P H I L O S O P H I E
- Die wissenschaftlichen Einzelbereiche 3.1 Philosophie und Wissenschaft 3.2 Wissenschaft
- E, G, N, I
- Relation 4.4.2 Geschichte 4.4.2.1 Geistesgeschichte 4.4.2.1.1 Geschichte der Philosophie 4.4.2.1.1 n-1 Religion
- Philosophische Einzelbereiche
- „Unsicherheiten“
- Metaphysik
- Ontologie
- Erkenntnistheorie
- Methodologie
- Wissenschaftstheorie
- Sprachtheorie
- Logik
- Logik von Wertungen
- Mathematik
5.10.1 Zahlentheorie
6.1 Psychologie
6.1.1 Sozialpsychologie
6. 2 Gesellschaftswissenschaften
6.2.4 Jurisprudenz
Verzeichnis der Abkürzungen
WP – Wissenschaftsphilosophie
wp – wissenschaftsphilosophisch
S – physikalische Kraft
R – dynamische Gerichtetheit der zwei Grundkräfte, die zugleich als „Relationen“ wirken
Sz – kohäsive Kraft; in der Kernkraft und in der Gravitation
Rz – zusammenhaltende, kohäsive Gerichtetheit
Sw – trennend wirkende Kraft; im Elektromagnetismus
Rw – trennende, wegweisende, abweisende Gerichtetheit
z ist Sz/Rz; wie die S und R ist beider Relation auch „unendlich“ und zwar „kohäsiv“, unbegrenzt aufeinander bezogen; dadurch eine Variante des „Nichts“ bildend.
w – Sw/Rw, genauer „Sw-Rw“, die Trennung der beiden Unendlichen als zweite mögliche Art von „Relation“; und eine zweite Art des „Nichts“ bildend.
Es geht bei diesen beiden Relationsbildungen um zwei erste Schritte in der „allgemeinen Entwicklung“.
„z/w“ – durch Überwiegen der Sz kommt es zur Kohäsion als weitere Art der „Relation“. Auch das ist ein Schritt in der „allgemeinen Entwicklung“. Und abstrakt gesehen, ist es der Schritt von den Unendlichkeiten zur Erzeugung der „Endlichkeit“. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass alle genannten unendlichen Erscheinungen, die freien Kräfte und die einander entgegen gerichteten zwei Dynamiken, welche unendliche zeitliche und räumliche Reichweite (w) und „Tiefe“ (z) haben, nun durch diese Kohäsion sich gegenseitig neutralisieren. Daraus werden die Eigenschaften aller endlichen Entitäten.
In der „allgemeinen Entwicklung“ werden im nächsten Entwicklungsschritt die Sz-und Sw-Wirkungen durch ihre Rz, Rw mit den Unendlichkeiten der freien z und w relationiert. Wir bezeichnen das als das quantenmechanische Prinzip, „QM“: Die Rw trennen „z-w“, die Rz vereinen sie zu „z/w“. Aber dann und „gleichzeitig“ trennen die Rw wieder, als „z-w“. So geht das deshalb immer so weiter, weil es vor aller endlichen raumzeitlichen Vierdimensionalität geschieht.
Die physikalische Ursache für diese ewige Abwechslung ( „z-w“ wird „z/w“ und das wird wieder „z-w“ und so weiter) ist, dass es einerseits die sich durch Ausweitung selbst erschöpfende, vollendende Sw-Kraft gibt. Dadurch tritt im selben Maße die als einzige Alternative existierende Sz-Kraft in Funktion. Diese erschöpft sich ihrerseits, indem sie einem „Nullpunkt“ zustrebt und dabei immer schwächer wird; ohne gänzlich zu verschwinden, (so die Gravitation).
Als Folge wird die Sw-Kraft wieder stärker. Das geht immer so weiter. Wir zeigen das als eine neue und höher entwickelte Einheit aus Rw-Trennung „z-w“ und Rz-Kohäsion „z/w“. Das geschieht als „Selbstbezug“ der Grundgrößen, wo jene Trennung der unendlichen Sw-Erweiterung entspricht und die unendliche Annäherung durch die Sz-Kraft bewirkt wird.
Der QM-Prozess ist dann die unendliche Abwechslung „z-w zu z/w zu z-w zu etc.“; sie ist zeitlich und räumlich unbegrenzt, weil die vierdimensionale Raumzeit erst das Entwicklungsergebnis aus komplexeren „Rz/Rw-Relationen“ ist.
Da auch die z- und w-Anzahl unendlich ist, kann man jene „z/w-Relationen beliebig ausgestalten, mit vielen z oder w. Das ist eine potenziell unbegrenzte Erweiterung der QM, diese liegt allem Endlichen zugrunde.
Es ist auch der Beginn der „allgemeinen Entwicklung“ im Endlichen. Die wichtigste Grundlage für alles Endliche ist die ständige Zunahme der Sw- und Rw-Wirkung (Elektrodynamik und Ähnliches) in der Relation zu den schwächer werdenden Sz, Rz. Ein Beispiel dafür ist die Erzeugung der chemischen Phase aus der Physik, der biologischen Phase daraus und die Erzeugung der geistigen Phasen aus den physikalisch-biologischen Funktionen des Hirnorgans. Das alles wird von der WP im Einzelnen, in den Wissenschaften, genauer beschrieben.
Hier ist jetzt nur noch wichtig, dass diese „allgemeine Entwicklung“ zur Erzeugung einer abstraktesten Begrifflichkeit führt, dem „Objektiven Geist“, „OG“.
Das sind die vier Grundgrößen „E“, „I“, „G“, „N“ welche nun wiederum Eigenschaften haben, welche wir bereits den „S-und R-Aspekten“ zugeschrieben haben; die „allgemeine Entwicklung“ erzeugt sie aus den S und R durch deren „Selbstbezug“.
Das „E“ ist die Existenz, das „I“ ist deren Gerichtetheit, „G“ ist die methodische Identitäts-und Gleichheitsfunktion, sie ist aus der unendlichen Rz-Annäherung entstanden. Und „N“ ist die methodische Negation, welche die Rw-Trennung und Abweisung zur Basis hat. E´ sind bereits vollendete Existenzen, Entitäten, Mittel wie Wissen, Kapital,Werkzeuge.
Das subjektbezogene „Ii“ ist zum Beispiel der individuelle Wille, die Zielsetzungen, Interessen. „Ei“ ist der individuelle Wissens- und Könnensstand, Die Ik/Ek, Ig/Eg und Iw/Ew sind analog die Ziele und das Wissen der Kollektive, Gesellschaften und der Weltgemeinschaft.
Solche Symmetrie in der „Gesamtrealität“ beruht darauf, dass es wie bei Sw, Rw, Sz, Rz auch hier im OG als Basis nur jene vier geistigen Grundgrößen E, G, I, N geben kann.
Die jeweils vier physikalischen und vier geistigen Grundgrößen können nach der QM-Ordnung einzeln isoliert sein (Rw- und N-Selbstanwendung) oder jedes kann mit jedem relationieren (Rz, G). Oder es kann beides zugleich geschehen (Rz/Rw, N/G). Letzteres ist der Einstieg in die weitere Entwicklung, beispielsweise die der Begriffe und der Sprache.
Abstrakter gesehen, geht es beides Mal um den Übergang von der Unendlichkeit der isolierten Vier – den physikalischen und den geistigen – zu den neuen endlichen Einheiten. Mit dieser „erweiterten QM-Ordnung“ beginnt jener Teil der „allgemeinen Entwicklung“ der „Realität“, welcher als „geistiger“, „kultureller“ oder ähnlich bezeichnet wird.
Jene „Realität“ ist die in sich dynamische, alle Einzeldetails durch Wechselwirkung erzeugende Einheit, welche auf der „gleichzeitigen“ Wechselbeziehung der acht Grundgrößen beruht.
Jedes einzelne Detail in allen Praxen und Wissenschaften enthält diese acht Grundgrößen, wenn auch in durch das Entwicklungsniveau bedingter ungleichgewichtiger Weise. Die Phase, das heißt die konkrete Praxis und die Wissenschaften der menschlichen „Subjektivität“, ist ein Beispiel dafür. In der „allgemeinen Entwicklung“, welche alle bisherigen Vorstellungen von „Erzeugung, Entstehung und ähnlichem zusammenfasst, hat vor allem die Phase die Subjektivität dadurch eine spezielle Stellung, weil sie die beiden „Pole“ „S/R“ und „OG“ gleichgewichtig vereint.
Zusammengefasst, die WP versucht, die herkömmlichen Grundauffassungen hinter sich zu lassen. Da geht es erst Mal um eine Fundierung der Physik und dann des abstrakten Geistes, welche den Mut hat, Konsequenzen aus den Problemen vereinzelter Vorstellungen, wie zum Beispiel „Kraft“, „Existenz“, „Ziel“, „Negation“ etc., zu ziehen. Ähnlich ist es mit den herkömmlichen Vorstellungen, was Endlichkeit, Unendlichkeit und beider Verhältnis ist.
Vorwort
Es geht hier um nicht mehr als um einen ersten Überblick zu einem neuen Vorschlag.
Angesichts der Fülle zu erarbeitender Bereiche und wissenschaftlicher Gebiete wird dort wo es sinnvoll ist, stellvertretend nur ein Teilbereich angeführt. Das betrifft vor allem die „praktischen“ Wissensbereiche.
Es geht mir um eine spezifische Systematisierung in der Philosophie. Bekanntlich kann man der Philosophie zwei Gebiete zusprechen, ihre praktische Bedeutung für die Lebensführung und ihre Theorie -Verbundenheit. Die eine rückt den Menschen und auch sein gesellschaftliches Handeln in den Vordergrund, die andere fragt nach den letzten Prinzipien des Weltganzen. Wir wollen beides verbinden.
Zunächst aber interessiert hier erst mal Letzteres.
Der Versuch, Philosophie als abstrakte Struktur zu begründen, kann jedoch nur gelingen, wenn die Form philosophischer Reflexion in der Form des allgemeinen Wissens, des Erkennens und auch in der Praxis und der menschlichen Emotionalität verankert ist. Die abstraktesten Denkformen sollten immer im Verhältnis zum Nicht-Objektivierbaren stehen. Dass das nicht allein die Relation der Negation zwischen beiden ist, wird zu zeigen sein.
Wir verstehen unter einer systematischen Darstellung die Einheit der mannigfaltigen Erkenntnisse unter zwei Grundideen. Der, die wohl am Besten als „Sein“ (E) bezeichnet wird und das, was begrifflich als „Ziel“ („I“) gilt.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht weiterhin die Fülle der Varianten dieser beiden traditionellen philosophischen Grundideen in den Wissenschaften. Dazu kommt die Möglichkeiten der Relationierung von E und I zu I/E als philosophische Grundlage weiterer Analysen in philosophisch-wissenschaftlichen Bereichen.
Ich bin mir bewusst, beide Begriffe haben eine lange philosophiegeschichtliche Tradition. Das einigermaßen Neue ist die Relation I/E . Aus der I-Seite und der E-Seite entsteht eine neue Art von einheitlichem System, in dem die I- und E-Konfigurationen wesentliche Beziehungen zueinander haben. Die E-Seite konstituiert dabei die Ansprüche nach bleibender Einheit und Notwendigkeit. Durch die I-Seite wird zugleich die wesentliche Unabschließbarkeit, die bleibende Unvollständigkeit dieses Ganzen I/E begründet.
Wie aber ist die „Relation“ I zu E zu verstehen? Das eröffnet die Möglichkeit, parallel zu dieser philosophischen Grundbegrifflichkeit, die wir auf E und I reduzieren, eine Fundierung der Methodik zu versuchen. Die Hegelsche Dialektik war die bisher abstrakteste Form von Methodik. Ihre Elemente können als Identifikationsvorgang (G) in Beziehung zur Negation (N) dieser Identifikation verstanden werden: Als N/G steht das für die maximale Abstraktion eines Teiles aller Methoden der Alltagspraxen, der Wissenschaften und der Philosophie selbst. Dazu kommt noch N-G , das heißt die normale abstrakte Negation und die Identifikation,Gleichsetzung.
Die weitere Systematisierung besteht nun darin, die Einzelwissenschaften und deren Bereiche, sowie die in der Philosophiegeschichte auftauchenden „philosophischen Eckpunkte“ – ( so z.B. Materie, Geist, Handeln ,Mensch ) – unter abstrakten theoretischen Gesichtspunkten zu systematisieren.
Die vier elementaren Größen E, G, I, N werden von uns zunächst begründet und dienen danach zur Analyse von wissenschaftlichen und philosophischen Fragestellungen.
Dazu muss zunächst analysiert werden, was „Theorie“ ist.
Diese ihrerseits philosophischen Aussagen über das, was Theorie ist – zum Beispiel die Grobeinteilung in „Begrifflichkeit“ und „Methodik“ – muss als ein spezifischer „Eckpunkt“ in unserer Systematik berücksichtigt werden; der Begriff der Theorie ist also selbst Gegenstand der Theorie. Oder allgemeiner, beim Versuch, einen Begriff von Philosophie zu bestimmen, muss auf jenen weniger theoretischen Teil einer allgemeineren Philosophie zurück gegriffen werden, der das oben genannte eher praktische Reflektieren der Lebensführung berührt.
Diese scheinbar prinzipiell zirkuläre Struktur wird von uns weiterhin durch den Entwicklungsgedanken interpretiert; das geht nur als zeitweiliger „Ausstieg“ aus dem theoretisch-begrifflichen Zusammenhang.
Im Entwicklungsgedanken wird die historische mit der systematischen Bewährung eines hypothetischen Begriffes von Philosophie zusammengeführt. Es geht darum, einen „Mechanismus“ zu finden, der sowohl den Standpunkt des natürlichen Bewusstseins wie den der Wissenschaften mit denen der „Natur“ und den Geschichtsphasen vermittelt. Ob der Ausbruch aus dem nur Begrifflichen gelingt, steht als Frage über der vorliegenden Arbeit.
Der erst mal hypothetisch einzuführende Begriff von Philosophie, dessen Vorverständnis, Argumentations- und Schlussverfahren etc. wird mit der Erarbeitung des Systems deshalb einigermaßen belegt, weil es zum Beispiel zu den Inhalten dieses philosophischen Systems gehört, alle unterschiedlichen philosophischen Positionen zu rechtfertigen.
Es geht uns also nicht darum, einen eigenen Philosophie-Begrff in der Konfrontation mit widersprechenden Begriffen zu rechtfertigen. Sondern darum, Gemeinsamkeiten aller philosophischen Versuche zu finden, zu vergleichen, Übereinstimmungen zu sehen, um einen Minimalkonsens zu formulieren; wozu dann auch gehört, dass der allgemeinsten philosophischen Diskussion kein Ansatz entzogen werden darf.
Wenn in den Begriffen und Methoden aller Philosophien ein Minimalkonsens
gefunden wird, dann kann auf diesem Faktum aufgebaut werden, selbst dann, wenn dies nur ein Provisorium sein sollte. Solches Provisorium käme der Rede und Forderung nach prinzipieller Voraussetzungslosigkeit von Philosophie entgegen.
Stellt man die Regel auf, dass der Philosophie nichts entzogen werden soll, dann kann diese Regel nur eine Minimalforderung sein. Das maximale Gegenstück ist die formale Einigkeit in der Anerkennung der Diskussionssituation aller beteiligter Philosophien. „Maximal“ ist das, weil das Charakteristikum dieses Ansatzes der Gedanke der indefiniten Diskussion ist, einer Diskussion,die weder den Rahmen noch irgendeinen Begriff, noch eine Methode definitiv vorgibt.
Zwischen den beiden formalen Begrenzungen sollte das Feld der Definitionsvorschläge, Behauptungen, Widerlegungs- und Begründungsversuche liegen.
Der Titel „indefinit“ indiziert den Vollzug eines unvermeidlich und ständigen Rekurrierens auf Vorausgesetztes. Diese unbegrenzbare Progression geht sehr bald über den Bereich der Reflexion und Diskussion hinaus. Auch das muss Philosophie erfassen.
Die philosophische Denkbewegung muss das unmittelbar Gewusste, welches Ausgangspunkt, Anfang vieler philosophischer Versuche war, genauer qualifizieren. Allein schon durch die Frage nach den Voraussetzungen eines bestimmten Wissens werden kaum mehr hintergehbare Reflexionsgrößen benutzt; selbst die – scheinbare – Aporie hat Strukturen.
Diese sind dies „Erste“, das gesucht wird. Weiterhin ist es die „Negation“, die sich als eine sich jeweils von einem unmittelbar Gewussten ablösende negative Bewegung zeigt. Zugleich ist stets sowohl in der Suche nach dem „Ersten“ wie in den Distanzierungsbewegungen, eine intentionale Hinwendung impliziert.
Für uns ist wichtig, dass diese vier – E, N, G , I – als erste Voraussetzungen eines bestimmten philosophischen Wissens auch später die theoretischen Strukturen, Inhalte Themen, Thesen dieses Wissens bestimmt.
Der „Anfang“ von Philosophieren wird hier bei der abstraktesten Begrifflichkeit gesucht. Es gibt aber noch zwei andere Ansätze. Und erst alle drei zusammen können eine Basis von „Philosophieren“ darstellen.
Der zweite Ansatz ist der „Versuch der Naturwissenschaften“, „Erstes Physikalisches“ zu finden.
Und der dritte Ansatz ist die tiefe Berechtigung an jeder Stelle zwischen den zwei „Polen“ – erster Physik und abstraktester Begriffe – anzusetzen; wir werden das später mit den Projekten „Entwicklung“ und „große Kreisbildung“näher verdeutlichen.
Es ist eine Folge des „theoretisierenden“ Ansatzes, wenn möglichst wenige Begriffsarten und Begriffe die axiomatische Grundstruktur bilden. Bei uns bildet die „Entwicklung“ das begrifflich erste. Die Entwicklung hat eine innere Dynamik, welche zu Zwischenstationen, „Phasen“ führt. Diese „Mechanik“ wird begrifflich in zwei Größen gefasst, N und G. Und die „Phasen“ werden ebenfalls als zwei Größen dargestellt, als E und I.
2. Überblick
In der Diskussion zwischen naturalistischer und kulturalistischer Position suche ich nach einer möglichen Integration der beiden. Ein Begriff von „Entwicklung“ soll das erreichen.
Ich werde dort beginnen, wo die naturalistische Seite offensichtlich eine größere Berechtigung hat, bei den philosophischen Problemen der Ersten Physik, den Lebenserscheinungen und der Erklärung des Gehirnorgans.
So wichtig mir die einzelwissenschaftliche Forschung erscheint, eine ontologische Prämisse, die diese Bereiche allein als Systeme sui generis darzustellen versucht, werde ich nicht akzeptieren.
2.1 z, w E, I, N, G, Entwicklung
Die Deskription der Beschaffenheit philosophischer Denkbewegung zeigt uns eine gewisse Schematik der dabei verwendeten Grundbegriffe wie zugleich auch eine der Reflexionsverfahren. Wir werden zeigen, wie sich diese Modellierbarkeit als wenige abstrakteste Begriffe und Methoden in allen Philosophien und Einzelwissenschaften als invariant nachweisen lässt.
Dazu gehört die Feststellung des Gegensatzcharakters der Begriffe sowie die der Entwicklungsdynamik. Diese wird durch die Verknüpfung der verschiedenen Strukturmomente bewirkt.
Bei solcher einführenden Deskription bleiben wir nicht stehen. Es muss die Frage nach der Begründetheit des Beschriebenen aufgeworfen werden.
Die Großstrukturierung geht davon aus, dass es in Bezug zu den Begriffen einen „relativen“ Gegensatz von monistischer und dualistischer Betrachtung gibt, der durch die Verfahren und Methoden, also durch die „Entwicklung“ jeweils aufgehoben wird.
Die verschiedenen „Dualismen“ unterliegen ebenfalls der „Aufhebung“ durch die Entwicklung. Das ist erst mal der Dualismus von „Methodik“ und „Begrifflichkeit“ sowie die Dualität von allen diesen „Elementen“ zur „Entwicklung“.
Weiterhin ist das ist die Zweiheit von Materiellem (z,w) zum Geistigen ( E,I,N,G) und dann die Zweiheit z zu w und die von E , I zu N, G , sowie die von E zu I und N zu G .
Der Sinn einer modernen Philosophie besteht zum Beispiel darin, diese Strukturierung zu begründen. Und damit gleichermaßen den Anschluss an herkömmliche Philosophien herzustellen.
