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E, I, N, G

4. 1. Dualismen

Zur metaphysischen Grundstruktur der Philosophie – und damit auch der Wissenschaften – gehören das Konzept des „Monismus“ und des „Dualismus“ sowie beider Verhältnis.

Dieses Gegensatzpaar gründet in der Zweiheit von Kraft – S-Aspekt – und Richtung – R-Aspekt – und in der Dualität von z und w. Kraftaspekt und Richtungsaspekt werden als gerichtete Kräfte in z und w jeweils zu einer monistischen Größe zusammengefasst. In der folgenden Entwicklungsphase sind z – als die gerichtete Gravitationskraft zum Beispiel – und w als die gerichtete elektroschwache Kraft in der monistisch zu nennenden Größe z/w relationiert.

Jede direkte begriffliche Erfassung jener ersten physikalischen Erscheinungen kann als „metaphysisch“ bezeichnet werden. Sie gehört zum Übergang vom objektivem Geist zur Natur-Basis.

 

Dieser zugleich metaphysische wie naturalistische Einstieg in die Problematik wird dadurch kompliziert, dass der physikalische „Anfang“ auch noch von der „Vielheit“ – es gibt in unserer Modelldarstellung der Ersten Physik viele z und w – als weiterer „quantitativer“ Größe gekennzeichnet ist. Die begriffliche Aufarbeitung der Beziehungen dieser drei Säulen der „Quantität“ – Eins, Zwei, Viele – scheint ohne Hilfe der Theorie der „Entwicklung“ nicht möglich zu sein.

Bei z und w ist der Gegensatz zwischen diesen zwei Größen in z/w aufgehoben. „Aufhebung“ heißt hier, in den vielen möglichen Varianten der engen Relationierung von z und w gibt es alle möglichen Abstufungen – tendenziell unendlich viele – der Wirkung ihrer gegeneinander gerichteten zwei Kraft-Arten, bis hin zur gegenseitigen Neutralisierung beispielsweise im kraft- und richtungsfreien Dingcharakter von Elementarteilchen.

Mir geht es darum, das Zusammenspiel von Dualismus und Monismus zu verallgemeinern. In der Ersten Physik ist die Grundlage für die Aufhebung des Gegensatzes von Dualismus zum Monismus gelegt. Im Laufe der allgemeinen Entwicklung und schließlich in der speziellen philosophiegeschichtlichen Entwicklung ist von den Dualismen, – etwa in der unvereinbar scheinenden Entgegensetzung von Körper und Geist, von Wesen und Erscheinung oder auch von Methodik und Inhaltlichkeit – erst mit der dialektischen Methode in formaler Hinsicht eine Versöhnung möglich geworden. Allerdings gibt es bis heute noch kein theoretisch begründetes „inhaltliches“ Gegenstück zu derartigen formalen Aufhebungen.

Diese „formale“ Lösung beruht auf dem gleichen „Mechanismus“ der Entwicklung, der sich von z und w bis N und G zeigt. Die vier z, w, N, G sind als je isolierte Größen grundlegende Monismen. Sie bilden dualistische Paare. Dabei meint z-w , N-G eine trennende Relation zwischen den Ausgangsgrößen und z/w und N/G modelliert eine doppelte Beziehungsrelation. Zugleich aber ist ihre Beziehung aufeinander, sowohl als materiale – z/w – als auch als begriffliche – N/G – eine andere, neue Art des Monismus. Es ist dies der Basis-Monismus der nächst höheren Entwicklungsphase. So ist z/w jene materiale Größe, auf der in der elementaren Physik alles Weitere aufbaut, und bei N/G – zum Beispiel als Dialektik – kann man von einem Ausgangspunkt für Entwicklungsschritte innerhalb des objektiven Geistes sprechen.

Eine inhaltliche Lösung beschäftigt sich nicht so sehr mit N und G , als vielmehr mit E und I . Dazu muss zuerst gesehen werden, dass E und I einen tiefen und prinzipiellen Dualismus darstellen. Das zeigen die Strukturen der E-Sphäre im Verhältnis zur I-Sphäre; was ich an anderer Stelle ausführlicher darstelle. Auch sei hier nur angedeutet, dass der Monismus I/E das philosophische Zentrum von „Praxis“ und von „Konkretheit“ ist, während das dualistische Auseinanderhalten, die Trennung von E und I zur Basis des objektiven Geistes gehört.

Es gibt die philosophische Position des „Relationismus“, derzufolge wir nur Relationen in und zwischen Dingen erkennen können und nicht die Dinge selbst.

Auch hier – wie wohl noch in vielen philosophischen Einzelfragen – spielt der Unterschied von Dualismus und Monismus eine Rolle. Der Dualismus ist ohne Relation zwischen den beiden beteiligten Größen undenkbar. E ist sogar so, dass die Abgrenzung zwischen den beiden zu deren Relation ein weiteres philosophisches Projekt darstellt, so auch die Frage auf welcher Meta-Ebene sich die Relation – zum Beispiel bei „N-G“ befindet; das heißt, welcher Art Relation die strikte „Nichtbeziehung“ ist. Wir versuchen diese altbekannte Problematik zu lösen, wenn wir uns auf die quantentheoretischen Beziehungen zwischen z-z und w-w zu z-z/w-w und deren Entwicklung berufen.

Das Ergebnis dieser Entwicklung sind dann zwei Extreme, die aber gleich gültig sind. Das sind die isolierte G-Methodik und die grundsätzlich vereinzelten E-Charaktere und auf der andren Seite die N/G-Methoden, die ebenso unbegrenzt relationieren wie die I/E-Varianten, die von unabgrenzbarer Dynamik sind.

Der Monismus ist der Ausschluss jeglicher Relationalität; er gehört damit zu dem E – Modell.

Mit Hilfe der Struktur der „E-Sphäre“ kann dann einiges über markante philosophiegeschichtliche Probleme gesagt werden. So stützt sich beispielsweise die Hegelsche Lehre auf den Geist, letztlich auf die absolute Idee als monistisches Prinzip und der Materialismus hat die Materie als einzigen Ausgangspunkt. Dennoch sind Hegel und der dialektische Materialismus jene Philosophien, die sich am intensivsten mit dem Problem des Widerspruchs und damit der Dualität beschäftigt haben. In beiden philosophischen Schulen – und nicht nur dort – geht es um abstrakte Ausschnitte aus der von mir zu beschreibenden allgemeinen Entwicklungsmechanik.

Die dialektische Methode erzeugt ein neues E aus zwei alten. So hängen Dualismus und Monismus dort zusammen. Allerdings, je abstrakter die zwei Ausgangsgrößen sind, umso inhaltsleerer werden die neu erzeugten E . Sieht Hegel die Aufhebung des Gegensatzes zweier Konzepte – am Ende einer ebenfalls allgemeinen Entwicklung – als sich ablösende Durchgangsstadien im Verlaufe der Bewegung der leeren Begriffe, so ist der Beginn – als Basis des Physikalischen – zwar eben solche Abwechslung zwischen Dualismus und Monismus, die von z , w und z/w , aber es fundiert jetzt das, was man Inhaltlichkeit nennt.

Diese Entwicklungsmechanik ist auch deshalb eine dualistische, weil sie nicht nur von zwei Ausgangsgrößen ausgeht, sondern zusätzlich von zwei unterscheidbaren Methoden-Arten. Es ist einerseits die der Identitätsbildung, die monistischen Methoden des positivistischen Szientismus zum Beispiel. Diese lassen nur gelten, was durch kontrollierte Erfahrung gewonnen wird, nämlich durch empirische und rational-logische Identifikation. Ihre Geltung beruht darauf, möglichst alle Verbindungen zum jeweils „Unwesentlichen“ zu eliminieren. Auf der anderen Seite sind es die Methoden, wie die dialektische Methode, die stets versucht, ,Bezüge zu allem anderen in der Welt herzustellen und zu halten.

4.1.1 E

Zur Verdeutlichung der philosophischen Seite des E-Modells eignet sich der traditionelle Begriff des „Absoluten“. Losgelöst von aller Bindung an anderes, unvermittelt, nicht entstanden und sich nicht verändernd, so sind in der Philosophie nicht wenige Begriffe gedacht worden. Das E-Modell soll diese zusammenfassend repräsentieren. Wie in der philosophiegeschichtlichen Darstellung durchzieht das E aber auch alle Entwicklungsphasen der Realität und somit alle Wissenschaften und ihre Begriffsbildung.

Meine Frage ist, wieso kann der Mensch und warum muss er einen derartigen Begriff haben? Sie ist mit Hilfe des Entwicklungsgedankens einigermaßen beantwortbar. Die Reduzierung auf z, w und Sz, Sw zeigt, dass diese, physikalisch gewendet, die geschilderten E – Eigenschaften haben. Als physikalisch Erstes sind sie nicht entstanden, sie verändern sich in ihrer Selbstidentität nicht. Sie haben als Anfangselement auch keine innere Struktur. Auch im objektiven Geist hat das E als absolutes Sein eben diese Eigenschaften. Dabei ist es , genauer gesagt, so, dass man grundsätzlich nicht wissen kann, ob die E-Varianten in sich strukturiert sind, oder ob sie völlig leer sind, wie man von der Antike bis Hegel annahm. Vielmehr können wir prinzipiell nicht ffeststellen, wie es möglicherweise innen aussieht, wie und warum das E sich möglicherweise ausdifferenziert.

Die ersten und materiellen E , die Sw und Sz, also die Kräfte, sind im empirischen Sinne zugleich „Nichts“ wie auch reine Inhaltlichkeit. Es ist von Hegel daher richtig, das Sein mit dem Nichts letztlich auch gleichzusetzen. Wie die physikalischen Kräfte hat das Sein keine Bestimmtheit an sich als die der bloßen Existenz; und der Begriff der Existenz ist wiederum eine Variante von E .

4. 1. 2    I

Das entscheidend Neue ist, dass wir den Erscheinungskomplex ( I ), der als Zielsetzung, Wille, Vektor und in vielen weiteren Abwandlungen beschrieben wird, nicht nur in herkömmlicher Verwendung als räumlich-zeitliche oder als psychologische Größe sehen. Vielmehr versuche ich eine einheitliche I-Sphäre zu erarbeiten, die in den Grundstrukturen der wissenschaftlichen Einzelbereiche in wesentlich gleicher Weise gelten kann.

Das muss in jedem einzelnen Bereich der Natur, der individuellen und gesellschaftlichen Subjektivität und auch, entsprechend abstrakt strukturiert, als Element des objektiven Geistes nachgewiesen werden.

Das Subjekt ist fähig, absichtsvoll und zweckmäßig Ziele zu setzen, zum Beispiel um diese handelnd zu erreichen.

Wurde früher auch beim Natürlichen eine eigene Zwecksetzung vermutet, so werden seit der Aufklärung Zwecke, Absichten und Wille allein der persönlichen und der kollektiven Subjektivität zugestanden; die Naturdinge werden als sachliche Variable ( E ) abgehandelt. Mittlerweile aber sind in fast allen modernen Wissenschaften Grundprobleme aufgetaucht, von denen man behaupten kann, dass sie nicht ohne Rückgriff auf einen zu verallgemeinernden Begriff von „Zielstellung“ zu lösen sind.

Nachdem sich schon Schelling in seiner Naturphilosophie diesem Ansatz genähert hatte, tauchen im Zusammenhang biologischer Forschung seit einiger Zeit teleologische Entwicklungsmodelle wieder auf.

Aristoteles entwickelte bereits die Vorstellung, dass jeder Stoff und jedes Lebewesen ein eigenes inneres Formprinzip hat, dessen Wesenskern sich in einem Telos ( I ) entäußert. Diese zielgerichtete Perspektive wurde bis heute jedoch subjektivistisch missverstanden; die zugehörige Erkenntnistheorie bezog sich allein auf den erkennenden Menschen und zu wenig auf die Struktur und Funktion des zu erkennenden Naturgeschehens selbst. Insbesondere die Physik kann heute nicht mehr ohne formale Zielfunktionen auskommen, diese sind keineswegs eingeschränkt durch teleologische Spekulationen aus menschlichem Wollen und Handeln.

