I tragende philosophische Funktion, während in der Geschichte der Wissenschaften die Trennung der E von den I Erklärungsstärke zeigt. Die freien I bilden die Möglichkeit unbegrenzter Kreativität und die E-Betonung ist die Identifikation von Begriff und Begriffenem, wie sie vornehmlich in den Wissenschaften Bedeutung hat.
Manchmal wird geleugnet, dass es jeweils eine Geschichte der Einzelbereiche – des Rechts, der Geschichte, Ökonomie, der Malerei oder der Literatur, der Wissenschaften und der freien Phantasien – gibt. Das kann ich in einer Hinsicht bestätigen, nämlich dann, wenn man statt von einer sektoralen Selbstständigkeit der historischen Entwicklung allein auszugehen, die gemeinsamen und transitorischen Strukturen hervorhebt. Es kann weder darum gehen eine jegliche spezifische Geschichtlichkeit noch die allgemeine Entwicklung zu leugnen.
Allgemeiner gesagt, das Werden der Gesamtgesellschaft und das Werden dieser und jener Teilbereiche stehen in einem komplizierten Zusammenhang. Die Differenzierungen und Verbindungen stützen sich auf die Tatsache, dass sich durch die „allgemeine Entwicklung“ die E-Strukturen und die I -Funktionen sowohl verändern als auch dass sie beibehalten werden; und zwar unterscheidbar. bei allen selbständigen inhaltlichen E und I , also in allen Bereichen des Geisteswissenschaftlichen.
Diese Lage kann konkreter gefasst werden. In jenen Bereichen, in denen die E-Entwicklung überwiegt – meist in den „exakten“ Wissenschaften – ist der Fortschritt evident. Dessen Entstehung aus dem internen Sachzusammenhang. ist etwas anderes als die „historische“ Entwicklung. Das „Ziel“ ( I ) ist dort die Erstellung des jeweiligen “Werkes“ oder Denkgebildes ( E ) So ist beispielsweise die Lösung eines mathematischen Projektes nur sekundär an den historischen Zeitablauf mit allen seinen kulturellen Konkretisierungen gebunden. Auf solche Differenzierungen kommt es in diesen epistemologischen Überlegungen an. Man muss aber hier ergänzen, beide Abläufe, der sachliche und der historische, sind lediglich Aspekte der „allgemeinen Entwicklung“.
Die historische Entwicklung ist die Fortsetzung der Naturgeschichte. In der Naturgeschichte werden in „objektiver Weise“ Ziele angestrebt, wie die Entstehung des Lebens oder die Menschwerdung aus dem Biologischen. Das Ziel des je spezifischen Entstehungsablaufs – wie zum Beispiel die Lösung einer mathematischen Gleichung – liegt zwischen den I der objektiven Naturentwicklungen und den relativ frei wählbaren Zielen der Kulturbereiche. Als Kulturgeschichte geht es dann um Zielsetzungen, die deshalb „freier“ sind, weil die I von den E nicht mehr derart stringent beeinflusst werden wie das in Naturabläufen der Fall ist. Die Geistesgeschichte ist jedoch nicht nur die des allgemeinen und freien Geistigen oder das Arbeiten an der sachgebundenen Konstruktion, sondern beides.
Das Zusammenspiel der E mit den I erweist sich hier wieder als das von beiden Größen errichtete unendliche Übergangsfeld, auf welchem viele endliche Lösungen möglich sind, wie die absolute Trennung und Verselbstständigung von E und I oder die totale Einheit beider; aber eben auch alle endlichen Zwischenlagen. So nehmen zum Beispiel viele erarbeitete und gesellschaftlich anerkannte Werke und Erkenntnisse ausschließlich den E-Charakter an und widerstehen als gewordenes Wissen, isoliert und vollendet, damit aller weiteren Entwicklung; so etwa architektonische und literarische Werke.
Auch für nicht wenige Schöpfungen der Mathematik und der Technik ist die geistesgeschichtliche Entwicklung mit der Gewinnung einer gewissen E –Vollendung abgeschlossen..
Schließlich gibt es zum anderen Werke – es sind jene, bei denen die I – Funktionen eine größere Rolle spielen – die sich mit jeder historischen Epoche und jeder gesellschaftlichen und individuellen Umgebung verändern lassen, die angepasst oder neu interpretiert werden können.. Des weiteren gibt es Bereiche wie die der Politik und der Ökonomie, die sowohl eine relative Autonomie – mit der Tendenz zur Verselbstständigung und zur „Verdinglichung“ ( E ) – haben, wie sie gleichfalls durch die Eigenschaft konkurrierender und neuer I beeinflusst werden können..
Die Entwicklung hängt davon ab, inwieweit die I Spielräume haben, das heißt, wieweit sie von den E getrennt sind oder trennbar sind. Was auf der anderen Seite bedeutet, dass die E ihrerseits durch eine derartige Trennung isoliert und dadurch historisch unveränderlich werden.
Diese Situationen hängen auf der von uns vorgegebenen philosophischen Ebene eng zusammen. Es sind I/E -Gebilde, deren Beweglichkeit durch ihren Anteil an E oder an I quantitativ bestimmt wird. Man kann das auch parallel auf der methodischen Ebene sehen, in jedem dieser Teilbereiche wirken G und N/G ; die G-Methoden bewirken Selbstbezug und die N/G-Methoden nehmen Verbindung zu allem Anderen auf, die N/G-Methoden sind immer auch eine Form der Weltauslotung. Beides bestimmt damit die Richtung der Entwicklung, der Geschichte der geistigen Strukturen .
Die Möglichkeit zur Erkenntnis ist unbestritten, gleichgültig ob die Werke der geistigen Arbeit nur im Zusammenhang ihrer Zeit darzustellen sind, oder ob sie vielmehr in jeder historischen Zeit in dem Maße zu erkennen und zu verstehen sind, in welchem eine Verbindung zwischen dem was gewesen ist und dem was heute ist besteht, und genau diese Eigenschaft hat die „allgemeine“Entwicklung, die die E-Seiten aller historischen Phasen durch die Übergangsmechanismen dicht verknüpft. Dazu verbindet sich die damalige I- Seite der geistigen oder künstlerischen Werke mit den heutigen Zielsetzungen auf Grund der spezifischen I-Sphären-Struktur, welche grundsätzlich keine Abgrenzungen zwischen den I zulässt.
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Selbstverständlich können die Inhalte der E und der I in der jeweiligen historischen Zeit verschiedene sein, es geht ja bei der E-Entwicklung stets auch um Veränderungen, und bei der I-Entfaltung entstehen historisch zwar nicht grundsätzlich neue I , es werden jedoch von den neuen E möglicherweise andere I hervorgehoben als die der Entstehenszeit der kulturellen Werke.
Insgesamt gehe ich davon aus, dass das E-Niveau und die I-Weite in qualitativem und quantitativem Sinne ständig umfassender werden. So ist der Wissensstand ( E ) nicht nur eines Wissenschaftlers heute zum Beispiel höher denn je, und die Chancen erweiterter Interessenbildung ( I ) aller Menschen sind ebenfalls größer als in allen historischen Zeiten zuvor.
Die Entstehung des Geistigen aus dem Materiellen – und umgekehrt – und besonders der Übergang vom subjektiven zum objektiven Geist, sowie die Entstehung des Geistigen in der menschlichen und gesellschaftlichen Subjektivität und schließlich auch die innergeistige Anordnung im objektiven Geist, das alles geschieht nach dem formalen Mechanismus der „allgemeinen Entwicklung“ – mit der Abnahme der S-Funktionen und der Trennung in E und I .
Auch in einer zeitgenössischen philosophischen Version ist die Beziehung von Materie und Geist immer noch entscheidend. Zumal angesichts der ungelösten Gehirnfunktionalität sowie der Erkenntnisse in der Quantenphysik, die als eine Annäherung der Naturgesetzlichkeit an das geistige Geschehen gesehen werden können.
An Stelle einer möglicherweise verabsolutierten Geistesgeschichte setzen wir auch hier den Gedanken der „Entwicklung“. Mit deren Hilfe wird sowohl die begriffliche Erfassung dessen, was Natur meint, als auch die Einbeziehung des subjektiven und des objektiven Geistes in eine umfassendere Diskussion möglich. Letztlich ist es der „große Kreisschluss“ um den es hier geht. „Von unten“, das heißt in der Entwicklung hängt Materielles und Geistiges „mehr oder weniger“ eng zusammen. „Von oben“ her, also aus der Sicht des objektiven Geistes, wird alles beispielsweise als „Identisches“ ( E ) wahrgenommen.
Die allgemeinen wissenschaftlichen und philosophischen Aussagen über das, was „Geist“ ist, kann man in wenigen systematischen Projekten erfassen. Zum Beispiel in der Dynamik der Entwicklung, in der der Geist in seiner einfachsten Form als „Abstrahierungsverlauf“ definiert wird. Genauer wurde das im Übergang von der Erzeugung des subjektiv-menschlichen Geistes zum objektiven Geist – als „absoluter Geist“ vor allem von Hegel – dargestellt. Die Unendlichkeit des Übergangsfeldes bringt es mit sich, dass dieser entscheidende Entwicklungsschritt oft und meist unterschiedlich geschildert wird, so beispielsweise als das Zusammenwirken von menschlicher, weltimmanenter Geistdimension und dem „spirituellem“ Geist.
Unter der unbegrenzten Anzahl möglicher Verendlichungen wird auf diesem Unendlichkeitsfeld wichtig, dass sich Formen dort finden, die „weniger“ als der menschliche Geist sind und solche die „mehr“ als dieser sind. Das erscheint in der Einwendung Gadamers gegen eine einseitig subjektivistische Erklärung des objektiven Geistes, wenn man – wie Dilthey es tut – das Verstehensmuster zum objektiven Geist dem menschlichen Individuum entlehnt, oder darin, wenn Autoren sich am herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methodenparadigma orientieren; das heißt, allein an „N-G, E“ festhalten.
Was alternativ bleibt als eine erweiterte Hermeneutik zu umschreiben, wie sie auch in Heideggers Analyse des Verstehens als Selbstauslegung des Daseins in seiner Geschichtlichkeit versucht wird, ist nichts anderes als die Aufzählung philosophischer Projekte –„Verstehen“, „Selbstauslegung“, „Dasein“, „Geschichtlichkeit“– das jedes für sich weiter zu analysieren ist. Sie alle vereinen und führen zu E, I, I/E und N/G ; während der Versuch Hegels in gleicher Angelegenheit N/G in den Vordergrund stellt.
Diese Analyse als „I/E und N/G“ etc. hat in allen wissenschaftlichen Bereichen ihre Konkretisierungsstufen, von denen her jene Verallgemeinerung der Hermeneutik immer wieder aufs Neue entwickelt werden kann. So vertrat Dilthey zum Beispiel diese Basierung fast ganz im Konkret-Psychologischen. Und wenn es in der Geschichte der philologischen Wissenschaften um die Auseinandersetzung geht, ob man die „wissenschaftliche Philologie“ strikt von der „ideologischen Philologie“ trennen kann, so geht es um nichts anderes als um die Trennung der E-Seite von der I-Seite. In anderen Ansätzen wiederum nähert man sich der Ergänzung der E-und G -Seite durch die I-Seite.
Die Betonung der E-Seite in der Geschichte des „Geistes“ war auch stets verbunden mit erweiterter Perspektivität, wie etwa die Hervorhebung der Wichtigkeit des Überkommenen. Solche „Traditionsbewusstheit“, welche das historisch und gesellschaftlich Erarbeitete bewahren will, hat in der Überhöhung der philosophischen E- Seite durchaus ihre Berechtigung. Es kann allerdings zur Illusion und zur reduzierten Ideologie werden, wenn die Grenzen der E-Betonung unreflektiert bleiben.
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Scheinbar eigenständige Fassungen des Geistes sind in anderen philosophischen Ansätzen zur Beschreibung des Geistes und dessen Veränderung angedeutet worden. So wurde beispielsweise der Geist als Schöpferkraft, der das Ganze dynamisch erzeugt und selbst wandelbar in seiner gleichzeitigen Einheitlichkeit, Elementarität und Totalität ist, verstanden. Der Begriff des historisch erforschbaren Geistes wandelte sich derart vom „Gottesbegriff“ zur Schöpferkraft, Wandelbarkeit und Einheitlichkeit und zu ähnlichen Abstrakta, jetzt aber die „Formen des Seienden ohne einfühlendes Interesse“ eines Gottes lassend.
Eben diese alten und bis heute als letztmöglichen Verbalisierungen und Fassungen von philosophischen Ahnungen in Alltagsbildern, sind zu bearbeiten. Die geschichtliche Weiterentwicklung vom Sammel-Abstraktum „Gott“ ( E ) führte zur Hereinnahme von I/E-Konfigurationen, wie der Gedanke von Wandelbarkeit und gleichzeitiger Einheit, und zu N/G- Methoden, wie der Intuition und der Interpretation. Es waren das erste aber erst formale Schritte. Sehr bald musste man fragen, welche konkreten Ziele ( I ) eine solche Schöpfung hat und haben kann und wie diese I zu den vorhandenen E passten.
Wir behandeln das Geist-Projekt als begriffliche Gliederung des Seienden in Natur, in menschlicher Subjektivität, Gesellschaftlichkeit und objektivem Geist. Diese Strukturierung der Realität ist keine willkürliche.Vielmehr können wir philosophisch den nächsten Schritt machen und diese Strukturen in der Systematik der Entwicklung der I, E , N , G erfassen.