2.1.7 Entwicklung
Die gängige Vorstellung von „Entwicklung“ wird durch wenige einzelwissenschaftliche Teilstücke einer Gesamtentwicklung, so in der Biologie, geprägt. Die philosophische Erweiterung besteht darin, die dabei einzelwissenschaftlich benutzte Begrifflichkeit und die Sprachkategorien – sowie z.B. Dialektik, Transzendentalität, Kausal-Mechanik oder teleologische Annahmen – einzubeziehen und zu begründen.
Das betrifft sowohl die natürliche, zum Beispiel die kosmologische und die biologische Entwicklungsgeschichte wie die der Geschichtsphilosophie und spezieller die Zivilisationsgeschichte.
So wichtig es ist, beide gesondert zu behandeln, gilt es heute mehr denn je beides auch zu integrieren: Die Naturgeschichte und die Zivilisationsgeschichte. Das wurde zuvor schon versucht. Jetzt aber muss die Philosophie über die Alltagsvorstellung der „Einbettung des Menschen in die Natur“ als romantische, vitalistische alleinige Wertschätzung der natürlich-kreatürlichen Entwicklung ebenso hinaus gehen wie zum Beispiel auch über die idealistische Vorstellung Hegels, die einzig der menschlichen Fähigkeit zu begrifflicher Erkenntnis Entwicklungsmöglichkeiten zubilligt.
Es reicht nicht, durch die geistige Arbeit am Widerspruch der Begriffe Neues entstehen zu lassen, um so das Reich der Freiheit zu erreichen. Will man dergestalt den philosophischen Entwicklungsbegriff nicht einseitig und oberflächlich geistesgeschichtlich oder naturspekulativ begreifen, muss man zuerst die Frage beantworten, was in heutiger naturwissenschaftlicher Sicht „Physik“ und „Biologie“ bedeuten.
Wie ist „Entwicklung“ zu verstehen? Man muss beachten, die Entwicklung und die Entwicklungsphasen folgen – auch – einem hierarchischen Aufbau. Zu jeder dieser Phasen gehört ein anderer Begriff von „Entwicklung“. „Bewegung“,“Veränderung“,“Werden“,“Vergehen“,“Fortschritt“ sind Beispiele solcher Varianten des allgemeineren Entwicklungsbegriffes.
Allen diesen Phasen sind – oft verborgen – Zielsetzungen zugeordnet. Diese „I“ entsprechen natürlich der Entwicklungshöhe ihrer jeweiligen Phase; z.B. ist bei „Bewegung“ das Ziel ein räumlich-zeitliches und beim „Fortschrittsgedanken“ eines der frei bestimmenden gesellschaftlichen Zielentscheidung („Ig“).
Der philosophische und auch der ideologische Streit geht weithin um die Tatsache und um die Art und Qualität dieser Ziele („I“).
- „Großer Kreis“
Das Verhältnis der Entwicklungsphasen zueinander wird nicht nur dadurch gekennzeichnet, dass es um eine einsinnige Richtung zur Höherentwicklung geht. Vielmehr wird „zugleich“ jede Phase – jede Wissenschaft als theoretische und als praktische – der Entwicklung von allen anderen Phasen beeinflusst.
Insbesondere ist die „Reflexion“ jenes Verfahren, das von höher entwickelten Phasen, zum Beispiel vom abstrakten Denken her, alle anderen niederen Phasen bestimmen kann; es ist das a priori aus der erkenntniskritischen Philosophie Kants.
Ergänzend zu Erkenntnissen, die rein aus dem Verstand, aus den Prinzipien des Denkens abgeleitet werden können, beschäftigten sehr viele Philosophen die „Erfahrung“ als Quelle der Erkenntnis. Die Erfahrung ist aber nichts anderes als ein Abschnitt der „allgemeinen Entwicklung“.
Festzuhalten ist also die Differenz zweier Vorgänge, der Entwicklung naturalistischer und historischer Art – als ein Halbkreis symbolisierbar – und der andere Halbkreis, der von den Positionen der subjektiven und objektiven Begrifflichkeit her alle Phasen erfassen kann.
Vor allem geht es dann darum, „Erste Physik“ so abstrakt-begrifflich zu erfassen, dass die abstrakteste Begrifflichkeit vollständig mit allen Tatsachen der physikalischen Basis übereinstimmt. Erst dann ist dieser „Kreis“ „geschlossen“.
Dennoch bleibt eine noch zu behandelnde „Differenz“ zwischen beiden Grundverfahren: In dem „Kreispunkt“ „Erste Physik“ wie in allen Kreispunkten, Phasen.
In der Erläuterung der „Entwicklung“ werden wir zeigen, dass die allgemeine Problematik darin besteht, wie sich im Laufe der Entwicklung einerseits die Strukturen der vorgängigen Bereiche, Phasen erhalten und andererseits, wie diese sich – selbstbezogen …– verändern.
Damit ist der alte platonisch-aristotelische Streit zwischen „Form“ und „Inhalt“ aufhebbar. Die „ewigen Urformen“ sind nichts anderes als die jeweilige Stand der abstrakten Begrifflichkeit – der selbst der allgemeinen Entwicklung unterliegt – von der her einerseits an jedes „Problem“ analysierend und erklärend herangegangen werden kann. Und andererseits hat Aristoteles auch Recht, wenn er das „Materielle“ des Seienden sieht, meint er die Summe, die Aufhebung der vielen Entwicklungsphasen, welche die jeweilige zu „erklärende“ Phase darstellt.
Erst die untrennbare Einheit dieser beiden Verfahren, bei der jedes Seiende Form und Materie in Eins „ist“ und als solches methodisch expliziert werden kann, gibt einen Sinn.
Selbst innerhalb solcher Phasen-Bereiche wie in der des „objektiven Geistes“ gibt es diese Zweiteilung: Das „Induktionsverfahren“, welches von den Erscheinungen der Erfahrung her zu allgemeinen Urteilen kommen will, versucht noch Verbindung zu vor-geistigen Phasen zu halten – was eigentlich deshalb nicht gelingt, weil der Bereich des „objektiven Geistes“ dabei verlassen wird. Die „deduktive Methode“, welche die Erscheinung aus dem Begriff ableitet, stellt dagegen den vom Abstrakteren herkommende „Arm“ jenes „Kreises“ dar, mit dessen Hilfe eine “Wahrheit“ vollständig und hinreichend erzeugt wird. War es herkömmlicherweise so, dass man das eine oder aber das andere Verfahren als ruhenden Pol der Erkenntnis wählte, so werden beide als „großer Kreis“ derart vereint, dass die „Erfahrung“, also die Entwicklung und die abstrakteste Begrifflichkeit stets untrennbar in der „Praxis“ „wahre“ Erkenntnis hervor bringt.
Von Kant und Hegel wurde die Lücke zwischen Deduktion und Induktion deshalb relativ leicht geschlossen, weil sich das alles nur im Idealen abspielt. Die Überwindung der Kluft zwischen Begriff und „Erfahrung“ leistet seit Kant das denkende Ich als Vermittlungsinstanz.Und bei Hegel ist das sogar nicht einmal mehr eine Frage der synthetischen Leistung des Verstandes, als eine Frage der Bewegung der Begriffe selbst.
Wir aber haben uns dem Problem zu stellen, warum die Begriffe und die methodischen Verfahren des induktiven und des deduktiven Schließens derart „widersprüchlich“ konstituiert sind und dennoch als eine „Einheit“ gefasst werden können.
Dazu bedarf es des Einbezugs aller Phasen der Gesamtentwicklung und ihrer Wechselbeziehung zueinander; nicht nur die der beiden Phasen „individuelle Subjektivität“ und „objektiver Geist“.
Die Begriffe dessen, was als Seiendes zusammengefasst werden kann, setzen nicht nur als solche eine hohe Abstraktion voraus, sie sind auch immer schon in bestimmter Weise ausgelegte und verstandene Begriffe. Die philosophische Reflexion setzt daher nie unmittelbar nur beim Seienden an, sondern sie reflektiert ein Verständnis des Seienden, das von einem Kontext einiger weniger abstraktester Begriffe bestimmt ist. Aber nicht nur das. Auch alle anderen Entwicklungsphasen, die in der Entwicklung höher stehen, nehmen solchen Einfluss auf das jeweils seiende Einzelne. Sie bilden zusammen jenes „Ganze der Welt“, das bekanntlich mit bestimmend ist.
- Eckpunkte
Die Philosophie hat ihr methodisches und begriffliches Instrumentarium auch in weltanschauliche „Eckpunkte“ gegliedert; die philosophiegeschichtliche Entwicklung zeugt davon:. Jeden einzelnen dieser Eckpunkte kann man als paradigmatischen Klärungsversuch ansehen; was „Philosophie“ eigentlich sei.
Uns kommt es aber darauf an, alle diese spezifischen philosophischen und wissenschaftlichen Sichtweisen zu vereinen. Da vor allem die einzelwissenschaftliche Theoriebildung noch nicht abgeschlossen ist, ist die Zusammenfassung aller Erscheinungs- und Wissensformen in einer einzigen philosophischen Perspektive darauf angewiesen, im Detail zu analysieren und zu erklären.
Für die Antike war die philosophische Kernfrage noch die nach dem Wesen des Seienden. Ohne aber dieses ontologische Paradigma völlig aufzugeben, treten dann geistesgeschichtlich andere weltanschauliche Betonungen in den Vordergrund. So wird in der Neuzeit gemeint, dass Philosophie sich vernünftigerweise mit „dem Menschen“ zu befassen habe. Mit seinen Zielsetzungen, Wissens- und Handlungsmöglichkeiten.
Diese Auftrennung in weltanschauliche Eckpunkte betrifft auch die „methodische“ Seite . Wie Erkenntnis sich zu formulieren hat, wird weltanschaulich konfrontiert, solange eine verbindende Erkenntnistheorie in weiter Ferne liegt; die zum Beispiel die Methoden der „Wahrnehmung“, des „Verstehens“, der „Erinnerung“ und „Erfahrung“, des „logischen und mathematischen Denkens“ und anderer Sprachverfahren etc. integrieren kann.
Die Eckpunkte lassen sich aufzählen, zu Paaren zusammenfassen und in einer allgemeinen Entwicklung von einander ableiten.
Die Aufzählung wird einerseits die Geschichte der Philosophie nutzen, andererseits aber auch die heutigen Einzelwissenschaften. Solche ersten und unhinterfragbaren Erscheinungen waren und sind zum Beispiel das Atom, das Leben, die Monade, die Substanz, Raum und Zeit, die Unendlichkeit, die Endlichkeit, der Gott, die Materie, die Energie, die Gesellschaft, die Logik, das Sein, die menschliche Subjektivität, die Mathematik, die Geschichte, die Stringdynamik, die Sprache, das Nichts, das Ganze etc. – und auch Unterstrukturen beispielsweise als Axiome und axiomatisch vorausgesetzte Grundbegriffe und -methoden der Einzelwissenschaften.
Fast alle Grundbegriffe der philosophischen Reflexion, so wie sie sich geistesgeschichtlich darstellen lassen, treten als Paar- und Gegensatzbegriffe auf. Sie bringen das fundamentale Gegensatzverhältnis des physikalischen Anfangs in eine jeweilig begrifflich veränderte Form und bestimmen dadurch nicht nur die Philosophie grundsätzlich.
Es seien hier einige der historischen Paare genannt. Varianz ( I, N/G) und Invarianz (E,G) , Wissen (E) und Meinen (I/E), Sein (E) und Seiendes (I/E), Sein (E, I) und Werden (N/G), Idee und Erscheinung, Ewigkeit und Zeit, Geist und Materie, Substanz und Subjekt, Vernunft und Verstand, Theorie und Praxis, gegenständliche und selbstreflexive Einstellung des Menschen zur Welt, etc.
Viele dieser Paarbildungen gehen ineinander über. Das geschieht typischerweise dadurch, dass diese Eckpunkte verfeinert werden und so zum Beispiel mögliche Einstellungen des Subjektes zur Welt in die Paare von Typen unterteilt werden, so das Paar „Vereinheitlicher- Pluralist“ oder in „ Statiker-Dynamiker“. Es zeigen sich dabei schon die Überschneidungen zu den traditionellen Großeinteilungen.
Wir reduzieren alle diese unterscheidenden Eckpunkte auf die Entwicklung unserer Grundgrößen.
So versteht sich die philosophische Reflexion, beispielsweise der seit Heraklit und Platon maßgeblichen Unterscheidung von „Meinung und Wissen“, bei uns als die Relation von I/E zu E.
Diese Relation kann umschrieben werden als jene Bewegung, in der sich das Verstehen des einen Begriffs nicht anders als im Verhältnis zum anderen Begriff herstellt. Ein Feld der Differenz und der Gemeinsamkeiten, die nicht anders als auf einer philosophischen Metaebene klarer werden. Die wechselseitige Bezogenheit und gleichzeitige dynamische Distanzierung der paarweisen Begriffe, das was man zusammenfassend die dialektische Logik der Begrifflichkeit nennt, wird von uns weiterhin analysiert. Bevor wir die weltanschaulichen Eckpunkte auf E, I, G, N reduzieren, werden wir auf einzelne von ihnen näher eingehen.
Es gibt mithin zwei Wege der Zusammenfassung des gesamten Wissens der Zeit. Die Kompilierung aller Ergebnisse der Einzelbereiche und deren mögliche Abstrahierung in einem philosophischen System. Das gewöhnlich andere Verhalten, nur einen der Eckpunkte jeweils zu akzeptieren, ist dann als philosophisch obsolet anzusehen, wenn an diesem keine Erforschung stattfindet und die kritisch-erklärende Behandlung – die eigentlich nur eine Verbindung zu anderen Eckpunkten sein kann – ersetzt wird durch passivisches „ideologisches“ Glaubensverhalten.
Diese eigentlich stabilen Ausgangspunkte allen wissenschaftlichen und alltäglichen Erkennens und Handelns sollen aber in ihrer Abhängigkeit von anderen Eckpunkten und – damit – in ihrer Veränderbarkeit gesehen werden. Eine Neubestimmung des Ideologiebegriffs und der Ideologiekritik kann von der Vorstellung des „großen.Kreises“ ausgehen. Danach sind die einzelnen Inhalte von Bewusstem sowohl von „objektiv Geistigem“ bestimmt wie von allen Phasen der Entwicklung. Aber jeder einzelne Eckpunkt ist „entfremdet“, seine Vertretung ist „Ideologie“, weil er notwendigerweise eine einzige Phase in der Gesamtentwicklung ist. Und weil diese Entwicklung so noch nicht „vollendet“ ist. Diese Entwicklung wird in der Relation aller Eckpunkte philosophisch auf einer Meta-Ebene kulminieren.
Im umfassenden Streit zwischen Hegel und Marx, wo Hegel die Einflussnahme des „Geistes“, die Bestimmung durch den „Objektiven Geist“, allein betont, und Marx die gesellschaftlichen, technologisch-ökonomischen Phasen in der geschichtlichen Entwicklung hin zu Bewusstseinsformen und -inhalten sieht, ist das Zentrum von Weltanschauung, von Ideologie und deren philosophischen Kritik angeschnitten. Aber es geht im Projekt „Ideologie“nicht nur um diese zwei „Bruchstücke“ „absoluter Geist“ und die gesellschaftlichen und ökonomisch-technologischen Arbeitsverhältnisse.
Erst wenn alle weltanschaulichen Eckpunkte verbindbar sind, ist der ideologische Standard vom menschlichen Bewusstsein aufgehoben.
Um das zu erreichen werden wir im nächsten Schritt die – nicht allzu vielen – weltanschaulichen Eckpunkte zu vier Haupt-Eckpunkten zusammenfassen. Der entscheidende danach folgende Schritt besteht in der Reduktion aller Eckpunkte auf die I/E-Relationen; das ist dann die postulierte philosophische Verbindung aller einzelner weltanschaulich-ideologischer Eckpunkte .
- Trinität
Bevor wir die vier Großbereiche näher analysieren, gilt es sich klar zu werden, dass die Geschichte der Philosophie und der Wissenschaften davon gekennzeichnet sind, „Trinitäten“ zu bilden. Wie ist das zu erklären?
Dabei erscheint die Trinität „Natur, individuelle und kollektive Subjektivität und objektiver Geist“ manchmal unklar – wie in der religiösen Trinität „Gott, Mensch/Sohn und Geist“ – manchmal auf methodologischer Ebene, wahr“, „falsch“, „dialektisch“ oder auch „möglich“.Wir werden versuchen, diese Dreiheiten dadurch zu erklären, dass wir drei quantitative Abstufungen in der Relation der „I zu den E“ , beziehungsweise in der Relation der „N zu den G“ , postulieren. Die begriffliche Erfassung von „Natur“ ist dann die „enge“ Relation der vier, die als „E/I/N/G“-Einheiten modelliert werden kann. Der „objektive Geist“ trennt diese vier Grundgrößen radikal voneinander. Diese Trennungsarbeit leisten die beiden „Subjektivitäten“ – Individuum und Gesellschaft“ – auf je spezifische Art.
Die These heißt also, es gibt die „Trinität“ auch im Methodischen. Natur ist das enge I/E-Verhältnis, das zu N/G gehört. N und G und die N-G-Methoden sind die „idealistischen“ des objektiven Geistes. Die menschliche Subjektivität ist dadurch konstituiert, dass sie die N-G-Methoden mit den N/G-Methoden relationieren kann.
Auch kann gezeigt werden, dass bereits in allen „Eckpunkten“ diese vier – N, G, I, E – bereits nachweisbar sind.
Es geht nun darum, diese vier Grundgrößen in den drei Haupteckpunkten nachzuweisen.
2.3.1 Natur
Wir beabsichtigen Zweierlei, die vier Haupt-Eckpunkte – Natur, die zwei Subjektivitäten und Objektiver Geist – zu vergleichen, sowie die vier auf „I“ und „E“ zu reduzieren.
Die Natur war für frühe Philosophen, z.B. die Vorsokratiker, der „Inbegriff des wahren Wesens allen Seins“, unabhängig von menschlichen Beobachtern und deren Ideen und Theorien darüber.
Aristoteles bestärkt diese Ansicht. Bis zur heutigen Ideologie, die zum Teil noch allein den Naturwissenschaften zu Grunde liegen, gilt: Das Natürliche trägt seine Idee („E“) und seinen Zweck („I“) in sich. Alles Werden in der Natur, alle Bewegung und Veränderung entsteht aus ihr selber.
Man kann das Problem der „Natur“, welche radikal unabhängig vom subjektiven Bewusstsein „vorgestellt“ wird auch philosophisch konsequenter formulieren; z.B. war die rein idealistische Negation aller eigentlichen Natur, so ihre Kraftkonstellation als zentrales Element, ein geistesgeschichtlicher Versuch. Ein anderer ist die Veranschaulichung der Problematik mit Hilfe des Chaos-Begriffs.
Es bleibt zwar ein Versuch von Verbegrifflichung, der aber so gewählt wurde, dass konsequenterweise möglichst wenig „inhaltlich Positives“ über Natur ausgesagt wird. In der griechischen Antike ist es daher der leere Raum, der als „Chaos“ der ursprüngliche Natur- und Weltzustand sei. Auch für Paracelsus ist das Chaos der Urstoff der Natur. Und Nietzsche , der glaubt, „dass der Gesamtcharakter der Welt bis in alle Ewigkeit Chaos ist“, sieht Natur von der Vernunft und ihrer Ordnungsfunktion letztlich unberührt, obwohl ihr noch alle „ursprüngliche Kraft“ innewohnt (!).
Dies Dilemma, eine begriffsgeleitete Relationierung zu dem aufzunehmen, was jenseits aller Begrifflichkeit liegt, gelingt nur dann, wenn sowohl die I/E-Abgeschlossenheit anerkannt wird, wie zugleich ein Ausweg aus dieser abgeschlossenen Natursituation gezeigt wird, den die Natur von sich aus geht.
Wir postulieren zwei Haupt-Seiten in allen Naturbereichen, die E-Seite, philosophisch umschrieben als „Sein“, Seiendes; vor allem einzelwissenschaftlich ist das der positive Korpus alles Identifizierbaren, so beispielsweise in der Ersten Physik die Kräfte ( Sz, Sw).
Und die I-Seite, zum Beispiel der von Aristoteles genannte „Zweck“, oder beispielsweise in der Biologie das Ziel der „Selbsterhaltung“.