Aus den physikalischen Basis-Richtungen lassen sich die biologischen Zielfunktionen ableiten, welche das Lebensphänomen über die Zielsetzung der Selbsterhaltung und ihrer Varianten definieren lässt

Erst daraus kann dann in den natürlich-geistigen Bereichen der Subjektivität aus den „Selbstzweckhaftigkeiten“ der Natur beides entstehen, die Seite der Gegenstände, der Sachenwelt und zugleich die Seite der Zielsetzung.

Die grundlegenden Freiheiten des Individuums und die relativen Freiheiten der Kollektivitäten bestehen wesentlich darin, Zielsetzung zu haben und Wille zu werden.

Und eben dieser freie Funktionscharakter der I-Seite bewirkt auch, dass in der geschichtlichen Entwicklung jenes verkürzte teleologische Denken, das in den Ideologien vor der europäischen Aufklärung üblich war, keinen Sinn mehr hat.

Der „Fortschrittsgedanke“ verdankt sich den Beobachtungen und Erfahrungen in den modernen Leistungsgesellschaften, dass die Ursache für die objektive E-Entwicklung auf die historischen individuellen und gesellschaftlichen Willensbildungen zurückzuführen sind

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4.1.3    I – E

Bereits Schopenhauer postuliert in seiner Philosophie einen tiefen Antagonismus zwischen dem „Willen“ – als der unbewusst treibenden Kraft des Universums – und der anschauenden Erkenntnis.

Ich sehe diese Differenzbildung als grundlegend und wesentlich für unseren philosophischen Ansatz.

Es geht mir nicht nur darum, zwischen „Inhalt“ und „Methode“, zwischen den Methodenarten – N-G und N/G – und zwischen N und G selbst , sondern auch die eng mit den methodischen Dualismen verwandte inhaltliche Seite zu erarbeiten, die Unterschiede zwischen I/E und E-I einerseits und zwischen E und I .

Die Annahme ist, dass die Mannigfaltigkeit der Strukturen und Funktionen in den Wissenschaften – und nicht nur dort – durch ein Netz aus diesen grundlegenden Beziehungen systematisiert werden kann.

Bekanntlich kann man nur auf ein Gemeinsames hin unterscheiden, wo dieses Gemeinsame die Verschiedenen als Unterschiedene wiederum in bestimmter Weise aufeinander bezieht. An die Stelle dieser dialektischen Situation setzen wir ihre Erweiterung: Beide, E/I und E-I unterscheiden sich dadurch, dass die E/I-Relation ein unendlicher Annäherungsprozess zwischen beiden ist, und E-I ist ein tendenziell unendlicher Trennungsprozess.

Diesen Prozessen liegen die beiden Entwicklungsphasen der philosophisch interpretierten Quantentheorie zugrunde. Diese ursprünglichen physikalischen Ereignisse z-w und z/w werden durch die allgemeine Entwicklung ins Begriffliche transferiert.

Genauer gesagt, geht es um die Trennungs- und die Bezugsdynamik von S-Aspekt und R-Aspekt. Sie sind die Grundlage der allgemeinen Entwicklung. Deren letzte Phase ist dann die völlige Trennung des E-Aspektes und der E-Sphäre vom I-Aspekt und von der I-Sphäre.

Bekannt sind die von der Philosophie traditionell behandelten „vorletzten“ Phasen in dieser allgemeinen Entwicklung, die sogenannte Abstraktion. Dort werden die Begriffe in einem langwierigen Verfahren abstrahiert – bekanntlch beispielsweise durch das Benennen der differentia specifica hinsichtlich des genus proximum – an dessen Ende die Elemente des objektiven Geistes stehen, vor allem eben die strikt voneinander getrennten E und I .

Die Eigenheiten der E fasse ich als die „Struktur“ der E-Sphäre zusammen, und die Merkmale der I- Seite werden in der I-Sphäre erfasst. Die Strukturen der beiden „Sphären“ lassen sich unter anderem in ihrer gegenseitigen Beziehung und in ihrer Abgrenzung aufzeigen; das sei hier erst einmal skizziert.

Die I-Seite sucht jeweils einen Allzusammenhang herzustellen. Die E- Funktion besteht dagegen darin, möglichst punktuelle Identitäten zu erzeugen.

Der E-Bereich untersteht einer „Entwicklung“, die im ganzen, aber auch im Detail einer „Vollendung“ zustrebt. Dagegen hat man im I-Bereich den Eindruck, dass alle I unveränderlich sind und immer schon da waren.

Dem Streben der einzelnen E-Entwicklungen nach Vollendung zu einem Abschluss steht in der I-Sphäre eine prinzipielle „Offenheit“ gegenüber. Diese kann formal als „Freiheit“ oder ähnlich bezeichnet werden.

Von dieser Entwicklung der E her erklärt sich auch die Hierarchiebildung dort; zum Beispiel gilt das Biologische als „höher“ als das Anorganische oder das Abstrakte scheint wichtiger zu sein als das Konkrete.

Im Gegensatz dazu ist es ziemlich offensichtlich, dass im I-Gebiet alle I eine Art Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit haben. Darauf beruhen – in heterogenen Beispielen aufzeigbar – die sozialen Gleichheitsforderungen, wie auch die prinzipielle Gleichberechtigung der Richtungen im Raum.

Weiterhin ist der Unterschied zwischen den beiden Bereichen davon gekennzeichnet, dass alle I in einer Art „Feld“ kontinuierlich zueinander stehen, während die Relation zwischen den vielen E eine der strikten Abgrenzung ist.

Erst in den I/E-Bildungen werden die Nachteile beider Einseitigkeiten in doppelter unendlicher Annäherung behoben.

Man kommt nicht umhin, diese Andeutungen und Behauptungen zu belegen. Das wird von mir in dreifacher Weise, jedoch an anderer Stelle versucht. Es geht dann darum, die Eigenschaften der E und I auf z und w zurückzuführen. Zudem sollen Belege und Veranschaulichungen für die E- und I-Sphäre aus den Entwicklungsphasen, vor allem aus den Einzelwissenschaften bezogen werden, und schließlich kann die allgemeine philosophische Diskussion zur Klärung der E ,der I und der I/E-Relationierung heran gezogen werden.

4. 1. 2. 1      Ii , Ik , Ig

Die allgemeine Entwicklung bringt die Trennung der E von den I mit sich. Durch die dabei gewonnenen Spielräume entwickeln sich E-Sphäre und I-Sphäre jenseits der engen I/E-Relationen, welche beispielsweise die Natur kennzeichnen, je für sich in außerordentlichem Maße..

In den Bereichen und Wissenschaften der individuellen und kollektiven Subjektivität werden die Ii (individuelle I ), die Ik (kollektive I ) und die Ig ( gesellschaftliche I ), sowie ihr Zusammenspiel dabei zu einer fruchtbaren Differenzierung und zu einem systematischen Gerüst für jede wissenschaftliche Analyse.

Hier soll erst einmal  Ii  näher angeschaut werden, es selbst und seine Relation zu anderen Ii.

Der Kern der individuellen Subjektivität ist das, was philosophisch „Selbstbewusstsein“, „Ich“ oder ähnlich genannt wird. Für uns ist es jene Entwicklungsphase, die beides vereint: Noch die Einheit E/I und schon die mögliche Trennung E-I ; dabei ist E das „Ich“ als Objekt der Selbstbetrachtung und I steht für die wesentliche subjektive Komponente der aktiv auf sich selbst gerichteten Betrachtung..

Sobald das I von den E getrennt ist, kann es als Ii die Strukturzüge der I-Sphäre annehmen. Dazu gehört unter anderem das was man allgemein als inhaltliche und formale Freiheiten bezeichnet. Beim menschlichen Individuum stellt sich das beispielsweise als dessen Fähigkeit zur Kreativität und zur Phantasie dar.

Es ist kein Zufall, dass diese Eigenschaften erst auf dem Niveau der Entwicklungsphase „Mensch“ erscheinen. In allen vorhergehenden Phasen sind die I eng an die E gebunden und in der der Subjektivitäts-Phase nachfolgenden Phase des objektiven Geistes gibt es tendenziell keine Verbindung mehr zwischen E und I .

Kreativität und die Produkte der Phantasie sind durch das dynamische Gleichgewicht zwischen enger Wechselwirkung von E mit den I einerseits und der Befreiung der I und der E voneinander zu erklären. Das Subjekt als „Schöpfer seiner selbst“ und „Herr seiner Geschicke“ sind bekannte Beispiele für geistesgeschichtliche Konkretisierungen dieses komplizierten Vorgangs. Gesellschaftliche Umstände, die Lebensgeschichte, der Charakter und genetische Faktoren sind wiederum Konkretisierungen der E- Seite in den beiden Relationen I-E und I/E . Kommt die Innovationskraft auch nur Ii zu, so geschieht die Konkretisierung von „Neuem“ aber durch E/ Ii -Beziehung. Wobei aus dem Ziel des kreativen Individuums ( Ii ) und der eingesetzten Mittel ( E ) ein neues E entsteht , und aus Ii wird Ig, wenn das neue E – zum Beispiel eine Erfindung – mit gesellschaftlichen Zielsetzungen übereinstimmt.

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Weil die I- Kategorie, der hier als Ii die Kreativität, Freiheit und ähnliches zugeschrieben wird, fern von G-N und E steht, bleiben Phänomene wie Kreativität, Phantasie, Freiheit einer wissenschaftlich-eindeutigen Sprache und Erklärung – die stets nur auf G-Methoden und E-Begrifflichkeit beruhen – kaum zugänglich.

So schwierig die Identifikation von Ii aus den prinzipiellen Gründen, die in der Struktur der I-Sphäre liegen auch ist, in der Philosophiegeschichte hat man sich immer mal wieder daran versucht. Einer dieser Anstrengungen wollte das individuelle Ziel ( Ii ) „Glück“ allgemein und wissenschaftlich begründen. Das ist aus der prinzipiellen begrifflichen Zugehörigkeit der Ii zur I-Sphäre und weil dies Ii , als Anstreben des isoliert individuellen „Glücks“, ohne Relation zu anderen I erscheint, stets gescheitert. Es wurde wohl deshalb von der philosophischen Diskussion beiseitegeschoben.

Diese traditionelle alltagssprachliche und wissenschaftliche Art der Erklärung gehört in den Bereich der Relationierungen, entweder zwischen E und I oder zwischen verschiedenen I . Dennoch nähern sich auch schon überlieferte philosophische Vorstellungen von „Glück“ der Beschreibung von Ii , beziehungsweise seiner speziellen I-Struktur, in deren Eigenart, isolierte Größen zu sein. Wenn Glück als das Gefühl der Unabhängigkeit von „Reichtümern“ und von der Sachenwelt überhaupt geschildert wird, dann deutet das die Verselbständigung der I-Seite von der E-Seite an.. Auch die spontane Erzeugung des Ii aus dem „Nichts“ , ob als Willensfreiheit oder kreativer Erzeugungsfunktion, taucht dann wieder auf. Wenn auch bei der Frage nach den Bedingungen und dem Weg zum Glück die Meinungen und philosophischen Vorstellungen so bezeichnend chaotisch sind.

Nebenbei bemerkt, dieser kleine Exkurs sollte nur noch einmal daran erinnern, dass es von den zwei Quantenphasen her eine derartige duale Strukturierung von „Erklärung“ gibt.

         Ii zu Ii

Das Verhältnis zwischen Mensch und Ding ist hauptsächlich gekennzeichnet vom E – I- Gegensatz. Das Verhältnis zwischen zwei Menschen muss dagegen anders beschrieben werden. Beide Menschen sind zwar für sich Identitäten, aber beide sind auch komplexe I/E-Relationen. Erst die doppelte unbegrenzte Relationierung, welche formal in dem Modell I/E angelegt ist, verbindet „mich“ mit dem „Anderen“. In I/E wird dieses Relationieren, das auf Andere Zustreben, von der I- Funktion ausgelöst

Dazu tritt die Relationierungs-Art innerhalb der I-Sphäre, also zwischen zwei Ii . Es treffen hier zwei mögliche kreative Größen aufeinander. Das lässt letztlich keine Abgrenzung zwischen den einzelnen unbegrenzten Zielfunktionen zu.. Weil die G, E- Sphäre außen vor bleibt, kann man diese Unterschiedenheit nicht identifizieren, nicht positiv bestimmen ( G,E ).