Auf den alten Streit, ob die ideellen Gebilde eine selbständige Geschichte haben, ob es die großen Persönlichkeiten sind oder die materiellen Verhältnisse, welche die Geschichte der Ideenwelt voran bringen, kann mit Hilfe unserer Systematik näher und genauer eingegangen werden.
Der Hypothese von der Geschichte machenden Persönlichkeit liegt als bestimmende philosophische Systematik der Kerngedanke der I -Sphäre zugrunde, dass es die Ii , die individuellen kreativen Zielsetzungen sind, welche Neues erzeugen können.
Die Ii haben die prinzipielle Eigenschaft, von Menschen vorweggenommen zu werden. Als Tätigkeit der Phantasie wirken die Ii vor allem in den Bereichen der Kunst und Literatur. Die Wissenschaften und Technologien sind dagegen von der E -Entwicklung und der zentralen Sicht, dass es die E-Sphäre ist, welche durch ihre Entwicklung Neues verwirklichen lässt, sehr viel mehr bestimmt.
Unser Standpunkt in dieser philosophischen Problematik kann dann nur jener sein, der beide Meinungen systematisch vereint, und das in entsprechender Konsequenz. Das ist dann der Fall, wenn I/E gebildet werden können. Wenn nur die I überwiegen – wie das bei Kunstwerken der Fall ist – dann ist ein echter Fortschritt in der empirischen Wirklichkeit ebenso wenig wahrscheinlich, wie konkret Neues beim Überwiegen der E unmöglich scheint..
Dennoch besteht die Entwicklung – hier die des Geistes – stets auch in der Option, die enge Verbindung I/E aufzutrennen, in E – I .
Konkreter gefasst bedeutet das, dass beide Einflüsse im engeren und im erweiterten Maße beim Entwicklungsablauf des Geistigen wirksam sind. Dann wird der Konkurrenzaspekt zwischen E als „Materialität“ und I als die Subjektivität „großer Personen“, überflüssig.
Woher rühren dann aber solche festen Haltungen, wie die, nach der der Zusammenhang zwischen der Entwicklung allein mit dem „materiellen Seienden“ so selbstverständlich ist wie andererseits die Verselbständigung des Geistigen ebenso deutlich als einzige Ursache der Entwicklung erfahrbar erscheint?
Es ist das das spezielle Problem des Überganges vom subjektiven zum objektiven Geist, der sich im Menschen als seine ureigenste Bestimmung abspielt. Der Mensch als Konkretisierung jener unendlichen Übergangsfelder zwischen Materiellem, subjektivem und objektivem Geist, ist der Hintergrund, auf dem sich die philosophisch-idealistische Seite von der „Selbständigkeit des Geistes“ als eine mögliche Verendlichung berufen kann
Diese historische Entwicklung versucht zwar die I beim Übergang von der Position des subjektiven emotionalen Geistes zum objektiven Geist zu eliminieren, aber indem dann nur noch die abstraktesten Strukturen E , N und G des objektiven Geistes erzeugt werden, gibt es innerhalb des objektiven Geistes auch keine „Geschichte“ des Geistes mehr.
Der objektive Geist ist insofern eine anthropologische Größe als die einfachsten Strukturen – wie G, E, I, N – immer schon vollendet sind und vorausgesetzt werden können. Das Wirken der vier, welches seit dem Übergang vom Biologischen zum Emotional-Rationalen gleichbleibend das Denken bestimmt, sollte aber nicht verwechselt werden mit der geschichtlichen Entwicklung der Reflexion über die vier Grundgrößen. Ihre gesellschaftliche Bewusstwerdung ist ein langwieriger Prozess in der Kulturgeschichte.
Zum objektiven Geist gehört zum Beispiel die Logik. Auf solche geistigen Gebilde kann sich derjenige Theoretiker durchaus stützen, der „vom ewigen Leben des Geistes“ redet. Er muss aber zugleich wissen, dies sind Randformen des prinzipiell sehr viel variantenreicheren menschlichen Geistes.
Aber auch die Erkenntnismethoden insgesamt, mit denen auf dem subjektiven Übergangsfeld von der Emotionalität zur Rationalität gearbeitet wird und die als Charakteristika des „Geistes“ verstanden werden,.sind erst die notwendige Vorbereitung auf Erkenntnisse, noch nicht die hinreichende. Tatsächlich sind diese Methoden – die des rationalen Identifizierens und die der Hermeneutik, der Intuition, der Einfühlung oder auch der Wesensschau – nur durch ihren Bezug auf die E und I und die Möglichkeit und die Notwendigkeit jederzeit I/E bilden zu können, das was in allen historischen Varianten als Geist bezeichnet wurde.
Um welche „Inhalte“ ( I/E ) und um welche I und E geht es beispielsweise?
Oberflächlich und angenähert ging es seit frühen historischen und damit geistesgeschichtlichen Phasen um den religiösen Charakter geistiger Strukturen. Die hatten Einfluss auf Lebensdeutung und geistige Führung, den sie auch durch die Kunst und die Dichtung gewannen.
Das differenziert sich bis heute in vielen psychologischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Ressourcen, welche für die Begründung der Entwicklung des Geistes sowie auch als Deutung der Geschichte allgemein verantwortlich sind, gleichgültig ob es „große Menschen“ sind oder führende ideologische, philosophische Systeme oder nur Reduzierungen auf Kürzel des kollektiven Geistes wie zum Beispiel „das Schöne, Wahre, Gute“.
Wir führen das was in diesen einzelnen Beispielen und verallgemeinert unter „Geist“ verstanden wird, auf das gesellschaftliche Wissen ( E ) und auf die Zielsetzungen der Kollektive ( I ) zurück. Beider Relationen zueinander – I/E und I – E – lassen in den historischen Darstellungen von „Geist“ Strukturen erkennen.
Sind die E-Seite und die I-Seite als I/E oft eng aufeinander bezogen und wegen dieser innigen Verbindung als einzelne Seiten einer geistigen Vorstellung daher unerkennbar – beispielsweise in der Vorstellung vom „Weltgeist“, oder auch in allem Ästhetischen – so werden sie in den Wissenschaften und im Ethischen erkennbarer, weil hier die E-Seite – meist sehr strikt – von der I-Seite getrennt wird.
Bevor es um die zwei wesentlichen Relationierungs-Arten der I mit den E geht – die Wechselbeziehung I/E und beider Trennung, I – E – kommt es in der Geistesgeschichte erst einmal zu einseitigen Betonungen; entweder nur von E oder nur von I .
Zu den absoluten Höhepunkten der E-Betonung in der Geistesgeschichte zählen die philosophischen Hauptargumente von Fichte. In seiner doppelte Einheit, dass „ ich mir Gegenstand bin“; macht sich das Bewusstsein, der subjektive Geist zum Dasein, setzt sich als sich selbst, und es erscheint im Denken die reine Philosophie als „eine in der Zeit fortschreitende Existenz“.
„Der Gedanke, der wesentlich Gedanke ist, ist an und für sich, ist ewig“. Die Geschichte des Geistes, das heißt der Philosophie ist die zeitliche Entwicklung zu diesem Ziel. Die I-Seite, die das Fichtesche „Ich“ nur noch in Spuren enthält, verschwindet in solchen Darstellungen gänzlich, sie weicht der unendlichen reinen, aber leeren E-Seite.
Wenn Hegel noch einen Schritt weiter geht, indem er das Wissen systematisch vom Wissenden abtrennt, so ist auch seine Geistphilosophie, als die Geschichte des Geistes, der Aufstieg zum mit sich selbst identischen und alles umfassenden Sein, die reine Form des E-Modells.
Mit der Annäherung an dieses selbstidentische E und alles was sich darauf beruft, kann keine Veränderung verbunden sein. Geist kann dann „Geschichte“ nur im Sinne eines Teilaspekts der Entwicklung haben, nämlich als Abstraktionsverfahren.
Auch für die philosophischen Schulen, die die idealistische Linien beibehalten – wie der Positivismus oder der abstrakte Empirismus – ist Geistesgeschichte eine Sammlung reiner Fakten, begrifflicher Tatsachen und Aussagen ( E ).
Es gab hin und wieder philosophische Erklärungen von „Geist“ und seiner Geschichte aus der von E getrennten I -Perspektive. Ethische Theorien und auch Philosophen wie Schopenhauer und Nietzsche hoben die Wichtigkeit der Zielsetzung in den Bereichen des Denkens und der menschlichen Tätigkeit hervor.
Bezeichnenderweise konnten diese Philosophen aus der I -Seite keine geschichtliche Veränderung ableiten; sie betonten sogar das Gegenteil von Entwicklung. Der philosophische Idealismus, der nur die E-Seite betont, kann auf seine Art geschichtliche Veränderungen zwar ebenfalls nicht begründen, aber er nutzt doch Teilprozesse der allgemeinen E-Entwicklung.
Meine These ist, erst die Relation I/E bewirkt die die Geschichte – und hier die Geistesgeschichte – kennzeichnenden Veränderungen. Die Allgemeinheit dieser Behauptung wird durch die konkreten Entwicklungsphasen von E und durch die Entfaltungen von I veranschaulicht.
Die Grundlinie der heutigen Darstellungen des „Geistigen“, der philosophische Materialismus und die „bürgerlichen“ Philosophien, gehen in einer eher „spontanen“ Weise von I/E- Relationen aus. Das zeigt sich in den Begriffskonglomeraten „Arbeit“, „Praxis“ und „Handlung“. Deren Stärke besteht darin, die Mittel ( E ) und die Ziele ( I ) der „Handlung“ mit den Methoden zu vereinen. Die Schwäche dieser Vorgehensweise ist von der Ununterscheidbarkeit dieser wichtigen Elemente gekennzeichnet. Ich analysiere die geistigen Seiten dieser synthetischen und umfassenden Begriffe einerseits als die Ziele, die I –Funktionen der Subjekte und der Kollektive, deren Wünsche und Hoffnungen, und andererseits als ihr Wissen ( E ), aber auch ihre phantasierten Vorstellungen, imaginierten E .
Geht es nicht ohne die beiden, I und E , sowie um die Relation zwischen ihnen, den geistigen Mitteln, dem positiven Wissen des Alltags und der Wissenschaft ( E ) und den Zielen und Interessen der Menschen; so dürfen auch die geistigen Methoden der Vermittlung zwischen E und I in der Analyse solcher Begriffe, wie Handeln und Arbeit nicht fehlen. Sie reduziere ich wiederum auf N und G .
Die geschichtsmaterialistische Variante der Philosophie hatte sich auf die Dialektik Hegels, das heißt auf eine Variante der N/G-Methode und auf die vielfachen Ausformungen der I/E- Relation – zum Beispiel auf die wechselseitige Bestimmung von Gruppeninteressen und Technologien – gestützt. Das werde ich in unserer Bestimmung der philosophischen Formen beibehalten, aber inhaltlich erweitern. Das Zusammenspiel der E-Seite und der I-Seite berücksichtigt dadurch alle nur denkbaren und phantasierbaren geistigen Entitäten als I/E, das heißt als Ziele und Wünsche ( I ) und als vorgestellte, erdachte E–Figurationen zugleich.
Und eben deren beider enger Verbund I/E, die wechselseitige Relation von E und I wird für die Weiterentwicklung, für die Geschichte des Geistes, des Wissens und der Interessen verantwortlich gemacht.
Ähnlich und analog zu der Einschätzung der N/G-Methoden erscheint die I/E-Relation auf der rekonstruierenden philosophischen Ebene manchem als ein Einzug von „Relativismus“ oder als bloße „Intuition“ und auch als „Irrationalität“; manchmal auch in der Bewertung als „Volks-, Kulturgeist, Zeitgeist“. Die Ursache für solche Art der Beurteilung ist in der N-G, E- Urteilsbildung zu finden. Es ist der – schwierige – Versuch, I/E- und N/G-Relationen durch E- und G-Kategorien zu erfassen.
Wie hängen die reinen E und die I/E-Relationen zusammen? Die geistigen E sind Endprodukte einer sachlichen allgemeinen Entwicklung, deren letzte Phase als abstrahierendes Denken bekannt ist. Dass der objektive Geist, dessen Kern das E als identisches Sein ist – zum Beispiel das Identische in der klassischen Logik – nicht nur in der Geschichte der Philosophie schon sehr bald Gegenstand philosophischer Reflexion war, und wohl auch anthropologisch-biologisches Differenzierungs- und Konstituierungsmerkmal ist, verweist auf eine frühe Abgeschlossenheit, die keiner weiteren geschichtlichen Entwicklung fähig war. Das macht den E-Charakter aus.
So wie die eigentliche Ursache für die Verunsicherungen in der Methodik die Hereinnahme von N ist, um N/G zu bilden, muss die Anbindung von I an E als ein weiteres Problem gesehen werden. Die N- Seite wie die I – Entfaltung werden von mir als Basisgrößen bestimmt, deren Eigenschaften denen von E und G diametral entgegenstehen. Durch die I und die Relationierung der G mit den N sind, im Gegensatz zu den Reduktionsbestrebungen aller G-Methoden auf E–Varianten – zum Beispiel auf mathematische „Einheiten“ oder auf das in der Philosophie gern genutzte „Ganze“- die N/G und die I/E–Relationen Bestrebungen, welche unbegrenzte Verbindungen herzustellen suchen. Insbesondere werden durch I/E- und N/G-Prozesse Beziehungen zwischen „Geist“ und der so genannten Materialität hergestellt, und allgemein werden alle Bereiche mit allen anderen Bereichen dadurch verbunden.