Die „Natur“ wird jetzt philosophisch durch eine „enge“ Relation zwischen ihren E und ihren I gekennzeichnet; als „I/E“ modelliert.
Es gibt zahllose Umschreibungen dieser „Enge“; z.B. „das Recht der Natur“. Und alle Tätigkeit der Naturerforschung, Analyse, Umschreibung in Sprachen, wie in der Mathematik, sind Versuche, dies relativ gut nach außen abgeschlossene Innere zu öffnen, was die Natur an sich selber ist, zu zeigen.
Platon setzte dieser eigenen Wahrheit der Natur die Wahrheit der „Ideen“ entgegen. Es sind das zum Beispiel die Naturgesetze und die Mathematik, deren Kern der „objektive Geist“ ist. Die Gesetze sind das zeitlos Allgemeine, nicht mehr der einzelne Gegenstand.
Was die Brücke zum dritten Haupt-Eckpunkt, der Subjektivität, zu schlagen ermöglicht. Denn beides, die Natürlichkeit und der objektive mathematische Geist sind zugleich die Wirklichkeit der Subjektivität.
An den Relativitätstheorien und an der Quantenmechanik werden wir die E/I-Struktur näher zeigen. Dabei bringt die Spezifik von I/E es mit sich, dass nicht nur diese Relation von unauftrennbarer Relationierung ist, sondern auch, dass die traditionell in der „Mechanik“ angenommene Distanz zum beobachtenden Subjekt und seiner Natur – aus eben der I/E-Relationsfunktion – so nicht wirklich existiert.
Wir gehen von einer Zweiteilung der Subjektivität aus, die der individuellen Menschlichkeit und die der Kollektivität.
Beide werden hier vorerst als Ziele setzende Größen modelliert. Ik und Ig vertreten die Kollektivität und Ii vertritt das, was zum Beispiel auch tzsammenfassend als „Person“ bezeichnet wird.
- Mensch
Das menschliche Subjekt ist eine „Phase“ in der allgemeinen Entwicklung. Sie geht aus der „Natur“, den natürlichen Entwicklungen ebenso hervor wie sie den „Objektiven Geist“ ihrerseits erzeugen hilft.
In seiner psycho-physischen Beschaffenheit beschäftigt die Beantwortung der Frage nach dem was der Mensch sei, deshalb sowohl die biologische wie auch alle kulturellen Wissenschaften.
Die theologische Gott-Mensch-Problematik war der Versuch, das Verhältnis der Subjektivität zum Objektiven Geist zu klären.
Das Verhältnis zur inneren und äußeren Natur untersuchen Biologie und Chemie. Die Einbindungen in soziale und kulturellen Beziehungen zur gesellschaftlichen Subjektivität beschäftigen weite Bereiche. Das Verhältnis von individueller zu kollektiver Subjektivität wird von uns auf „Ii zu Ik,g,w“ und auf die N/G-Verfahren reduziert, zum Beispiel sein „praktisches Handeln“ als Denkhandeln und als „Arbeit“. Die enge Verbindung von individuellem und gesellschaftlichem Interesse („I“) kann arbeitend, handelnd in stetiger praktischer Auseinandersetzung mit der Natur und den anderen Menschen erfolgen.
Auf einer genaueren philosophischen Ebene treten also weitere Analyse-Möglichkeiten zu der der traditionellen Einbettung in die Trinität „Natur-Subjektivität-objektiver Geist“ hinzu.
Es gibt da geistesgeschichtlich zwei Deutungsweisen, jene, die vom Verhältnis Ii zu Ig ausgeht, das heißt, die das Wesen der Person in der Relationierung zu Kollektiven, zur Gesellschaft sieht. Spätestens seit Marx geht es nicht um das komplexe Wechselverhältnis zwischen der natürlichen Existenz lebendiger Individuen und dem Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Neben der Einstellung, die als wesentlich die Aufhebung der Isolierung des Individuums ansieht und die Gleichheitsrechte (G) in der Gesellschaft hervor hebt, muss stets auch jene gesamtphilosophisch akzeptiert werden, welche – wie es etwa Nietzsche tat – die abstrakte „Freiheit“des Subjektes betont. Dessen Reduzierung der schöpferischen Fähigkeit des Einzelnen auf den „Willen zur Macht“ erscheint bei uns als Ii zu E. Die abstrakte Konfrontation, zum Beispiel die zu Sitte und Gesetz, kann methodisch durch N modelliert werden.
Die Auffassung, die das Verhältnis I/E in den Mittelpunkt stellt, die eigentliche Wissenschaft vom menschlichen Subjekt, die Psychologie, beschäftigt sich mit der unendlich dichten Relationierung der E/I und der N/G.
Die Emotionalität des Subjektes und seine „sinnliche“ Seite, wird von dem engen I/E- und N/G-Verhältnis geprägt. Die „Emotionaltät“ ist so die Brücke, der Übergang von der Leiblichkeit und der äußeren Natur zum Objektiven Geist wie er auch im rational-logischen Denken erscheint.
Wie alle Entwicklungs-Phasen, so hat auch das Subjekt die Struktur, welche als I/E modelliert wird.
Das Verhältnis I/E relationiert alle für das Individuum spezifischen biologischen, emotionalen und bewussten Ziele ( Rz, Rw, „I“ ) mit dem jeweils unterschiedlichen E-Niveau des Subjektes, zum Beispiel seinem Wissen oder seinem ökonomischen Status.
Auch die komplexen Verhältnisse des menschlichen Individuums zur Geschichte – wie es zum Beispiel die Existenzphilosophie erörtert – und das anthropologisch diskutierte Verhältnis zur Natur, zum „Kosmos“, sollen auf die Relationierungsmöglichkeiten ihrer E- und I-Seite zurückgeführt werden.
Diese I/E-Relation ist prinzipiell schwer zu identifizieren. Sie wird für die Subjektphase ebenso als das „zweifelnde“ wie das „selbstgewisse“ Ich umschrieben. Oder es wird nur als formale „Bedingung der Möglichkeit“eines jeden Erkennens bestimmt, wie Kant das tut, das – nach Hume – kein „erfahrbarer“ Gegenstand sei.
Andererseits sind E und I auch voneinander getrennt (E-I). Im Ich sind Erkenntnis und Wille oft einander fremd. Genauer gesagt, der Mensch leistet jene Entwicklungsarbeit, welche die Trennung seiner subjektiven geistigen Fähigkeiten von seinen Affekten (E/I) und Trieben (E/I zu Rz/w) als Teil seiner Natur bewirkt. Damit gewinnt der Mensch nicht nur die Chance zur Distanz zu sich, zum „Selbstinnewerden“ und zur „Weltoffenheit, sondern er trennt letztendlich Natur vom Objektiven Geist.
Die Formen des Bewusstseins überbrücken in den Medien der Sprache und der Arbeit die Differenz von Subjektivität und Objektivem Geist. Indem auf alle mögliche Weise die Welt- und dieSelbstbezogenheit des Menschen geschieht, verbindet er im Erkennen,Wahrnehmen, Wollen etc. – und trennt diese auch voneinander. Der Mensch wird durch diese Trennung unabhängig vom Objektiven Geist – wie er es zuvor und tendenziell von der Natu rwar und zu werden trachtet – andererseits aber erzeugt, entwickelt das Subjekt den Objektiven Geist auch aus sich.
Bereits die idealistische Abgrenzung des Subjektes vom Objektiven ( E ) – sei es Natur oder objektiver Geist – ist eine Relationierung philosophischer, logischer Art, die als „Grenzfall von I/E gesehen werden kann…( wobei hier das E die Objektivitäten darstellt und I als Ii das Subjektive meint).
Das Zentrum der „philosophischen Moderne“ ist der Gedanke, der im Ich den Ausgangspunkt alles sicheren Wissens sieht, sowie seine Tätigkeiten – von der „Wahrnehmung“ über die “Arbeit“ bis zum „Denken“ – zu einer Grundlage aller Wirklichkeit macht. Wir fassen dieses Selbstbewusstsein, das die Gegenstände der Welt als von sich und für sich gemacht sieht, als ein I/E-Verhältnis auf. Die von der Naturseite überkommene enge I/E-Relation führt beispielsweise bei Fichte zu dem Grundsatz, dass die Philosophie im Begriff des „Ich“ das Prinzip aller Wirklichkeit ausspreche. Dies einzig „Unbedingte“, das „sich selbst als seiend setzt“, verweigert sich nach dieser Auffassung jeglicher weiteren Analyse.
Im Selbstbewusstsein ist das Subjekt und das Objekt dasselbe. Wir reduzieren das erstere auf die I-Seite und als Objekt ist es E . Beide sind als E/I eng, scheinbar untrennbar verbunden – dennoch ist diese Einheit vom Subjekt auch zu analysieren.
Die Tatsache, dass es viele verschiedene Subjekte gibt, ist eine Folge der I-Eigenschaft, die im Gegensatz zur prinzipiell stets vorhandenen E-Abstraktion, immer alle I als formal gleichberechtigt sieht.
Den Standpunkt des „Idealismus“, an das eigene Ich des Denkenden, statt an die Dinge zu glauben, analysieren wir dann so: Das sich selbst bestimmende Subjekt hat die gleichen inneren Strukturen wie das von ihm bestimmte Objekt, das Ding-an-sich. Nur so ist die Palette der Relationen zwischen beiden zu erklären. Diese reicht von der einfachen „Gegebenheit“ des Objektes für das Subjekt – als G und E – bis zur Bildung des unanalysierbaren Zusammenhanges des Objektes mit der Selbstbestimmung des Subjektes; I/E und N/G.
Zum Beispiel ist das logische Denken – als ein Teil des Objektiven Geistes – sowohl von uns unabhängige Voraussetzung als auch untrennbar mit jeder Selbstreflexion verbunden; damit ist ein Objekt unlösbar mit der Kreativität etc. des Subjektes verbunden.
In unserer Unterscheidung der Methoden-Arten N-G und N/G, und gegenüber E und I, zeichnet sich das menschliche Subjekt dadurch aus, dass es auch versucht, Relationen zwischen allen vier Konstellationen herzustellen. Während „Natur“ begrifflich formal nur als N/G zu I/E charakterisierbar ist, aber Objektiver Geist durch N-G und E-I.
Das Subjekt findet sich selbst der Welt gegenüber, von ihr getrennt und zugleich ist es – nach Fichte – der Inbegriff von Wirklichkeit überhaupt. Die formalen Modellierungen N-G und N/G deuten diese Isoliertheit in der Wirklichkeit der es umgebenden Dinge – und gleichzeitig diese ausgezeichnete zentrale Stellung des Menschen an; von dem das Denken seinen Ausgang nimmt.
Vor allem, weil die beiden Seiten, I und E, durch ihre doppelt unendliche Dynamik aufeinander wirken, ist das „Innere“ des Subjektes prinzipiell nicht nur durch N-G-Methoden zu identifizieren.
Im Sinne von Leibniz ist die Bestimmbarkeit des Individuums ein tendenziell unendlich fortführbarer Prozess. Bei der es um die Differenz zwischen seiner E-Seite und seiner I-Seite geht, sowie deren Wechselwirkung. Die philosophische Einsicht, dass es keinen vollständigen Begriff des Individuums geben kann, interpretiert dann die Romantik als des Menschen beständiges Werden. Und bei Hegel wird das „Werden“ zum Subjekt als „selbstbestimmendes Prinzip“, das eben diese Bestimmung zu „seiner eigenen Sache“ macht. Das heißt er muss seinen eigenen Ursprung, endliches, individuelles und damit auch unbestimmbares Denken zu sein, vollständig in sich aufgehoben haben.
Es ist nicht E allein, die prinzipiell unbestimmbare Monade. Zu ihr gesellt sich seit Kant und Fichte die Einsicht, dass es so was wie frei handelnde Vernunftwesen gibt, die einander auch in ihren antagonistischen Ansprüchen gegenüber stehen. Unterscheidbare I sind die Ursache für ihre Trennung und Vielfalt. Das Prinzip der Individualität („I/E“) wird damit relativiert.
Die I/E-Konstruktion macht, dass sich das Subjekt selbst nicht klar und durchsichtig sein kann.
Es bleibt dann nur die Umschreibung, z.B. als „Vernunft“ oder als „Ich-Verständnis“oder die Erfassung in pragmatischer, konkreter individualisierender Weise, weil das die N/G-Methodik zulässt; während die N-G-Methodik nur Verallgemeinerungen, Abstraktionen erzeugt.
Tatsächlich gelten in einer modernen Philosophie jene zwei methodisch geleiteten Beschreibungen beide. In deren komplizierten Wechselspiel lässt sich Subjektivität durch ihr Zusammenspiel erklären.
Alle Menschen sind zwar formal „frei“ und „gleich“ u.ä., aber diese Form der „I“ gilt es inhaltlich zu füllen.
Die Subjektivität liegt zwischen Natur und Objektivem Geist. Beide hat sie in sich und verbindet diese in Übergängen. Das leistet das Gehirnorgan.
Wir stellen das zum einen als Trennung von I und E dar. Womit beide erst egrifflich erzeugt und außerordentlich gestärkt werden; so beispielsweise als den ehemals „metaphysischen“ objektiven Geist – was wir E zurechnen. Und zugleich gilt die Relativierung des traditionellen metaphysischen Gedankens der Erzeugung der Einheitlichkeit der Welt durch das Subjekt. Das bewirkt die I-Funktion. Die unzählig verschiedenen Perspektiven, Urteile und Deutungen unter denen die Welt gesehen wird, sind verursacht durch die vielen möglichen I der zahllosen Individuen. Diese beiden je einseitigen Leistungen miteinander zu verbinden, das begründet die systematische Stellung, die dem Begriff der Subjektivität in den Theorien der Erkenntnis zukommt.
- Gesellschaft
Das philosophische Nachdenken über die Gesellschaft, das kollektive Subjekt, war oft eng verknüpft mit seinem Verhältnis zur menschlichen Subjektivität. Die Relation „ Ii zu Ig“ steht daher zur Diskussion.
Es geht uns darum, dass die freie Erzeugungskraft individueller Ziele (Ii) ebenso durch Kollektive „aufgehoben“ wird wie das bei geistig individuell erzeugten Imaginationen, Plänen etc. (Ei) durch die Möglichkeiten des Niveaus der E-Entwicklung geschieht.
Die Abwägung des Verhältnisses zwischen Ii und Ig fällt auch der E-Seite zu.
Ig ist dle Zielsetzung der kollektiven Gemeinschaften, zum Beispiel, Entwürfe als Voraussetzung politischer Selbstbestimmung zu haben.
Zweifellos ist eine der Hauptursachen zum Beispiel des „Einander-Bedürfens“ und dagegen die Gemeinsamkeit der Interessen zu suchen, die defizitäre Situation in der E-Entwicklung.
Wie ist Ig , als eine Basis der Gesellschaftlichkeit philosophisch fundiert? Die wissenschaftliche und philosophische Erklärung und Begründung der gewöhnlichen Gegenstände der Welt geschieht mittels deren Bezug zu den philosophischen Eckpunkten der einzelnen philosophischen Systeme. Diese Eckpunkte werden ihrerseits erklärbar in der Reduzierung etc. auf die vier wp Haupteckpunkte E, G, I, N.
Die sind deshalb Haupteckpunkte, weil sie sich zunächst nur gegenseitig „erklären“ lassen.
Es gab deshalb verschiedene philosophische Richtungen, je nachdem, ob Gesellschaftlichkeit, Kollektivität vom Individuum her erklärt wurde. Direkt, als das „gute und sittliche Leben des Menschen“ und/ oder vom gegenseitigen Nutzen als Sinn gesellschaftlichen Lebens; oder indirekt, von der Abgrenzung zur „Freiheit“ des Individuums.
Das „Naturrecht“ sucht seit der Stoa bis heute nach einer von der Natur her dem Menschen entsprechenden Vergesellschaftsform.
Wp wird die Gesellschaftlichkeit durch Strukturen des Objektiven Geistes erklärt, wie das formal ähnlich in der Einteilung der Welt in die irdische und göttliche Gesellschaft – „civitas dei“ – durch Augustinus geschah.
Der bestehenden Gesellschaft eine ideale Alternative gegenüber zu stellen, ist genauso ein philosophisches Element des Entwicklungs-Antriebs, wie es das Verhältnis zur Natur und zu den Idealen der individuellen Freiheits- und Gleichheits-Suche sind. Dieser Antrieb erfolgt also vom Verhältnis zu den jeweiligen drei anderen Haupt-Eckpunkten (N,I, E). Bei der „utopischen“ Entwicklung zur idealen Gesellschaft aus der Distanzierung zur Natur, zur Ungleichheit und Unfreiheit der Individuen und aus der Differenz zu einem geistig erzeugten „vernünftigen“ Idealstaat wird „N“ betont.
Im Laufe der allgemeinen Entwicklung werden beide Subjektivitäten, das Individuum und die Kollektive, eigenständiger. Die naturrechtliche Bindung des Ii wird als zoon politikon eben so schrittweise beseitigt wie die gesellschaftlichen Entwürfe freier von Individualismen werden; die heutige geschichtliche Lage spiegelt diese Tendenzen, zeigt aber auch deren noch bestehende Grenzen.
Die historischen Ereignisse und die politisch-theoretischen Diskussionen seit der französischen Revolution, die auch zu der von Hegel diagnostizierten Unterscheidung von Gesellschaft und Staat führen, zeigen uns wieder das I/E-Verhältnis. Die „Gesellschaft“ muss als eine Zusammenfassung der Interessen und Zielsetzungen (Ig) ihrer Individuen und Kollektive verstanden werden. Die formale Rechtlichkeit – als Gleichheit und Freiheit abstrahiert – sowie die relative Selbständigkeit des staatlich Institutionalen sind Strukturen der E-Sphäre.
Marx baut die Ig-Seite dann aus.Der gesellschaftliche Zusammenschluss ist eine prekäre Relationierung grundverschiedener Interessen; primär im Ökonomischen; daraus, in der Kultur und in der politischen Bestimmung der Ig.
Kennzeichnend für die wissenschaftliche Reflexion über die Gesellschaft sind die Stadien, Entwicklungsphasen der Soziologie, deren erste – bezeichnenderweise noch an der Natur orientiert – die „positiven“ Zustände ( E ) der Gesellschaftsbildung zeigen will und sich als empirische Sozialwissenschaft der beschreibenden Methode (G) bedient.Diese geisteshistorische Phase wird durch die funktionalistische Soziologie abgelöst, welche bereits von der Gesellschaft als einem System von Strukturen (E) und von Werten und Normen ( I ) ausgeht, letztere aber noch als „E“, „institutionalisiert“ ansieht. Die darauf folgende Entwicklung hebt die vermittelnden Aspekte (N,G) als Wirkungszusammenhang, Bezugsperspektiven hervor. Schließlich fühen die systemtheoretischen Funktionsmodelle, zum Beispiel als Interaktion zwischen Individuum und Gruppe, über den formalen Charakter als Regelkreissystem sozialer Aktionen, die durch Normen und Rollenschemata geprägt sind, hinaus und beginnt „Inhalte“ aufzunehmen.
- Objektiver Geist
Was Geist sei,, darüber kann es schon deshalb keine einhellige Meinung geben, weil sich zwei Entwicklungs-Phasen – und das heißt hier sogar drei weltanschauliche „Eckpunkte“ – mit dieser Problematik beschäftigen: Die zwei „Subjektivitäten“ und der Bereich des „Objektiven Geistes“ (OG).
Dabei ist die Hauptproblematik, dass beide Standpunkte kaum zu bestreiten sind; der OG wird subjektiv erzeugt, gesellschaftlich abgesegnet und gilt zugleich unabhängig von jeder einzelnen Subjektivität. Wie kann aus dem individuellen Denken, dem tätigen Selbstbewusstsein, ein Geist entstehen, der der der Welt ist?
Das geht nur, wenn der Geist, der in jedem Menschen ist auch in der Welt der Dinge ist und wenn dennoch beide systematisch feststellbar unterschieden sind. Diese Unterscheidung bewirkt die Entwicklung auch hier.
Der subjektive Geist kann seine Objektivation in den Wissenschaften, der Mathematik, der Logik und zum Beispiel der Hegelschen Philosophie nur entfalten und darstellen, wenn in beiden Bereichen eine gemeinsame systematische Entwicklung herrscht. Diese ist sowohl von der „Objektivität“ ihrer Herkunft aus der „Natur“ bestimmt wie durch die sich im Laufe der „allgemeinen Entwicklung“ bildenden Freiheitsgrade.