Seit Platon und Hegel gilt die Erkenntnis, dass jedes Seiende seine Identität darin hat, sich von allem zu unterscheiden, das es nicht ist. Diese negative Unterscheidung ist aber zwischen zwei Menschen bereits wieder eine spezifische und gängige Art der Vermittlung zwischen den beiden. Wir modellieren alle Verfahren und Methoden, die so wirken, als N/G ; der unendliche Grenzwert der N/G-Dynamik ist übrigens wiederum I.

Daneben jedoch gibt es zwischen Menschen durchaus auch die abstrakten unmittelbaren Relationen, die als N-G, E modelliert werden; zum Beispiel sagen mir meine emotionalen und rationalen identifikatorisch arbeitenden Erkenntnismethoden zunächst, dass der Andere für mich ebenso ein gegebenes Objekt ( E ) ist, wie ich für ihn, und zugleich, dass Ich Ich bin ( G ) und dass Ich nicht der Andere bin ( N ). Was hier gesagt werden soll ist, dass die Bestimmung der Subjektivität durch alle Grundverfahren zugleich und in deren Wechselbeziehung geschieht. Neben den zwei Basis-Relationen E-I und I/E gelten die zwei Methoden-Arten N-G und N/G.

Von Hegel und Sartre kamen die ebenso überzeugenden Einwände, der Andere ist für mich zwar Objekt, aber ein anderes als es alle anderen Objekte für mich sind. Und jedes Ich will vom Anderen als ein Subjekt anerkannt sein; aber sein Subjektsein ist gerade dadurch definiert, dass der Andere ihm Objekt ist. Hegel versucht, aus dieser paradoxen Lage zu befreien, in welcher sich beide Ansprüche gegenseitig ausschließen, indem er „einheitsmetaphysisch“ an die „Vernunft“ beider appelliert, sich gegenseitig als Anerkennende anzuerkennen. Diese Formallösung wird von mir erweitert, wenn ich die Subjekteigenschaft hervorhebe. Dann kann man das Verhältnis Subjekt ( Ii ) zum Ich als Objekt ( E ), also die Relation I/E, und eine Relation zweier und vieler Subjekte, als „Ii – Ii“, in ihren inhaltlichen Möglichkeiten erkennen.

Das Verhältnis zweier Ii ist der Beginn der Kollektivität. Als das Wesentliche von Vergesellschaftung wird in dieser philosophischen Analyse wiederum die I-Funktion angesehen. Ik ist dann das Zusammenspiel aller einzelnen Interessen, Ziele, Wünsche, Triebe der Personen in den jeweiligen Kollektiven; von der Ehe bis zur Weltgesellschaft.

Die verschiedenen konkreten Formen, welche die Relation der Ii zwischen zwei und mehr Menschen annehmen, können Handlungen, Arbeitsbeziehungen, Gespräche, etc. sein.

Stets sind diese Beziehungsformen der Maxime unterworfen, etwas Gemeinsames aus zunächst divergierenden Interessen ( I ) zu machen. Diese „Möglichkeit der Transzendenz vom Ich zum Du“, wie es traditionell heißt, wird von uns als der Übergang angesehen, den wir ausführlich als doppelte unendliche Dynamik eines Feldes schildern.

Was hat man von diesem undurchsichtigen Feld zu erwarten? Es ist ein Feld zwischen den zwei gleichberechtigten Ii – Größen. Formal kann es daher nur als eines der dynamischen und doppelt unendlichen Wechselwirkung in sich ohne jede E-Strukturierung angesehen werden. Zum Beispiel sind deshalb die sich bildenden gemeinsamen Interessen Ik – nicht vorhersagbar, und es ist prinzipiell auch nicht nachprüfbar, ob beide beteiligten Seiten, die Ii , überhaupt dasselbe meinen. Es bedarf der Einbeziehung der E-Seite, um das zu lösen.

Das ist wiederum die sich durch alle Phasen der Entwicklung erhaltende Form, der schon die physikalische Quantentheorie unterstellt ist. Dort geht es um die unendlichen, unbegrenzten zwei Felder der z-z und der w-w, welche die zwei gerichteten Kraftarten ( I ) darstellen, und es geht um deren Wechselwirkung miteinander, welche schließlich zwar die ersten elementaren physikalischen E-Strukturen bildet ( z/w ), aber zuvor keine empirische Identifikationsmöglichkeit hat.

      Ik , Ig

Das Zusammenspiel mehrerer Ii zu kollektiven , gesellschaftlichen, gemeinsamen Interessen, Zielsetzungen, Hoffnungen. – Ik und Ig – kennzeichnet weite Bereiche der Realität, deren Praxis und deren wissenschaftliche Theorien und Gesetze.

Die in der allgemeinen Entwicklung verschiedenen Arten der Relationen zwischen Individuen führen zu unterscheidbaren Typen der Kollektivität, von der Familie über ökonomisch, kulturell etc. ausgerichteten Kollektiven bis zu nationalen und übernationalen Gesellschaften.

Die Beziehungsmodalitäten zwischen Menschen – wie Handlungszusammenhang, sprachliche oder andere Formen der Kommunikation – sowie die Begleitumstände der Situationen, wie subjektive Gegebenheiten, Stimmungen oder der historisch-soziale Kontext, die die Verhältnisse ebenfalls kennzeichnen, analysiere ich in einem verallgemeinernden Sinne indem ich diese Relationen von der E-Seite und der I-Seite her bestimme. Es geht darum, das I/E-Verhältnis zu sehen und die Inhalte der jeweiligen I und E einzubeziehen.

Hier soll die I-Seite näher untersucht werden, welche besser dazu geeignet scheint, die Anerkennung und Unverwechselbarkeit aller beteiligter Personen einzubringen und so die mit einigem Recht philosophisch kritisierte, die abstrakte Allgemeinheit und das Instrumentelle allein sehende E-Seite zu relativieren.

Die zwei Relationsweisen, I/E und Ii-Ig , sollen mir helfen, die Intersubjektivität philosophisch zu bewältigen. Die I-Seite verspricht aus ihrer prinzipiellen Gleichberechtigung aller I , dass es keine bloße und abstrakte Subsumtion des Einzelnen unter ein anderes Ii oder Ik  oder unter ein Allgemeines in der Gestalt sachlicher oder gesellschaftliche Notwendigkeit geben kann.

Das Problem der reziproken Anerkennung von Subjekten verlagert sich jetzt auf die Relationalität innerhalb der I-Sphäre. Dort kommt es wieder zu den methodischen Relationsarten vom N/G-Typ, die das, was man dialektische und hermeneutische Beziehung nennt, umfassen und die den Relationsarten des instrumentalen Handelns ( N-G ) in spezifischer Weise entgegengesetzt sind.

Geht es einerseits um die Erzeugung eines kollektiven Willens ( Ik ) aus vielen Einzelwillen ( Ii ), so ist es ebenso wichtig die Relationen zwischen dem bereits gewordenen Ik beziehungsweise Ig und dem immer wieder neuen Ii zu untersuchen.

Beides zusammen ist die Fülle der Relationen, die als „Ii zu Ig“ modelliert werden können. Damit sind die widerspruchsvollen Prozesse gemeint, die als Einigung oder Dissens zwischen den individuellen und kollektiven Interessen und Zielsetzungen wirken.

Die Wahrnehmung und Befriedigung individueller Bedürfnisse sind stets gesellschaftlich überformt In der historischen Praxis sehen sich die Individuen meist einer Situation gegenüber, in der sie als Einzelne dem Allgemeinen unterworfen sind, und umgekehrt setzt sich jedes kollektive Interesse aus individuellen Wünschen und Zielsetzungen zusammen. Ein solches widersprüchliches und komplexes System der Bedürfnisse kann man mit Hegel als „bürgerliche Gesellschaft“ bezeichnen. Mir ist hier wichtig, die Varianten der I , aus einer allgemeinen I-Sphäre erklärt, zu einer systematischen Vertiefung zu nutzen.

Aber wenn auch einerseits das Gleichgewichtsbestreben zwischen Ii und Ig auffällig ist, so darf andererseits nicht vergessen werden, dass die I-Seite innerhalb der allgemeinen Entwicklung steht und sich von daher Verschiebungen im Ii-Ig-Verhältnis entweder zu Gunsten der Ii ergeben, oder dass Tendenzen der Vergesellschaftung ( Ig ) historisch wichtiger wurden Das Anwachsen und die Differenziertheit der individuellen Bedürfnisse bis hin zur Möglichkeit der Auflösung organisierter Gesellschaftlichkeit oder dem entgegenlaufende Entwicklungen waren in der Geistesgeschichte oftmals diskutierte theoretische Projekte.

Diese Diskurse sind jedoch ohne eine Einbeziehung der E-Seite kaum zu führen. Genauer gesagt, bringt die allgemeine Entwicklung der E-Seite sowohl die Verstärkung der Vergesellschaftung mit sich, wie auch die verstärkte Individuierung, und mit letzterer auch zum Beispiel die von Nietzsche betonten individuellen Triebe und Willensleistungen, die, ob biologisch oder kulturell indiziert, auch hier als Ii mit anderen I-Arten ( Ik, Ig ) gleichberechtigt sind

4. 1. 4    I/E

Das Verhältnis I/E ist für meine Darlegungen von zentraler Bedeutung. Alle Phasen der Entwicklung können als I/E -Relationen dargestellt werden; darüber hinaus jedoch gibt es jeweils Analysen als E allein und I allein, durch „E-I-Relation modelliert.

Wenn man die Entwicklungsphasen grob einteilen will, dann sind alle diese Phasen – von den z-w und z/w an – in dieser zweifachen Dualität bestimmbar.

Hier soll jener Phase nachgegangen werden, in der die E und I in tendenziell unbegrenzter „Enge“ und zugleich unbegrenzter Weite aufeinander bezogen sind. Von I/E werden zum Beispiel solche „Sammelkategorien“ wie „Praxis“ oder der Handlungs- und der Arbeitsbegriff bestimmt. Aber auch das, was man auf einer abstrakt begrifflichen Ebene beispielsweise als „Wesen“ bezeichnet, wird von I/E gut darstellbar.

Am Beispiel der „Praxis“ sei das verdeutlicht. Das Ziel des Handelns wird durch I bezeichnet und die Mittel, um es zu erreichen als E . Zur E-Seite zählen auch die theoretischen Erkenntnisse sowie die Grenzen und Rahmenbedingungen an natürlichen, sachlichen Gegenständen. Jede Praxis, jede Arbeit ist auf „Veränderung“ ausgerichtet. es wird dabei die doppelte Dynamik in I/E mit Hilfe der N/G-Relation analysiert .und konkret zusammengeführt.

Und noch ein Beispiel sei genannt. In der herkömmlichen Diskussion des „Wesens“ geht es stets um das Zusammenspiel zweier Größen. Die eine wird geschildert als „Einzigkeit“, „Notwendigkeit“, „Erscheinung“, das „anschaulich Erfassbare“, die andere als „in irgend einer Weise Innerliches“. Ich modelliere die Ersteren als E und das andere, das in den bisherigen philosophischen Darlegungen nicht zufällig einen unklaren Charakter hat, als I .

Um sich „I“ begrifflich von der E-Seite zu nähern, sind die G-Methoden nicht ausreichend. Man hat wohl Annahmen, dass es eine Welt hinter der E-Oberfläche gibt und man sucht Begriffe, die auf das nicht anschaulich Erfassbare zielen. Ich meine, die N/G-Methoden können das leisten. Jedenfalls ist die Vorstellung von einer „eigentlichen Welt der Wesenheiten“, die auf eine traditionelle, aber ähnliche Art ungreifbar ist wie die I/E N/G und I selber, ein Hinweis, dass eine Erweiterung der Erkenntnis und der zugehörigen Theorie notwendig wird. .