Vor allem aber geht es darum, aus den getrennten I/E und N/G die I/E/N/G – Relation zu erzeugen. Sie ist der Basismechanismus der Entwicklung
Die geistige Realität kann, als Phase der Entwicklung, also auch als eine Einheit aus den getrennten E-I und N-G und den vier aufeinander bezogenen Größen E/I/N/G. dargestellt werden, und wie bei der materiellen Phasen müssen E-Entwicklung und I – Entfaltung berücksichtigt werden, jedenfalls soweit sie „geistiger“ Art sind. Die Geistesgeschichte ist ein Teil der Gesamtrealität, in der es um diese strukturierte Komplexität von tendenziell unbegrenzt vielen E- und I-Formationen geht.
Von daher hängen materiale und ideelle Entwicklungen zusammen. Die „Produktionsweise“ im Geistigen ist nichts anderes als eine bestimmte Variante der „sachlichen Entwicklung“. Die Ideengebäude, symbolischen Ordnungen und ähnliches sind Varianten der allgemeinen Entwicklung der E-Seite. Gemeinsam ist ihnen, dass sie unbedingt auf dem historisch vorfindbaren Vorrat an E beruhen und aufbauen, ob das Technik, Produktionsmittel, Wissen oder letztlich auch solche fertigen Netzwerke sind wie die Logik oder die gesellschaftliche „Vernunft“. Ein Teil dieser E-Vorräte wird von der individuellen und kollektiven geistigen Tätigkeit, der Entwicklung von einem „niederen“ E zu einem „höheren E besonders intensiv genutzt
Überall im Geistigen gibt es tendenziell total abgetrennte, isolierte E- Gebiete. Die philosophische Konsequenz sollte klar sein, Gedankenbereiche, die die Eigenschaft haben, sich selbständig zu entwickeln, unabhängig von den materiellen Bereichen der Realität – also unabhängig von Gesellschaftlichkeit, Natur, Ökonomie etc. – das heißt von I- und I/E-Relationen, werden in dieser ihrer speziellen und reduktiven Entwicklung stets beim objektiven Geist ( E ) landen.
Wenn man aus dem Kontext der Sachzusammenhänge oder aus dem Zeitfluss ein bestimmtes Ereignis oder eine „Epoche“ herausschneidet und diese als Einheiten oder Elemente, als E versteht, dann besteht die Gefahr, dass solche einfachen Einheitsbildungen zur „Entfremdung“ führen. Der Kern der Entfremdung liegt in einem objektiv vorgegebenen Strukturzug der E-Sphäre, der Möglichkeit nämlich, zur unendlichen Wiederholung der E-Existenz. Eine Entwicklung findet dort nicht statt. Diese sich unendlich oft selbsterzeugende und bestätigende Kategorie bleibt daher leer, trägt jedoch den ganzen mitgegebenen Zwang, der dem objektiven Geist eigen ist, in sich. Durch beides wird die „Entfremdung“ wie auch die „Verdinglichung“ bestimmt.
Jetzt einige Bemerkungen zur I-Seite , sie ist leichter zu verstehen. Die materielle Produktion ist eine Modifikation der „Entwicklung“. Sie verlangt individuelle und gesellschaftliche Zielsetzungen, Wünsche, Erwartungen ( I ). Nach demselben Muster haben geistige Erzeugungsprozesse, gesellschaftliche Diskurse und andere begriffliche, sprachliche, geistige Vorgänge , die I zu ihrer Basis.
Bemerkenswert ist, dass es immer wieder Gesellschaften gab, in denen versucht wurde, die Geschichte zu gestalten, indem einzelne individuelle I oder Ik in dezisionistischer Weise zu gesellschaftlichen Ig gemacht wurden. Solches Vorgehen in großem Maßstab ist das Gegenstück zur E-Überbetonung , also zur Entfremdung. In beiden Fällen führt das in historischen Gebilden zu deren hoher Labilität.
Wenn man davon ausgeht, dass der Teil der als „Geist“ und als geistige Entwicklung darin besteht, dass Menschen sowohl die I/E-Konstellationen wie die E-I- Konstellationen nutzen, dann kann man eine philosophische Systematik von relativer Einfachheit bekommen. Das gilt ebenso für die allgemeine methodische Relationalität. Das heißt, der menschliche Geist nutzt die N-G-Methoden und die N/G-Verfahren, um die Welt, die Realität in der besagten Weise auf E und I zu reduzieren.
Ich sehe in vielen philosophiegeschichtlichen Ansätzen Hinweise und Vorarbeiten zu diesen Thesen. Werden in der Geistesgeschichte die I und E zunächst noch mit den N und G zusammengefasst und relativ summarisch als „menschlicher Verstand“ als „Sinn“ oder als „intellektuelles Leben einer Nation“ und deren „Gesinnung“ bezeichnet, so wird das bald abstrakter gefasst und als „Subjekt“ sowie als „Objektivationen des Geistes“ beschrieben.
Mit W.Dilthey wird in der Beschreibung dessen, was Geist ist und wie dieser sich historisch entwickelt, endgültig in einer Begrifflichkeit gearbeitet, die der Sprache der Wissenschaften, der Logik und des Alltags bereits eng verbunden ist. Aber Ausdrücke wie „Selbstdurchsichtigkeit im geschichtlichen Bewusstsein“, das „Wegdenken alles Festen, alles Fremden“, „geistige Lebendigkeit“, „Selbstbewusstsein des lebenden Geistes“, „das Moralisch-Intellektuelle“, das“ Zusammenfallen von Geist und Welt“ lassen zwar spüren, dass sich zum Beispiel der Psychologie als Wissenschaft angenähert wird, jedoch istdie Einflussnahme einer wissenschaftlichen und einer philosophischen Systematik noch zu gering .
Zu den Voraussetzungen der Psychologie als Wissenschaft gehört für Dilthey, die dialektische Methode Hegels einzubeziehen; das verweist in dieser formalen Hinsicht auf die N/G-Methodik. Die Hermeneutik nähert sich dieser Problematik gleichfalls. In inhaltlicher Hinsicht sehen wir die Möglichkeit, jene noch vorwissenschaftlichen Begriffskonstrukte, durch die versucht wurde und wird, das individuelle und kollektive Geistige zu beschreiben, durch I/E-Relationen zu erfassen, wenn man die einzelnen und konkreten I und E in ihrer Entwicklungsdynamik in dem Modell I/E und dem Modell E – I in ihren Wechselbeziehungen sieht.
Auch Spranger verbalisiert die Strukturen der Geistesgeschichte auf eine ähnliche vorsystematische Art: „Der andrängende Weltstoff gibt dem Ich einen Erlebnisinhalt, der wieder nach Ausdruck drängt. In diesem Wechselspiel von Eindruck und Ausdruck entstehen mannigfaltige Geistesformen. Diese müssen als Ganzes verstanden und dargestellt werden.“ Wir übersetzen das als die Funktionen von I/E :Die vom „Ich“ zu Geist zu verarbeitende Welt, wird ihm als E („Eindruck“) gegeben, dann kann dem E ein I („Ausdruck“) als Interessen , Ziele, auch Emotionen des Ich zugeordnet werden, um aus beider Wechselwirkung, I/E, ein neues E´ zu erzeugen. Dieses E´ wird besonders von Dilthey als „Ganzes“ verstanden und als das einer Generation, einer Nation, einer Epoche konkretisiert.
Bei Methoden wie es die N/G sind, deren Grunderkenntnisse nur die formale Relationalität ist und welche deshalb allein Begriffe bilden können, welche das „Eigenwesen derselben“ darzustellen vermögen, also die typische E-Charakteristik vertreten, lkann man natürlich nachfragen, wie dann noch „Geschichtsentwicklung“ möglich ist. Aber Dilthey und andere Denker dieser Richtung sind dennoch „Geisteshistoriker“. Denn wenn auch ständig und auf unterschiedliche Weise und mit sprachlich-begrifflichen Alternativen versucht wird, Geistesbegriffe auf E zu reduzieren, verweist gerade deren Vieldeutigkeit auf deren E/I-Gestalt.
Wo ist da beispielsweise die I-Seite von Einfluss? Bei den Inhalten geht es um emotionale, individual- und sozialpsychologisch einzuordnende Inhalte; zum Beispiel das Kunstwerk und das Gedankenwerk als Zentralerlebnis seines Schöpfers. Zu fragen ist, welche Motive ( I ) waren in welchen Schöpfern wirksam. Die Notwendigkeit der „Leitung der Erkenntnis“ im unbegrenzten Bereich der geschichtlichen Realität wird von Philosophen wie Dilthey wenig bezweifelt, wenn es von ihnen auch „dem Genie des führenden Denkers“ überlassen bleibt, die Richtung vorzugeben, zu bestimmen, was sein soll ( I ).
Die Unterscheidung der philosophischen Schulen betrifft die Geistesgeschichte signifikant. Hegels Extremisierung des „Formalen“, sein Übergang allein zum Bereich des objektiven und absoluten Geistes vereinfacht und vollendet Geistesgeschichte sehr schnell – so wie es traditionell vor ihm auch stets geschehen war.
Marx geht zwar formal in dieselbe Richtung, er kritisiert aber Hegel in Bezug auf die „I/E“. Die Inhalte sind zusätzlich andere als die der bürgerlichen Philosophie. Die „Motive“ ( I ) sind im gesteigertem Maße kollektive, zum Beispiel gesellschaftliche Interessen, und die E-Seite betont das technologische und ökonomische Wissen, sowie die Einflüsse der kollektiven Organisationen und der Natur auf die geistige Arbeit des Menschen.
Die Hermeneutik, die Lebensphilosophie, Phänomenologie und ähnliche Selbstbegrenzungen und Reduzierungen auf die individuelle und gesellschaftliche Innerlichkeit stehen einer tendenziell unbegrenzten und scheinbar unanalysierbaren Fülle von „Fakten“ ( E ) und „Motiven“ ( I ) als „Geistiges“ in der Geschichte des Geistes gegenüber. Diese Fakten und Motive sind indes durch ihren Charakter als geistige Entitäten und durch ihren Relations-Charakter unbedingt prädestiniert, Entwicklung im geistigen Bereich zu erzeugen und damit Geistesgeschichte zu fundieren. Was jedoch dabei hinderlich ist, es fehlt eine geeignete philosophische Ebene, welche die Voraussetzung für eine Analyse dieser Geschichtlichkeit wäre. Die Undurchsichtigkeit solcher Methoden, wie die der „Intuition“ zum Beispiel, und solcher Inhalte wie das „Leben“, sowie – zusammengefasst und durchaus konsequent – die Tendenz, Geist und Geschichtlichkeit zu identifizieren, können durch die Modellierung als I, E,N,G-Relationen in ein umfassenderes philosophisches Gleichgewicht, in ein System gebracht werden. Wenn unsere Theorie der alle Entwicklungsphasen umfassenden, in I/E modellierten doppelten und tendenziell unendlichen Dynamik berücksichtigt wird, dann können psychische Strukturen ebenso darauf reduziert werden wie ökonomische, ästhetische etc., ohne dass dabei Wesentliches verlorenginge.
Es wird üblicherweise behauptet, dass der eigentlich wichtige Gegensatz in der Frage, was Geist und Geschichte sei, zwischen Hegel sowie der hermeneutisch arbeitenden Lebens- und Subjektphilsophie einerseits und dem historischen und dialektischen Materialismus andererseits liege. Wie unterscheiden sich die beiden Auffassungen? Der Materialismus hat systematische Ansätze zur Strukturierung der I-Seite, die als philosophisch wichtig eingestuft werden müssen. Die I-Seite erscheint als Gruppeninteresse und als „gesellschaftlicher Nutzen“ und sie wird auch auf die wissenschaftliche und philosophische Analyse des individuellen Subjektes ( Ii.- Ig ) angewandt, während die idealistische, „bürgerliche“ Geistphilosophie das Ii eher aus sich heraus zu erklären versucht. Beide bedeutenden philosophischen Lehrgebäude haben allerdings nicht in systematischem Maße das Analyse-Instrument der I-Sphäre für sich entdeckt.
Kurz gesagt, die Geistphilosophie, kann zwar meinen, dass sich der menschlich-gesellschaftliche Geist geschichtlich entwickelt, es fehlen aber wichtige Hinweise darauf, wie das analysierbar und rational darstellbar sein sollte, während die E-Entwicklung in ihrer Relation zur I-Entfaltung. ( I/E ),durchaus ein Wegstück in dieser Problematik weiterführen kann.
Was die beiden philosophischen Weltanschauungen einander nahe bringt, ist, dass ihre gemeinsame Struktur im Entwicklungsverlauf immer „irrationaler“, chaotischer, weil komplexer wird. Das ist der N/G-Methodik, zum Beispiel der Dialektik und der Zunahme und der Differenzierung der E-Seite und der I-Seite und damit der I/E-Wechselbeziehung zu verdanken. Das drückt sich beispielsweise darin aus, dass gesellschaftliche Gemeinsamkeiten weniger Chancen haben, oder darin, dass das Marktgeschehen unübersichtlicher wird. Solche und ähnliche Erscheinungen beruhen auf der Wechselbeziehung methodischer und inhaltlicher Art, bei denen die Entwicklung der E-Seite und die Entfaltung der I-Seite ständige Zunahme der Komplexität im Inhaltlichen bedeutet; wie zugleich die Wechselwirkung der G mit den N im Methodischen. Von dieser formalen Seite der geistesgeschichtlichen Entwicklung – und nicht nur in dieser – sind sowohl die idealistischen wie die materialistischen Schulen betroffen.