Beim Übergang von der subjektiven Selbst- und Welterkenntnis zum objektiv begreifbaren und intersubjektiv darstellbaren Geist setzt sich die „Objektivität“ der Natur wieder durch. Das ist jene Phase der allgemeinen Entwicklung, die als Abstraktionsverfahren bezeichnet wird.
Was geschieht da ? Auf der materiellen Basis der weiteren Abschwächung der physikalischen S-Seite fußend, tritt die menschliche Emotionalität immer mehr in den Hintergrund und die Befreiung, Trennung aller Begriffe voneinander – und damit verbunden entsteht die spezifische Systematik des Objektiven Geistes. Brachte die Freiheit und die Trennungsvorgänge in der Subjektivität noch eine unbegrenzte Vielfalt geistiger Produkte hervor, so besteht die „Objektivität“ hier darin, dass dieser unendliche Variantenreichtum auf wenige „endliche“ Begriffe zurückgeführt wird.
Dieser Weg führt seit der platonischen und aristotelischen Lehre über die „Kategorien“ und die allgemeinsten Klassifikationsbegriffe zu den „Universalien“. Unter anderem hat die Suche nach „ersten Elementen“ in der physikalischen Natur und in ihrer Verbegrifflichung dazu geführt, neue „universale“ Begriffe zu konstatieren.
Die klassische Frage, in welcher Weise sich diese neuen Universalien in ihrer allgemeinsten Art auf die speziellen Gegenstände der Erfahrung beziehen, wird ergänzt von den Fragen, wie sie sich auf Erste Physik beziehen lassen und wie sie – umgekehrt- aus Erster Physik und aus allen weniger abstrakten Begriffen entstehen können. Mit der Beantwortung dieser neuen Probleme gewinnt das Projekt „Universalien“ neben seiner idealistischen Dimension auch eine „materialistische“.
Schon früh, vor allem auch in den philosophischen Frühformen der Religion, wird im Gottesgedanken die E-Kategorie in ihrer abstraktesten Ausbildung als Zentrum des OG-Bereiches gesehen. Dazu kam sehr bald die Erkenntnis der „Ambivalenz“ des Geistbegriffes – zum Beispiel als „Gutes“ und „Böses“. Aber der OG umfasst tatsächlich einiges mehr als nur diese beiden geistesgeschichtlichen Frühformen von E und N-G.
Philosophische Reflexion ist prinzipiell auf einen Bereich von Begriffen bezogen, die in irgend einer Form Globaldeutungen von Welt und Mensch und damit von Wirklichkeit im Ganzen einschließen. Durch diese globalen, universellen Begriffe sollen sie das faktisch Seiende sowohl in seiner „Grundbetimmung“ erfassen wie seine „Sinnbedeutung“ bestimmen können. Dieses „Sein“ und „Sollen“ hat als „objektiver Geist“ Züge, die ihn von der Subjektivität und der Natur relativ unabhängig machen. Hier geht es zunächst nicht darum, die Grundbetimmungen und Voraussetzungen des o.G. zu eruieren. Es geht zunächst um deren Konsistenz.
Grundideen dieser Art treten in allen Philosophien auf. Ihre Zweiheit – I und E – fungiert dabei überall als das jeder Philosophie eigene kritische Potential und zugleich als Vollendung; das wäre eine Zusammenfassung dessen, was als „Philosophie“ gelten könnte.
Wissenschaftstheoretische Bedeutung hat der Objektive Geist (OG), weil wissenschaftliches Erkennen ein auf das Allgemeine und Notwendige an den Gegenständen abzielendes Urteilen ist. Aber auch hier geht es erst in zweiter Linie um die Frage, ob Erkenntnis aus Erfahrung, oder ob oberste Begriffe als bloße Bedingung der Möglichkeit allgemeiner, theoretischer Aussagen, aus irgend einem unklaren Bereich gegeben, „vorausgesetzt“ werden sollten.
Im tätigen Fichteschen Ich werden Allgemeines mit dem Mannigfaltigen zusammengedacht, als das dieses setzende und bestimmende. Das sehen wir aber eher wie Hegel: Das Subjekt ist zwar auch der Vermittler zwischen allgemeinem Geist und seinen Besonderungen, vor allem aber ist es die Aufgabe des Subjektes, beide zu trennen. Genauer formuliert, in der Entwicklungs-Phase der „Subjektivität“ erreichen die zwei Hauptabläufe, die Vereinigung/Vermittlung und die Trennung, dass so was wie „Objektiver Geist“ erzeugt wird. Das geschieht durch die Weiterentwicklung der in der Natur – hier vor allem in der Natur des menschlichen Gehirnorgans – vorhandenen Strukturen. Schelling deutet es an: Die Strukturen des allgemeinen Geistes sind in der Natur in bestimmbarer Weise vorfindbar.
Beide garantieren sich ihre „Objektivität“ gegenseitig, wichtig ist aber, dass Natur mit dem „Objektivem Geist“ sowohl gleiche Strukturen hat, wie es zugleich eines „Sprunges“ bedarf, von einem zum anderen zu gelangen. Und die Subjektivität hat diese Aufgabe zu leisten.
Diese Arbeit leistet das Subjekt. Sie kann hegelisch beschrieben werden, muss aber auch materialistisch-wissenschaftlicher Klärung zugänglich sein.
Die idealistische Darstellung Hegels setzt die Existenz und die Prävalenz der abstrakten geistigen Strukturen – also den „objektiven Geist“ – immer schon voraus. Und zeigt von „oben“ wie das Konkrete vom „in sich selbst bestimmten Allgemeinen“ als Besonderes zu verstehen sei. Dennoch kann das der Klärung des Überganges von subjektivem zum objektiven Geist dienen, wenn man den akribischen Schritten Hegels folgt – jedoch diese wissenschaftlich interpretiert und inhaltlich füllt.
Es gibt in der Philosophiegeschichte zu dieser„idealistischen“ Metaphysik zwei Gegenstrategien. Zum einen der Einwand von der wissenschaftlichen Seite, dass die abstrakten Begriffe und Methoden bloße Regeln des Denkens seien, die hinter der Erfahrung des Empirischen und konkret Besonderen zurück zu stehen haben. Dieser eher oberflächlichen Ansicht steht entgegen, dass alle Wissenschaften an der Errichtung der überzeugenden Konstruktionen aus logischen und mathematischen Kategorien beteiligt zu sein, geradezu gezwungen werden.
Der andere Einwand ist ernster zu nehmen. Er stützt sich auf das, was Hegel den „objektiven Geist“ nennt, das geistesgemeinschaftliche Eigentum, die Güter der Kultur, Religion etc., welche von ihrem individuellen Schöpfer wirkungsgeschichtlich in das kollektive Bewusstsein übergegangen sind. Dieses Herkommen verbiete es von ihrer„Objektivität“ zu sprechen.
Hier setzt unsere Erweiterung dessen ein, was die abstrahierenden Wissenschaften und Sprachen – wie die Logik und die Mathematik – zum Objektiven Geist zählen: Die I-Kategorie und die I/E-Relation, sowie beider „Sphären“ gehören ebenso zum Objektiven Geist wie die Basisstrukturen von Logik, Mathematik u.ä.
Es bleibt dann die Aufgabe, „Kultur“ etc. als I/E-Erscheinungen zu explizieren…
- .1 Eckpunkte und Entwicklung
Wir ordnen die Eckpunkte so, dass sie auf einer Entwicklungslinie liegen: Von der Natur über die Subjektivität bis hin zum „objektiven Geist“.
Auch die traditionelle Ordnung in „Begriffspaare“ kann in der Entwicklung aufgehoben werden. So kann z.B. „Seiendes“ und „Bewusstsein“ als historische Reflexionsstrukturierung einerseits von der Natur und jenem Teil der menschlichen Subjektivität der zur Natur zu gehören scheint angesehen werden und vom subjektivem plus objektivem Geist andererseits. Ein anderes Beispiel ist das Paar Sein und Seiendes, wo sich objektiver Geist und alle anderen Phasen der Entwicklung gegenüberstehen. Das Entscheidende ist nun, diese in der Philosophie stets problematisierte Entgegensetzung in allen diesen Paarbildungen können in der Entwicklung verdeutlicht und beseitigt – also „aufgehoben“ – werden.
Wie verhalten sich die Paarbildungen zu den „Eckpunkten“, insbesondere zu den vier Haupteckpunkten Natur, individuelle und gesellschaftliche Subjektivität und objektiver Geist? Letztere sind Entwicklungsphasen jener allgemeineren Dualität.
So kann man beides kombinieren, indem man eine Dualität mit den Polen eines Eckpunktes einerseits und dem ganzen „Rest“ aller anderen Eckpunkte auf dem anderen Pol sieht; zum Beispiel ist in der Dualität das „Sein“ der Vertreter des objektiven Geistes und unter „Seiendes“ muss man alles das zählen, was endlich-ontischer Bestand der Natur- und Dingwelt ist und was Ausgangspunkt der Reflexion und Inhalt von Vorstellungen der Subjekte ist.
Soll die Art der Paarbildung, deren Zuordnung, sowohl die Verbindung zwischen den Phasen wie auch die Differenz zwischen ihnen, deutlich werden, so muss die „Entwicklung“ dabei helfen.
An wichtigen Philosophien sei der Übergang von weltanschaulichen Eckpunkten zu den fundamentalen Größen E und I gezeigt. Für Marx ist die ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung für alle anderen Bereiche strukturell bedeutsam.
Die Konstitution der Ökonomien und der Gesellschaften weist zwei unreduzierbare Züge auf : Die Produktivkräfte modellieren wir als E und die Produktiondverhältnisse, mit ihren Widerspruch von „Lohnarbeit“ und „Kapital“, werden auf beider gesellschaftlichen Seiten Hauptinteressen, also auf „Ik“ reduziert.
Bei Nietzsche, als anderes Beispie,l wird die biologische Notwendigkeit, die Leibgebundenheit aller geistigen Phänomene als ideologischer Eckpunkt gezeigt, der das Biologische als E setzt und voraussetzt.
Damit geht philosophisch notwendige Interessengebundenheit einher, so dass der Anspruch auf ein „richtiges“ Bewusstsein letztlich immer Ausdruck des Willens ist, mithin vom „I“ des OG vertreten wird.
3.1
Philosophie und Wissenschaft
Philosophie ist von Anbeginn die Erarbeitung der allgemeinsten Prinzipien des „Seins“. Dieses Sein wird von uns ausdifferenziert als die einzelnen Phasen einer „allgemeinen Entwicklung“. Deren „erste“ Phase ist die Basis der Physik, eine weitere Phase ist „der Mensch“, weitere „die Gesellschaftlichkeit“ etc., und die „oberste“ Phase ist das, was als „objektiver Geist“ zu bezeichnen ist, wozu auch der Seins-Begriff (E4) selbst gehört. Daraus lassen sich solche traditionellen Fragen der Philosophiegeschichte verstehen, „was ist das Wesen des Seienden“, „was ist der Mensch“, „was ist Gott“, u.ä.
Dann sind auch solche Konfrontationen, wie die zwischen Platonismus und „Erfahrungsphilosophien“ auf neue Weise aufzulösen. Die Platonischen Ideen, die in sich das Wesen, die Substanz vereinen und zugleich das Eine und das Allgemeine sein sollen, können das nur und nur unwandelbar, „der Zeit enthoben“, wenn sie den E-Charakter haben.
Es ist dies die Beschreibung eines Teils der Entwicklungsphase des objektiven Geistes. Dessen systematische Leere hatte die Nominalisten bewogen, nur die „Erfahrung“ gelten zu lassen. In dieser Philosophie einer „allgemeinen Entwicklung“ ist aber alles das, was man „Erfahrung“ oder ähnlich bezeichnen kann, eine Reihe von anderen Entwicklungsphasen die den Weg zum objektiven Geist darstellen. Das war schon zentrale Erkenntnis mittelalterlich-christlicher Philosophie. Wir suchen jedoch diese Phasen der „Erfahrung“ als I/E-Relationen darzustellen.
Neben der Ergänzung der E-Kategorie durch die I-Kategorie und die I/E-Komplexe geht es uns auch um eine systematischere Fassung der „Methoden-Seite“ ( Rz,Rw und N,G).
Die Methoden werden als Übergänge, Relationen zwischen den vier Haupt-Eckpunkten (OG als E,N,G,I) – so auch den zwischen Bewusstsein und konkretem Seienden – , aber auch zwischen allen ihren „Teilen“, d.h. Phasen, gesehen. Solche Relationen wurden in der Wissenschaftsgeschichte nur zögerlich dargestellt, z.B. die intuitive Erkenntnis-Methode, die Wahrnehmung, als empirische Methode exakter gefasst, die Erfahrung als wiederum sehr ungenaue methodische Erarbeitung, etc. Die erklärte Absicht war dabei, strenge Sachlichkeit dadurch zu erreichen, dass man die Wert-und Gefühlsneutralität aller beteiligten Wissenschaftler herstellte. Diese Ausschaltung des konkreten Inneren des erkennenden Subjektes verallgemeinern wir: Es geht in diesem Teil der Entwicklung der Wissenschaften darum, zunächst die I-Seite zu eliminieren und allein die E-Seite auszuarbeiten.
Zurück zur Methodik. Die Aufteilung in die E-Seite und die I-Seite hat als methodologische Betrachtung zur Folge, dass man alle Methoden in zwei „Typen“ einteilen kann. Die Methoden-Fülle reduziert sich mit der Orientierung an E und I auf den N-G-Typ, der – wie variantenreich auch immer – stets und in unendlichen Prozessen die punktförmige Identität E durch „G“anstrebt; auch durch den N/G-Typ oder das „E“ durch „N“ negiert..
Diese E werden in der Philosophie und Wissenschaft konkreter gefasst. Früher im Reich der Ideen, seit Kant als Welt der Objekte: Die Erkenntnis durch die Sinne und die Bildung der Begriffe und Kategorien stellt die Welt als die der Objekte (E) dar.
Die weitere Philosophie stellt dann aber das erkennende Subjekt ins Zentrum. Wirklichkeit verdankt sich in erster Linie der erarbeitenden Leistung des Menschen. Dieser baut die Wirklichkeit immer wieder von neuem aus ihren Widersprüchen auf. Die vielen möglichen Verfahren der Erkenntnis als Erarbeitung, Kombinatorik, etc. werden von uns als „N-G zu N/G-Typ modelliert.
Beide Verfahrens – und Methodentypen – der der „idealistischen“ Trennung von N und G und der der „konkreten“ Erfahrung, dass diese Trennung „letztlich“ unmöglich ist, was N/G ausdrücken soll – bilden zusammen und in ihrer Relation – darunter auch ihre Gegensätzlichkeit – zueinander den Korpus der philosophischen, wissenschaftlichen und auch alltäglichen Methodologie.
Der N-G-Ansatz stellt die Weltsicht der „Endlichkeit“ in den Vordergrund; wenn die Wissenschaften des „mechanischen“ Paradigmas bevorzugt mit Methoden arbeiten, welche die N strikt getrennt von G halten, und deren Bestreben es ist, Identifikationen (G-> E) herzustellen.
Die „modernere“ Philosophie- und Wissenschaftslandschaft zeigt das doppelte Bestreben, einerseits konkrete und geistige Differenzierungen zu erforschen, beispielsweise in unbegrenzte Tiefen der Physik, wie es der Mikrokosmos ist, vorzudringen. Und andererseits wird versucht unendliche Weiten zu erforschen; nicht nur die des physikalischen Makrokosmos, sondern vor allem auch die Zusammenhänge, die Relationen zwischen den Einzelbereichen und deren Einzelwissenschaften.
Diese beiden Unendlichkeitsmethoden werden in N/G erfasst und vereint. Es geht dabei um die Relationierung der beiden prinzipiell dynamischen Größen G und N , die von Rz und Rw her auf die beiden Arten der Unendlichkeit verweisen. N/G hat allerdings wiederum einen Gleichgewichtspunkt, der das darstellt, was als „Endlichkeit“ gilt und von uns als E bezeichnet wird.
Die Begriffe der Wissenschaften orientieren sich – traditionell – in erster Linie an E und N-G. Alles was jenseits ihrer Reichweite ist, erscheint dann als „unvorstellbar“ und „irreal“. Teilbereiche der Wissenschaften, wie die entfaltete Mathematik, aber vor allem moderne Philosophie weisen bereits erweiterte Erkenntnisstrukturen auf, welche zunächst wenig Rücksichten auf das alltagssprachliche Paradigma nehmen.
Wir versuchen von der philosophisch-weltanschaulichen Ebene weg zu kommen und die dort verwendeten Begriffe und Methoden in einer einheitlichen Entwicklung zu überformen. Dabei hilft uns die Entwicklung der Philosophie selbst. Unsere Grundkategorien, I, E, G, N, sind stets in der Geschichte der Begrifflichkeit zu erkennen. So betonte Aristoteles, dass das Wesen des Seienden im jeweils seienden Ding selbst zu finden ist; wir sehen das als eine Beschreibung von „E“ . Die Wahrnehmung und die Erinnerung sind bei und seit Aristoteles die wichtigsten Methoden wissenschaftlicher Gegenstandserkenntnis. Wir reduzieren sie auf ihr Gemeinsames, die Identitätsbildung, „G“ genannt.
Daneben hat der Wissenschaftler und der Philosoph die Aufgabe, seine Erkenntnisse zu begründen; das tut er in formal abstrakter Weise mit Hilfe der traditionellen Logik. Die heute erweiterte Logik und Mathematik reduzieren wir im Wesentlichen auf das Verhältnis „N-G zu N/G“.
Neben der Aristotelischen Grundauffassung von dem,was Philosophie sei, hat sich auch stets die platonische Anschauung durch die Geistesgeschichte erhalten. Sie verstärkt eigentlich die Meinung, die von uns in der E-Sphäre systematisiert wird, Das „Wahre“ wird durch „übersinnliche, ewige“ u.ä. Ideen durch das rationale Bewusstsein erkannt. Beides Mal wird in der ideal-geistigen und der ideal-wissenschaftlichen Auffassung der weltanschauliche „Eckpunkt“ des objektiven Geistes zum philosophischen Ausgangspunkt gewählt. Die Natur und die menschliche und gesellschaftliche Subjektivität kommen erst im weiteren Verlauf der Geistesgeschichte hinzu.
Was aber ist der wirkliche Unterschied dieser weiteren Entwicklung, da sich ja Aristoteles und Platon – und ihre Nachfolger bis heute – auch auf die Natur und den denkenden Menschen beziehen? Die Bewusstseinsphilosophie, seit Descartes, beginnt sich um das zu kümmern, was bislang unwichtig schien: Das ist dann vor allem die Breite der subjektiven Möglichkeiten in der Erkenntnis, Willensbildung etc. Dazu gehört auch der Zweifel an dem, was erkennbar ist. Die Konstitution „vernünftiger“ Erkenntnisse ist aber ohne die Berücksichtigung aller weltanschaulicher Eckpunkte – die Gegenstände und ihre wissenschaftlich fixierten Gesetze, das individuelle Subjekt mit seiner Emotionalität, die Kollektivität mit ihren Diskursen und Zielsetzungen und schließlich der objektive Geist mit seinen logischen, mathematischen Methoden und kategorialen Begriffsbildungen – nicht möglich.
Aus den Einzelproblemen, die sich im Wettkampf dieser vier Eckpunkte ergaben – z.B. ob das „Ansich der Dinge“ Priorität habe, wie Kant meint; oder die philosophischen Auseinandersetzungen um Vernunftkritik und Sprachkritik, die Willensleistungen und das Verstehen, richtiges Verständnis von dem, was Wissen heißt etc., haben wir den Schluss auf ein neues Paradigma gezogen, das quer zu diesen Konfrontationen steht und durchgängig zentrale Kategorien formuliert.
Es ist eines unserer Hauptanliegen, den Gegensatz von Einzelwissenschaften und Philosophie weiter zu „versachlichen“ und zu erklären. So wird beispielsweise zu zeigen sein, wie das begriffliche und das methodische Instrumentarium der Naturwissenschaften ohne eine begriffliche Klärung dessen, was Philosophie heute bedeutet, nicht zu verstehen ist.