Die Vorstellung einer anderen Welt hinter der bekannten, ist nichts anderes als die Zweiteilung in E-I und I/E . Die „wirklich wahre Welt“ – von der nicht vergessen werden darf, dass sie hier nur als Begriffliche gemeint sein kann – muss beides umfassen, jenen Teil der Begrifflichkeit, der als Erscheinung gilt ( E-I ) u n d den Teil, der als Wesen gilt, also I/E .

Die umfassendere Relation „E-I zu I/E“ , die als ein Metasystem zu den beiden anderen aufgefasst werden kann, wird von mir auch auf die materialen Teile der Wirklichkeit angewendet werden; die E und I sind dann entsprechend konkrete..

Wie sieht die Relation zwischen „E-I“ und „I/E“ aus ? Wir vergleichen sie mit der Relation innerhalb des I/E -Modells. Hegel sagt zu ersterer, dass das Wesen ( I/E ), um wirklich zu sein, sich in der Welt ( E-I ) manifestieren müsse; das Wesen ist Wesen nur, wenn es sich in der Wirklichkeit zum Ausdruck bringt. Und genau das ist das Zusammenspiel von I/E mit I-E . Wobei hier zu erinnern sei, dass „E-I“ bedeutet, die Herstellung eines Identischen ( E ) unabhängig von dessen möglicher Außenwirkung oder Veränderung und sogar gegen Strukturzüge von I-Charakter zu behaupten.

Für das Grundmodell I/E gilt eben das Gegenteil. Beiden, dem I und dem E , kann man zwar auch durch abstrakte Begriffsbildung nahe kommen, aber ihr Zusammenspiel begründet erst die Wirklichkeit als I/E .

Am Beispiel des Wesens-Begriffs lassen sich die Eigenarten von I/E , beziehungsweise von „I/E zu I-E“ weiterhin zeigen. Zur Erkenntnis des „Wesens“ wurden mehrere Wege vorgeschlagen. Wir können sie in die Struktur des I/E-Modells integrieren. Der pragmatisch-realistische Vorschlag, nur die Lebenspraxis lehre, was Wesen und was wesentlich sei, verweist auf die bereits gegebene Erklärung von „Praxis“ als I/E-Konstellation, wo die I die individuellen Zielsetzungen und die E die genutzten Mittel zu ihrer Verwirklichung sind. Der Hegelsche Hinweis, dass nur die Aufhebung der grundlegenden Widersprüchlichkeit bei der Bestimmung der Welt das Wesen erkennen lasse, wobei sich die Überzeugungen des denkenden Bewusstseins ebenso widersprechen wie die Dinge der Welt und das Bewusstsein selbst, wird von mir auf den Widerspruch zwischen E und I angewandt. Er erweitert den Widerspruch zwischen Sein und Nicht-Sein, und vertieft dadurch die Erklärung des Wesen-Begriffs.

Es ist durchaus möglich, in der Relation I/E entweder das I oder das E zu betonen. Nietzsche sieht das „Wesen“ nicht nur als eine Äußerung von Wahrheit ( E ), sondern als eine irrationale Kraft, die er als „Wille zur Macht“begreift ( I ).

Wenn I mit den herkömmlichen Kategorien des Denkens nicht fassbar ist, was Nietzsche selbst durchaus richtig sieht, bleibt noch die Denkmöglichkeit, die Bedeutsamkeit des Wesensbegriffes überhaupt zu leugnen, indem man nur E hervor hebt. So lässt der Positivismus „sinnvolle“ philosophische Begriffsbildung – zu der das „Wesen“ nicht gezählt wird – nur für den Bereich des „Tatsächlichen“ (E) zu.

Es geht mir nicht darum, solche Extrempositionen wie die Nietzsches oder die der Positivisten philosophisch abzuwerten. Vielmehr sind beide die notwendigen Vertretungen der zu I/E ergänzend wirkenden I – E-Seite in einer philosophischen Gesamtsystematik.

Zusammen mit dem N/G-Verhältnis leiten wir I/E aus der Ersten Physik her, von z und w .

Das einzelne z hat die innere Strukturierung „Sz zu Rz“ . Das heißt eine Kraft, von der man nichts weiter aussagen kann, als dass sie existiert; weshalb sie als E modellierbar ist, steht in engem Zusammenhang mit der Richtungsart Rz , die begrifflich als I darstellbar ist; analog gilt das für w..

Mit den z und den w wird die nächsthöhere Ebene im folgenden Entwicklungsschritt fundiert. Die z werden mit den w relationiert zu den z/w- Varianten.

Von da ab schließen sich immer weitere Entwicklungsphasen an. Das endet in I/E und N/G . Beide Modelle nehmen die Eigenschaften von z und w und von z/w auf einer begrifflichen und abstrakten Ebene wieder auf.

I/E ist eine Verbindung zwischen der Existenzseite und der Zielseite. Diese Relation kann sehr eng sein, so dass im Extremfall I gleich E ist. In der z-z/w-w-Variante gibt es die beiden Teilaspekte z-z – beziehungsweise w-w – und „z/w“ . Es sind die beiden Quantenphasen. Die z-z-Phase ist die Richtungs-Phase ( I ) und das Zusammenspiel von z-z zu w-w neutralisiert jede Richtung und jede Kraftwirkung. Das ist deshalb als E anzusehen.

Von diesen Quantenmechanismen sind alle folgenden Entwicklungs-Phasen geprägt. So wie bereits das Modell für „Energie“ z-z/w-w die I-Seite mit der E-Seite verbunden hat, erscheint diese I/E-Konstellation in fast allen Bereichen der Realität.

Alle Abstufungen der Freiheiten, die durch die Entwicklung gewonnen werden, sind deshalb in der Wechselwirkung zwischen I und E möglich, weil I stets mit einer gewissen inhärenten Dynamik verbunden ist,

und in der inneren Dynamik von z/w und I/E gibt es auch die Grenzlage eines Gleichgewichts, bei dem I gleich E ist.

Sobald die grundlegende quantentheoretische Abwechslung der zwei Phasen unter den Einfluss des raumzeitlichen Entwicklungsbereiches kommt, wird die zuvor unräumlich und vorzeitlich , „gleichzeitig“ stattfindende Abwechslung von z-z und w-w als Richtung ( I ) sowie Kraft- und Dingcharakter als z/w und E in ein räumliches und zeitliches „Nach- und Nebeneinander“ verwandelt.

Diese formale Basis der „Entwicklung“ kann auch etwas anders beschrieben werden. Die jeweiligen Gegebenheiten ( E ) lassen sich als Resultate vorangegangener Zwecksetzungen ( I ) deuten. Und ebenso erzeugen die E neue Zielsetzungen ( I ). Eine Gesamtentwicklung, in welcher sich von der Ersten Physik an E und I in einer Erzeugungskette abwechseln, nun aber in zeitlicher Abfolge und Einwirkung, muss als eine schrittweise Auftrennung des I/E-Verhältnisses verstanden werden.

Aus dem nach diesem Muster verlaufenden Entwicklungsprozess wird aus dem innerlich immer freier werdendes I/E Verhältnis am Ende die Trennung I – E und damit das ideale E und das ideale I im Bereich des objektiven Geistes. Mit anderen Worten und einem philosophischen Beispiel, der Gedanke der Leibnizschen „Monade“, der die ideale E-Figur darstellt, hat einen Sinn. erst als abstrakte Begrifflichkeit In allen vorhergehenden Phasen gibt es kein unwandelbares und unteilbares Seiendes, sondern nur I/E-Relationen.

              4. 2. 1    G

Der ältere philosophische Streit darum, ob eine absolute Identität, das heißt, eine völlige Übereinstimmung möglich ist, oder ob es nur um unendliche Annäherungen gehen kann, wird als „G“ modelliert. G soll beide Auffassungen vereinen.

Als Verfahren oder als Methode ist G eine Relationsart, die in dynamischer Weise eine unendlich asymptotische Annäherung an ein E vollzieht.

Aber es geht nicht nur um die Unterscheidung von G als Gleichheitsrelation und als unendliche Annäherungsbewegung, sondern auch um diese beiden Verfahrensarten in ihrer begrifflichen Unterscheidung gegenüber dem E selbst. Denn „E“ ist immer zugleich auch G , sobald G dieses E als sein Ziel erreicht hat. Weil aber ein „unendlicher Übergang“ zwischen beiden liegt, wird E als statische Größe vom dynamischen G dennoch unterschieden. Unsere philosophische Systematik unterscheidet daher die G von den E.

Der dynamische Annäherungsprozess G stellt eine Variante der Entwicklung dar, eine verkürzte Variante, bei der das Ziel ( I ) mit E identisch ist. Da dieser Übergang aber einer der Unendlichkeit ist, enthält er beide Verfahrensarten, die „kontinuierliche“ Annäherung, welche als unbegrenzt in viele Einzelschritte zu zerlegen ist und den Sprungcharakter, welcher jegliche Beschreibung grundsätzlich ausschließt. Wird aber wegen der Unendlichkeit dieses Übergangsfeldes überhaupt zu entscheiden sein, wann noch Dynamik herrscht und wann das „Ziel“ E erreicht wurde?

Wenn das ungewiss bleibt, müssen beide traditionellen philosophischen Annahmen, die der „sprunghaften“und die der prozessualen Identitätsbildung gleichberechtigt koexistieren; beider Meta-Relation liegt auf einer weiterreichenden philosophischen Ebene.

Die Ursache dieser Verhältnisse suche ich abermals in der physikalischen Basis. Das was später in der Entwicklung die Formkreise der „Verfahren“ und der „Methoden“ bedeutet, erscheint in der Ersten Physik als die zwei Richtungsaspekte, als Rz und Rw. Die zwei Quantenphasen enthalten auf der einen Seite die Relationen Rz-Rz und Rw-Rw , sie sind die Basis für G . Die Relation Rz – Rw dagegen ist die Basis für N/G. Die Rz-Rz weisen – wie der G-Prozess auf das E – in unendlicher asymptotischer Weise dynamisch aufeinanderzu. In der Rz – Rw- Relation dagegen wird etwas Neues dadurch erzeugt, dass sich die Richtungen gegenseitig neutralisieren, aufheben. Das geschieht in einer dopppelten unendlichen Dynamik, welche einerseits ein dynamisches Gleichgewicht ist, aber dabei auch Umkehrpunkte einer absoluten Gleichgewichtigkeit haben muss.

Die Philosophiegeschichte kennt Beispiele für die G- und die NG -Variante. Das von Leibniz vertretene Identitätsprinzip der völligen Übereinstimmung ist ein Beispiel für G und die von Schelling und Hegel formulierte Identität, die die Differenz zu ihrem konstitutiven Element hat, ist ein Beispiel für N/G.

Dem Leibnizschen Identitätsprinzip wird entgegengehalten, dass diese Dinge in jeder nur möglichen Hinsicht übereinstimmen müssten und letztlich gleiche und dazu noch unveränderliche Wesenheiten wären. Weil das aber dennoch im Bereich des objektiven Geistes eines der konstitutiven Prinzipien ist; zum Beispiel in der Mathematik, hat man sie als „metaphysische“ Identität bezeichnet. Ich werde dem Begriff des „Metaphysischen“ jene spezifische Eigenart zuweisen, aus der Isoliertheit – hier des G – nichts „Neues“ erzeugen zu können.

Dagegen kümmert sich die „dialektische“ Identität um ihre eigene Entstehung als Entwicklungsarbeit der „Vernunft“, die sich im Ich absolut setzt und die konkreteren Identitäten von Subjekt und Objekt, Geist und Natur, Freiheit und Notwendigkeit etc. erforscht.

Uns geht es darum, diese wenig erhellenden Umschreibungen, aber auch die Forschungsergebnisse aller daran beteiligten Einzelwissenschaften zu abstrahieren, um neben dem G – der „metaphysischen“ Identität – noch eine weitere Identität, die aus N/G , zu gewinnen.