Wird auch die Trennung zu den einfachen, weil prinzipiell reduzierenden N-G- Methoden und zu inhaltlichen E-Positionen fortlaufend größer, muss Geistesgeschichte dennoch als Meta-Relation der beiden angesehen werden: Als „N-G zu N/G zu I-E zu I/E“.
Wie alle geistigen Vollzüge sind auch die Wissenschaften und die Philosophie in die allgemeine Entwicklung eingebunden. Sie sind daher von den allgemeinen Strukturzügen der Entwicklung bestimmt; zum Beispiel dem, der als „Selbstverwirklichung“ des Geistes verstanden werden kann, und welcher dazu zwingt, als ständiges unbedingtes Moment weiteres Wissen zu erzeugen.
Die Einzelwissenschaften sind nur bis an eine je eigene Grenze in diesen Entfaltungsprozess einbezogen. Die Philosophie dagegen ist da weniger begrenzt. Die philosophischen Ideen des Absoluten als tendenziell unbedingte, sind ja keine Grenze. Es wäre jedoch ein Irrtum, hier endliche Bestimmungen gegen unendliche zu stellen und damit auch die Wissenschaften mit der Philosophie zu konfrontieren. Jede Phase der allgemeinen Entwicklung, ob das die Einzelbegriffe und Methoden der Wissenschaften sind oder die absoluten Begriffe des objektiven Geistes oder einzelne Bereiche wie der der Subjektivität, sie alle haben stets beides, endliche und unendliche Momente.
Das betrifft neben dem Bereich des „Ich“ auch alle anderen Phasen der Entwicklung, da es die Struktur und die Funktion der allgemeinen Entwicklung charakterisiert. Unter allen diesen Phasen, deren wichtigste von mir auch als „weltanschauliche Eckpunkte“ bezeichnet werden, ist allerdings das „Ich“ in spezifischer Weise wesentlich.
Genauer gesagt ist es so, dass die Entwicklung – und damit auch die Geschichte der Philosophie – durch die wechselseitigen Relationierungen der Mannigfaltigkeit aller dieser Phasen, beziehungsweise Eckpunkte vorangetrieben wird.
Das heißt zum Beispiel, im Ich bildet sich nicht nur eine Dynamik aus dem Gegensatz zwischen Ich und Nicht-Ich, vielmehr sind an der dynamischen Entwicklung zur Entstehung weiterer Entwicklungs-Phasen auch die Phasen der physikalischen und der biologischen Natur, der Emotionalität, der Gesellschaftlichkeit usw. beteiligt.
Wie das „Ich“ in der allgemeinen Entwicklung eine neue Phase wurde, weil in ihm alle vorhergehenden Phasen vereint sind, so werden im Bereich des subjektiven und objektiven Geistes – also auch in den Wissenschaften und in der Philosophie – das sachliche und historische Fortschreiten auf die gleiche grundlegende Weise erzeugt.
So lässt sich eine Theorie der Entwicklung des endlichen Wissens gewinnen, die in keinem wesentlichen Gegensatz zu anderen Abschnitten der allgemeinen Entwicklung steht – also etwa zu der biologischen der Lebensentstehung.
Solche Konsequenz des allgemeinen „Entwicklungsbegriffes“ für die Vermehrung der philosophisch-wissenschaftlichen Kenntnisse soll an dieser Stelle nur behauptet werden. Auch unsere Kategorialität mit ihren fundamentalen Strukturmomenten – I , E , N , G – lässt sich erst später in den geschichtlich hervorgetretenen repräsentativen Gestalten philosophischer Reflexion nachweisen.
Dabei soll eine Entwicklungsdynamik gezeigt werden, in welcher die philosophischen Überlegungen zu alltäglichen Erfahrungen und zu wissenschaftlichen Einsichten im Zusammenhang mit mythischen Weltbildern und in kritischer Auseinandersetzung mit konkurrierenden Philosophien als Annäherung an das I,E,N,G-Modell zu sehen sind.
Es werden als religiös empfundene Probleme – wie die Frage nach dem Sinn des Lebens oder des Leidens – nur dann zu beantworten sein, wenn es systematische Relationierungen zwischen dem, was maximal abstrakt als „Göttliches“, „Heiliges“ gilt – was von mir dem objektiven Geist zugeordnet wird – und der einzelmenschlichen psychologischen Gefühls- und Erfahrungswelt gibt. Die empirisch und phänomenologisch erkennbaren einzelmenschlichen Gefühle stehen für den subjektiven Geist, und die kulturell vorgegebenen Dogmen traditioneller und moderner Religionen sind weitere Formbeispiele für den objektiven Geist.
Bei der wissenschaftlichen methodologischen Erforschung und Interpretation des Phänomens „Religion“ gehe ich daher vom Verhältnis des subjektiven zum objektiven Geist aus.
Der subjektive Geist stellt sich in der Religion als eine Form menschlicher Emotionalität dar. Das ist auch die philosophisch-wissenschaftliche Darstellung des begrifflichen Zentrums der Einzelwissenschaften Psychologie und Sozialpsychologie.
Der objektive Geist ist die kleine Anzahl abstraktester Begriffe, zu denen Sein, Nichts, Unendlichkeit, Freiheit und ähnliches gehören. Sie sind bereits von hoher Abstraktheit, befinden sich aber noch auf dem Übergangsfeld zwischen subjektivem und objektivem Geist. Ihre weitere Reduzierung führt zu E,I,N,G. Den Formen des objektiven Geistes – E , das als „Ganzes“, als ewig selbstidentisch Bestehendes verstanden werden muss und I , das als unendliche Zielsetzung und zum Beispiel auch als „Hoffnung“ gelten kann, nähern sich dann religiöse Begriffe wie der des monotheistischen Gottes beispielsweise.
Ein Mangel dieser Elemente des objektiven Geistes ist ihre „Abstraktheit“. Durch den Bezug des objektiven Geistes auf den subjektiven Geist kann dieser Nachteil geheilt werden. Die Beziehungen zur Erfahrungswelt und zur Emotionalität sollten nicht abreißen. Die subjektive Erfahrung des Göttlichen und Heiligen wird dadurch eine eigenständige Dimension des Mentalen. Religionsphilosophisch geht es dann darum, beides zugleich zu erreichen und zu berücksichtigen, maximale Abstraktheit und menschliche Emotionalität.
Die Relationen zwischen den „weltanschaulichen Eckpunkten“ begründen das, was man die „praktischen“ Bereiche nennen kann. Die Wechselbeziehungen zwischen den beiden Eckpunkten subjektiver und objektiver Geist konstituieren dann die religiösen Eigenarten der praktischen Religionsausübung, so die traditionellen religiösen Vorstellungen – zum Beispiel magische und heilige Orte, Sachen, Personen, und die Verhaltensweisen, wie das Tabuisieren, die Scheu, das zwanghafte Erfüllen kultischer Pflichten. Es verweist zugleich auf unveränderliche Strukturen des objektiven Geistes und auf die Bewegtheiten des psychische Erlebens
Der philosophisch-religiöse Entwicklungsschritt, den das „Christentum“ gegenüber früheren Religionen tat, besteht wesentlich darin, das dynamische Gleichgewicht zwischen „Gott“ als relativer Konkretisierung des objektiven Geistes und der menschlichen Subjektivität in der religiösen Gestalt „.Christus“ darzustellen. Da es hierbei um den Versuch geht, das unendliche Übergangsfeld zwischen den beiden Entwicklungsphasen subjektiver und objektiver Geist in endliche Formen zu bringen, ergeben sich „Probleme“ – jene der Trinität – in prinzipieller Weise.
Die Philosophiegeschichte und die Religionsgeschichte haben ihre Entwicklungsstufen innerhalb der Gesamt-Entwicklung. Wie auch auf anderen Gebieten der Philosophie erhalten die Begriffe der Religion in der geistesgeschichtlichen Entwicklung immer umfassendere und allgemeinere Inhalte, ohne die Strukturzüge der Tradition dabei zu verlieren;
Die Religionsstrukturen nehmen also nicht unbedingt die Züge an, die dem Entwicklungsstand der Gesellschaft entsprechen. Vielmehr sind beide an der „allgemeinen Entwicklung“ orientiert. Wobei auch für sie gilt, dass sie wie alle anderen kulturellen Bereiche durchaus auch Freiheitsgrade zur Abweichung vom objektiven Entwicklungspfad haben. So wird es stets auch vorrangige individuelle und kollektive Lebensinteressen geben, die die kulturellen und religiösen Funktionen beeinflussen können.
Die technisch-ökonomisch bestimmte Gesellschaftsstruktur ( E ) ändert sich vor allem mit der Fortentwicklung der Naturwissenschaften. Die individuellen und kollektiven Interessen ( I ) versuchen darauf Einfluss zu nehmen und beides bestimmt auch die jeweiligen religiösen Auffassungen. Typisch für das religiöse Phänomen ist aber, dass versucht wird, in dieser Dynamik die Strukturen des objektiven Geistes zu erhalten.
Es gibt also durchaus – und wenn auch nur mittelbar – die Einflüsse von den vier Eckpunkten Natur, Gesellschaft, Subjektivität und objektiver Geist., die praktisch und konkret voneinander untrennbar sind und die zusammen jene „allgemeine Entwicklung“ bilden, die ich als E-Entwicklung und I-Entfaltung analysiere.
Es gilt nun weiterhin, die religiösen Einzelerscheinungen genauer darzustellen. Dabei ergeben sich für mich drei Problemkreise, die Darstellung als E , die Berücksichtigung von I und die Integration dieser beiden Seiten zu I/E.
Der „Gott“ der Großreligionen ist zunächst nichts anderes als eine Veranschaulichung der E-Konstitution. Die zahlreichen Umschreibungen des „allmächtigen Gottes, der nicht nur Schöpfer, sondern zugleich auch seine eigene Schöpfung ist“, fokussieren in der dynamisch selbstbezogenen Identität der E-Sphäre: Da das E eng mit dem „N-G“ der Methodologie verbunden ist, gibt es für die Erschaffung Gottes auch die Denkmöglichkeit ex nihilo entstanden zu sein.
Vereinbart man den durch die unendliche Leere der E -Kategorie abstrakt total freien Gott mit dem Gott, der das Nichts bereits schon in sich hat, dann ist das allerdings eine N/G-Konstruktion. Auch in ihr gibt es ein E , als punktuelles endliches Gleichgewicht zwischen den beiden unendlichen Bewegungen von N und G . Es ist offenbar, dieses ist der Ansatz Hegels. Endlichkeit ( E ) und die Ewigkeit dieser beiden unendlichen – wenn auch leeren – Bewegungen (N/G) sind dann in einer begrifflichen idealistischen Konstruktion als dieses Gleichgewicht aufgehoben, das man mit Hegel ebenfalls Absolutum oder Gott nennen darf.
Als grundlegendes Prinzip ist die reflexive E-Bezogenheit der I-Sphäre in einer übergeordneten philosophischen Systematik strikt entgegengesetzt, jedoch ist Religion auch auf der weniger abstrakten Ebene der „Praxis“ theoretisch beschreibbar, als I/E-Relation.
Alle von der I-Seite und der E-Seite zugleich bestimmten Bereiche, wie die Ethik oder auch die Politik, sind Disziplinen der praktischen Vernunft und der praktischen Durchsetzung von Normen. Zielorientierte Versuche sind mit der E-Struktur des „ewigen Gottes“ theoretisch kaum zu vereinbaren. Dennoch ist Religion aber als ein praktisch-historisches Projekt denkbar.
Von daher versuchen die Religionen, die E-Seite mit I – Modulationen als „lebendige Begegnung mit Gott“ zu verbinden.
Unter der philosophischen Ägide „Gottes“, also des allgemeinen E-Inhaltes, läuft das darauf hinaus, dass die christliche Ethik und Soziallehre nur verallgemeinerungsfähige Normen propagieren kann. Die eigentlich stets konkrete I-Seite wird von der an der Verallgemeinerung orientierten E-Seite beherrscht. Es werden dann abstrakt Menschenrechte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit vertreten, aber auf einen ethisch-politischen Wahrheitsanspruch im Detail muss von der Religion als theoretischem Gebilde verzichtet werden, wie das tendenziell und analog in den Bereichen jener „mechanistischen“ Wissenschaften abgelaufen war, die die I- und die I/E-Konstellationen aus ihrem Kompetenzbereich ausgeschieden haben.
Es kann als die spezifische geistesgeschichtliche Stärke der christlichen Religion gelten, dass sie versucht, durch die Heraushebung der E-Sphäre – mit ihren Strukturen der „Ewigkeit“, „Ganzheit“, usw. – die E-Seite abstrakt mit der I-Seite zu verbinden: Wenn man philosophisch großzügig ist , kann man das als dialektische Verbindung zweier getrennter Denkbereiche verstehen. Aber tatsächlich geht es der religiös-philosophischen Aufgabenstellung hier darum, auch die I-Seite als E zu erfassen, die I-Sphäre in deren konkreten und einzelnen Zielen, Wünschen, Hoffnungen zu verallgemeinern. Die I-Sphäre ist aber durch ihre Stellung im philosophischen System jene, die – von der E-Seite her gesehen – als „unempirisch“, „unrational“ und nicht verallgemeinerungsfähig gelten muss. Im Religiösen wird das zum Beispiel darin konkretisiert, dass „die Liebe als das einzige Gesetz zu denken“ ist. Die Liebe wird also hier als Zusammenfassung aller jener emotionalen, sozialen Zielsetzungen verstanden, welche jedem Menschen eigen sind, als ein Ausschnitt aus der Palette oberster individual- und sozialpsychologischer I/E – und letztlich E- Funktionen.