Dazu gehört auch die Klärung dessen, was wir zu den vier „Eckpunkten“ gesagt hatten. Die Grundbegriffe der traditionellen Philosophie beziehen sich primär – und tendenziell ausschließlich – auf den Eckpunkt der menschlichen Subjektivität. Wenn man aber Philosophie mit den Einzelwissenschaften verbinden will, ist man genötigt, solche philosophischen Begriffe wie das „Sein“ nicht nur aus der Existenz von subjektiven Erfahrungsdaten allein zu sehen. Auch die „Wahrheit“ als möglichst getreue Übereinstimmung von subjektiver Erkenntnis und Sein und die „Wirklichkeit“ als die „praktische“ Umsetzung von Ideen verweisen auf die Subjektivität. Alle drei, Erfahrung, subjektives Erkennen und Praxis, sind aber nur eine Auswahl aus dem reicheren Repertoire der allgemeinen Methodik, welche stets auch die Relationalität zwischen den Dingen, die zwischen Dingwelt und objektivem Geist und innerhalb dieses „Geistes“ – z.B. die innermathematischen Gesetze – zu berücksichtigen hat. Auch wenn wir die subjektiven Erkennnisanstrengungen – die wohl als unendliche Annäherungsbewegungen gesehen werden sollten – keineswegs niedrig einschätzen, darf jenes, dem sich angenähert wird, in einer systematischen Philosophie nicht unberücksichtigt bleiben.
Deshalb schlagen wir vor, im Begriff „Realität“ beide zu vereinen, die individuellen und gesellschaftlichen subjektiven Ideen, Erfahrungen, Erkenntnisse in ihrer historischen Entwicklung und die sachliche Entwicklung, welche die nicht-subjektiven Bereiche der Natur und die des „objektiven Geistes“ kennzeichnet. Philosophie und Wissenschaften haben sich also mit den Gemeinsamkeiten beider Entwicklungsarten zu befassen, den sich im Laufe der Zeit verändernden und je vorherrschenden Grundannahmen einer Gesellschaft oder einer Person sowie den Abläufen innerhalb der Sachbereiche – wie z.B.die der Mathematik – die durch eine unbestreitbare Verlässlichkeit und Identität gekennzeichnet sind.
Dabei sind der philosophische und der einzelwissenschaftliche Aspekt eng miteinander verzahnt; eine „meta-theoretische“ Stellung der Philosophie oder ein „basierender“ Anspruch der jeweiligen Wissenschaft sind lediglich abstrakte Rand-Beschreibungen in der gemeinsamen sachlichen Entwicklung, in welcher die Wissenschaftsbereiche einzelne „Phasen“ darstellen.
Die zur „sachlichen Entwicklung“ „parallel“ laufende historische Entwicklung betrifft sowohl die Philosophie wie die Wissenschaften; dort erscheinen die Phasen der Entwicklung als philosophisch-wissenschaftliche Paradigmen, welche wir als notwendige Vorstufen der weiteren Entwicklung betrachten.
Theorien des endlichen Wissens – beispielsweise die Fichtes – wie auch philosophische Theorien – wie die Hegels – in welcher der strukturelle Kern eine dynamische Spannung zwischen Sollens-Momenten, dem „Für es“ und bedingten Momenten, dem „Ansich“hat, geben die Möglichkeit, einen Zusammenhang von Philosophie und allgemeiner Struktur des Wissens und der Wissenschaften auf der Basis der Relation der I- mit der E-Sphäre herzustellen.
Durch eine derartige Theorie kann verdeutlicht werden, dass die Philosophie nicht als fremder Anspruch an die Wissenschaften heran tritt.
Die im Laufe der „Entwicklung“ entstandenen „Phasen“, Bereiche, Wissenschaften werden auch von der Philosophie zu reflektierten Gegenständen, aber darüber hinaus, auf einer weiteren Stufe der Entwicklung, muss die Gegenständlichkeit, das Seiende oder wie man das nennen mag, selbst philosophisch reflektiert werden.
Es sind drei Phänomene zu beobachten. a) Die Einzelwissenschaften gehen in ihrer Entwicklung in die philosophischen Disziplinen über – Sprachphilosophie, Geschichtsphilosophie, Ethik, Ästhetik usw. Die Entwicklung besteht darin, „philosophisch“ zu werden.
b) Die Methodik aller wissenschaftlichen und philosophischen Bereiche gleichen sich an. Traditionell waren viele analytische, logische Urteile und Schlussfolgerungen aller begrifflichen Argumentation eigentümlich. Aber die Weiterentwicklung in den modernen Wissenschaften besteht auch darin, hermeneutische, transzendental-kritische und dialektische Methodik, die primär die philosophischen Diskurse generiert hatten, zu berücksichtigen.
c) Es geht auch um die inhaltliche Abgrenzung es ist die der „Eckpunkte“. Die Bereiche der Wissenschaft und der Philosophie lassen sich auf wenige Gegenstände reduzieren, Seiendes, Gott, Welt, Mensch, das Gute, das Schöne, Geschichte, Sprache usw. Und schließlich im Gefolge dieser abstrahierenden Bewegung auf die Haupteckpunkte Natur, Gesellschaft, Subjekt und objektiven Geist.
Der Gehalt dieser Begriffe wird dann von uns in neuer Weise analysiert, philosophisch-wissenschaftlich reflektiert. In einer zur Einheit tendierenden methodisch-begrifflichen Art: N,G und E, I hängen eng zusammen, sind jeweils modifizierbar, je nach Bereich und methodischer Anforderung in der wissenschaftlichen und philosophischen Reflexion.
Das unmittelbare Selbstverständnis des gegenständlichen Wissens hat aber bereits die Strukturen der höheren Entwicklungsphase der Philosophie. Genauer gesagt, beide unterscheiden sich nur darin, dass die Philosophie einen weiteren Entwicklungsschritt von der Art gemacht hat wie es alle Schritte zuvor auch waren.
Die Wissenschaften insgesamt beschäftigen sich – als Variante der „Praxis“ – mit I/E-Konstellationen. Und im Methodischen steht als Gegenstück zu „I/E zu I-E“ das Modell „N-G zu N/G“.
Wobei sich die Einzelwissenschaften nach den Inhalten der I und der E unterscheiden. Die Philosophie dagegen, erarbeitet diese Aussagen; ebenso die Behauptungen und Darlegungen, die die methodologische Seite der Wissenschaften betreffen. Also zum Beispiel, woher die N und G kommen, wie sie sich differenzieren lassen, etc.
Die maßgebenden Methoden und die Gegenständlichkeit der jeweiligen Einzelwissenschaft können nichts konstituieren, sofern nicht auf einer Meta-Ebene die Bedingungen von deren Möglichkeit und die Formen ihrer Konstituierug und der Sinn einzelwissenschaftlicher Gegenstandsbereiche kritisch reflektiert werden.
Sind die Einzelwissenschaften durch alle Varianten der z/w-Struktur als I/E auf dem Boden des endlichen Wissens angesiedelt, so kann das für einen „Teil“ der Meta-Wissenschaften nicht mehr gesagt werden. Das, was früher der „transzendental-kritische“ Anspruch der Philosophie war, wird von uns genauer geschildert: Die philosophische Reflexionsdynamik führt zu Begriffen und Methoden, die den traditionellen Gegensatz von „endlich und unendlich“ aufhebt. In der Philosophie wird das Wissen sowohl methodisch affirmiert, wie zugleich jeweils – zum Beispiel selbstreflektorisch – darüber hinaus gegangen werden muss.
Der Begriffs- und Methodenpluralismus der Wissenschaften wurde bereits in der traditionellen Geistesgeschichte ständig auf wenige elementare Größen reduziert; wir setzen diese Tendenz der „Entwicklung“ fort, wenn wir die bis heute sich konstituiert habenden Methoden wissenschaftlich-philosophischer Art, wie z.B. der logische Weg der Erkenntnis, der empirisch-analytische oder der dialektische, miteinander verbinden. Es geht also weder nur um deren unverbindbare Parallelität, noch um eine abstrakte Methodenprävalenz.
Sobald eine Wissenschaft nach der Legitimierbarkeit ihrer Methoden fragt, nach der Konstitution der Gegenstände und nach dem Sinn ihrer Resultate, konstituiert sie Philosophie, ohne die Wissenschaft zu verlassen.
Die Philosophie kommt dabei von einer prinzipiellen Systematik her, welcher sie die Einzelwissenschaften unterstellt; das ist ihre E-Seite. Sie wirkt immanent und steigert die wissenschaftliche Methodik.
Und die Philosophie hat eine I-Seite. Diese erscheint, wenn die Wissenschaften im Kontext der Naturbeherrschung, der ökonomischen Verbesserung der Lebensverbesserung der Menschen u.ä. die Zielauswahl begründen und erweitern muss.
Durch die innere Entwicklung der Einzelwissenschaften sind diese sich ihrer Gegenstände und Methoden nicht mehr sicher. Die gesellschaftliche Abwehr der absoluten Spezialisierung erreicht auch die Wissenschaften. Das kann eben durch die hochspezialisierte Leistung überwunden werden, wenn sie ihre Theoriebasis erweitert und ihr theoretisches Instrumentarium mit anderen Einzelwissenschaften interdisziplinär verbindet. Um eine universelle philosophische Wissenschaftssystematik zu erarbeiten, müssen die Wissenschaften so weit entwickelt sein, dass sie in der Lage sind, ihre jeweiligen Werthaltungen zu hinterfragen und ihre Methoden und Gegenstände zu destruieren. Um nach einer Phase der Dekonstruktion jeweils immer wieder neu konstruieren zu können. Der spontane Wunsch, Ordnung in die Wissenschaften zu bringen, ist bereits die Vorbereitung des Versuchs, eine philosophische Meta-Ebene über den Wissenschaften zu errichten. Diese philosophische Meta-Ebene ist die der Trinität „Natur-Subjektivität-objektiver Geist“.
Die Gesichtspunkte der Systematisierung können (1.) bestimmt werden von den möglichen „Gegenständen“ der wissenschaftlichen Untersuchung her; also zum Beispiel von der physikalischen und biologischen Natur. (2.) kann das menschliche subjektive Vermögen im Vordergrund der wissenschaftlichen Erarbeitung stehen; so zum Beispiel die Anschauung, Erfahrung, das Gedächtnis, der Glaube, das Handeln, die Phantasie, Sprache und rationaler Verstand. (3.) Schließlich sind es die traditionellen Mechanismen des objektiven Geistes ( E,G,N,I ), welche im Vordergrund wissenschaftlicher Ordnung der Welt stehen können, z.B. Einheiten stiftende rationale Synthesen oder dialektische Vermittlungen, hermeneutische oder identifikatorische Methoden, etc.
Aber die Systematik nach dem Trinitätsverfahren ist auch wieder nur eine ungenaue Beschreibung, als eine Annäherung: Alle diese Begriffsbildungen und Methoden – und damit die „Wissenschaftstheorie“ als solche – können auf die Entwicklungspalette der Formen von E, I, N und G reduziert werden; als von z und w an durch Entwicklung erreicht werden.
Auffällig bei allen Einteilungen der Wissenschaften – von Aristoteles an – ist, dass die G-und E-Seite allein gesehen wird; in Bacons „Neuem Organon“ zum Beispiel ist es der „Verstand“, das „Gedächtnis“, welche als Basis der Wissenschaften gelten. Daneben sind es allerdings auch „die Praxis“ und „die Phantasie“, aber diese erscheinen als jede Systematik störende Alltagserfahrungen.
Neben dieser eher statischen Systematik gibt es seit Comte und Fichte in der Betrachtung der Wissenschaften Annäherungen an den Entwicklungs-Aspekt. Begreift Fichte in seiner Wissenschaftslehre die Wissenschaften als Versuch, die Geschichte des menschlichen Geistes nachzuzeichnen, so verallgemeinern wir das. Die Aufreihung der Einzelwissenschaften entlang der „allgemeinen Entwicklung“, bei der das Kerngebiet jeder Wissenschaft darin besteht, die jeweilige Entwicklungsphase zu bearbeiten.
Die historisch Sicht kann deshalb mit „systematischen“ Ansätzen parallel laufen, weil beide in die entwicklungstheoretische Sicht münden.
Die so genannte Krise der Philosophie, seit dem Ende des 19.Jahrhunderts, ist nichts anderes als die Vollendung der E-Seite im Geistigen. Diese Durchsetzung der idealistischen Grundannahmen – N-G, E – bewirkt die Darstellungen der Natur in Kategorien, die allein die Identitätsbildung variieren.
Da dies für die Geisteswissenschaften offensichtlich eine nicht hinreichende Methodenauswahl ist, kam es zur Trennung von Geistes und Naturwissenschaften. Erst die durch die Einzelwissenschaften selbst erarbeitete genauere Kenntnis ihrer Bereiche zeigte dann später, es muss doppelgleisig gefahren werden, und zum Beispiel durchdringen und erklären sich die N-G-Methoden und die N/G-Methoden wechselseitig.
Die damit verbundene Relation des zeitlosen Gültigkeitsanspruches der Existenz, des Seins, welche hier als N-G, E modelliert wird, zu den doppelten dynamischen Unendlichkeiten der N/G-Methoden und der I und I/E hatte Hegel eigentlich bereits behandelt; jetzt geht es eher darum, dies auf die weiten Bereiche der Realität anzuwenden.
Dabei kann man in der ersten Näherung immer noch sagen, dass die Verpflichtung der Naturwissenschaften bis jetzt stets darin bestehen muss, Erkenntnis in die Form überzeitlicher Gesetze zu bringen. Aber der damit ins Feld geführte „objektive Geist“ wird durch unsere Philosophie erweitert, neben N, G, E treten jene I, I/E und N/G auf, welche die Palette des objektiven Geistes erweitern und damit auch die bisher begrenzte Vorstellung von „Überzeitlichkeit“. Kurz gesagt, auch die I-Sphäre sowie I/E und N/G können als „ewige Wahrheiten“ akzeptiert werden. Das ist die Basis jener Bereiche und Wissenschaften, die auf einem derart erweiterten Begriff von Erfahrung und Geltung beruhen.
Es geht darum, die Wissenschaften nicht nur auf das eine oder andere dieser beiden Erklärungsmodelle zu verpflichten, Wie beispielsweise die Auseinandersetzungen innerhalb der Physik es deutlich machen, geht es darum das traditionelle idealistisch-mechanistische Paradigma mit dem neuen, welches unter anderem der Quantentheorie gerecht wird, zu vereinen.
Beide allerdings suchen und finden ihre Fundierung nur in einer umfassenden philosophischen Basis, welche auch wissenschaftstheoretische Elemente der Geschichte der Naturwissenschaften, der Soziologie und anderer Einzelwissenschaften enthält.
3.3 Physik
Es gibt zwei große Bereiche, die sich hier den Schwierigkeiten stellen, die Philosophie – als Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie etc. – und die Einzelwissenschaft Physik.
Dabei muss man erkennen, man nähert sich einer gemeinsamen philosophisch-physikalischen Problem-Ebene; was von beiden Parteien oftmals nicht gesehen wird.
Die innere Gliederung der Physik kann man an der Einteilung in inhaltliche und in
methodische Themen orientieren.
Wir versuchen, aus postulierten physikalisch-materialistischen Anfangs-Elementen begriffliche Größen zu entwickeln, die als „Inhalte“ (E, I) und als methodische Basisgrößen (N,G) gelten können.
Der Anspruch ist dann folglich der, einerseits philosophisch-begriffliche Versuche, wie zum Beispiel der des „Logischen Empirismus“, aber auch die damit konkurrierenden Theorien, mit Hilfe der Basisbegriffe E, I, N, G zu integrieren.
Andererseits sollte es gelingen, zu Kontroversen in inner-physikalischen Vorstellungen von unserem Ansatz her Stellung zu beziehen.
Diese Fundierung besteht darin „z und w“ als Elemente zu explizieren,
Der Übergang zwischen abstraktester Begrifflichkeit und Erster Physik geschieht in beiden Richtungen. Und zwar durch die „Gesamtentwicklung“ und die Projektion der Entwicklungsphase des verobjektivierten Geistes auf die physikalische Anfangsphase; das wurde als „große Kreisbildung“ bereits behandelt. In solcher Integration von moderner Physik und Philosophie besteht eine sinnvolle Einheit von Denken und Natur.
Die philosophisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzungen – nicht nur in der Physik, aber da vorbildlich, betreffen zum großen Teil das Verhältnis von methodischen und inhaltlichen Problemen. Unser Versuch besteht darin, aus dem z,w-Ansatz die methodische und zugleich die inhaltliche Seite abzuleiten.
Es ist zwar unumgänglich, immer schon beim wissenschaftlichen Arbeiten, solche methodischen Grundstrukturen wie beispielsweise die „Logik“ oder das „empirische Verfahren“ zu nutzen, dennoch ist es inakzeptabel, diese nachträglich nicht aus der Einheit, der Verbindung mit dem „Gedachten“ und dem „Beobachteten“ selbst – also mit den „Inhalten“ – zu rekonstruieren. Auf derartig bewährte Methoden wie die logische und die empirische kann nicht verzichtet werden. Das darf aber – angesichts der zu klärenden ersten Physik – nicht die philosophische Kritik an diesen und anderen überlieferten Methoden behindern. Wir gehen von der Möglichkeit aus, die Vielfalt der Methoden – die mit der Vielfalt der physikalischen Gebiete, wie mikrophysikalische Quanten, „mittlere“ „Mechanik“ und Kosmostheorie – auf zwei Arten von Methoden zurück zu führen.
Diese meta-physikalische Behauptung erfordert nicht nur eine Absicherung in diesen Strukturen der Physik und der Natur, sondern auch in den herkömmlichen Ansprüchen der Gesamtphilosophie.
Wie kann die „inhaltliche Seite“ der Physik beschrieben werden? Wir versuchen das mit Hilfe von Ziel-und Existenzaussagen, also I und E. Diese beiden Begriffskreise sollten notwendig und hinreichend sein, um alle physikalischen Basisgrößen – um die es hier zunächst nur geht – begrifflich zu erfassen.
Für die Verfahrens- und Methodenseite gilt es entsprechend ähnlich: Sie werden in allen ihren spezifischen Varianten gleichfalls auf nur zwei Ausgangs-Begriffe reduziert, auf N und G, auf den Negations- und den Gleichsetzungsbegriff.
Das alles ist nur dann möglich, wenn es einen lückenlosen Übergang zwischen physikalischer Basis und dieser abstrakten Begrifflichkeit gibt. Anders gesagt, es gilt eine physikalische Ausgangsgröße zu konstruieren, deren Eigendynamik als Entwicklung zur Begrifflichkeit führt.
Eine derartige Konstruktion muss in sich eine Reihe von Vorgaben erfüllen, welche im Laufe der bisherigen naturphilosophischen Problemstellungen angehäuft wurden.
Die z und w erreichen in dieser Hinsicht ein gewisses Optimum: Sie sind formal gesehen relationierbar in ihren Dualitäten – z und w, S- und R-Aspekt – und damit sind sie fähig als „Entwicklung“ alle weiteren Komplexionen zu erzeugen. Inhaltlich enthalten sie in notwendiger und hinreichender Weise jene zwei immer wieder eine Rolle spielenden Grundgedanken, die nicht weiter reduzierbar sind, „Kraft“ und „Richtung“. Die zwei Richtungsarten sind derart, dass ihre Relationierung zu einem „neutralen“ Element führt; dies war bei yielen naturphilosophischen Grundlegungsversuchen der Ausgangspunkt der Überlegungen.
Im Mittelpunkt naturphilosophischer Analyse sollte die Frage stehen, wie eine begriffliche Nachkonstruktion erster Materialität möglich ist. Um das zu erreichen, kann nur eine total reduzierte Begrifflichkeit Erfolg haben; das trifft zum Beispiel auf „Logik“ und „Empirik“ streng genommen nicht zu. Weshalb die sehr viel kompliziertere Lage in der Physik – zum Beispiel in der Quantentheorie – ihre Rekonstruktion mit logisch-empirischer Methodik allein nicht erlaubt.
Theoretisches Verstehen und empirische Erfahrung und Bewährung müssen selbst zunächst von einer meta-methodologischen Ebene her bewertet werden.
Dabei ist der Vorrat an begrifflichen Ausgangsgrößen zu erweitern; nämlich um die I, I/E, N/G u.ä. Wenn man das erreicht, braucht man auch nicht mehr strikt von der semantisch-alltagssprachlichen Darstellung und der historischen und pragmatischen Dimension der wissenschaftlich-physikalischen Konzeption abzusehen.