N/G als Einheit, eben als „Methode“ kann überdies als „Identität der Identität und Nichtidentität“ umschrieben werden. Sie ist jener Teil der allgemeinen Entwicklung, bei dem immer wieder neue und entwickeltere E-Phasen durch den Gegensatz der zueinander „Anderen“ E und I und der zueinander Anderen N und G erzeugt werden. Als Durcharbeitung der Unterschiede und in der Versöhnung mit diesen kommt es zu neuen konkreten Identitäten.

Das Bezeichnende ist dabei, dass sich G als Konfiguration des objektiven Geistes in diesen Prozessen immer wieder „durchsetzt“. Nietzsches Kritik am identifizierenden Denken und an der Figur der Identität nimmt die systematischen Überlegungen von Hegel und Marx nochmal auf. Ihm und auch Adorno geht es aber darum, diese Form der Einheit zu überwinden. Künstliche, gewaltsame Identitätsverfahren verschleiern die tatsächlichen Perspektiven und die Differenzen. Die Hervorhebung des nicht-identischen Anderen hat zweierlei philosophischen Sinn: Zum einen gilt es, das N zu betonen, wie Adorno das macht und ebenso die französischen Philosophen Derrida, Foucault, Deleuze, wenn sie sich zu einem Festhalten an der Differenz verpflichten und gegen das Identitätsstreben im Denken, in der Sprache und in der Geschichte streiten.

Zum anderen geht es darum, neben den beiden Konfigurationen des objektiven Geistes, dem N und dem G immer auch wieder die Variantenbreite der Entwicklung zu sehen, die als N/G-Verhältnis zwar kurz und bündig modelliert wird, hinter dem aber die doppelte und tendenziell unendliche Dynamik der Rz zu den Rw steht sowie aller daraus sich entwickelnden Verfahren und Prozesse in den vor-geistigen Bereichen.

Die Natur, die Geschichte und die menschliche Emotionalität werden von Hegel, Marx und Nietzsche mit Hilfe der N/G-Relation, dem Verhältnis des Identischen zum Nichtidentischen, untersucht. Aber alle diese Philosophen gestehen, ob als „Unterwerfung“ oder als „Versöhnung“, es setzt sich immer wieder die Identitätsbildung durch. Auch in den klassich- logischen und den mathematischen Verfahren werden die Gebilde umstandslos gleichgesetzt.

Es gibt also nicht nur dialektische Identitäten, welche als notwendige, unaufhaltsame Bewegungen – am Schluss als Denkbewegungen – zu akzeptieren sind, sondern daneben auch die jeweils immer schon und unendlich auf sich bezogene Größe, in der G und E verschmelzen; möge man diese absolute Identität nun „Gott“ nennen oder als abstrakte, „bloße Tautologie“ abtun oder aber behaupten – wie Nietzsche das am konsequentesten tut – dass es „an sich nichts Gleiches gibt“.

             4. 2. 2    N

Wie bei allen Größen des objektiven Geistes gibt es auch hier eine „dynamische“ Variante, das Negationsverfahren, und eine statische, das Nichts. Dass diese beiden zustande kommen, verdankt sich letztlich dem Einfluss von I und E – und natürlich vom R – und S -Aspekt.

Das merkt man zum Beispiel an der Behauptung des Parmenides „Nichts ist nicht“. Sie stimmt mit der Form der Modellierung „N-G“ und dem daraus stammenden E zusammen. Diese Form soll nämlich andeuten, dass N und G „existieren“, beide aber als getrennte, isolierte Größen auf einer vor-empirischen Ebene zu Hause sind; entsprechend der vorräumlichen und vorzeitlichen „Existenz“ der z und der w . Erst der unendliche Übergang im G-Verfahren erzeugt das empirische E .

Die Philosophie von Platon bis Hegel sieht, dass es keineswegs unsinnig ist, Nichtseiendes denken zu wollen. Oft entlastet man sich mit einer Hilfskonstruktion, der man zustimmt, obwohl sie neue Fragen aufwirft. Schon für Platon ist das Nichts nicht der einfache Gegensatz zum Sein, sondern in diesem selbst vorhanden. Das Nichtsein ist bestimmend für das Sein – und umgekehrt.

Diesem Klärungsversuch, der mit Hegel am tiefsten durchdacht ist, wird seit Demokrit von den Naturwissenschaften eine Alternative entgegengehalten. Demokrit bindet das „Nichts“ an das konkrete Seiende, wenn er sagt, das Nichts sei zwar die Leere, aber als solche sei es der Ort, an dem sich die Atome befinden. Wir bauen zunächst diese Hypothese aus, um sie dann mit der geistesidealistischen Platons und Hegels zu verbinden.

Die physikalischen Ur-Elemente, die wir z und w nennen, sind deshalb die „Ersten“, weil sie zugleich Seiende und Nichtseiende sind; deshalb ist zum Beispiel die Frage, ob es sie „gibt“, inadäquat formuliert.

Physikalisch-quantentheoretisch ist einsichtig zu machen, es gibt eine Differenzierung bezüglich des „Nichts“ – wie es solche selbstverständlich auch für alle Bereiche des Seienden gibt.

So sind die z , w , S und R sicherlich Ausprägungen des Nichts. Hinter ihnen stehen jeweils physikalische Eigenschaften, deren Charakter aber ebenfalls abstrakt begrifflich als „Nichts“, „nicht seiend“ umschrieben werden muss; zum Beispiel der Begriff der Kraft.

Physikalische Erscheinungen, wie die Kraft, sind Basiserscheinungen der Natur. Man muss ihnen daher eine spezifische Art der Existenz zusprechen Zugleich sind sie im klassischen idealistischen Sinne von keiner empirischen Existenz. Hier berühren sich der naturphilosophische und der platonisch-idealistische Ansatz auf eine neue Weise. .

Eine weitere Entwicklung des N – Komplexes unternimmt Aristoteles, der das Nichts als „Negation“ dynamisiert. Dem Begriff des Nichts wird jetzt die Methodik zur Seite gestellt. Damit wird die Weiche zur Mathematisierung des Problems gestellt Damit und indem er das Seiende und das Nichtseiende kombiniert und dem daraus entstehenden „Möglichen“ einen wichtigen Platz im geistigen Geschehen einräumt, verdrängt Aristoteles den Begriff des Nichts als Naturerscheinung erst einmal. Und eine weitere Entwicklung der naturphilosophischen Variante dessen, was als Nichts zu bezeichnen ist, hat bis heute nicht stattgefunden.

Die Begrifflichkeit der Naturwissenschaften wird von Philosophien geprägt; die selbst für materialistische Tatbestände, wie zum Beispiel das „Vakuum“, keine systematische physikalische Alternative zum traditionellen idealistischen Begriff des „Nichts“ entwickeln können.

Der Ansatz Demokrits, dem Nichts einen physikalischen Inhalt zu geben, geht verloren; die Naturphilosophie beugt sich auch darin der idealistischen Philosophie.

Deren Unsicherheit gegenüber dem Nichts ( N ) hatte schon den Begriff des Werdens angesteckt, „Nichts ist was fließt, sich auflöst“. Und in der christlichen Tradition des Mittelalters wird die Seinsweise des Nichts vollends dem des sozialpsychologisch gemeinten „Bösen“ assoziiert, dem das „ewige Sein Gottes“ gegenüber steht.

Gemeint ist dabei wohl eigentlich der tatsächlich denkbare absolute Gegensatz von N zu G und zu E , wie er im Modell „N-G“ erscheint.

Als die Zentralgröße des objektiven Geistes, das E – als monotheistischer „Gott“ beispielsweise – im deutschen Idealismus durch das „Ich“, den weltanschaulichen Eckpunktbereich der Subjektivität, abgelöst wird, bleibt nur noch der Eckpunkt der Natur und die daraus abgeleitete „Welt“ als ein Repräsentant des „Nichts“, als „Nicht-Ich“.

Aber mit diesem Nicht-Ich kehrt der Versuch zurück, in der Natur ein erstes und materiales Nichts zu finden. Dies wäre dann jenseits von objektivem Geist und der Subjektivität und von deren Sinnbeziehungen zu suchen, es wäre von daher die „absolute Sinnlosigkeit“.

In den Kulturbereichen und in deren Philosophien müsste es nicht nur darum gehen, das sinnlos scheinende Werden und Vergehen als Einbruch des Nichts in das Sein als Bedrohliches, als Sterben,Tod und Sinnlosigkeit hinzunehmen, oder auch nicht darum, das Nichts gegenüber dem Sein als überlegene, absolute Gewalt zu sehen. Vielmehr käme es darauf an, das Nichts sachlich als gleichwertig mit dem Sein zu erkennen und beide in immer neuen inhaltlichen Aufgabenstellungen „aufzuheben“.

Das aber ist offensichtlich schon wieder eine N/G-Konstruktion, in der die nietzscheanische Haltung, das Leid und seine Sinnlosigkeit zu bejahen, verbunden wird mit der aktiven Unterbrechung des elenden Lebens und Sterbens mit Hilfe der G –Dynamik, welche stets das Potential zur E-Vollendung hat.

Eine solche „Flucht“ in N/G-Konstruktionen heißt letztlich, durch eine praktischere, konkretere Ebene die abstrakte N -Ebene zu kritisieren, diese zu verlassen.

Das geschah schon bei Parmenides und bei Heidegger oder zum Beispiel auch in der Sprachanalyse. Sie alle halten den abstrakten Gedanken des Nichts für sinnlos und meinen, diesem Teil des objektiven Geistes entgehen zu können. Aber indem vom „sinnlosen Gerede“ oder vom „Nichten des Nichts“ gesprochen wird, werden N/G-Gebilde an die Stelle des Nichts gesetzt – und N wird implizit anerkannt.

Für sich allein genommen ist der Sinn von N nicht verstehbar. Er erschließt sich erst aus dem Verhältnis N/G , in welchem eine unauftrennbare Relation der Negation mit dem Gegensatz zur Negation, nämlich der Identitätsbildung, Affirmation, Bejahung – G genannt – stattfindet.

In dem Zusammenhang des G orientiert sich das philosophische Nachdenken über den Begriff des Nichts, als „Nichtseiendes“, an E , dem Sein.

Diese Lage kennzeichnet das zwar dialektische Modell N/G . Es kann aber nicht geleugnet werden, bei der N/G-Operation wird stets auch N von G , Sein von Nichtsein getrennt gedacht; daher gilt zugleich mit N/G auch N-G.

Wenn Hegel der Affirmation ( G ) wie der Negation je eine eigene, ursprüngliche Bedeutung gibt und wenn er erkennt, dass die Negation Voraussetzung aller positiven  Bestimmtheit ist – und umgekehrt – dann ist damit noch keine umfassende Erklärungsebene gefunden. Eine solche muss heute die Naturwissenschaften und die Mathematik einbeziehen. Diese zwei großen Aufgabenfelder

haben das Nichts begrifflich in genauerer Weise zu erarbeiten.

In der Modellierung der grundlegenden Quantenfluktuation sind z-z und w-w zwei materielle Varianten des Nichts und der vom Nichts dort noch nicht abtrennbaren Negation. Sie erzeugen mit objektiver Notwendigkeit z-z/w-w , die Basis alles Seienden, und umgekehrt besteht die Fluktuation darin, zugleich die Auflösung der Relationen vom z/w-Typ in die einzelnen z und w zu sein..

Der Zwang, in den engen Grenzen dieser zwei Phasen denken zu müssen, das aber auch zu können, hat mithin zwei objektive Ursachen, die Denkerfordernisse der absoluten Idee bei Hegel und den Ablauf der Quantenfluktuation

Die Identität, die sich als Negation der Anderen herstellt, kann sich nur selbst negieren – und das ohne Ende. Aus z und w, die je eine Form des Nichts sind, wird z/w , ein zu sich identisches Etwas. Und dieses negiert sich wieder, zerfällt zeitlos in z und w , das heißt in Formen des Nichts. Das wäre so einfach, wenn dem nur die zwei physikalischen Basisprozess-Teile zugrunde lägen. Die z und w haben jedoch eine Struktur, in der der R-Aspekt wichtig ist.