Aber auch außerhalb der ideologischen Reichweite religiöser Organisiertheit gibt es derartige Konkretisierungen des praxisrelevanten Zusammenspiels der E-Seite – so als Fortschritte der Wissens- und Mittelanhäufung – mit der I-Sphäre.; beispielsweise als Hoffnungen auf eine bessere Zukunft, oder auf die Erschaffung einer erfüllten Gegenwart. Es sind das Varianten der I/E-Relation, die vor allem im Typ der Leistungsgesellschaft verbreitet sind.
Die historisch-praktische sozialpsychologische Lage in entwickelten Gesellschaften ist dadurch gekennzeichnet, dass alle jene politischen, sozialen oder alltäglichen I – Varianten zwar existieren, aber dass sie dem jeweiligen E-Etwicklungsniveau untergeordnet werden. Sie bilden zusammen einen weiten Begriff von gesellschaftlicher „Vernunft“ als mögliches öffentliches, sozial-kooperatives Faktum. Da finden sich nicht nur praktische, politische Begründungen. Es gehen auch epistemische Vermutungen in diese kollektive Kompromisshaltung ein; die freilich ob ihrer Unklarheiten bezüglich einer durchreflektierten Erkenntnistheorie oft nur den Charakter formaler Toleranz haben.
Wird in der historischen Praxis versucht, sowohl die Trennung der E von den I aufrechtzuerhalten und zugleich die enge Relation I/E zu bilden, so spielt sich auf der methodischen Seite Ähnliches ab. Die Glaubens- und Offenbarungsmethodik – eine Konkretisierung der allgemeinen N/G-Methodik – kommt ohne einen Bezug zur Rationalität – einer Modifikation von N-G – nicht aus, und ebenso umgekehrt. Das Problem stellt sich bei jeder idealistischen Grundentscheidung und so auch hier im Bereich der Religion, wenn die „ rationale Vernunft“ der „Reinigung durch den christlichen Glauben bedarf“ und die „Vernunft ihren Sinn aus der lebendigen Begegnung mit Gott“ erhalten soll.
Aber die Wechselbeziehungen der Methodenarten sind eine Frage der abstrakten Begrifflichkeit und keine der ganzen Wirklichkeit, insbesondere nicht der historischen Praxen.
In der Methodik der Religion erscheint diese Schwierigkeit als Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft.
Ist eine ethische Orientierung der Vernunft möglich, ist sie stets mit Glauben verbunden? Diese beiden Methoden sind markante Vertreter der N-G und der N/G-Art. Moderne Philosophie und die heutigen Wissenschaften sollten davon ausgehen, dass es um beider Superrelation geht. Diese Relation der Relationen – „N-G zu N/G“ – systematisiert und relativiert den bisherigen Wettbewerb der Wissenschaft und Religion um die kulturelle Vormachtstellung, und es lässt erkennen, jede dieser Methoden hat ihre spezifischen Eigenschaften; die N-G -Methoden sind die der traditionellen wissenschaftlichen Wahrheitsgeltung und der identitätsstiftenden E-Konstituierung, und die N/G-Methoden sind die der I-Erzeugung, beispielsweise die der ethischen Orientierung.
Der Marxismus ist – gleichfalls – ein Teil der Geschichte der Philosophie. Das Marx`sche Projekt stellt in spezifischer Konsequenz eine Fortführung zahlreicher Grundlinien der abendländischen Philosophien dar, vor allem aber nicht nur der Systematik Hegels, und das Werk steht im Kontext mit der Philosophie Engels` und Lenins.
Das gilt sowohl für die Seite der „Begrifflichkeit“ wie für die Seite der Methodik. Ich deute hier allein meine Absicht an, die philosophiehistorischen Verbindungen für die „Begrifflichkeit“ als E und I und als I/E-Relation und für die Methodik als N-G und N/G darzustellen.
In der Geistesgeschichte gibt es zunehmend den Versuch – der sich dann nach Marx fortsetzt – die I-Kategorie in den Einzelwissenschaften und in der Philosophie hervorzuheben. Bei Marx erscheint die I-Seite in der philosophisch-systematischen Form einer gesellschaftlich-kulturellen Größe; zum Beispiel als „Interesse“. Die traditionell betonte E-Größe, die schon immer als „Sein“ von höchstem philosophischen Anspruch war und bei Hegel im „absoluten Geist“ und im „Ganzen“ kulminiert, erscheint jetzt bei Marx als wichtige, aber konkrete Erscheinung, so als die allgemeine Mittelsphäre ( E ), zum Beispiel als die ökonomisch-technologischen Verhältnisse und noch anschaulicher als Produktionsmittel.
Zugleich aber wird in der marxistischen Theorie die E – Sphäre heftig „kritisiert“. Diese Kritik erscheint zum Beispiel als Basis der Theorien über die „Verdinglichung“ und „Entfremdung“. Jedoch ist das nicht mehr als eine abstrakte Teilargumentation dessen was eigentlich gemeint ist, und das ist die – implizit bleibende – Andeutung der E-Entwicklung.
Auch wird die E – Seite in ihren mannigfaltigen Ausdifferenzierungen der einzelwissenschaftlichen Kritik unterworfen, wobei der E-Charakter ökonomischer, sozialpsychologischer, politischer Strukturen in seiner Isolierung in Beziehungen zu bringen ist. Diese Art der Kritik kann im Zusammenhang des marxschen philosophischen Ansatzes – der die Ii und vor allem die Ik und Ig stets und gegenständlich ins Spiel bringt – nur eine Verweis-Relation auf die I-Sphäre sein; es wird also I/E gebildet.
Der methodologische Aspekt stützt sich auf die Erkenntnis Hegels über die Entstehung des absoluten Geistes. Indem Marx die dialektische Methodik auf materielle Verhältnisse appliziert, eröffnet sich die Möglichkeit, wissenschaftliche Methoden in neuer systematischer Weise zu begreifen. Gekennzeichnet ist diese neue Situation vom Verhältnis der dialektischen N/G-Methodik zur I – und I/E-Seite und einer Entwicklung, welche jene Entstehung des absoluten Geistes generalisiert.
Mit den Konsequenzen der methodischen Erfassung der modernen Physik wurde immer deutlicher, dass die Naturbeschreibung bisher auf einer Methodik beruht, die von der klassischen Logik über die Alltagsmathematik und die „Mechanik“geprägt ist und die ich als N – G, E modelliere. Jede genauere Beschreibung der materiellen Naturverhältnisse, wie die neuzeitlichen Theorien zur Physik und deren Mathematisierung, sowie die theoretische Erfassung des Biologischen sind allerdings nur noch begrenzt mit den Begriffen der abstrakten Identifikation zu begreifen. Ich bemühe mich, zur Beschreibung der Natur eine erweiterte Methodik und auch die I -Kategorie zu verwenden.
Marx nutzt die philosophischen Vorgaben der dialektischen Vereinigungsmethodik Hegels ( N/G ) und ergänzt diese durch wissenschaftliche Entwicklungstheorien, vor allem solche der historischen Art, welche sowohl durch die N/G-Methoden wie durch die enge Wechselbeziehung I/E beschreibbar sind.
In dieser Situation der geistesgeschichtlichen Entwicklung waren erste Versuche zur Vereinigung der Methodenarten des traditionellem Materialismus (N-G ) mit denen des dialektischen Idealismus ( N/G ) willkommen.
Mit der teilweisen Ausarbeitung dieser begrifflichen ( I/E ) und methodischen Grundzüge wird es beispielsweise für Engels möglich, den Einzelwissenschaften jeweils eine philosophisch verbürgte Axiomatik zu geben; welche sich bemüht, die traditionelle Methodik ( N-G ) mit dialektischen Methoden zu vereinen. Dieser Versuch kann als noch unabgeschlossen bezeichnet werden.
Das erkennt man daran, dass die alte Konfrontation in der Behauptung vom letztlichen Primat der Materie stets wieder aufbricht, während es inzwischen darum geht, eine Metaebene zu finden, auf der diese Konfrontation nur als eine von zwei gleichberechtigten methodischen Grundverfahren zu gelten hat, nämlich die der N-G und die N/G-Methoden.
Beschäftigt sich die Metaphysik mit jenen Größen, die noch nicht die Entwicklungsebene des „Seienden“ erreicht haben – also z, w, R, S, und die abstraktesten begrifflichen Größen E, I, N, G, sowie mit dem Entwiklungsgedanken selbst – so betrifft eine „Ontologie“ alles was zwischen diesen beiden Polen liegt, was als „Entwicklungsphasen“ bezeichnet werden kann und was als Relationen, Kombinationen der genannten Grundelemente zu verstehen ist.
Diese Dualität „Metaphysik-Ontologie“ ist in der Quantensituation vorgezeichnet : Die je isolierten z und w auf der einen Seite und alle ihre Relationen auf der anderen Seite; als z/w modelliert. In begrifflich-philosophischer Weise erscheint das als der Gegensatz von Sein und Seiendem; den wir als die Dualität von E und I zu I/E modellieren. Die Quantensituation spiegelt sich auch insofern, als die Realität darin besteht, dass die Trennung in Metaphysik und Ontologie sowie beider Bezug zugleich gedacht werden muss.
Dieses „Sein“ kann philosophisch nur durch das unrelationierte G oder das N erfasst werden, denn E und auch I liegen „außerhalb“ jeder Relationierung, wie sie durch N/G vollzogen werden um I/E zu bilden.
Die philosophiegeschichtlichen Stadien zu erkenntnistheoretischen Problemen beantworten die Frage, in welcher Weise wir äußerlich gegebene Gegenstände wahrzunehmen und zu erkennen vermögen, differenziert, aber auch widersprüchlich.
Will man einen Anspruch auf eine Systematisierung der Erkenntnismethoden erheben, dann sollte man diese entlang einer „Entwicklungs“-Linie verfolgen:
(a) Handlungstheoretisch-praktische Erkenntnisverfahren rangieren dann vor
(b) sinnlich-emotional fundierten. Diesen folgen die (c) empirische Erkenntnis und danach (d) der transzendental-kritische Regress, (e) die dialektisch-systematische Darstellung und (f) die logische Begriffsbildung mit Reduktion und Deduktion.
Das Prinzip dieses Ablaufs sind die Grundzüge der „Entwicklung“, zum Beispiel als die zunehmende Trennung zwischen Subjekt und beurteiltem Objekt, überwiegend verursacht durch die Abnahme der physikalischen Kraftzusammenhänge auf unterschiedlichen Ebenen. Dieser notwendige natürliche Prozess ist aber noch nicht hinreichend, um die Erkenntnis-Relationen verständlich zu machen.
Die einzelnen Entwicklungsphasen, welche ich als „weltanschauliche Eckpunkte“ bezeichne, modifizieren die Erkenntnismethoden ebenfalls und in weniger abstrakter Weise. Die innernatürlichen, innergesellschaftlichen, innersubjektiven Abläufe und das, was sich innerhalb der objektiven Geistgebiete – wie Logik und Mathematik – abspielt, können unterschieden werden, obwohl sie zugleich auf einer durchgehenden, alle Methodenarten verbindenden Entwicklungslinie liegen.
Ad (a) Die handlungstheoretischen Verfahren und Methoden der Erkenntnis betonen die Einsicht, dass es um die Auseinandersetzung des Menschen mit der Dingwelt geht, verbunden mit den Auseinandersetzungen zwischen den Menschen. So ist Handlung, Arbeit, Praxis zu verstehen als Wechselbeziehungen zwischen der Dingwelt als Mittel (E ) – zum Beispiel technologische Produktionsmittel – und den Interessen ( I ) der individuellen oder der vergesellschafteten Menschen.
Das Kennzeichnende dieser handlungstheoretischen Verfahren ist nun die enge Wechselbeziehung zwischen den E und I , also zwischen den Naturkräften der Dingwelt und denen des Menschen zum Beispiel. Diese Wechselbeziehungen vereinen auf der E-Seite die Identitätsbildung ( G ) mit der Unterscheidung ( N ) beider Seiten – hier der Naturkräfte des zu bearbeitenden Gegenstandes mit den Kräften des arbeitenden Menschen – zu „nicht“ analysierbaren, engen N/G-Abläufen.
Das gilt auch für die I-Seite des Problems. Wie auch in den Bereichen von Wissenschaft und Philosophie sind die Erkenntnismethoden in den Handlungsformen auf die „Vergesellschaftung“ angewiesen. In der Art der Bildung von Allgemeingültigkeit, zum Beispiel durch Übereinstimmung der Mitglieder der science community, kann die Ik- und die Ig-Kategorie nicht vernachlässigt werden. Die gemeinsame Reflexion der Bedingungen der Möglichkeit von Übereinstimmung setzt eine indefinite Diskussion der Legitimation, der Kritik und der weiteren tieferen Begründungen in Gang, welche als enge Wechselbeziehung des Wissens ( E ) und der Interessen und Zielsetzungen ( I ) verstanden werden sollte.
Ad (b) In den sinnlich-emotional betonten Erkenntnisverfahren und Erkenntnismethoden – die Hermeneutik gehört hierher – besteht die Enge der Beziehungen zwischen den E und den I zwar auch noch, sie zeigt aber Trennungen von der Naturseite der zu erkennenden Gegenstände. Diese Berücksichtigung des biologisch-emotionalen Übergangsfeldes allein liegt in der Folgerichtigkeit jener allgemeinen Trennungstendenz, welche auch hier die verschiedenen Arten der Erkenntnis der allgemeinen Entwicklung zuordnet.