Und, auf der Seite der ersten Physik müssen Strukturen erkennbar sein, die sich als Urformen von „I“ (Richtung, Zielsetzung) sowie in Abläufen, Funktionen, die den methodologisch umfassenderen Ansätzen entsprechen, die also zum Beispiel die empirische Methode und das logisch-rationale Denkverfahren nur als zwei Methoden unter vielen enthalten.
Unser Versuch, erste Physik mit einer vervollständigten begrifflich-geistigen Objektivität zusammenzubringen, hat seine Vorläufer in dem Versuch, physikalische Grundbegriffe mit der logisch-mathematischen „Sprache“ zu erklären. Dadurch wird die Beweislast aber nur verlagert. Das wichtige theoretische „Hilfsmittel“ für das Verstehen der Physik, das Medium Mathematik, wird von uns in seiner abstrakten Struktur als Teilbereich des „objektiven Geistes“ gesehen. Es geht uns jedoch nicht um eine bloße Rückkehr zu solchem pythagoreisch-platonischen Erklärungsmodus. Vielmehr sehen wir, der „objektive Geist“ ist selber eine Entwicklungsphase. Diese ist mit allen ihr vorhergehenden Phasen innerlich verbunden. Und der Inhalt des „objektiven Geistes“ wird entscheidend erweitert werden müssen, um seine Starrheit und Exklusivität zu brechen.
In unserem Sinne gälte es dann zunächst, eine philosophische Theorie zu finden, in welcher eine systematische Reduktion von Logik und Mathematik auf die Grundbegriffe des objektiven Geistes möglich ist.
Prinzipiell kann dieser Versuch der „Erklärung“ erster Physik mit jeder Sprache gemacht werden. Die „konstruktive Wissenschaftstheorie“ wählt zusätzlich zu den abstrakten Sprachen „Logik“ und „Mathematik“, die unumgänglich sind und daher implizit zu verwenden sind, wenn man wissenschaftlich arbeitet, die Alltagssprache. Mit ihrer Hilfe soll eine „Protophysik“ konstruiert werden, die die Physik von einer lebensweltlichen Basis her aufbaut. Da schließt sich der physik- historische Kreis, der damit begann, die Alltagsphänomene der physikalischen Natur wissenschaftlich aufzuarbeiten. Anders gesprochen, die Komplexitäten der menschlichen Lebenswelten zu reduzieren, ist ein Projekt das noch nicht abgeschlossen ist – und das wir mit unseren abstraktesten Begriffen zu erfassen suchen.
Alle diese theoriegestützten Erklärungsstrategien als Reduktionen auf Dualitäten schaffen eine neue Einheit, nicht nur innerhalb der physikalischen Theorie, sondern auch von Physik und geistumfassender Philosophie. „Zugleich“ also – das ist der fernwirkende Einfluss der „Quantensituation“ – besteht aber diese Einheitlichkeit daraus, in quasi-holistischer Weise begrifflich nur von „Dualitäten“ rekonstruierbar zu sein.
Das was als die beiden Erklärungs-Richtungen verstanden werden kann, die Aufwärtsrichtung in der Entwicklung und die Richtung von oben, von den jeweils abstrakteren Phasen her, hat in der Einteilung des physikalischen Bereiches in Mikro-, Meso- und Makro-Physik eine materiale Konkretisierung. Die Zurückführung des einen Bereichteils auf die anderen ist daher ein Problem der abstrakten Theorie und der experimentellen Praxis – die ja für einen Entwicklungsvorgang stellvertretend steht.
Für die Problematik, wie eine Theorie – z.B. die der klassischen Mechanik – sich zu verändern hat, um im Geltungsbereich der Mikrophysik neue Anwendung zu finden, zu verstehen, führen wir die Diskussion der „unendlichen Übergänge“ ein, auch um die bekannten Inkommensurabilitäten zu klären.
Diese „Übergänge“ betreffen wiederum die Methodenseite – die abstrakten, wie Logik und Mathematisierung und die eher konkreten, wie Empirie, die Kausalzusammenhänge etc.
Und sie betreffen die „Inhaltsseite“, zum Beispiel die Vorstellung von Raumzeit, Feld, Ding, Kraft, Energie, Materie etc.
Raum und Zeit
Die Änderungen in der Auffassung von Raum und Zeit durch SRT und ART bestand darin, die Verbindung des Raumzeit-Begriffes mit den Erkenntnissen über die „Materie“ herzustellen. Dieses Vorhaben ist in dieser Beziehung noch nicht gelungen. Über die mathematischen Formulierungen, z.B. der Grundgleichungen der ART, wird die Struktur der Raum-Zeit zwar kontingent bezüglich der sie erfüllenden Materie, aber an die Stelle eines Newtonschen absoluten Raumes und absoluter Zeit ist als neues Absolutum deren Mathematisierung getreten.
Es gibt jetzt also für die Philosophie dieser Problematik drei scheinbar ontologische Gegebenheiten, die Materie, die Raumzeit-Ebene und die Mathematik.
Um das zu vereinfachen schreiben wir den S-Aspekt und die S/R-Relation in z und w dem zu, was zusammenfassend als Materie bezeichnet wird. Raumzeit wird aus dem R-Aspekt (Rz, Rw,Rz/Rw) hergeleitet. Und die zugehörige Begrifflichkeit, wie beispielsweise auch die der Mathematik, wird als Endprodukt einer Entwicklung darstellbar, die sich sowohl auf den S-Aspekt als auf den R-Aspekt stützt
Zur Verbesserung dieser vorgegebenen Lage kann ein Gleichgewicht aus Entitäten und Relationen konstruiert werden wie es als „z,w-Projekt“ geschieht.
Der „z,w-Ansatz“ ist ohne den Entwicklungs-Gedanken nicht möglich. Und in diesem kann die erkenntnistheoretische Alternative, dass unser Wissen von Raum und Zeit entweder empirischer Erfahrung entspringt oder Kantisch a priori – vielleicht als Geometrie – gegeben ist, aufgehoben werden: Durch eine umfassendere philosophische Reflexion dessen, was „Sinneswahrnehmung“, „Erfahrung“, „Mathematik“ und „objektiver Geist“ ist. Sie sind Entwicklungsphasen, deren innere Verwandtschaft ebenso wie ihre Differenzen dargestellt werden können. Mit der Folge, dass sich die Erklärungsversuche zwar spezifisch unterscheiden lassen, aber einander einschließen. So hat die Raumzeit durchaus auch eine ontologische Seite wie zugleich zum Beispiel auch neben dieser autonomen Metrik Platz für gemäßigte konventionalistische Festlegungen besteht.
Erkennt man in der Beschreibung des Kosmos durch die ART die wissenschaftliche Grundtendenz der Verbegrifflichung mittels der speziellen Sprache, des Begrifflichkeitsprojekts „Mathematik“, so sehen wir die Möglichkeit einer Erweiterung dieser Tendenz darin, mit Hilfe einer modernen „Philosophie“ diese Verbegrifflichungsstrategie konsequent fortzuführen, um somit beispielsweise auch die Physik der Elementarteilchen zu integrieren.
Ebenso kann bei der das Elementare erfassenden Quantentheorie eine Strukturbeschreibung durch die herkömmlichen umgangssprachlichen Begriffe – wie zum Beispiel als „Objekt“ oder als „Determinismus“ – nicht mehr geleistet werden.
Dies und die Mathematisierung des Problems – z.B. als Wahrscheinlichkeitsaussagen – werden im Übrigen auch in einer erkenntnistheoretischen Betrachtung hegelscher Art fundierbar. Danach sind zunächst Existenz und Nichtexistenz zwei gleichberechtigte Zustände. Beide sind auf physikalischer Ebene in eben jener Abstraktheit darzustellen wie das im Begrifflichen geschieht. Das lässt zum Beispiel zeigen, dass das „Nichts“ in sich als differenziert angesehen werden muss, da sowohl jede „Kraft“ als auch deren Richtung unabhängig voneinander nicht als empirisch existierende angesehen werden können; erst mit den Relationierungen werden sie zu „Etwas“.
Dann ist die Ursache für den Bruch der Symmetrie von Sein und Nichts zu beschreiben.
Wir modellieren das als z und w . Als zwei gerichtete (R) Kräfte (S), die erst als z/w empirische Existenz gewinnen.
Es gibt also zwei Zustände zugleich, auf unterscheidbaren Existenz-Ebenen. Wobei die „untere“ der beiden von der anderen her gesehen als „Nichts“ zu benennen ist. Die „obere“ (z/w) ist die der traditionellen Zustandsbeschreibung, als Observable, aber auch als „wahrscheinliche Größe“. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass er zu der „probabilistischen“ und der maximal „identifikatorischen“ Grundvariante auch das „Nichts“ umfasst, das die beiden anderen begründet. Alle drei Grundbegriffe können so in einem Zusammenhang dargestellt werden.
Derartig „komplementäre“ Größen können die Heisenbergisch unbestimmten „Ort“ und „Impuls“ sein oder es kann ein „Zwei-Teilchen-System“ sein. Wir modellieren das als z und w . Und sehen eine Reihung abwechselnder Zustände: z/w – z und w – z/w – etc. Wobei z/w eine Bewegung der beiden zueinander ist mit dem probabilistischen Feld des relativen Abstandes und dem identifikatorischen Maximum, wenn beide maximal eng verbunden sind. Der zweite Zustand betrifft die Außenbeziehungen der z zu anderen z und der w zu anderen w .
Der Indeterminismus eines Quanten-Zustandes erklärt sich aus beiden dynamischen Vorgängen. Das ist deshalb möglich, weil diese noch vor-räumlich und vor-zeitlich sind.
In dieser Interpretation des quantentheoretischen Geschehens wird die klassische Determiniertheit mit der engen z/w-Relation gleichgesetzt. Die indeterministischen Züge sind auf die radikal untersciedliche Bewegung der z und w , die voneinander weg und aufeinander zu weist, zurück zuführen. Von beiden Zuständen her gesehen ist die dann erfolgende Außenbeziehung der z zu anderen z und der w von anderen äußeren w weg eine „Materialisierung“ des Nichts.
Das quantenmechanische Grundgeschehen hat damit diese Einteilung in zwei „Phasen“. Sie erscheinen zum Beispiel als Dualismus von „Welle“ und „Teilchen“.
An die Stelle der klassischen vollständigen Identifikation tritt ein zweigeteilter Komplex sich sowohl ausschließender als auch umgreifender dynamisch ineinander übergehender Abläufe. Die punktuelle Identifikation ist darin nur eine von prinzipiell unbegrenzt vielen Möglichkeiten. Daher würde die erkenntnistheoretische Beschreibung dieser Situation gleichfalls unbegrenzt sein. Wenn man eine solche „Erzählung“ auf einer philosophischen Metaebene abkürzen will, müsste man zu Modellierungen greifen wie es unsere Darstellung der zwei Quantenphasen versucht: Als „z,w zu z/w“.
3.4 Biologie
Die Kategorie „Leben“ wissenschaftlich-philosophisch abzuleiten bedarf der Fundierung der Physik und einer philosophischen Systematik, die beide und dazu die relevanten geistig-begrifflichen Bereiche auf einer Metaebene umfasst.
Das geht aber nur, wenn „Leben“ zuvor auf seine physikalischen und biologischen Seiten wissenschaftstheoretisch erklärt worden ist, bevor die Wissenschaftstheorie selbst auf den Prüfstand der allgemeineren philosophischen Systematik betrachtet wird. Erst danach kann man „Leben“ im Methodenkanon geisteswissenschaftlicher Forschung sinnvoll behandeln.
Das Leben mit den Begriffen und Methoden der Physik zu erklären, kann unter der Voraussetzung, dass „Erklärung“ stets etwas Geistestheoretisches ist, nur gelingen, wenn das Phänomen „Leben“ aus einer beide Gebiete umfassenden Genese, Entwicklung heraus beschrieben werden kann.
Das setzt voraus, dass sich die bisherige physikalisch-chemische Grundbegrifflichkeit und Methodik einer philosophischen Abstrahierung unterstellt.
Wir verorten die „Biologie“ also nicht nur „materialistisch“in einer gerichteten Folge der Entwicklung von der Physik über das Organische zum Geistig-Seelischen hin, und nicht nur umgekehrt, wonach es von einer erfülltesten und verwickelsten Stufe der Wirklichkeit zu den weniger komplexen Stufen „hinunter“ führt. Vielmehr kombinieren wir beides in sinnvoller Weise. Letztere philosophische Richtung, die der Holismus (Haldane, Meyer-Abich, Smuts) vertritt, mit dem „Ganzheitsbegriff“ als zentrales Element, aber auch die kybernetische Systemtheorie mit ihrem Grundmodell des Regelkreises, machen tatsächlich nichts anderes als relativ abstrakte Begriffe „von oben“ auf konkretes Biologisches nur zu „applizieren“.
Die Annahme der „vitalistischen“ „Kraft“, die die Lebensvorgänge in systemerhaltender Weise ausrichtet, hat in den physikalischen Hauptkräften ihre Vorgänger. Die nähere Beschreibung der elektrodynamischen Kraft zeigt in ihrer prinzipiellen „Richtungsart“ Rw die Möglichkeit von quantitativ vielen Freiheitsgraden, aber auch deren mögliche inhaltliche (Rw/Sw zu Rz) Belegung als Eigenschaften, die dem Biologischen zugeschrieben werden. (Entwicklung der z,w zu den sprachlichen Begriffen in deren „I/E/G/N-Varianten“).
Zu klären ist dann der Unterschied im physikalischen und biologischen Kraftbegriff. Eine physikalische Tatsache ist, dass die so „gerichtete“ und „wirkende“ elektrodynamische Kraft in ihrer Stärke abnimmt, aber in ihrer „Richtung“ sich nicht verändert. Das Netz aus sehr vielen elektrodynamisch wirkenden Atomen und Molekülen, welches den biologischen Funktionen zu Grunde liegt, besteht dann aus sehr schwachen, aber durch ein außerordentlich komplexes Richtungsnetz bestimmtes Gebilde. Der biologische Kraftbegriff – wie daraus dann überhaupt biologische Funktionen – werden durch diese Vernetzungsstruktur bestimmt.
Diese „Enwicklung“ von der physikalischen zur biologischen Begründung kann sich schließlich auf die Fortschreibung aller physikalischer Einzelfunktionen beziehen.
Das Phänomen der systematisch schwächer werdenden S-Aspekte, aber der Beibehaltung ihrer R-Aspekte kann als jene „immaterielle Kraft“ angesehen werden, die der Vitalismus philosophisch vorbereitet. Sie würde auch keineswegs der Auffassung des philosophischen Mechanizismus widersprechen. Dieser wie auch der Organizismus sehen zwar die physikalisch-chemischen Abläufe und sie sehen, dass Lebewesen „Systeme“ sui generis sind, können sich aber die Übergänge zwischen der unbelebten und der belebten Natur nicht erklären.
Wie es immer wieder in der Philosophiegeschichte geschah, berufen wir uns auch auf ein universelles Entwicklungsprinzip, welches anorganische Materie mit dem Biologischen verbindet. Jedoch geschieht dies aus den Kräften und Funktionsabläufen der physikalischen Gesetze heraus. Um das akzeptierbar zu machen, interpretieren wir jedoch die Physikalität philosophisch.
Dazu gehört zum Beispiel, dass es im Physikalischen einen Richtungsaspekt gibt. Der ist dort noch untrennbar mit dem Kraftaspekt verbunden. Die physikalischen Wirkungsabläufe, die Zunahme der Entropie zum Beispiel, bewirken die tendenzielle Trennung des Richtungsaspektes von den Kraft-und Wirkungszusammenhängen.
Der Richtungsaspekt verändert sich systematisch; seine Veränderung ist zentral für die Unterscheidung von toter und lebender Materie. Er erscheint auch als intelligible Größe zum Beispiel als teleonomisches Prinzip in solch traditionellen metaphysischen Konstruktionen wie dem „Vitalismus“.
Deren zu kritisierender „metaphysischer“ Charakter besteht darin, die Herkunft dieser „schöpferischen Kraft“ nicht erklären zu können. Sie „kämpft“ nicht mit der Materie, sondern ist deren Auswirkung. Materie und Evolution fallen zusammen, wenn man nur beide tief genug analysiert. Deshalb ist es auch zum Beispiel verkehrt, eine Ursache und ein Endzweck der evolutionären Entwicklung außerhalb der Einheit „Materie-Entwicklung“ zu suchen.
Die gängige Behauptung, die Lebensphänomene ließen sich durch rationale Intelligenz nicht, sondern nur durch eigenes Erleben und durch Intuition erfassen, retten sich in einen Kreisschluss, der denen des logischen Denkens analog ist. Tatsächlich ist es so, dass beide Arten des dann allgemeineren „Denkens“ notwendig sind, um die biologische Grundlage von beiden Methoden-Arten einzusetzen. Dazu aber bedarf es der Verallgemeinerung des Entwicklungsgedankens über den Übergang vom Biologischen zum Emotional-Rationalen hinaus.
Um die kausal-mechanische Erklärung – der man nicht ausweichen kann – zu ergänzen, muss man das teleonomische Prinzip – wp die beiden R-Aspekte in Bezug zur „I-Funktion“ – als Lenkkraft der Lebensvorgänge zulassen – und untersuchen. Deutlich sollte gesagt sein, damit das solchermaßen postulierte Prinzip der Biosphäre, die es als „Entelechie“ von alters her hat, sich durch eine philosophisch-wissenschaftliche Neubestimmung modifizieren lassen muss.
Ein erster Schritt dazu ist der, die Erkenntnisse der modernen Physik ernst zu nehmen.
Kurz zusammengefasst, da sollte die Philosophie sich in die radikale Revision der Begriffe und Methoden dort einschalten. Auch die Gesetze der modernen Physik und Chemie sind nicht hinreichend, um die Biosphäre zu beschreiben und zu erklären. Dabei geht es um die Interpretation Erster Physik und der auf ihr in bestimmbarer Systematik aufbauender Atomphysik bzw. der Chemie, als zwei gerichtete und durch ihre Wirkung abnehmende Stärken/Kräfte etc.
Die dadurch vorbereitete Strukturierung wird als „Biologisches“ harmonisch fortgesetzt, Das heißt, es werden biologische Funktionen und Strukturen als „Zielsetzungen“ und als deren „Neutralisierung“ erklärt; ebenso als Verhältnis von Kraft und Richtung, und das als Relation dreier verschiedener Konstellationen, nämlich der zwei gerichteten Kraftarten und der Neutralitätsposition etc.
Die genauere Analyse und Übertragung der philosophischen Interpretation beginnt dann selbstverständlich bei den physikalisch-chemischen Strukturen und Funktionen der molekularen Bausteine. Die sehr große Anzahl und Varietät der Atom- und Molekül-Anordnung u.ä.werden dann durch die wenigen physikalisch-philosophischen Strukturzüge derart „überformt“, so dass jene „Merkmale“ dessen deutlich wird, was als biologische Gesetzmäßigkeiten gilt.
So wie die klassische Begrifflichkeit an den quantentheoretischen Sachverhalten der Physik scheitert, kann das Organische und der Übergang von der Anorganik zum Biologischen nicht nur von der Begrifflichkeit herkömmlicher wissenschaftlicher und alltagssprachlicher Art sein.
Vielmehr muss die Basis des Biologischen als sich von zwei Seiten her verändernd beschrieben werden, von der Physik und von der klassischen Begrifflichkeit her.
Waren es in der Physik zwei gerichtete Kräfte-Arten, so wird jetzt deren Abschwächung entscheidend. Die relativ übersichtlichen Richtungsverläufe, die die Physik bestimmten – etwa bei der Konstitution der Raum-Zeit – werden jetzt maximal komplexe Richtungsnetze, etc.
Und so geht das auch mit der dazu gehörenden Begrifflichkeit. Die begrifflich selbstverständliche Trennung zwischen Ziel und „Zielendem“ ist in der Beschreibung physikalischer Basisstrukturen fast nicht möglich. Der Übergangsstatus des Biologischen lässt sich dahin deuten, dass beides möglich ist, die begriffliche Trennung und die Nichttrennbarkeit von von I und E.
Ähnlich ist es mit der Methodenseite. Die Vorgänge, Abläufe im biologischen Bereich liegen zwischen der begrifflich-idealistischen der mechanistischen Vorstellung von Natur und den durch die Quantentheorie u.ä. zu beschreibenden tatsächlichen natürlichen Abläufen.
Die „analytisch“ und „quantitativ“orientierte Methodik steht im Biologischen mit der „qualitativ“ ausgerichteten in einem Verhältnis gegenseitiger Ergänzung.