Wie die Negation, das Nichts in der Basis der Physik, selbständig und gleichberechtigt ist gegenüber dem Seienden, wie sie dort differenzierbar sind und wie sie als „Richtungsgrößen“ gelten müssen, so kann man den Gedanken der Negation von der Hegelschen Bindung an den Gedanken der positiven Einheit lösen und die Negation in ihrer Nähe zur Richtungs-, zur I-Sphäre sehen.

4. 2. 3     N – G

Von Aristoteles bis Kant war klar, was ein logischer Widerspruch ist, nämlich das negative Kriterium, dass „dasselbe einem Ding zugleich zukomme und nicht zukomme“. Andere Verbalisierungen des gleichen philosophischen Projektes sind „Dichotomie“, „Differenz“, „Antagonismus“.

Die Fortentwicklung der klassischen Logik durch Hegel zeigt nun aber, die Differenzbeziehung ist nur eine Relation unter vielen. N-G ist das eine Extrem eines Übergangsfeldes, an dessen anderem Ende N/G steht. Wissenschaftstheoretisch gesehen gibt es unterscheidbare Sprachen und Methoden; sie sind Konkretisierungen dieses philosophischen Projektes. Das heißt beispielsweise, dass die Mathematik und ihre spezielle Sprache ihre eigenen Methoden und Kalküle der „Differenz-Bildung“ N-G hat. Diese sind einerseits in jenem Übergangsfeld zu finden, in dem auch N/G seinen Platz hat, andererseits aber unterscheiden sich beide, N-G und N/G , hier in der Mathematik, von allen N und G in den anderen Entwicklungsphasen. Auch N und G und die zugehörigen Relationen unterliegen der allgemeinen Entwicklung.

Die Schwierigkeit des Modells N-G besteht darin, dass die Relation zwischen N und G eine der Negation ist. Hegels „Negation der Negation“ steckt in dem Modell. Aber zwischen den beiden Negationsbegriffen – in der Hegelschen Sentenz ebenso wie bei unserem „N“ und der Differenz-Relation in N-G – gibt es den Unterschied verschiedener Ebenen. Es ist zugleich der Unterschied von „Inhaltlichkeit“ und „Methode“. Auf einer „höheren“ Ebene ist es also durchaus möglich, eine Verbindung zwischen den sich Widersprechenden herzustellen. Es entsteht mit der Bildung dieser Meta-Ebene eine Entwicklung innerhalb des Bereiches des objektiven Geistes; sie ist Teil der allgemeinen Entwicklung. Die „Negation der Negation“ ist das Gegenstück zur „Existenz von Existenz“. Beide sind prinzipiell unbegrenzbare dynamische, aber „leere“ Entwicklungsvarianten, sie erzeugen nichts Neues.

Hegel bewältigt diese Schwierigkeit innerhalb des Intelligiblen, indem er das Denken des Widerspruches als wesentliches Moment des „Begriffes“ und damit des Inbegriffes von Wirklichkeit aufhebt. Eine höhere Form von Wahrheit enthält logisch Wahres und Falsches in sich. Beide bedingen einander, und die Spannung zwischen ihnen ist der Antrieb, diese Einheitsbildung auf alle Teile der Wirklichkeit zu übertragen. Die höhere Art der Wahrheit ist daher begrifflicher Ausdruck der widersprüchlichen Verfasstheit eines wirklichen Ganzen. Erst die Totalität dieses Beziehungsgefüges ergibt den vollständigen Begriff von Wirklichkeit.

Diese Dynamik zur Bildung von Vereinigungen und einem Ganzen ist begrifflich einsehbar. Wenn Hegel derart auf der Dynamik dieses Verhältnisses und zugleich auf der Erzeugung von „Neuem“ durch die sich widersprechenden zwei zueinander „Anderen“ besteht, kommt er unserem N/G-Modell nahe. Aber ebenso wertvoll ist der ursprüngliche Gedanke in „N-G“ , dass es den Widerspruch absoluter Art geben muss, ohne dass dieser aufgehoben wird..

In N-G und N/G deuten sich zwei unterscheidbare Arten von Unendlichkeit an, die neben die Endlichkeiten treten, die hier als die Zweiheiten auftreten. Das Interessante ist nun, dass sich der „große Kreis“ auch hier wieder schließt. Diese Teilaspekte des objektiven Geistes, die entgegen gerichteten Zweiheiten – N und G sowie N-G und N/G,  und die sich aus ihren Relationen ergebenden unbegrenzten Entwicklungen von ständig Neuem oder von immer weiteren Meta-Ebenen finden sich in der Ersten Physik wieder. Rw bedeutet, dass es eine unendliche „Bewegung“ gibt, weg von allem, auf das „Nichts“ hin gerichtet. und Rz ist zu verstehen als unendliche Bewegung auf alles andere, auf „Etwas“ hin.

Die Methoden und Relationen wie N-G lassen sich zwar auf die Rz- und Rw-Situation zurückführen, jedoch liegen zwischen Erster Physik und objektivem Geist die allgemeine Entwicklung und damit auch prinzipielle Veränderungen.

Es tritt dann an die Stelle der absoluten Trennung in N-G, des logischen Widerspruchs zum Beispiel, eine doppelte Unendlichkeit, wobei die eine unendliche Dynamik tendenziell die absolute Trennung als klassischen Widerspruch und als widersprüchliche Verfasstheit der Wirklichkeit erzeugt, während die andere unendliche Dynamikdden anderen Typ von Endlichkeit herstellt, den des totalen Zusammenhanges des Ganzen.

Neben dieser eher innergeistigen Klärung der philosophischen Projektaufgabe „N-G“ sprechen wir hier auch die Klärung aus der Perspektive der „Entwicklung“ an. Die „innergeistige“ Erklärung hatte immer schon die Schwierigkeit, dass wer von einer Differenz, einem Unterschied spricht, immer schon zuvor eine Unterscheidung getroffen hat, immer schon zwischen Diesem und einem von Diesem Unterschiedenen unterscheiden kann. Aber weshalb muss gerade das vorausgesetzt werden, was erklärt werden soll?

Aus diesem Dilemma führt wohl allein die Theorie der allgemeinen Entwicklung heraus. Sie sei noch einmal angedeutet. Die Entwicklugsphase, welche der Rationalität vorhergeht, ist die der Emotionalität. In ihr werden die klassischen rationalen Begriffsgrößen – hier das Nichts ( N ) und die Identitätsbildung ( G ) – erzeugt und in die nächst höhere Phase transferiert. In der Entwicklungsphase der Emotionalität gibt es die zwei großen Bereiche des „positiv“ Bewerteten – zum Beispiel. das „Gute“, das „Schöne“ – und das „negativ“ Bewertete wie das „Schlechte“ und das „Hässliche“. Aus diesen beiden gehen die genannten Strukturen des Rationalen hervor – so die Dualitäten und deren Entgegensetzung in N-G – wie seinerseits der Bereich der Emotionalität aus der Phase des Biologischen hervorging und wie das Biologische aus dem Physikalischen hervorging..

Diese Ableitung ist sowohl eine „naturalistische“ – wie zugleich eine nicht-naturalistische. Denn das, was bislang unter „Natur“verstanden wurde und worauf sich der Naturalismus-Vorwurf bezieht, wird mit der Wende in der modernen Physik – mit der Quantentheorie im Wesentlichen – obsolet. Zumal unsere Annahmen auf einer philosophischen Fassung der physikalischen Natur, der Quantentheorie und der begleitenden physikalischen und mathematischen Theorien fußen, die sowohl die Methodenfrage wie die der begrifflichen Inhalte durch diese Entwicklungen grundsätzlich verändert sieht.

Wie beim Übergang vom Emotionalen zum Rationalen angedeutet wurde, kann eine derartige philosophische Theorie nicht bei der Interpretation der Ersten Physik stehenbleiben. Von dort her ergibt sich die Notwendigkeit, die formale Seite – hier die N-G-Struktur – nicht unabhängig von den inhaltlichen Gegensätzen, Differenzen, Widersprüchlichkeiten zu sehen. Diese Inhalte und ihre Widersprüche werden von mir von der Ersten Physik an auf den I-E-Gegensatz reduziert..

Die N-G-Trennung und die I – E-Trennung sind daher miteinander verbunden. Seit Aristoteles besteht die Differenz der Begriffe im Benennen der differentia specifica hinsichtlich der nächsthöheren Gattung; es überschneiden sich hier ein Entwicklungsabschnitt im Bereich der Sprache, das heißt der begrifflichen Erfassung, mit den Entwicklungsphasen der sachlichen Seite selbst. Die ersteren weisen auf N-G , die anderen auf I – E . Das Beispiel von der Spezies „Mensch“und der Differenz durch bestimmte inhaltliche Eigenschaften zu anderen Arten der höheren Gattung „Lebewesen“ zeigt auf der einen Seite die Zunahme der Abstraktion in der begrifflichen Systematisierung, bis hin zu N-G und E . Auf der anderen Seite geht es darum, dass sich die Inhalte des Biologischen und des Kulturellen in diesem Beispiel auf I- und E-Unterscheidungen reduzieren lassen.

Schon Aristoteles hat gesehen, die spezifische Differenz ist keine beliebige. Und die begrifflich-sprachliche, formale Bestimmung in ihrer Differenzbildung ist eine „Nachbildung“ eines inneren, inhaltlichen Zusammenhanges der Sache selbst. Wir sagen deshalb, dass sich so das N-G-Modell auf das I – E-Modell beziehen lässt und umgekehrt

Waren bei und seit Aristoteles noch die formale und die inhaltliche Seite des Problems eng aufeinander bezogen, so kann man zugleich beider tendenzielle Trennung in der Geschichte des Geiste konstatieren.

So stellt Descartes das „Denken“ und das „reale Sein“ und damit den Vollzug des Gedankens als Methodik – die wir auf N,G reduzieren – den Inhalten des realen Seins, ( I, E ), gegenüber. Bei Kant treten das Problem der transzendentalen Differenz von Begriff und Anschauung und damit methodische formale Urteilsfunktionen in den Vordergrund.

Allen diesen Philosophien ist es allerdings eigen, als das Wesentliche dieser Differenzen deren Zusammenspiel zu sehen, als Anstoß und Antrieb des Denkens, als die Bewegung des Denkens (Descartes) oder als die denkbare Möglichkeit von Wahrheit (Kant).

4. 2. 4     N/G

Am Begriff der „Wahrheit“ lässt sich exemplifizieren, dass philosophische Reflexion seit der Vorsokratik den Weg gesucht hat, der die Wahrheit in der Form der Destruktion des Irrtums verstanden hat. Die Wahrheit gilt dabei als „unerschütterliches Fundament“ des Wissens, die als Entgegensetzung auf den Irrtum bezogen und zugleich von ihm ausgeschlossen ist. Es geht also um die Form der Negation ( N ), als Gegenmoment von Wahrheit – wie diese auch im einzelnen verstanden sein mag, zum Beispiel als eine der Identifikationsmethoden ( G ). Ihr notwendiges Kriterium besteht darin, dass sie ihren Bezug auf die Unwahrheit als konstitutives Moment ihrer Genesis ausdrücklich einschließt. Insofern ist „wahr“ auch ein Übergang von N-G zu N/G .

Das Modell N/G soll aber auch das erfassen, was Aristoteles „ein Mittleres von Sein und Nichtsein“ nennt und das durch eine Reihe von Begriffen beschrieben wird. Wie gesagt, zum Beispiel als die „Dialektik“ oder als „Möglichkeit“, wenn die abstrakt-philosophische und die methodische Ebene berührt wird. N/G kann man auch als das „Werden“ umschreiben; wenn eher die geistigen und gesellschaftlichen Veränderungen gemeint sind, oder als „Dynamik“, wenn materielle Bewegungen bezeichnet werden sollen, und wenn ein unauflösbar scheinendes Verhältnis von identischem Verharren ( G ) zu dessen Negation der gemeinsame philosophische Ausweg ist.