Die vom Menschen eingesetzten sinnlichen und emotionalen Vermögen, in ihrem Bezug auf ein äußeres oder inneres Objekt, können ebenfalls noch nicht methodisch exakt zwischen den eigenen emotionalen Funktionen und den Strukturen des Erkannten unterscheiden. Das ändert sich radikal mit der empirischen Spezialisierung der Sinnlichkeit.
Ad ( c ) Alle Erkenntnismethoden hängen über die „allgemeine Entwicklung“ zusammen. Diese Entwicklung besteht darin, beides zu erreichen, die Trennung zu steigern wie auch einen „kontrollierten“ Zusammenhang zu behalten. Die empirische Methode ist zwar noch im Biologisch-Sinnlichen zu Hause, sie ist aber zugleich einer der Versuche, den Übergang vom subjektiven emotionalen Bereich zum begrifflich-abstrakten zu schaffen.
Das empirische Verfahren der Rekonstruktion der Welt versucht Begrifflichkeit, Theorien und die Hypothetik an die identifikatorisch-positive Erfahrung der Wirklichkeit durch die Sinne zu binden. Die vereinfachte abbildtheoretische Auffassung hat zwei Voraussetzungen, die problemlos gegebene „Wirklichkeit“ des Gegenstandes ( E ) und die einfachste Überbrückung der Kluft zwischen Beobachter und Beobachtetem als empirischem Vorgang
Tatsächlich aber sind Methoden wie die „empirische“ eine Grenzform, welche weder die physikalische Wechselwirkung zwischen Auge und beobachtetem Gegenstand berücksichtigt, noch bei dem begleitendem „logischen“ Identifizieren alle dabei vor sich gehenden Reflexionen berücksichtigt. Wir stellen den identifikatorischen Anteil des Prozesses als N-G-Methode und die verbleibenden Wechselbeziehungen physikalischer und reflektorischer Art als N/G-Methoden dar.
Die identitätstheoretische Seite (N-G,E) gilt notwendig für große Teile der Wissenschaften und für den Alltag.
Dass die von der Alltagserfahrung und von den traditionellen Wissenschaften erwarteten Kausalzusammenhänge und empirischen Objektivitäten gelingen, ist jedoch einem Kreisschluss zu verdanken. Alle Strukturen dieses Erfahrenskontextes sind normalerweise nur vom Typ „N-G,E“. Diese stützen einander. Dazu gehört beispielsweise eine idealistische und verkürzte Vorstellung von „Raum und Zeit“, sowie die klassische Logik und die Kausalität in ihren spezifischen Vereinfachungen.
Die empirische Methode ist der Versuch, die tatsächlich immer vorhandenen physikalischen Wirkungen zwischen Subjekt und beobachtetem Objekt in einem „unendlichen Prozess“ auszuschalten. Dieser Versuch läuft parallel mit dem Versuch, Subjektivismen, wie Emotionalität oder Intentionalität zu eliminieren.
Allgemeiner gesagt, geht es in der wissenschaftlichen Praxis bei allen Einzelmethoden darum, die Einflüsse aller anderen Methoden, das heißt aller anderen Entwicklungsphasen, möglichst auszuschalten.
Das widerspricht allerdings der Auffassung, dass nur alle Methoden zusammengenommen „Wahrheit“ konstituieren können. Wahrheit außerhalb jeder „Praxis“ wäre dann das Erkenntnisergebnis aus der Relation aller N-G-Methoden zu allen N/G-Methoden.
Die empirische Erkenntnismethodik steht in der allgemeinen Entwicklung aller Erkenntnismethoden auf der Grenze zwischen der völligen Trennung von erkennendem Menschen und erkanntem Gegenstand einerseits und den Resten eines Zusammenhanges zwischen beiden andererseits.
Ad (d) Auch bei dem Projekt, das seit Kant als transzendental-kritische Rückwendung des begrifflichen Denkens auf sich selbst bezeichnet wird, geht es um eine Variante der N/G-Methodik. In erweiterter Weise ist diese Methodik der Übergang von den inneren einzelwissenschaftlich feststellbaren Abläufen und Verfahren des Gegenstandes zu den Methoden im Begrifflichen. Die Methoden werden dadurch „von unten“ begründet. Die Begründung des rationalen Denkens, der Logik und der Dialektik von unten erscheint da verkürzt als Begründung des Denkens von seinem vorgegebenen Gegenstand her. Stets aber erfolgt die Rechtfertigung des begrifflichen Denkens auch aus einem objektiven maximal abstrakten Bereich, also „von oben“ Der Kanon allgemeinster Methoden ( N/G ) relativiert und transzendiert den rationalistischen Begriffsdogmatismus ( N-G ).
Ad (e) Das philosophische Denk-Projekt richtete sich allezeit auf die abstrahierende Darstellung der „Begriffe“ und der „Methoden“. Im Laufe der Geistesgeschichte gibt es dabei die zwei typischen Fortschritte: Die beteiligten Dualitäten – ob das die vielen Dualitäten der traditionellen Kategorienlehren sind oder I , E oder hier N und G – werden immer mehr getrennt und zugleich werden immer bewusster und genauer Bezüge zwischen N und G hergestellt. Ein derartiger Vorgang kennzeichnet auch die Methodologie und die Erkenntnistheorie
Die klassische Logik ( N-G ) ist die verselbständigte Trennungsfunktion, und der Dialektik ( N/G ) liegt der Gedanke zugrunde, jegliche Trennung zwischen Identitäts- und Nichtidentitätsbildung aufzuheben.
Beide Funktionen sind die wichtigsten Verfahren, welche die allgemeine Entwicklung konstituieren. Das heißt, alle Verfahren – auch schon die Abläufe in der Natur – können daher sowohl als dialektische beschrieben werden wie sie ebenfalls durch Logik erfasst werden können.
Dabei rücken notwendigerweise die Differenzen von materialer und kognitiver Dialektik wieder in den Blick der Erkenntnistheorie.
Bei der erkenntnistheoretischen Konstitution der Gegenstände ist beispielsweise die Dialektik eine der Formen des Übergangs, ein Bindeglied zwischen der Materie und dem Begrifflichen, und zwar formal deshalb, weil N -G die trennende Funktion hat und N/G unter anderem die Verbindung zwischen Materiellem und Begriffen herzustellen vermag.
Aber die Entwicklung der dialektischer Relation von rein abstrakten Denkbewegungen über dialektische Relationen in eher gegenständlichen Begriffen zu einer „Dialektik“ innerhalb von materiellen Verhältnissen, auch von emotionalen, führt zu einer erweiterten Hegelschen Logik.
In Anlehnung an die Systematik bei Hegel modelliere ich diese Erweiterung zunächst als I/E und dann als I/E -N/G -Relation. Dabei stehen sich die maximal fremdesten Grundmethoden N und G gegenüber; wie die zueinander Anderen, die E und I . Sie „negieren“ sich wechselseitig. In einem doppelt unendlichen Prozess, der wiederum als N/G, zu bezeichnen ist, und der nicht nur wegen seiner Form die Denkbewegung vorwärts treibt, sondern zusätzlich zu einem „Ergebnis“ führt, zu einem neuen I oder E .
Ad (f) Der nächste Entwicklungsschritt lässt auch diese restliche materielle Relation der Erzeugung und Veränderung hinter sich. Wir stützen uns jetzt also besonders auf die Repräsentanten der Isoliertheit, „N-G, E“, konkret zum Beispiel die logische Reflexion. Ihr Kennzeichen ist die begriffliche Differenzierung eines vorgegebenen Wissens in distinkte Momente, in die Identifikation dieser Momente und in deren strikte Abgrenzung zum Nichts ( N ).
Das dialektische Erkenntnisverfahren synthetisiert die beiden auseinandertretenden Momente N und G wieder. Ein erkenntnistheoretisches Problemfeld tut sich nun in der Einschätzung beider Grundmethoden auf. Beide streben die „Erzeugung“ von E an und beide sind dynamisch und unbegrenzbar, wobei die E , welche in dieser fortlaufenden Weise durch G erzeugt werden, inhaltlich immer leerer werden, zum Beispiel infolge der „Abstraktion“, während die N dabei, aus N – G, eine Art „punktueller Leere“ in der Erkenntnis erzeugen. Die N/G-Erkenntnismethoden versuchen dagegen ständig mehr „Inhalte“ in das Erkennen einzubeziehen, die Erkenntnis aber dadurch grenzenlos zu erweitern und damit auf eine andere Art unfassbar zu machen.
Die „sachliche Entwicklung“ der Erkenntnismethoden von der totalen Zusammenhangbildung bis zur völligen Trennung und deren willentliche Aufhebung hat Vorgängerbereiche in der Ersten Physik – aber dann auch weiterhin in der Biologie und der Affektivität – mit den quantenphysikalischen Phasen der z-w und z/w und der sie aufhebenden Relation „z-w zu z/w“, und sie hat ihre Erweiterung in einer möglichen allgemeineren Erkenntnistheorie, welche die Formen der Differenzierung in distinkte Paarbildung in eher begrifflich-inhaltlichen Bereichen untersucht. Die paarweise auftretenden sprachlichen, wissenschaftlichen und philosophischen „Kategorien“ – zum Beispiel bei Kant – werden ihrer Inhalte entkleidet, ähnlich wie die Erkenntnismethoden. Im Laufe der folgenden weiteren Abstraktion, das heißt eben:der Trennung und Identifikation. Der Verlust der Anschaulichkeit, der Vermitteltheit und irgendwelcher kontextualer Vorstellungen setzt sich fort. Bis die letzten Stadien erreicht sind, die der Identität ( E,G ) und der Trennung ( N ) selbst und als solche. Das sind dann Elemente des „objektiven Geistes“.
Ein Beispiel für diese „Paarbildung“ ist im Aufbau der Logik selbst zu erkennen. Ihre Begründungsleistung kann entweder den Übergang vom empirisch wahrnehmbaren Besonderen zum Allgemeinen analytisch-reduktiv gehen, oder umgekehrt kann der Übergang von den als axiomatische Strukturen erscheinenden objektiv-geistigen Formen deduktiv erfolgen.
Die eine Grundart der Methodik, die N-G , versucht in allen ihren Varianten die Fülle der Sinnesdaten auf möglichst wenige Begriffe zurückzuführen. Das geschieht durch N, das Negationsverfahren und durch die Identifikationsdynamik ( G )
Geschieht das nicht, dann gibt es zum Beispiel keine Abgrenzung zwischen Rationalismus und Sensualismus, dann können Wesen und Erscheinung nicht voneinander getrennt werden.. Die sinnlich-emotional vermittelte Erkenntnis ist aber tatsächlich beider Wechselwirkung– als Modell N/G . Sie bereitet die aktive Rolle des Subjektes im Erkenntnisprozess vor.
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Aber auch hier gilt, dass es ein Fehler wäre, allein bei einer Methodenart argumentativ zu verharren. Der wirklich konsequente Anspruch auf gesicherte „Wahrheit“ muss sich aller dieser Entwicklungsphasen, Erkenntnismethoden zugleich vergewissern. Eine genauere Analyse zeigt, eine einzelne Methode ist ohne die anderen Methoden gehaltlos. Daher gelten beide Grundmethoden in ihrem Zusammenspiel, „N-G zu N/G“.
Man kann unsere Systematik, die von dem vielfältigen Wechselspiel der N und G und der E und I ausgeht, an solchen zentralen philosophischen Projekten wie dem der Erkenntnistheorie und insbesondere dem der „Wahrheit“ demonstrieren.
Im Laufe der Philosophiegeschichte sind unterschiedliche Wahrheitstheorien entstanden. Bei ihnen geht es im Wesentlichen um das Wechselspiel im Verhältnis und im Übergang zwischen menschlichem und gesellschaftlichem Subjekt auf der einen Seite und dem objektiven Geist andererseits.
Die älteren Bestimmungen des Wahrheitsbegriffes betonen abstrakte Relationen, die dem objektiven Geist zuzuordnen sind. So ist die „Übereinstimmung des Denkens mit dem Sein“ seit Aristoteles ein objektives, ein erzwungenes Verhältnis, das die subjektive Erarbeitung dabei tendenziell ausschaltet. Die mittelalterliche Philosophie vollendet dieses konsequent, Gott ( E ) ist der „Inbegriff der Wahrheit“, die Wahrheitsbildung ist damit ewig, unbedingt und unabhängig vom menschlichen Denken; das aber sind alles Eigenschaften des objektiven Geistes. Noch bei Hegel gilt Wahrheit der Idee als Prinzip des Göttlichen. Später treten an die Stelle der Verbürgung der Wahrheit durch Gott die objektiven Gesetze der Mathematik, der Logik und der herkömmlichen Naturwissenschaften.
Heute kann aber dieser „ideelle“ Begriff der Wahrheit, der von uns als N -G modelliert wird und der so erfolgreich in den „mechanistischen“ Naturwissenschaften ist, nicht mehr als allein gültiger anerkannt werden. Seine universale Bedeutung wird bereits von den modernen Naturwissenschaften und vor allem von der geistes- und kulturwissenschaftlichen Methodik eingeschränkt. Sie modellieren sich als N/G und sind von daher eng mit den I-Funktionen und mit den I/E-Relationen verbunden.
Beispiele für die I – Funktion in den Naturwissenschaften sind die „Richtung“ des Zeitablaufes; oder auch die biologische Selbsterhaltung. In den Geisteswissenschaften sind die Zielsetzungen weniger unauflöslich, dynamisch mit der Identitätsseite, mit E , verbunden. Dort erscheint dann die I -Funktion in unterschiedlichster Weise, beispielsweise als Gruppeninteresse oder als wissenschaftliche „Beratung“ oder als „Visionen“, Phantasmen.