Die Frage ist dann, wie kann man das Verhältnis der Systemelemente genauer schildern.Dazu muss man zum Beispiel die Voraussetzungen der dabei angewandten biologisch-kybernetischen Beschreibung der Wirkungsgefüge analysieren.
Auf die Lebensvorgänge bezogen versucht die Kybernetik, komplexe biologische Vorgänge als „technische Regelkreise“ zu erklären. Dabei wird die mathematisch-physikalische Seite der Methode von zwei Begriffsarten geformt, von E-artigen: „Information“ und „Regelkreis“ und von „I“-artigen: „Zweckdienlichkeit“, „Steuerung“. Das ist damit ein Beispiel für die Verbegrifflichung der Lebensphänomene. Es ist mit der Trennung E- I und N-G verbunden.
Wie gesagt, bedeutet die andere Begrenzung des Biologischen, die physikalische Natur als „S/R“, das totale Ineinsfallen von E und I und N und G. Und das Spezifische des Biologischen besteht darin, jene beiden Grenzpositionen relationiert zu enthalten.
Eine spezielle Anwendung dieser Sichtweise ist das psycho-physische Problem, der wechselwirkende Übergang zwischen physikalischem Zustand im biologischen Gehirn-Organ hin zu dessen seelischen Bewusstseinsfunktionen. Alle drei Seiten – Physik, Biologisches und Begriffliches – sind begrifflich objektivierbar und alle drei haben zumindest Spuren und vor allem „Formen“ von Physikalität; z.B. von der Elektrodynamik, der Raumzeitlichkeit u.ä.
Das Biologische allgemein und das ZNS insbesondere sind dann die „Übergänge“ zwischen ihren beiden Nachbarbereichen. Und zwar derart, dass sie die philosophische Begrifflichkeit mit der die Physik und die Gebiete des objektiven gesellschaftlichen Bewusstseins beschrieben werden können – also E, I, N, G – auf irgend eine Weise in sich haben.
Das Entscheidende dabei aber ist, es gibt nicht nur den „psychophysischen Parallelismus“, hier den Parallelismus von Physikalischem und Biologischem; und ebenso vordergründig ist die physikalische Erklärung des Lebens oder die vitalistische der Physik. Vielmehr geht es wichtigerweise um die systematisch erklärbare Veränderung des Biologischen aus den Funktionen und Strukturen des Physikalischen, dabei die materiellen, physikalischen Eigenschaften lebender Systeme zu verstehen, ohne reduktionistisch zu verfahren. Das geht nur, wenn die Strukturen und Funktionen der Physikalität selbst in einem nächsten Schritt philosophisch weiter gefasst und neu interpretiert werden können.
Diese allgemeine Interpretation, in der Physik und Biologie sind „nur“ zwei Phasen unter vielen, aber sie müssen konkretisierbar sein. Deshalb hat die philosophische Argumentation an der Molekularbiologie anzuknüpfen.
Die bisherigen Beschreibungen vom „fließenden Übergang“ vom Unbelebten zum Belebten sind zunächst nur formal und von andeutender Art. Zu diesem Erzeugen des Lebens gehören weitere formale Strukturen hinzu. Diese müssen aber in ihrem quantitativen Umfang gesehen werden. Und vor allem, die Einteilung in „formal und inhaltlich“ wird durch diese komplexe Strukturierung – bzw. durch ihre philosophische „Interpretation“ – aufgehoben.
Diese „Strukturierung“ beginnt bereits im Physikalisch-Chemischen. Sie setzt sich fort in Organisationsformen im makromolekularen Bereich, im Zellniveau und so weiter. Dabei ist die Vielzahl der Niveaus bereits eine notwendige Voraussetzung für das Ziel dieser Entwicklung, das Leben. Aber hinreichend wird das erst, wenn die Inhalte der einzelnen Niveaus, Phasen und Übergänge genauer betrachtet werden.
Wenn man die empirisch auffälligsten Grundeigenschaften lebender Systeme, z.B. als „Informationskonzept“ gefasst oder als Selbstreproduktivität, Metabolismus, Mutabilität – von der traditionellen Biologiewissenschaft her gesehen – in einer physikalischen Theorie zu entwickeln versucht, wie M. Eigen das tat, dann muss man zuvor die genutzten physikalischen Begriffe – wie zum Beispiel „Thermodynamik“ oder „Reaktionskinetik“, vor allem aber die grundlegenden physikalischen Größen philosophisch „interpretieren“. Ähnliches gilt für gerne verwandte Begriffe, wie die der Informationstheorie. Auch sie müssen mit derselben philosophischen Ebene kompatibel sein.
Dazu gehört paradigmatisch, die alles entscheidende Elektrodynamik auf die zwei Funktionen zu reduzieren, die als Rw und Sw bezeichnet wurden.
Ihre Eigenschaften – Veränderungen, wechselwirkende Relationen, etc. – sollen sich erstens die Beschreibung des Übergangs von Materiezuständen in der Molekulartheorie besser beschreiben lassen. Und zweitens kann das erkenntnistheoretische Vokabular, das dabei zu verwenden ist, ebenfalls aus Rw und Sw abgeleitet werden.
Die Biologie ist aus der Physik nur beschreibbar und erklärbar, wenn zugleich beide sich auf das beziehen lassen, was als „Erklärung“, also was als wissenschaftstheoretisch-philosophische Basis gelten kann. Vor allem aber können nur so die dabei wesentlichen Prinzipien der Physik sich in die besonderen, charakteristischen der Lebenserscheinungen verwandeln und als solche und mit dieser Verwandlung beschrieben werden.
Das „organismische“ Argument, dass sich die Lebensvorgänge nicht reduktionistisch auf elementare physikalische Erscheinungen im molekularen Bereich zurück führen lassen, können wir akzeptieren. Auf jeder der vielen Übergänge und Entwicklungsphasen zwischen Physik und den komplexen makroskopischen Strukturen und Funktionen der Lebewesen ändern sich die Systemeigenschaften. Und zwar genauso „prinzipiell“ wie unscheinbar. Aber wichtiger ist für uns, diese Veränderungen sind einer Meta-Systematik untergeordnet, der sowohl die Physik als auch alle jene Übergänge und die biologischen Abstufungen angehören.
Diese Übergänge werden von uns als Entwicklungsschritte von z und w hin zu E, I, G, N gesehen. Dieser Übergang von der physikalisch-chemischen Phase zur den Funktionen des biologischen Gehirnorgans haben spezifische Strukturen und Funktionen, deren Eigenarten von der Veränderung der z, w abhängen; z.B. ihre Netzförmigkeit und überhaupt alle Spezifika des Biologischen. Genauer gesagt ist das, was man Biologie nennt identisch mit den Details jenes Überganges.
Es werden zwei Meta-Systeme gebildet, die ineinander übergehen. Jenes das aus dem S-Aspekt und dem R-Aspekt besteht und dem anderen, das die I, E, N, G bilden. Damit wird das Biologische bestimmt und es wird flankiert von beiden und ihrem Übergang ineinander. Sie sind zugleich Grundlage jener sachlich-wissenschaftlicher und erkenntnistheoretischer Seiten, die beide unbedingt notwendig sind, will man das Phänomen Leben auf eine fortgeschrittene Weise erfassen.
Dieser Übergang gehört zum Wesentlichen der Erklärung von Biologischem. Das hatte die Wissenschaft bisher nicht leisten können. Sie hatte zwar gesehen, dass es um sehr zahlreiche komplexe, variable und wechselwirkende physikalische und biologische Systeme geht, wo jede Größe in „Kausalnetzwerken“ stets zugleich Ursache und Wirkung sein kann. Es blieb aber offen, wie aus solcher nur „methodologisch“ zu beschreibenden Situation etwas Neues und biologisch Inhaltliches entstehen kann.
Wir gehen davon aus, dass bereits in der Physik das Zusammenspiel von Richtung und Strukturen das alles Entscheidende ist. Diese Strukturen sind gerichtete Kräfte. Beim Übergang zum Biologischen schwächen sich die „Sz/Rz-Kräfte“ ab und die elektromagnetischen Kräfte nehmen zunächst zu. Das Netz ihrer Richtungszusammenhänge bleibt dabei erhalten. Es bilden sich neue Ganzheiten, neue ganzheitliche Systeme, die gegenüber den physikalischen Einheiten verstärkt durch die Richtungsnetze und deren vektoriell summierten jeweiligen Hauptrichtung bestimmt sind. Viele dieser ganzheitlich organisierten Gebilde treten mit ihrer dann weiter abgeschwächten, aber noch vorhandenen elektrodynamischen und gerichteten Hauptrichtungen in ein „hierarchisch“ erweitertes Netz ein. Die dann wiederum aus den vorhergehenden Zielen vereinte neue Zielsetzung prägt den „finalistischen“ Charakter alles Lebendigen.
Die Anzahl der dadurch errichteten „Ebenen“ ist bekanntlich groß. Erst ihr Zusammenspiel erzeugt die spezifischen biologischen Strukturen und Funktionen; deren Differenzierung, etc.
Philosophie-historische Versuche haben für das begriffliche Verständnis Vorarbeiten geleistet. Für Platon zum Beispiel war Leben Selbstbewegung der Seele, eine Erscheinung, die Physik und metaphysisch interpretierte Begrifflichkeit, Intelligibilität verbinden könnte. Auch die mittelalterliche Ergänzung des platonischen Vorschlags, dies in Verschmelzung mit dem Gottesbegriff zu sehen, verweist auf die Teile wissenschaftlicher Begrifflichkeit, die als „objektiver Geist“ (E etc.) verstanden werden müssen.
Die Descardes´sche Trennung zwischen physikalischer res extensa und begrifflicher res cogitans beseitigt jene Verbindung, die das Phänomen „Leben“ darstellt – um wissenschaftsgeschichtlich erst mal die mechanisch-physikalische Seite von „Leben“ genauer zu untersuchen.
Platon und auch Fichte sahen, dass Leben nicht nur aus sich heraus verständlich ist, vielmehr sei „die Idee“ das allgemeine Bindeglied zwischen Leben und Denken. Wie Schelling sehen wir in der „Idee“ die allgemeine philosophische Theorie, welche die Naturseite mit der des subjektiven und objektiven Geistes verbindet. Für uns kommt es jetzt aber darauf an, Leben als diese Schellingsche „Synthese von Natur, Geist und Freiheit“genauer zu fassen.
Der Schellingsche Anspruch der Versöhnung von Endlichem und Absolutem und die Ansicht Hegels, dass die Trennung, die Entgegensetzung zwischen Endlichem und Absolutem zwingend für die Totalität des Lebens sei, finden wir im Übergangsbereich zwischen anorganischer Natur und emotional-rationalen Strukturen wieder. Das was da als Entwicklung abläuft kann in dieser abstrakten Art gefasst werden.
Leben ist stets ein entwickelter Komplex, der im endlich Materiellen beschrieben werden kann und zugleich ist es Teilhabe an der Emotionalität und an der Begrifflichkeit. Indem das als kontinuierlicher Übergang gefasst wird, wird jeder Widerspruch aufhebbar; wie der zwischen den idealistischen und den materialistischen Auffassung – z.B. der Feuerbachs, welcher die emotionale „Sinnlichkeit“ zum Lebensmodus erklärt.
3.4.1 Gehirn
Die systematische Einordnung und Analyse des Gehirns lässt einen Entwicklungs-Übergang vom Biologischen zum Geist erkennen. Die Phasen des Überganges gestalten sich auf Seiten der Natur – in den physikalischen und biologischen Erscheinungen des Organs als Fortsetzung der atomphysikalischen Betonung der Elektrodynamik, als Abschwächung der Kraftzusammenhänge , als Vervielfältigung der Richtungen ( R wird „I“) und deren Identitätsbildungen (G,E).
Auf der geistigen Seite der Gehirntätigkeit gibt es dann die Fortsetzung solcher Abstufungen; z.B. als den Unterschied zwischen Ursachen und Gründen oder die Unterscheidung von „Verstand“ und „Vernunft“.
Für uns ist zentral, dass alle diese Phasen den gleichen inneren Aufbau haben.
Die methodisch-systematische Unterscheidung von Vernunft und Verstand ist die – wenn auch spezifisch undeutliche – Idee, dass der Verstand eher zur E-Seite gehört, als „Mittel“ und als das „Machbare“.Während die Vernunft dem Warum und Wozu der I-Seite (Ii zu Ig) verbunden ist. Der eigentliche Sinn der Vernunft ist den Tätigkeiten und Zwängen des Verstandes übergeordnet, diesem Richtung und Ziel weisend.
Das Biologische des Gehirns hat noch eine eigene Wirklichkeit, welche die E und I vereint, aber durch die Gehirntätigkeit auch in Repräsentanten von I und E zerlegt wird.
Die Gehirnfunktion besteht darin, alles in E und I und in N und G zu zerlegen und zugleich diese Auftrennung jederzeit rückgängig machen zu können. Hegel: „Wenn der Verstand die Endlichkeit seiner Fixierung begreift und sie auf den vernünftigen Gedanken der Einheit beider bezieht“.
Wenn die Philosophie „Ursache“ von „Gründen“ unterscheidet, dann meint sie die Form der physikalischen Abläufe, deren Spezifik als N/G zu modellieren ist und die als die potentiell un/endlichen Gebundenheiten der Elektrodynamik bekannt sind; im Unterschied zu N-G-Methoden, die dem diese Gehirnfunktionen Wahrnehmenden die Freiheiten in der Identifikation lassen.
Freilich ist der Übergang von der Determiniertheit der N/G-Zusammenhänge zu den freien N-G-Methoden das entscheidende philosophisch-wissenschaftliche Problem. Der aber ist nur überzeugend zu zeigen, weil er sich auf das Gesamt der „Entwicklung“ stützen kann. Und eines der wichtigen Erkenntnisse daraus ist, dass b e i d e Methodenarten gelten.
Auch das „Produkt“ der Gehirntätigkeit ist das, was wir eine Entwicklungs-Phase nennen und es gilt dabei die Gesetzmäßigkeit der E-Entwicklung. Zu dieser gehört, dass jede Phase von allen anderen beeinflusst wird. Das bedeutet, eine Handlungsabsicht oder eine Willensäußerung wird vom organischen Teil des Gehirns ebenso vermittelt wie vom subjektiven Ich und vom begrifflichen Vorrat an allgemeinen geistigen Strukturen.
Hierbei sind es wie stets komplizierte wechselwirkende Prozesse biologischer Art, zwischen solchen Hirnbereichen wie der Amygdala und den unbewusst agierenden Basalganglien der Großhirnrinde einerseits und einer Vielzahl von Einflüssen, die nicht unmittelbar organische sind.
In diesem Netzwerk von Systemen wird das, was Freiheit heißt entwickelt und trägt Spuren älterer Phasen, wie es auch bedeutet, dass Freiheit ein unendlicher Erarbeitungs-, Annäherungsprozess an die reine Idealgestalt von Freiheit (im OG) ist.
Diese Ideale Grundhaltung wird aber fälschlicherweise in der traditionellen Wissenschaft als einzig richtige Ausgangsvorstellung zugrunde gelegt. Das zeigt sich exemplarisch an den Messungen der elektrodynamischen Erscheinungen am Gehirn. Ohne einen Einbezug quantenelektrodynamischer Relativierungen, kann eine so weit tragende Aussage wie es die Prioritätsbehauptung des Physikalischen ist, nicht getroffen werden.
Dennoch besteht nicht nur die Erfahrung des täglichen Lebens auf der Willensfreiheit. Der philosophisch-ideale Ansatz besteht mit Recht auf den absoluten Trennungen, die zum Beispiel als „Freiheit“ oder auch als „Negation“ erscheinen. Dazu muss man auf einer wissenschaftlich-philosophischen Meta-Ebene erkennen, dass der ideale und der materiale Standpunkt (S,R) dort – wie überall – gleichberechtigt sind. Beide haben „Schwachpunkte“. Aber diese sind selber auch Teil eines umfassenderen Realitätsbegriffes, den die Wissenschaftsphilosophie zu erklären hat. Das geht nur mittels der Genese, der sachlichen und historischen Entwicklung beider Seiten eines einheitlichen Prozesses.
Die Psychologie ist wie jede Einzelwissenschaft, Phase ein Spezialfall zur Philosophie; es gilt jedoch zu sehen, welche methodologische Reichweite und inhaltliche Breite das philosophische System hat, um mit der fachspezifischen Ausdifferenzierung der Einzelwissenschaft „Psychologie“ Schritt zu halten.
Es geht uns philosophisch ers tmal darum, von der speziellen Stellung der Subjektivität in ihrer tierischen, menschlichen und kollektiven Variation – zwischen „Natur“ und objektivem Geist Aussagen zu machen, welche sich aus unserem philosophischen Gesamtsystem ergeben.
Das betrifft also die inhaltliche Seite und die Methodik und der „Inhalte-Methoden-Dualismus“ ist begleitet von der Unterscheidung des Bereiches des Psychischen und den spezifischen Strukturen der Wissenschaft Psychologie.
Die „Inhalte“ versuchen wir als I/E-Konfigurationen darzustellen, die wissenschaftlichen Methoden als Varianten von N, G.
Die Eigenart des „Psychischen“ besteht nun darin, die Trennung in Methodik und Inhaltlichkeit zu problematisieren; d.h. sowohl beider Trennung, als auch die mannigfachen Beziehungen zwischen ihnen charakterisieren den Gesamtkomplex „Psyche“ und die Psychologie.
Als jene Entwicklungsphase, welche alle „Inhalte“ und Methoden und Verfahren zu maximaler Komplexität entwickelt hat, ist das menschliche Individuum in den Relationen in seinem Innern wie in den Relationen nach außen sowohl bestimmt von allen Arten eindeutiger, „mechanischer“ Art ( N-G ) wie zugleich von Relationen, deren Komplexität als „erlebte“ Vermittlung begrifflich gefasst werden kann, und für die erkenntnistheoretische Reduzierungen auf hermeneutische Begriffe zu Verfügung gestellt werden können.
Psychische Erscheinungen, wie die Wahrnehmung, Erinnerung, Denkabläufe, Stimmungen, Affekte usw. sind daher begrifflich bestimmbar als ein „Netz“ aus Relationen von E, N, G, I .
Dieses „Netz“ modellieren wir als die Relationalität E/I/G/N und zwar in allen deren Entwicklungsphasen. Das sieht dann beispielsweise für die psychische Erscheinung „Wahrnehmung“ so aus, dass die Relationen zu analysieren und zu systematisieren sind, welche zwischen wahrgenommener Umwelt und wahrnehmendem Subjekt bestehen, dazu die Relationen innerhalb eines Subjekts, zu den anderen Gebieten seiner Psyche, sowie zu anderen menschlichen Subjekten; schließlich die Relation zur Naturseite aller dieser Funktionen, dem Gehirnorgan. Dabei besteht die Vervollkommnung der Wissenschaft – wie analog es bei allen Einzelwissenschaften genau so ist – darin, alle diese Relationen zu bedenken und inhaltlich auszuführen.
Diese Relationen betreffen erst mal das Verhältnis der menschlichen Psyche zu den vier Haupteckpunkten, der Natur, der Subjektivität, der Gesellschaftlichkeit und den objektiv vorgegebenen Begriffsstrukturen. Die Anzahl weiterer Relationen ist damit nicht begrenzt, denn Philosophie, Wissenschaften und Alltagsbewusstsein haben zahlreiche andere Kategorien und ähnliche Fixpunkte für die Erklärung der Realität bereit gestellt. Von einiger Wichtigkeit für eine weitere philosophische Durchdringung ist es allerdings, dass es keine Vernachlässigung oder Hypertrophierung einer dieser philosophischen Basisansätze gibt.
Ihre komplexe Verflochtenheit sollte der systematischen Analyse – hier der Psyche und der Psychologien – aber nicht hinderlich sein. Das geschieht, wenn – in einem allgemeinen Entwicklungszusammenhang – die Funktionen, Methoden und Verfahren auf N, G reduziert werden und die „Inhalte“, Strukturen auf E- und I-Varianten.
Das gilt also auch für alle anderen psychischen Funktionen und Strukturen. So wird beispielsweise eine Funktion wie die „Erinnerung“ – zunächst einmal erst- begrifflich eher von G und E bestimmt werden, während „Affekte“ von I/E- und N/G-Varianten her zu analysieren sind.
Auf der Ebene der Wissenschaftstheorie zur Psychologie sind eine Reihe von „Schulen“ relevant, deren Theorien auf den ersten Blick als eine Sammlung nicht-integrierbarer Methoden und Einzelbefunde erscheinen und auch so gelten.