Es geht bei N/G zwar um eine Methodik, aber die jeweiligen zwei Komponenten können auch „Inhalte“ sein. Zum Beispiel geht es bei der „Dialektik“ und der „Möglichkeit” um das Verhältnis von Sein und Nichtsein. Beim „Werden“steht die ganze Palette konkreter dual entgegengesetzter Kategorien aus Kultur, Psyche oder Geschichte bereit. Aber nur dann, wenn diese innig aufeinander beziehbar sind, bildet sich ein methodisches Verändern, ein Werden aus. Bei der „Dynamik“ ist es der statische Raum, der so nur als G gesehen wird und die Zeit, die ebenfalls radikal auf N als das Gegenteil von Statischem reduziert wird. Alle diese mehr oder weniger rabiaten Kunstgriffe in der alltäglichen sowie wissenschaftlichen und philosophischen Begriffsbildung haben den gemeinsamen Zweck, das zu erzeugen, was man zusammenfassend als Methodik bezeichnet.

Diesen N/G – Varianten ist gemeinsam, dass sie im Gegensatz zu dem stehen, was als „feststellbar“ gilt, als N und als die G-Methoden. Haben die Relationen, die ich als N – G modelliert habe – mir fallen nur die empirische Methode und das klassisch-rationale Identifizieren ein – auf einer Meta-Ebene den Sinn, möglichst wenige und möglichst einfache und eindeutige Methoden zu sein, so ist bei den N/G-Methoden das Gegenteil der Fall Genau so vielfältig wie die obige Wortwahl es zeigt, sind auf dem N/G-Gebiet die damit gemeinten Erscheinungen und Methoden. Ihr Sinn ist es, möglichst viele und komplexe Relationen zu bilden.

Dass aber nicht nur ein Gegensatz zwischen den Endlichkeit anstrebenden N – G und den tendenziell auf Unendlichkeiten abzielenden N/G besteht, wusste schon die philosophische Tradition. Sie konzipierte zum Beispiel den „unbewegten Beweger“, der am Anfang der sich ständig verändernden Welt steht. Diese Denkfigur steht für die Relation „N-G zu N/G“.

Aristoteles erkannte die innere Dynamik von N/G , die Relation zweier „Bewegungen“, die unendlich sind und daher weder durch ihren Anfang noch durch ihr Ende bestimmbar sind.

Es gibt nun mehrere Möglichkeiten: Wenn die zwei Bewegungen in N/G ohne Grenzen sind, dann muss der Gedanke seinen Ursprung und sein Ende im „Nichts“ suchen – so Aristoteles. Und in der Tat, die zwei Arten des „Nichts“ sind auch mögliche Endstadien der N/G-Methodik, es ist das isolierte G und das isolierte N . Ihre Isolation ist das Entscheidende. Die Relationalität ist dasjenige, was aus zwei Arten des Nichtseienden ein Etwas macht.

Herrscht zwischen N und G in N/G ein statisches Gleichgewicht, dann wird dadurch ein punktförmiges E konzipiert. Die beiden Möglichkeiten, nämlich die totale Auflösung – die nicht mit N-G zu verwechseln ist – und das statische und enge, letztlich identische Zusammensein von N und G werden durch den „Normalfall“ vermittelt, in dem es in N/G um zweifache dynamische Prozesse geht.

Geht die philosophische Diskussion seit Heraklit darum, ob die konkreten Varianten von N/G – als Werden, Veränderung in der Natur, oder als geschichtliche Entwicklung – jeweils mit einem Sinn oder einer Zielsetzung ( I ) unntrennbar verbunden sind, so ist eine weiter reichende These von mir, dass dieses doppelte unendlich dynamische Verhältnis von N zu G die Basis für die I-Konzipierung bereitet. Dann erzeugen die drei Möglichkeiten in der N/G-Relation zum einen das E als Gleichgewichtigkeit, und zum anderen bewirken die zwei Dynamiken die I-Funktion, wenn sie als isolierte G und N ihr eigenes „Ziel“ sind, und vor allem dann, wenn sie aus den beiden möglichen Ungleichgewichtslagen heraus entweder in die unendliche „Tiefe“ des Nichts zielen oder ein endliches Ziel ansteuern

Diese abstrakten Unterscheidungen erhalten ihre Wichtigkeit in den historischen und praktischen Diskussionen zur Methodologie und Erkenntnistheorie, in denen es darum geht, Methoden der Erkenntnis zu finden, die den dynamischen Abläufen in der Natur und in der Geschichte angemessen sind.

Beispielsweise gilt die gesellschaftlich-geschichtliche Entwicklung seit der Aufklärung nur dann als solche, wenn der menschliche Wille einer ist, der sich zur „Vernunft“ entschlossen hat. Das aber heißt, den methodischen Varianten von N/G werden jetzt „Inhalte“ beigegeben, die als E (Vernunft) und I (Wille) in das gleiche doppelt unendliche I/E – Relationsverhältnis gebracht werden, wie es zuvor als N/G geschah. Es kann da zu der im Beispiel angestrebten Gleichgewichtigkeit kommen oder zur Verselbstständigung des „Willens“ oder der Vernunft.

Waren in der Natur noch die Naturkräfte ( E ) und deren Ziele ( I ) untrennbar, und war das – verkürzt als Ziele der Natur – in den Formen der frühen Ideologien noch das „ewige Gesetz“ und war dessen Sinn und Ziel ebenso eine unangreifbare Einheit, so besteht vor allem die europäische Geschichte darin, beide Seiten von einander zu trennen und zugleich – in möglicher freier Entscheidung – beide wieder oder auf neue Art zu vereinen. Das geht nur bei entsprechenden Denkmethoden. Genauer gesagt, laufen diese als N/G und N-G und deren Bezug als „N-G zu N/G“ der inhaltlichen Entwicklung parallel.

Hatten jene Philosophien Recht, die sich an Heraklits Erkenntnis orientierten, dass das methodische Werden die eigentliche Wahrheit des Wirklichen sei, so kann man dem nunmehr zuordnen, dass in allen diesen Methoden, die als N/G zusammengefasst werden und die als der Kern der „Wahrheit der Wirklichkeit“ gelten wollen, es kein von N isoliertes G gibt.

Die im Laufe der Philosophiegeschichte hinzu gekommene „Verinhaltlichung“ von N/G ist I/E . Auch hier gilt, dass es in der „Praxis“, in der „Wirklichkeit“ weder ein isoliertes E , noch ein allein stehendes I gibt. Jedes I ist mehr oder weniger eng bezogen auf ein E , und die erfolgreichere Prägung von „Wahrheit“ ist nunmehr der ganze Prozess, der in I/E vom E mittels der N/G-Methoden zum I führt

Wenn Hegel schon nicht umhin konnte, das Werden auf seine „Vollendung“ hin zu denken, die seine Endlosigkeit vergessen machen soll, dann können das umso weniger alle jene Denker, deren Anliegen es ist, mit jeder Bewegung, Veränderung, Dynamik und dem Werden ein Ziel ( I ) zu verbinden, aber die entsprechenden Strukturen ( E ) davon getrennt zu halten..

Das alles sind denkerische Konsequenzen im Begrifflichen, die eine gewisse Freiheit und Willkür von ihrer Herkunft haben. Wir aber verankern die entwickelten Phasen in der ursprünglichen z, w – Modellierung. im Materiellen der Ersten Physik. Den zwei „Bewegungen“ von N und G entsprechen dort die Relation z-z und w-w . Ihrer beider Relation ist vom Typ z/w – genauer gesagt, beliebig viele z in ihrer Beziehung zu beliebig vielen w . Die Relation aller z einerseits und die aller w für sich, sind begrifflich gesehen und im Gegensatz zu allen Relationen vom Typ z/w zwei Arten des „Nichts“ ( N ) .

Herrscht zwischen den z und den w eine quantitative Ausgeglichenheit, dann sind das jene „Gleichgewichte“ ( G ) , welche die physikalischen Erscheinungen als „Dingwelt“ begründen. Die z-Seite bewirkt den dazu notwendigen Zusammenhalt zweier radikal entgegengesetzter und eigenständiger Größen – den z und w – vermittels des in z steckenden R-Aspektes (Rz).

Der R-Aspekt, die auf etwas zu gerichtete Aktivität, ist überhaupt der eigentliche Verursacher der geschilderten Abläufe. Daher wird aus ihm – nach vielen Entwicklungsschritten, die tendenziell unendlich sind und die den doppelten Unendlichkeiten entsprechen, die innerhalb von N/G postuliert wurden – im „Geistigen“ letztlich die I-Funktion. Von z und w her kann die unendliche Dynamik abgeleitet werden, die N und G kennzeichnet

Die philosophische Bedeutung der Übergänge von z – z und den davon getrennten w – w zu dem N-G-Modell und von den z/w zum N/G- Modell findet sich in der allgemeinen Entwicklung von N/G aus z/w wieder.

Damit wird die „materielle“ mit der „ideellen“ Seite verbunden, die materielle Bewegung mit ihrer begrifflichen Repräsentation.

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4. 2. 5       N/G zu I/E

Das „Wesen“ der Dinge wird von uns in erster Näherung als I/E , das heißt als die doppelt unendliche Wechselwirkung zwischen E und I modelliert. Seit Kant wird das Wesen der Dinge zusätzlich von ihrer Erkenntnis und deren Bedingungen her bestimmt. Dazu gehören die Methoden unseres Denkens, unserer Anschauung der Dinge, aber auch die Methoden ihrer Herstellung. Diese modellieren wir zusammenfassend als N/G.

Wenn nach Kant die Welt der Dinge durch die Wahrnehmungs- und Denkkraft des menschlichen Subjektes bestimmt ist, dann ist das ein Teilaspekt der heute möglichen philosophischen Systematisierung. Wenn der Mensch erkennend die Welt zu seinem Objekt macht, um über sie verfügen zu können, dann geht das nur, weil beide dieselbe philosophisch feststellbare Struktur haben. Subjekt und Welt können als I/E-Relationen dargestellt werden und die dabei verwendeten Verfahren und Methoden als N,G. Es entsteht eine neue Einheit, da die Erkenntnismethoden die sich darbietende Welt zu einem geordneten Gegenstand bestimmen lassen: Das ist die „ N/G zu I/E“-Relarion .

Diese neue Einheit der vier begrifflichen Grundgrößen kommt deshalb zustande, weil auch innerhalb der Relation I/E die N und G wirken. Das Hervorbringen der Welt als Produkt der Arbeits- und Erkenntnisfähigkeit bedeutet nichts anderes als die in der I/E-Relation „Subjekt“ steckenden N,G-Relationen zu explizieren, zum Beispiel als „Arbeitsprozess“, der den Übergang von der subjektiven Willensbildung ( I ) zum fertiggestellten E-Produkt bewirkt.

In dem Modell „I/E – N/G“ sind alle vier Grundgrößen vereint. Das ist eine Kurzfassung der „Entwicklung“. Es stellt sich hier die Frage, ob nicht auch in den reduzierten Modellen, zum Beispiel in N/G oder sogar im isolierten E stets alle vier Größen impliziert sind, mehr oder weniger deutlich erkennbar.

Am philosophischen Projekt „Substanz-Akzidenz“ sei gezeigt, wie die vier Grundgrößen zusammenpassen. Beider Beziehung ist ein kompliziertes Wechselwirkungs-Verhältnis, es wird seit Aristoteles vereinfacht so umschrieben: Das Akzidenzielle ist nur wirklich, sofern es in und an etwas ist, als Bestimmung eines seinshaften Substrats, das wiederum nur durch es erkannt werden kann. . Die Substanz als das Selbstständige, das Fürsichbestehende könnte als E dargestellt werden. Descartes: „Unter Substanz verstehe ich nichts anderes als eine Sache, die keines anderen Etwas zum Existieren bedarf“. Auch Spinoza definiert Substanz als das, was in sich ist und durch sich begriffen wird. Kants und Hegels Verdienst ist es, dieses reine E in seiner unendlichen Selbstbeziehung dennoch auf das erkennende Subjekt zu beziehen. Das Subjekt aber ist – nach Hegel – gegenüber der an sich seienden Substanz das ganz Andere. Als sich erkennendes, aber zusätzlich wollendes ( I ) und das Reich der Freiheit eröffnendes Subjekt, kann das Subjekt als I und I/E dargestellt werden, und durch die von Hegel verkürzt postulierte Beziehung zwischen Subjekt und Substanz erhält die von ihm erkannte, begriffene Substanz die Eigenschaften des Subjektes, sie wird I/E .