Es ging die Vermutung nie ganz verloren, dass diese ewigen und zeitlosen Wahrheiten nicht außerhalb des menschlichen Denkens existieren können. Dieses Problem gilt uns als eine Variante des unendlichen Überganges zwischen den beiden weltanschaulichen Eckpunkten der Subjektivität und des objektiven Geistes.
Die modernere Fassung des Wahrheitsbegriffes betont die Erarbeitung der Wahrheit durch das menschliche Subjekt in Verbindung mit dem Anteil, den die Gesellschaft daran hat. Die Wahrheit ist dann eher ein kollektives „Urteil“, obwohl der Eckpunkt „objektiver Geist“ als logische und linguistische Teile weiterhin dabei eine Rolle spielt.
Der Eckpunkt „Natur“ wird in der Philosophie Kants dann endgültig als nicht erkennbares Ansich der Dingwelt von den anderen Eckpunkten isoliert. Dadurch verbleibt die philosophische Diskussion völlig im Innergeistigen. Die Naturwissenschaften müssen sich deshalb – vorläufig – weitgehend ausgeschlossen fühlen, weil die Erkenntnisverfahren noch nicht die tatsächlichen und konkreten E und I – zum Beispiel als gerichtete Kraftarten – zum Ausgangspunkt ihrer Systematik nehmen..
In der sich historisch anschließenden „nicht-materialistischen“ Diskussion zeigt sich eine wichtige Differenzierung. In dem Gegensatz etwa zwischen Hegel und Nietzsche prallen objektiver Geist – bei Hegel der „absolute Geist“ – und die alleinige Gewinnung der Wahrheit aus der Subjektivität aufeinander. Wir verstehen dieses als die geistesgeschichtliche Konfrontation von E-Sphäre und I-Sphäre. Die elementaren Größen des „absoluten Geistes“ können als Repräsentanten der objektiv-geistigen E -Charakteristik dargestellt werden. Und die subjektiv erzeugte Wahrheit wird beispielsweise von Nietzsche als biologisch nützliche, als lebensdienliche Wahrheit verstanden. Die Geltung von Wahrheit als Relation auf die Perspektive desjenigen, der sie formuliert und die Unterordnung der Wahrheit unter einen „Willen zur Macht“ sind Umschreibungen der I-Sphäre.
Die Zweiteilung in E-Varianten und I-Varianten in der Erklärung dessen, was Wahrheit sei, findet auch in modernen Theorien einen Rückhalt. Der Pragmatismus etwa geht in seinem dynamischen Wahrheitsbegriff vom Nützlichkeitsaspekt für menschliches Leben aus.
Beide Ausformungen, das ideelle und absolute Anstreben von E und die I- Ausgestaltung, gehen in semantischen und konsenstheoretischen Auffassungen des Wahrheitsbegriffes wiederum jene Art der innigen Verbindung ein, die wir als I/E-Relation bezeichnen. Die Erklärung dessen, was Wahrheit ist , kann dann als dynamischer Annäherungs-Prozess geleistet werden, mehr erlaubt die N/G-Form prinzipiell nicht. Sie besteht dann nicht nur in einer Übereinstimmung mit der Sache, sondern als Übereinstimmung der Forschenden über einen sachlichen Zusammenhang. Das eröffnet eine unbegrenzte Anzahl von weiteren Relationsmöglichkeiten; zum Beispiel unbegrenzte Argumentationen.
Es gehört zu den grundlegenden Problemen der Philosophie – der Erkenntnistheorie und der Methodologie – sowie zu den Problemen der Einzelwissenschaften – wie zum Beispiel der Wahrnehmungspsychologie – aber auch der praktischen Tätigkeit, die Herstellung von Relationen zu erklären. Als synthetische Leistung der menschlichen Erkenntnistätigkeit hat die methodologische Seite der Relationsbildung wichtige vorhergehende Phasen in der allgemeinen Entwicklung.
Es ist daher unumgänglich, eine Systematik der Relationalität zu finden, welche zumindest die Verfahren und Methoden der Beziehungen von natürlichen Dingen, von Personen, von Symbolen und Begriffen ordnet.
Die erste systematische Strukturierung ist die in positive, synthetisierende, identifizierende und in negative, abgrenzende Beziehungen, sowie in dialektische Varianten, wie die Wechselwirkung, die Ähnlichkeitsbeziehung etc. Wir verallgemeinern das in den Modellen N-G und N/G.
Und wir leiten beide Varianten und ihre Dualitäten aus der quantentheoretischen Anfangssituation ab.
Diese physikalischen Anfangsrelationen sind maximal eng aufeinander bezogen, sie sind vorräumlich und vorzeitlich und deshalb von einer spezifischen abstrakten Form.
Sie gewinnen innerhalb der Entwicklung – über das Biologische bis hin zum subjektiven Denken – ständig an Inhalten, Variationsmöglichkeiten, Freiheiten.
Die Entwicklungsphase der Subjektivität erzeugt ein Maximum solcher Spieläume. Die menschliche Subjektivität ist diejenige Instanz, in der alle konkreten Relationen – die physikalischen und die biologischen – zugleich vorhanden sind und die über die Phase der emotionalen Relationen auch wieder zu abstrakten Relationen entwickelt werden.
Durch die konzentrische Vereinigung aller Relationsarten im Subjekt und als Subjektivität können einzelne Relationen und deren „Ergebnisse“, – wie zum Beispiel die „Wahrnehmung“ – von den Einflüssen der anderen Relationen nur bedingt gesondert werden. Um „Wahrheit“ dann nicht nur abhängig von der Perspektive des Einzelmenschen zu machen, bedarf es zusätzlicher Funktionen. Diese beziehen die Bedingungen und Kontexte in einem prinzipiell unbegrenzten Maße ein und erzwingen unendliche Annäherungsstrategien an das, was „wahr“ ist. Als G -Dynamik, hin zu E, wird die Annäherung von uns abstrahiert .
Diese Annäherungsbewegungen sind wiederum vereinfachte, eben „abstrahierende“ Varianten der Entwicklung. Hier erzeugen sie die Übergänge von den subjektivistischen Positionen zu solchen des objektiven Geistes.
Das erfahrungsgestützte und sensualistisch erkennende Ich wird derart zum in rational-abstrakten Größen denkenden Subjekt. In beiden Fällen aber wird sich von der Entwicklungsphase, dem Eckpunkt „Natur“, vom absolut seienden Status der inneren Natur des Menschen und von dem der wahrgenommenen Dingwelt durch eine je spezifische Art der Entwicklung getrennt.
Zugleich mit dieser Entwicklung als Trennungsbewegung geschieht die gegenseitige innere Durchdringung aller Relationsarten. In der „Praxis“ kann jede Relation, die zur Erkenntnis wird, nur Geltung beanspruchen, wenn physikalische, biologische und biographische, historische und gesellschaftliche Relationen zusammenwirken.
Hegel hat versucht, alle jene konkreten Relationen im äußerst möglichen Maße zu abstrahieren. Er führt damit das rationale Denken, das stets sich noch auf Konkretes bezog, in einen Bereich der abstrakten dialektischen Begrifflichkeit. Die dort herrschenden Relations- und Funktionszusammenhänge, in denen sich die Gegensätze auflösen, zur Einheit zusammenfinden, sich wieder entzweien und so fort, werden von mir mit den konkreten physikalischen und emotionalen Relationsabläufen eng verbunden; allerdings ohne dabei deren objektiv-begriffliche Darstellbarkeit zu bestreiten.
Bereits Platon sah die Verlässlichkeit des Wissens dadurch gewährleistet, dass die Identifikation mit den „Ideen“ erfolgt. Es ist das eine Bewegung, die wir als G fassen. Sie steht bei ihm im radikalen Gegensatz zu dem, was abwertend als die Erzeugung des „Vergänglichen“, genannt wurde.
Alle weitere Philosophie orientierte sich an diesem scheinbaren Gegensatz. Jede wissenschaftliche Disziplin hat ihre eigenen Verfahren und Methoden. der Informationsgewinnung durch Identifikation, ob das empirische Beobachtung ist oder logisches Schlussfolgern.
Aber die Methoden haben andererseits die Aufgabe, Vorstellungen in Handlungen zu verwandeln, die Fragen der Forscher zu beantworten Wir beschäftigen uns mit diesen zwei grundlegenden Arten der Methoden. Sie werden als N-G und N/G modelliert. Die Geschichte der Philosophie kann als eine Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Grund-Methoden betrachtet werden.
In der Methodologie erscheint diese „Grundstruktur“ von Denken, Reflexion, in doppelter Weise wieder. Es wird durch sie ein vorgegebenes Wissen in distinkte Momente differenziert ( N-G ), und zugleich werden die Elemente der Differenzierung wieder synthetisiert, relationiert ( N/G ).
Der umfassende Entwicklungsgedanke sagt nun zweierlei. Dass dieser doppelte Vorgang an jeder Stelle, in jeder Phase der Entwicklung stattfindet – also nicht nur in der Reflexionstätigkeit. Zum anderen führt die Entwicklung aus Vorgängen in den Naturbereichen aus eigenem Antrieb und in spezifischer Veränderung zu den Methoden der intelligiblen Bereiche.
Die Methoden im subjektiven Erkennen und der alltäglichen Praxis sind nur eine Auswahl aus dem reicheren Repertoire einer „allgemeinen Methodik“, welche stets auch die Relationalität zwischen den Dingen, die Beziehung zwischen Dingwelt und objektivem Geist sowie Zusammenhänge innerhalb des objektiven Geistigen zu berücksichtigen hat. Auch wenn wir die subjektiven Erkennnisanstrengungen – die als unendliche Annäherungsbewegungen gesehen werden sollten – keineswegs niedrig einschätzen, darf das, dem sich angenähert wird, in einer systematischen Philosophie nicht unberücksichtigt bleiben.
Deshalb schlage ich vor, im Begriff „Realität“ beides zu vereinen, die Methoden der individuellen und gesellschaftlichen Erfahrungen und Erkenntnisse in ihrer historischen Entwicklung und die der sachlichen Entwicklung, welche die nicht-subjektiven Bereiche der Natur und des „objektiven Geistes“ kennzeichnen. Philosophie und Wissenschaften haben sich mit den Gemeinsamkeiten beider Entwicklungsarten zu befassen, den sich im Laufe der Zeit verändernden und je vorherrschenden Grundannahmen einer Gesellschaft oder einer Person und den Abläufen innerhalb der Sachbereiche.
Die Wissenschaftslehre versucht die Menge des kompilierten Wissens zu gliedern. Wir setzen es uns zum Ziel, die Ordnungsanstrengungen der Wissenschaften und der entsprechenden Theorien mit unseren Grundannahmen zu verbinden..
Die bisherige Wissenschaftstheorie ist demnach systematisch einteilbar in die Methodik ( N,G ) und in die „Inhaltlichkeit“ ( E, I ), die Methodenseite weiterhin in die N/G – und N -G-Methoden. Die E, I-Seite ist unterscheidbar in die vier weltanschaulichen Haupteckpunkte: Natur, individuelle Subjektivität, gesellschaftlich-kollektive Subjektivität und objektiver Geist, sowie weiter in alle möglichen Sachbereiche und Gegenstände, die wir als die einzelnen Entwicklungsphasen der E- Seite in ihrer Kombination mit den I-Entfaltungen verstehen ( I/E ).
Die Methodenseite wird zunächst in Methoden des subjektiven Vermögens – zum Beispiel: Anschauung, Erfahrung, Gedächtnis, Handeln, Phantasie, Sprache , Verstand – und in solche des objektiven Geistes – zum Beispiel: Induktion, Deduktion, Experiment, Spekulation, Kritik, Hermeneutik, Dialektik unterschieden.
In einem nächsten Schritt versuchen wir, diese traditionellen Methoden auf die beiden Hauptmethodenarten N-G und N/G zu reduzieren. Dazu muss zum einen inhaltlich auf die Anwendung der Methoden in den jeweiligen Bereichen genauer eingegangen werden; was den Problemkreis der „Eckpunkte“, sowie deren Erweiterung als die verschiedenen Einzelwissenschaften, mit dem Methodenbereich verbindet. Zum anderen kann dann die Trennung in Methodik und Inhaltlichkeit nicht durchgehalten werden, Unsere vier Grundgrößen vereinen sich deshalb in Strukturen einer umfassenden E,I,G,N-Systematik.
Die „Gegenstände“, die in den Einzelwissenschaften behandelt werden – wie zum Beispiel physikalische, chemische, biologische Sachverhalte, die der Psyche und der Kultur – reihen wir in der „allgemeinen Entwicklung“ aneinander. Jeder von ihnen ist eine Entwicklungsphase mit angebbarem Platz zwischen „ z , w „, also Erster Physik und dem objektiven Geist..
Die Wissenschaftstheorie besteht nun in unserer Sicht darin, durch jenen Gedanken der allgemeinen Entwicklung eine philosophische Einheit zu stiften, die die Vermittlung der Phasen auf eine einleuchtende Weise vollzieht. Am bedeutendsten sind dabei die relativ abstrakten Vermittlungen des Subjekts mit dem Objekt der Erkenntnis oder auch der Zusammenhang von Teil und Ganzem oder von Vergangenheit und Zukunft.