Eben dieses Erkennen und Begreifen, das heißt die Methoden der Beobachtung und Überlegung, welche das Subjekt leistet, um Substanz mit Akzidenz zu verbinden, können als N/G und N-G modelliert werden. Dann kann man den vollständigen Ablauf so darstellen: E – N/G, N-G – I . Durch die mehrfache Unendlichkeit an den Übergangsstellen zwischen den Größen in diesem Ablauf können zwei Seiten als Vereinfachungen fixiert werden, eine Gleichgewichtslage, wo die traditionelle Substanz durch den E-G- I – Prozess erhalten bleibt und das, was sich in den Zuständen der Substanz dadurch verändert, dass die Relation zwischen Substanz und Subjekt hergestellt wird. Das wird in dem Wechselwirkungs-Prozess E -N/G – I modelliert und gilt als Akzidenz.

Tatsächlich ist dieses begriffliche Verhältnis eine spezielle Form der „Entwicklung“, wobei alle beteiligten philosophischen Größen nur ineinander umgewandelt werden, nicht aber etwas Neues außerhalb des objektiven Geistes erzeugt wird .

4. 2.6     I–E zu I/E

Das Verhältnis des Seins zum Nichtsein steht oft im Mittelpunkt der Philosophie, zum Beispiel bei Hegel. In unserer Systematik wird der Begriff des „Nichts“als eines dynamischen Ablaufs in die Methodik verlegt; um allerdings später in der Gesamt-Einheit „E-I-N-G“ wieder auf das Sein ( E ) bezogen zu werden.

An die Stelle des Nichtseins stelle ich das I . Die Konzeption des I , in seinen zahlreichen Konkretisierungen, so als Zielfunktion; Wille, Hoffnung war in der Philosophie-Geschichte stets als etwas Eigenständiges gegenüber dem „Sein“ und dessen Varianten empfunden worden. Meine These ist hier, dass das I das maximal Andere zum Sein ( E ) ist.

Aber in einer verschärften philosophischen Problematik geht es jetzt darum, das Verhältnis der beiden genauer zu systematisieren. Wenn E und I gegenseitig maximal Andere sind, dann ist das Modell „I – E“ angebracht. Aber auch in dieser Darstellung gibt es eine Beziehung, die der „abstrakten“ gegenseitigen Negation Diese ist nun aber eine „Brücke“ zu I/E , welches die äußerst enge Beziehung zwischen E und I darstellen soll

Es geht mithin hier um das „Übergangsfeld“von  I – E zu I /E  und umgekehrt.

Parallel dazu gelten entsprechende Begründungen bei der Modellierung der N-G zu N/G. An dieser Stelle der Analyse im begrifflichen Raum muss man eingestehen, es gibt kaum noch weitere Begründungen und Erklärungen dieser quasi axiomatischen Modelle, ihrer Struktur und Funktionen.

Es sei denn, man bezieht eine Verursachung dieser Modelle aus der Ersten Physik ein, was hier noch einmal kurz geschildert werden soll. Man kann also von z und von w ausgehen. Das z besteht aus der extrem engen „Wechselwirkung“ zwischen der Sz-Kraft – der Gravitation und der Starken Wechselwirkung – mit deren Richtung Rz . Bei der gerichteten elektro-schwachen Kraft geht es parallel dazu um Sw und um Rw .  In beiden Fällen kann man diese Verhältnisse der beiden Aspekte S/R begrifflich als E/I kennzeichnen. Denn es geht um das erste, ursprügliche Sein und dessen Richtungs-Aspekt.

Die Entwicklung von S/R bis zu I/E wird in der schrittweisen Trennung beider, I – E , fortgesetzt. Die materiale Ursache dafür ist die Kraftabnahme, Sz wird schwächer mit der Annäherung und Sw wird schwächer mit der Entfernungszunahme. Beides ist deshalb möglich, weil die Entwicklungsphasen durch Ungleichgewichte vom Typ z-z/w bestimmt sind. Die Abschwächungen der S-Seite betreffen jedoch nicht die R-Seite. Das Richtungsgerüst bleibt als „virtuelles“ erhalten. Insgesamt bedeutet diese Entwicklung eine Trennung der S- das heißt der E-Seite von der I-Seite. Der „unendliche“ Prozess dieser Entwicklung hat in den Gehirnfunktionen, der Subjektivität einen relativen Höhepunkt, weil dort eine entscheidende Trennung der E von den I erzeugt wird.

Genauer gesagt, die Bereiche des Kulturellen, des Geistigen, der Wissenschaften sind durch die – relative – Trennung von den S- Einflüssen konstituiert. Aber das bedeutet nicht nur die Trennung I – E , sondern darüber hinaus, die Fähigkeit, I – E und I/E und beide in Beziehung zueinander zu nutzen, um aus größtmöglicher Freiheit geistig aktiv werden zu können. Parallel gilt das für diese Art der Konstitution der „z/w-Phase“ durch die Methodik, also für die „N-G zu N/G“- Relationierung.

                     4.2. 7       N-G zu N/G

Die Erkenntnistheorie und die Wissenschaftstheorie und mit ihnen die Sprachen – zum Beispiel die Mathematik, die Logik und Dialektik – gewinnen ihr inneres Strukturgerüst durch die zwei Methoden-Arten, die ich als N-G und N/G darstelle. Hier sei gefragt, wie beide Methoden miteinander verbunden sind.

Die abstrakten philosophischen Konstrukte zum N-G-Modell und zu N/G münden bei Hegel im Versuch, eine Einheit aus den beiden Unterscheidungsarten zu bilden – die von N/G zu N-G und die zwischen N und G. Wobei die Differenz zwischen Methodik und Inhaltlichkeit im Verlauf der Hegelschen Systematik zu Gunsten von N, G aufgehoben wird, wenn aus Sein ( E ,G ) und Nichtsein ( N ) logisch-dialektische Methodik wird.

Differenz stellt sich für Hegel als Reflexionskategorie dar. Das von Identität (G ) ausgehende Denken erweist sich als in sich unterschieden und somit als bestimmbar. Wenn aber Hegel Identität als ein in sich selbst Unterschiedenes sieht, dann erkennt er das nur als Unterschied von Identität und Differenz, die Hegel als das „Nichts“ bestimmt.

Um den „positiven“ und „positivistischen“ Ansätzen, welche allein die N-G- Methoden gelten lassen können, zu ihrem spezifischen Recht im Alltagsdenken und in vielen Wissenschaften zu verhelfen, schlage ich vor, „N-G zu N/G“ als allgemeinere Modellierung anzuerkennen. In ihr ist sowohl die voneinander unabhängige Geltung der zwei Methoden-Arten angedeutet wie auch eine gegenseitige Bestimmung beider und die Erzeugung einer „höheren“ methodischen Ebene dadurch.

Ich reduziere jetzt wieder auf „z, w“, genauer gesagt auf deren R-Aspekt. Die S-Seite trägt hierzu nichts Entscheidendes bei. Das philosophische Problem ist nun der Zusammenhang von „Richtung“ und Relation.

Es gibt drei Weisen der gerichteten Relationen, die zwei unendlichen Dynamiken innerhalb von z/w , dann deren Neutralitätspunkt, an dem jede Dynamik, Gerichtetheit und Relationalität still gestellt ist, und schließlich die z-z und w-w. Wie kann man diesen materialen Relationen die N und G zuordnen?

Zu den Relationen und Erkenntnismethoden, zum Beispiel den empirischen, gibt es „Voraussetzungen“, die nicht reflektiert in die Erkenntnismethode eingehen. Dazu gehört, dass in die Methoden, die als G zusammenfassbar sind, eine Bewegungsrichtung „auf ein Objekt zu“ einfließt. Eben das meint Rz und z-z, wohingegen die Methode der Negation ( N ) sich auf Rw und w-w berufen kann, in welchen das das Ziel ist, was man mit den gleichen Begriffen umschreiben muss, die man auch für die Beschreibung der Negation und des Nichts benutzen wird. Schließlich geht es um N/G – Methoden, für die die dialektischen und hermeneutischen Methodenvarianten als Beispiele genannt seien. Ihr materielles Urbild ist das z/w-Verhältnis, in welchem zweifache dynamische und unbeendbare Beziehungen zwischen den zwei entgegengerichteten und zugleich einander bedingenden Kräfte zusammen eine neue methodische Ebene errichten.

                  4. 2. 8          N-G zu N/G zu E-I zu I/E

Wenn alle diese Modelle aufeinander bezogen sind, dann ergibt sich eine gewisse Vollständigkeit, der man die einzelwissenschaftlichen und philosophischen Begriffe und die Ebene der Konkretisierungen und der Praxis zuordnen kann.

Es ist eine Verallgemeinerung der die Erkenntnistheorie begründenden Feststellung, dass nur alle Methoden vereint „Wahrheit“ erzeugen, dass in jedem Bereich, in jeder Wissenschaft, ja sogar in jeder begrifflichen Einheit alle diese – sieben und mehr – Relationsmodelle nachweisbar vorhanden sind.

Dieser synthetisierenden Funktion steht die analysierende gegenüber; die erstere leite ich, nebenbei bemerkt, aus der Rz-Relation her, die andere aus der Rw -Relation.

Die maximale „Synthese“ ist der Entwicklungsablauf; er wird von mir oft als I/E verkürzt modelliert, meint aber den dynamischen Ablauf, der von einem E ausgehend dessen Zielsetzungsfunktion aufnimmt und dieses I mit Hilfe der zwei Verfahrens- und Methoden-Arten N-G und N/G zu erreichen sucht. Wird das Ziel erreicht, muss das als ein neues E verstanden werden, welches dann wiederum Ausgangspunkt eines weiteren Entwicklungsschrittes ist. Zu meinen Basishypothesen gehört die Aussage, dass weite Bereiche in den Wissenschaften auf die wenigen Ausgangsgrößen und deren Relationszusammenhänge reduzierbar sind.

Ungewiss ist nach einer gegenteiligen Meinung, ob alle jene Elemente des objektiven Geistes – E, I, G, N -und deren Relationen – stets aufeinander bezogen sein müssen, oder ob es auch hier einen Übergang zwischen zwei Extremen gibt. Wissenschaftliche Bereiche, wie die Mathematik, liegen dann zwischen diesen Extremen völliger Synthese und totaler Analyse. Das drückt sich darin aus, dass sich die mathematischen Methoden und Begriffe philosophisch allein durch „N-G zu N/G“ darstellen lassen.

Woher gewinnt solcher Versuch, eine „sinnvolle Ordnung“ in undurchdringlich scheinende Begriffsanhäufungen der wissenschaftlichen und philosophischen Praxis zu bringen, seine Legitimation? Neben den Konsequenzen innerhalb der Begriffs-Sphäre ist es vor allem der Zusammenhang mit der Naturbasis, und den Denkzwängen, die sich von dort her zeigen. Das Stadium der „Praxis“, welches begrifflich durch die Relation aller sechs Modelle vollständig erfüllt wird, ist mit der „empirischen“ Ebene der materiellen Entwicklung erreicht. Das ist der Relationstyp z-z/w-w. In ihm vereinen sich die S-Aspekte ( E ) und R-Aspekte ( I ) von z ( I/E ) und w ( I/E ) mit dem Relationscharakter von z/w ( N/G ) sowie den Relationsarten z-z ( G ) und w-w ( N ). So sind beispielsweise die Trennungen in analytische und synthetische Funktionen im Begrifflichen durch die Relationen zwischen S und R, zwischen z und w und zwischen z/w und z-z, w-w vorgegeben; diese Beziehungen sind stets zugleich Trennungen und Beziehungen

Es ist aber hinzuzufügen, dass diese Zuordnung der objektiv-begrifflichen Modelle zu den materialen Basis-Strukturen nicht als isomorphe Abbildungen verstanden werden darf; zwischen beiden liegt die allgemeine Entwicklung mit ihren Unendlichkeits-Stellen, ihren Übergängen.

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