Unser philosophischer Ansatz ist nun so angelegt, dass nicht nur einzelne subjektive Eigenschaften – wie Verstand, Phantasie und Gedächtnis – aus der obigen Aufzählung eine bestimmte Wissenschaft begründen, wie das seit Aristoteles über Bacon bis d´Alembert versucht wurde. Vielmehr verlangt die Bildung der Cluster, in denen die Methoden und die Begriffe vereint sind, dass jede einzelne Wissenschaft von allen jenen Methoden und inhaltlichen Begriffen – wenn auch zu quantitativ unterscheidbaren Anteilen – bestimmt wird. Dann sind in den gewählten Beispielen die Wissenschaften mehr von der subjektiven Fähigkeit des „Verstandes“ geprägt als jene Wissenschaften, die von Konkretionen geprägt sind und damit von „Handeln“, „Erfahrung“ und weiteren ähnlichen Kategorien. Grundsätzlich lassen sich in jeder Wissenschaft die Spuren aller Methoden und Grundbegriffe aufzeigen. Wie auch im Einzelnen ihre Theorien und Gesetze, sind die Wissenschaften durch komplexe Relationen zwischen N, G, I, E erklärbar.
Wie alle Entwicklungen kann auch die der Wissenschaften als zwei sich ergänzende Arten von Entwicklung gesehen werden. Die „historische“ Entwicklung der Wissenschaften ist jene philosophische Erfassung, die zum Beispiel Fichte als Teil der Geschichte des menschlichen Geistes sieht. Die andere Auffassung ist die „systematische“ Entwicklung.
In der systematischen Entwicklung der Wissenschaften geht es um die sachlichen Übergänge von einem Bereich in den jeweilig höheren.
Beide Entwicklungsarten – bekannt ist das Beispiel aus der biologischen Genese des Menschen, die phylogenetische und ontogenetische Entwicklung – sind nicht unabhängig voneinander. So beschreibt die historische Entwicklung diese sachlichen Übergänge auf ihrer zeitlich-historischen, kulturellen Basis.
Die – grundlegendere – systematische Entwicklung hat sich vor allem auf den Übergang von Natur zum Geist konzentriert; und die Wissenschaften in Geistes- und Naturwissenschaften eingeteilt. Auch dieser sachlich-systematische Übergang, der konkret als Gehirnfunktion stattfindet, hat eine naturhistorische Seite, die phylogenetische Organentstehung mit der zugehörigen Funktionsentwicklung.
Die Übergänge folgen überall dem gleichen philosophisch zu beschreibenden Muster. Es ist daher besser, von einer kontinuierlichen Variantenbreite ineinander übergehender Einzelwissenschaften auszugehen.
Wenn man aber eine Grobeinteilung haben will, dann empfiehlt sich die folgende: Die „traditionellen“, „mechanischen“ Naturwissenschaften haben die N-G-Methoden – vor allem Empirik und Logik. Diese Methoden sollen Identifikationen ( E ) erzeugen. Die modernen und tiefer gehenden Naturwissenschaften, ebenso die weiterentwickelte Logik und Mathematik haben mit den Geistes-und Kulturwissenschaften gemein, dass bei ihnen jene Methoden im Mittelpunkt stehen, welche beide Methodenarten, die N-G-Methoden und die N/G-Methoden in flexible Relationen zueinander stellen. Und schließlich, drittens, haben die Kultur- und Geisteswissenschaften zusätzlich die ganze Breite der I-Seite und der I/E-Seite in prinzipieller Verbindung mit N/G-Methoden zu ihrer Basis und Verfügung.
Die Abfolge von G, E , N-G , N/G , E-I , I/E , und Kombinationen daraus, kann auch in ihrer historischen Entwicklungsdimension als Grundlage für die Paradigmen-Folge genommen werden. Eine weitere Ausgestaltung der historischen Abfolge ist die beobachtbare kumulativ fortschreitende tendenzielle Vollendung der Wissenschaften. Das haben die Wissenschaften mit allen E-Konfigurationen gemeinsam. Im Konkreten des geschichtlichen Verlaufs bedeutet dies, dass die eher E-betonten Wissenschaften – wie die klassische Logik zum Beispiel – einer Vollendung entgegengehen, während die I – betonten Wissenschaften das nicht können. Ihre Erkenntnisse sind grenzenlos; orientiert an Rw sind sie unbegrenzt vermehrbar, und orientiert an Rz ist ihre Detaillierung unerschöpflich.
Zentral für die philosophische Sprachbetrachtung ist das Verhältnis der Ausdrucksmittel ( E ) – wie zum Beispiel Worte und Sätze – zu den damit transportierten Bedeutungen. Die „Bedeutung“ wird von uns als die Relation der gemeinten Sache ( E ) mit den auf sie gerichteten subjektiven und kollektiven Interessen ( I ) verstanden.
Beide I/E-Relationen haben die prinzipielle Eigenschaft, dass die E und die I in mehrfacher Weise dynamisch sind und viele mögliche Varianten haben können. Die E können zum Beispiel Worte oder Dinge sein, die I individuelle oder gesellschaftliche Ziele und Wünsche.
Vernachlässigt man die I-Seite und reduziert allein auf E und G , dann hat man die zu I/E randständige idealistische Variante Platons, die durch die Vorstellung gekennzeichnet ist, dass die Wörter die „Bilder“ der Dinge sind; oder zumindest dass zwischen ihnen ein – unklares – Analogieverhältnis bestehe. Die I-Seite entsteht beispielsweise dadurch, dass Sprache durch Konventionen geregelt wird; das geschieht meist vorbewusst, wird aber tatsächlich durch komplizierte individuelle und kollektive Zielsetzungen gesteuert.
Die Geschichte der Sprachtheorien ist als Weg von N-G-E-Konzepten über N/G-Methoden zu I/E-Einsichten darstellbar. Wird die Sprache noch bis Kant als Instrument ( E ) einer unveränderlichen ( G ) menschlichen Vernunft angesehen, so räumt die Philosophie ihr bei Herder und W.Humboldt einen Stellenwert ein, in dem sie selbst zum aktiven Element im Bildungs-und Konstitutionsprozess der Vernunft wird; das ist eine N/G-Überlegung. Wie allerdings diese „welterschließende Kraft“ von Sprache zu sehen sei, bleibt noch unklar. Das ist nur möglich, wenn dies Medium in seiner Beziehung zur Dingwelt, zu Geschichte und Kultur und zu den anderen Menschen genauer erkannt wird; was nicht ohne I/E- Relation geht. An die Stelle einer „universellen Menschenvernunft“ treten die jeweiligen individuellen und kollektiven Interessen ( Ii,Ik ) und die entsprechende Entwicklungsreife der E- Niveaus.
Sprache wird von I und E bestimmt, sie wird aber durchaus auch von formalen rationalen Strukturierungen konstituiert, von N-G und N/G.
Die Entwicklung der Sprachtheorie wendet sich später dahin, die Sprachinhalte in ihrer Selbständigkeit gegenüber einer möglicherweise ontologisch festgelegten Ordnung und gegenüber den Wahrheiten des Verstandes und der Vernunft zu sehen. Die Sprache ist dann nicht mehr so sehr das Medium ( E ) für die Verständnismöglichkeiten, sondern offenbart ihre Eigenständigkeit in „I/E zu N/G“.Das gilt vor allem für die Alltagssprache, die natürliche als „hermeneutische“ Sprache.
Die Mathematik und die Logik sind Beispiele von Sprachen, die allein von N , G und E geprägt sind.
Vom historischen Anfang an war Logik nicht von Dialektik zu trennen Es geht mir unter anderem darum, das Verhältnis von beiden erweitert zu bestimmen.
Die Logik ist eine Lehre, deren Kern die Widerspruchsfreiheit ist; wir modellieren das als N-G . Aber das Nichts ( N ) und das Identischwerden ( G ) haben neben ihrer Trennung voneinander zugleich eine Verbindung, die der „Nichtidentität“. Die Grundlegung unserer Philosophie besteht auch darin, anstatt der vermeintlich strikten Trennbarkeit; Grade von Trennungen in einem Feld unendlicher Abstufungen zu sehen.
Die Dialektik – und alle weiteren Methoden vom N/G-Typ – unterscheiden sich von der Logik – und allen weiteren Methoden vom N-G – Typ. Die drei Haupttypen N-G , N/G und „N-G zu N/G“ werden in der Praxis durch alle denkbaren Verfahren und Methoden konkretisierbar, von den Prozessen zwischen Naturdingen über emotionale Abläufe bis zu rationalen Denkvorgängen.
Die Übergänge zwischen ihnen sind unabgrenzbar, kontinuierlich. Versuchte noch Aristoteles eine „Analytik“, die aus gesicherten Voraussetzungen Notwendiges fehlerlos erschließt, von dialektischem Schließen aus nichtnotwendigen Voraussetzungen auf Wahrscheinliches, zu unterscheiden, so wird spätestens durch Hegel diese Unterscheidung aufgehoben.
Wir sehen den Ursprung des rationalen Denkens und der dialektischen Vernunft und jener doppelt unendlichen Übergänge zwischen beiden eng verbunden mit den zwei Quantenphasen ( z/w und z,w) und den Übergängen, Relationen zwischen ihnen.
Dabei stützen wir uns vor allem auf Rz und auf Rw, die als dynamische Größen ohne eigene Struktur zu verstehen sind, und die die Ursache sowohl von G als auch von N sind, die also deren Eigenarten erklären lassen. Die allgemeine Entwicklung formt Charakteristika der Rz und Rw – wie zum Beispiel die Zweiheit, beider absolute Differenz, aber auch ihre Kombinierbarkeit – zu solchen von G und N.
Wenn wir die klassische Logik, die dialektischen und die dialektisch-logischen Ansätze analysieren und kritisieren, begründen wir das auch von z , w und damit von Rz und Rw her.
Indem wir diese drei Ausformungen abstraktester Art als ein Gleichgewicht erkennen, wozu ihre Übergänge ineinander beitragen, leite ich sie nicht nur „genetisch“ aus der „Ersten Physik“ ab, sondern versuche eine Vertiefung der Struktur des jeweiligen methodischen Entwicklungs-Bereiches als Folge dieser Genese zu erklären.
Das begann schon mit der Kritik Kants an der formalen Logik. Die transzendentale Logik, die als Kritik der Vernunft die Bedingungen der Möglichkeit objektiver Erkenntnis zu klären unternimmt, kann als Hinweis verstanden werden, dass die Strukturen der Logik nicht ohne Rekurs auf alle Entwicklungsstufen der Materie zu verstehen sind.
Damit ist aber ebenfalls die Verbindung zu jenen anderen Methoden vom N-G-Typ unumgänglich; beispielsweise zur „empirischen“ Methode oder auch zu Kalkülen der Mathematik.
Die Ausweitung der Logik zur Mathematischen Logik seit Leibniz und Frege zeigt bis heute in ihrer gemeinsamen systematischen Grundlegung eine Ausweitung ihrer Gegenstände, sowie deren Relationierung auf bis dahin unbekannte Weise. Die zentralen Werte des Logischen, wie „das Wahre und das Falsche“, werden wie auch die einfachen mathematischen Vorstellungen nunmehr ausgeweitet zu maximal vielgestaltigen und differenten Formen und Relationen.
Die auf ihre objektive Gültigkeit bedachte Logik – und Mathematik – versucht, durch Differenzierungen formaler Natur, immanente Widersprüche in ihren Theorien auszugleichen.
Andererseits wird die Universalisierung dadurch zusätzlich erneuert, dass die Logik, Dialektik und Mathematik als Sprachen, in gleichen Strukturen und Funktionen wie sie die Alltagssprachen haben, verstanden werden müssen; zum Beispiel in ihrer Kontextualität, oder in der Relationalität zwischen Subjektivität und Sprache.
Letzteres führt zu der Problematik, die bis heute belangvoll ist, wie der Zusammenhang von subjektivem Denken und objektivem Geist zu verstehen sei. Der objektive Geist erscheint in der platonischen Lehre in Form der logischen Denkoperationen im Sinne der objektivistischen Art, unabhängig vom menschlichem Denken oder von materiellen Verhältnissen. Auch die Hegelsche „Wissenschaft der Logik“ beschreibt die Bewegung des Begriffs in ihrer Unabhängigkeit von subjektiver Einmischung.
Gibt es keine Alternative zu der Annahme, die Kategorien so darzustellen wie sie sich im selbsttätigen Prozess ihrer Entwicklung auseinander entfalten? Wir meinen, dass die Struktur dieser Entfaltung nicht nur auf die Wirklichkeit „verweist“ – wie Hegel es beansprucht. Vielmehr ist sowohl der innere Zusammenhang der gesamten Wirklichkeit, von der Ersten Physik an und über alle Entwicklungsstufen, von den gleichen Abläufen, Verfahren und Methoden bestimmt wie diese im abstraktesten Teil der Gesamtentwicklung – im Denken – in dreifacher Weise erscheinen, als Platons Abbild-Beziehung zwischen den Dingen und deren Begriffen, sowie zugleich als die dialektischen Relationen, die Hegel uns zeigt und darüber hinaus können durchaus auch die abstrakte Unabhängigkeit und der Gesetzescharakter der Logik und der Dialektik überhaupt in Frage gestellt werden. Es kann zum Beispiel behauptet werden, dass Logik und formale Dialektik bloß der verfestigte Ausdruck von Denkgewohnheiten seien, die historisch und gesellschaftlich entstanden sind. Wenn dann das Wahre und das Falsche als Ausdruck von Entscheidungen auf Grund von Interessen gesehen werden, dann ist das bereits ein erster Schritt zu einer allgemeineren Philosophie, die neben der E-Sphäre und den N und G auch die I-Sphäre zu berücksichtigen versucht.