Wir meinen dagegen, dass die Systematisierbarkeit trotz aller notwendiger Komplexitäten von einer meta-psychologischen, philosophischen Ebene her möglich ist.
Unsere Grundaussage ist, die menschliche Subjektivität ist eine Entwicklungs-Phase im Ablauf der objektiven E-Entwicklung, verbunden mit der je zugehörenden I-Entfaltung. Das zielt eher auf den „Bereich“ des Psychischen.
Eine andere Einstiegsmöglichkeit in das Projekt „Psychologie“ als Wissenschaft besteht darin, dass einerseits die „Inhalte“ und andererseits die „Methoden“ dieser Wissenschaft anhand der modernen „Schulen“ aus unserer Perspektive bestimmt werden.
Das heißt, die allgemeinen Projekte wie I, E, N, G, Entwicklung etc. für die Psychologie zu spezifizieren.
Die Unterscheidung in I n h a l t e und M e t h o d e n folgt der Unterscheidung in E, I, I/E und N , G , N/G. Das allgemeine „Gesetz“ der Entwicklung lautet zu diesem Punkt, dass sich die Auftrennung in Methodik und „Inhalte“, sowie in die vier OG-Elemente ebenso mit der Höhe, dem Fortgeschrittensein der Entwicklung verstärkt, wie zugleich die nicht-materiellen Relationen zwischen ihnen – z.B. ihre freie Kombinierbarkeit – zunimmt.Wie stellt sich das in der Psychologie dar? Vor allem die M e t h o d e n werden von den heutigen philosophischen Schulen unterschiedlich gewichtet. Die „Analytische Wissenschaftstheorie“ schreibt dabei der Methodik vorgängige Gewichtung zu. Und sie versteht Psychologie vor allem als empirische Sozialwissenschaft. Die Empirik, die deskriptive Methode und das dabei verwendete korrespondenz- bzw. approximationstheoretische Wahrheitsmodell verweisen auf das Modell G, E hin; dies aber scheint uns für die Sachverhalte und Abläufe der Psychologie nur am Rande zu liegen.
Die Untersuchung des methodischen Repertoires einer hoch durchreflektierten philosophischen Richtung ist deshalb meist pluralistischer, wenn die Grundhaltung – hier die „analytische Wissenschaftstheorie“ mit ihren kognitiven Determinanten – auf einen so hoch komplexen Wissenschaftsbereich, wie es die Psychologie ist, angewandt wird. Man sieht dann, dass auch die Basisannahmen anderer Schulen tangiert werden; oft ohne dass das eingestanden wird.
So versucht die „analytische“ Untersuchung, die in Protokollsätzen, empirischen Verallgemeinerungen, Gesetzen und Theorien erfassten psychologischen Erscheinungen nach syntaktischen, semantischen und pragmatischen Kriterien zu rekonstruieren; eine Prüfung auf dieser Meta-Ebene führt jedoch meist über die ansonsten genutzte Basis hinaus.
Das gilt auch für weitere meta-theoretisch vorausgesetzte Grundbegriffe. Den zur Explikation genutzten Funktionsbegriff der Auftrittswahrscheinlichkeit einer Reaktion, den Relationsbegriff des gemeinsamen Vorkommens zweier Reize, den Relationsbegriff des Folgens eines Reizes auf eine Reaktion und den Relationsbegriff des Entfernens eines Reizes auf eine Relation, sowie der Begriff der Ähnlichkeit der Reize.
Die „konstruktive Philosophie der Erlanger Schule“ nutzt in ihrem Forschungsprogramm Methoden, die die „genetische“ Rekonstruktion des Entstehungs- und Entdeckungszusammenhanges von Psychologie betont. Diese Anlehnung an Entwicklungsperspektiven und die dabei genutzten „verstehenden“ Deutungsregeln verweisen auf unseren zentralen Entwicklungsgedanken und auf unsere I/E/N/G-Methodik.
Aber das „Verstehen“ wird konkret als konsenstheoretische Wahrheitsfindung unter dem Primat der Argumentation gesehen. Die Betonung der N/G-Methoden führt zur Einbeziehung der I-Seite. Eine systematische Terminologisierung in der Psychologie hat demzufolge Gesetze darüber aufzustellen, unter welchen Bedingungen Personen im Stande sind, Zwecksetzungen zu begründen, um auch danach handeln zu können.
Die Kritische Theorie sucht dem ähnlich in ihrem Theorieprogramm Kognition, N-G , E und Affektion, N/G und I/E , als Handlungsdeterminanten zu verbinden. Das dazu bevorzugte „Wahrheitsmodell“ stützt sich auf konsenstheoretische und Gesellschaft verwandelnde Emanzipationsbestrebungen. Dieses ist letztlich weniger ökonomisch als vielmehr „voluntaristisch“ ( Ik,w) konzipiert.
Die „Phänomenologische Psychologie“ trennt noch am wenigsten die E-Seite von der I-Seite. Das geschieht jedoch auf eine antireduktionistische Weise pragmatischer Art. Bei der „Unabweisbarkeit des Subjekts“ als „ganzem Menschen der Alltagswirklichkeit“werden Intentionalität ebenso wie subjektive Erfahrung und Erleben als Basis gesehen, ohne dass die wissenschaftliche und philosophische Problematik von Primärerfahrung oder die strukturelle Identität von „Beobachter- Beobachtedem“ erkannt wird.
Tritt in den Grundlagen der Forschungsprogramme der phänomenologischen Psychologie der „ganze Mensch“ als eine pragmatisch begründete Einheit aus der der Wissenschaftstheorie vorher gehenden Alltagserfahrung auf, so sind in der marxistischen Psychologie zwar auch Intentionalität, Lebens-und Handlungsrelevanz, sowie sozialer Konsens Determinanten der Forschung, jedoch bilden sie die Einheit „menschliche Subjektivität“, als „die objektiven Vergesellschaftstendenzen im Individuum“ stets in dem von Hegel philosophisch vorbereiteten dynamisch- fortschreitenden Prozess der Auseinandersetzung von Gebundenheiten (G,E) und Interessen (I).
Basieren diese Philosophien – und heute wohl die meisten wissenschaftlichen Urteile und Entscheidungen, – auf einer „materialistischen“ Auffassung von Geschichte, Gesellschaft und menschlichem Individuum, so darf das nicht missverständlicherweise auf einen abstrakten Natur- oder Materiebegriff allein reduziert werden. Vielmehr geht es im Zentrum moderner „Materialistischer“ Philosophie-Ansätze um den Einfluss der I-Seite; während die konkurrierenden „idealistischen“ Ansätze die E-Seite verabsolutieren.
Deshalb wird hier die Ich-Identität normativ verstanden und die Gesellschaften, die gleichfalls im Wesentlichen von Interessen (Ig) geprägt sind, treten den emanzipativen Zielen (Ii) des menschlichen Einzelwesens und die seiner Gesellschaftskritik oftmals repressiv ihre Zielsetzungen entgegen. In historisch-materialistischen Vorannahmen ist die „Offenheit und Veränderbarkeit des Menschen“ nicht nur Ausdruck von Historizität, vielmehr scheint es uns bereits auf einen philosophisch sehr allgemeinen Begriff von Entwicklung zu weisen, der als Grundlage für eine systematische Begründung psychologischer Theoriebildung dienen kann.
Kurz, sieht die Analytische Wissenschaftstheorie E-Strukturen – wie z.B, „Reize“ – im Mittelpunkt ihrer Theorie und die „Phänomenologische Psychologie“ stellt strukturanalytische Kategorien, wie „Umwelt, Leiblichkeit, Sozialität, Historizität“ in den Mittelpunkt ihrer Theorie-Basis, so betonen Schulen wie die „Erlanger“ die I-Seite mit ein: Zur Verfolgung von Zwecken in Problemsituationen soll mittels universeller Normen und des Moralprinzips eine Normenbegründung erfolgen. Es werden Primärbefürfnisse (Ii) von sozialen (Ik) und von denen der Natur unterschieden.
Zum Verhältnis der weltanschaulichen E c k p u n k t e: Vor allem die Analytische Wissenschaftstheorie distanziert sich von psycho-analytischen Theorien. Deren trieb-theoretische Ansätze – Freud, Adler, Jung – betonen die I-Seite und das in enger Verbindung mit Übergängen von natürlichen zu emotionalen Strukturen; während die „Analytische Theorie“ Strukturen des objektiven Geistes in ihrem methodischen Mittelpunkt hat, die durch G und E modelliert werden.
Die „Kritische Theorie“ sieht Psychologie vor allem als Relation der beiden subjektiven weltanschaulichen Eckpunkte „Menschliches Individuum“ und „Gesellschaft“. Die psychologischen Erscheinungsformen der vergesellschafteten Subjekte werden da im historischen Wandel, also in diesem Teil der „allgemeinen Entwicklung“ gesehen.
Aber gerade die kritische Frankfurter Schule bemüht sich, andere Eckpunkte einzubeziehen: Über die „Politische Ökonomie“ und eine psychoanalytisch fundierte Theorie werden individuelle und soziale psychische Erscheinungen verdeutlicht; das Konzept der „autonomen Persönlichkeit“ gilt dabei als kritische Folie psychologisch angeleiteter Gesellschaftskritik. Beides aber kann nicht ohne Regress auf den Eckpunkt „Natur“ geschehen; ob sich die „Natur“ als „Arbeitsmittel“, „Arbeitsprodukt“ – also E, oder als Triebgeschehen – also I – darstellt. Wobei jedoch die „Kritische Schule“ nicht diese Natur-Strukturen betont, vielmehr innerhalb des Verhältnisses „Ii zu Ig“ bleibt: Das moralische Bewusstsein ist der Kern sozialen Handelns, sozial emanzipatorisch das Machtgefälle der Gesellschaft aufhebend. Die kommunikative Kompetenz verbindet Individualität und Intersubjektivität.
Der historisch-materialistische Ansatz unterscheidet sich von der Kritischen Schule bei der Reflexion darüber, in welchem Verhältnis diese Eckpunkte zueinander stehen, in wenigen Punkten. Zu den Voraussetzungen der marxistischen Psychologie gehört ein „Menschenbild“, das ebenfalls gesellschaftlich determiniert ist, aber auch von der Arbeitstätigkeit – „Handeln“ als I-N,G,E` wird neues E – bestimmt wird.
Die Varianten der Relationen zwischen Mensch und Gesellschaft – Tätigkeit und Sprache – und zwischen Mensch und Natur – Arbeit – und zwischen Mensch und Wissen und objektivem Geist – Lernen – bilden dann die unmittelbare Basis psychologischer Forschung, von Theorien und Gesetzen.
Zusammenfassende Überlegungen: Manchmal wird der Zustand der Psychologie als Sammlung nicht integrierbarer Einzeltheorien bezeichnet, die sich gegenseitig bekämpfen und auszuschließen versuchen. Diese Sammlungstätigkeit scheint noch in der historischen Entwicklung zu stecken und in ihr oft nur Einzelbefunde oder isolierte Theorien gebracht zu haben.
Zunächst scheint es wissenschaftstheoretisch und philosophisch problematisch zu sein, wenn – bei der Anerkennung von Bewusstheit und Rationalität des Menschen – von solchen eher methodisch kognitiv orientierten Schulen die „verstehend“ ausgerichteten Disziplinen – wie die Phänomenologie oder die tiefenpsychologisch-triebtheoretischen Ansätze – abstrakt abgelehnt werden; was in Gegenseitigkeit geschieht.
Unser Ansatz, der die N-G-Methoden mit den N/G-Methoden zu verbinden sucht, und der in dem dazu ergänzenden E- I – Netzwerk alle E und I , ob biologische, anthropologische oder soziale in einem Entwicklungsverlauf der menschlichen Subjektivität zuordnet, versucht aber, diese „Gegensätzlichkeiten“ in einer übergeordneten Systematik unterzubringen.
- E, I, N, G
Zur metaphysischen Grundstruktur der Philosophie – und damit auch der Wissenschaften – gehört die Existenz des „Monismus“ und des „Dualismus“ sowie beider Verhältnis.
Dieses Gegensatzpaar gründet in z und w, sowie in z/w Jede direkte begriffliche Erfassung jener „ersten“ physikalischen Erscheinungen (z,w) kann als „metaphysisch“ bezeichnet werden; sie gehört zum Übergang vom objektivem Geist zur Natur-Basis.
Solcher naturalistischer Einstieg in die Problematik wird dadurch kompliziert, dass der physikalische „Anfang“ auch noch von der „Vielheit“ – es gibt viele z und w – als weiterer „quantitativer“ Größe gekennzeichnet ist; die begriffliche Aufarbeitung der Beziehungen dieser drei Säulen der „Quantität“ scheint ohne Hilfe der Theorie der „Entwicklung“ nicht möglich zu sein.
Bei z und w ist der Gegensatz zwischen den zweien noch aufgehoben, womit die Grundlage für die Aufhebung des Gegensatzes von Dualismus zum Monismus gelegt ist. Aber im Laufe der philosophiegeschichtlichen Entwicklung ist von diesem unversöhnlichen Gegensatz – etwa in der unvereinbar scheinenden Entgegensetzung von Körper und Geist, von Wesen und Erscheinung oder auch von Methodik und Inhaltlichkeit – erst mit der dialektischen Methode in formaler Hinsicht eine Versöhnung möglich geworden – allerdings bis heute noch keine inhaltliche.
Diese „formale“ Lösung beruht auf dem gleichen „Mechanismus“ der Entwicklung, der sich von z und w an, bis N und G zeigt. Und bei dem zu bedenken ist, es geht offensichtlich um drei grundlegende dualistische Paare; dass aber alle vier je isoliert als ebenso grundlegende Monismen gelten müssen. Zugleich aber ist ihre Beziehung aufeinander, sowohl als materiale – z/w – als auch als begriffliche – N/G – eine andere Art des Monismus; es sind Entwicklungsphasen. Die z/w ist jene materiale, auf der in der elementaren Physik alles Weitere aufbaut und bei N/G – z.B. als „Dialektik“ – kann man von Entwicklungsschritten innerhalb des objektiven Geistes sprechen.
Eine „inhaltliche“ Lösung beschäftigt sich mit E und I . Dazu muss zuerst gesehen werden, dass E und I einen tiefen und prinzipiellen Dualismus darstellen. Das zeigen die Strukturen der E-Sphäre im Verhältnis zur I-Sphäre. Während der „Monismus“ I/E das philosophische Zentrum der „Praxis“ ist – und damit von „Konkretheit“ etc., gehört das dualistische Auseinanderhalten, die Trennung von E und I zur Basis des objektiven Geistes.
Es gibt die philosophische Position des „Relationismus“, der zufolge wir nur Relationen in und zwischen den Dingen erkennen können und nicht die Dinge selbst.
Auch hier – wie wohl noch in vielen philosophischen Einzelfragen – spielt der Unterschied von Dualismus und Monismus eine Rolle, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Der Dualismus ist ohne Relation zwischen den beiden beteiligten Größen „undenkbar“; es ist sogar so, dass die Abgrenzung zwischen den beiden zu deren Relation ein weiteres philosophisches Projekt darstellt, so auch die Frage auf welcher Meta-Ebene sich die Relation bei „N-G“ befindet.
Der Monismus ist der Ausschluss jeglicher Relationalität; er gehört damit in das „Modell“ E .
Mit Hilfe der Struktur der „E-Sphäre“ kann dann etliches über einige markante philosophiegeschichtliche Probleme gesagt werden. Die Hegelsche Lehre stützt sich auf den Geist als monistisches Prinzip und der Materialismus hat nur die Materie als Ausgangspunkt. Dennoch sind Hegel und der dialektische Materialismus jene Philosophien, die sich am intensivsten mit dem Problem des Widerspruchs und damit der Dualität beschäftigt haben. Beides Mal geht es um abstrakte Ausschnitte aus der allgemeinen Entwicklungsmechanik. Die dialektische Methode erzeugt ein neues E aus zwei alten. So hängen Dualismus und Monismus zusammen; allerdings kommt hier hinzu, je abstrakter die „Beteiligten“ sind, umso leerer werden die neu erzeugten E . Sieht Hegel die Aufhebung des Gegensatzes beider Konzepte – am Ende der „allgemeinen Entwicklung“ – als sich ablösende Durchgangsstadien im Verlaufe der Bewegung der leeren Begriffe, so ist der Beginn – als Basis des Physikalischen – zwar eben solche Abwechslung, wie die von „z – w“ und z/w , aber beide Stadien fundieren das, was man Inhaltlichkeit nennt.
Ist diese Entwicklungsmechanik grundsätzlich eine dualistische als sie nicht nur von zwei Ausgangsgrößen ausgeht, sondern zusätzlich zwei unterscheidbare Methoden – die der Identitätsbildung und die der Nichtidentität ( d.h. stets noch Bezug zu allem anderen in der Welt haltend) – verbindet, so bestehen die Methoden des positivistischen Szientismus stets nur aus Methoden monistischer Art. Sie lassen nur gelten was durch kontrollierte Erfahrung gewonnen wird, nämlich durch empirische und rational-logische Identifikation.
4.1.1 „E“
Zur Beschreibung des E eignet sich zum Beispiel der traditionelle Begriff des „Absoluten“, das losgelöst von aller Bindung an anderes, unvermittelt ist, nicht entstanden und sich nicht verändernd. Daher ist das E als absolutes Sein auch nicht vorstellbar, aber dennoch vielleicht keineswegs völlig leer, wie es die Antike und Hegel annahmen. Vielmehr können wir prinzipiell nicht feststellen, wie es möglicherweise innen aussieht, und allgemein, wie das E sich ausdifferenziert.
Unsere Kernfrage ist, wieso kann der Mensch und warum muss er einen derartigen Begriff haben? Das ist nur mithilfe des Entwicklungsgedankens erklärbar: Die Reduzierung auf z, w und Sz, Sw. Diese haben, physikalisch gewendet, die geschilderten Eigenschaften. Sieht man beim „Materiellen“, vom vergänglichen Endlichen ab, dann ist es nur konsequent – wie Hegel das macht – das Sein mit dem Nichts gleichzusetzen. Wir nennen das, was keine Bestimmtheit an sich trägt, das darum das ganz Nichtige ist: E.
Im Unterschied aber zur philosophiegeschichtlichen Darstellung durchzieht das „E“ alle Entwicklungsphasen der Realität. Stets selbst in einer Entwicklungsdynamik eingebunden, deren letzter Stand im Begrifflichen jene absolute Trennung von anderem, unveränderliche Selbstidentität etc. ist.
In den Entwicklungs-Phasen des Seienden aber ist E nie allein, sondern zum Beispiel als I/E oder als G/E oder als N/E eingebunden.
4. 1. 2 „I“
Das entscheidend Neue ist, dass wir den Erscheinungskomplex, der mit Zielsetzung ( I ) u.ä. beschrieben wird, nicht nur in herkömmlicher Verwendung als räumlich-zeitliche und psychologische Größe sehen. Vielmehr versuchen wir eine einheitliche I-Sphäre zu erarbeiten, in welcher die Grundstrukturen der Einzelbereiche die gleichen sind.
Das kann selbstverständlich in jedem dieser einzelnen Bereiche aufgezeigt werden. In der Natur, der Subjektivität und auch, abstrakt strukturiert, als Element des objektiven Geistes.
Das Subjekt ist fähig, absichtsvoll zweckmäßig Ziele zu setzen, zum Beispiel um diese handelnd zu erreichen. Damit steht das Subjekt als ein hoch entwickeltes E , in einer Gesamtentwicklung, in welcher sich von der Ersten Physik an E und I abwechseln. Dementsprechend lassen sich beispielsweise die jeweiligen Gegebenheiten (E) als Resultate vorangegangener Zwecksetzungen (I) ansehen.
Früher wurde auch dem Natürlichen eine eigene Zwecksetzung zugestanden. Mit der Aufklärung allerdings wurden Zwecke, Absichten und Wille der persönlichen und der kollektiven Subjektivität allein zugestanden; die Naturdinge wurden als Sachliches (E) abgehandelt. Mittlerweile aber sind in fast allen modernen Wissenschaften Grundprobleme aufgetaucht, von denen man behaupten kann, dass sie nicht ohne Rückgriff auf einen zu verallgemeinernden Begriff von „Zielstellung“ zu lösen sind.
Nachdem schon Schelling in seiner Naturphilosophie sich diesem Ansatz genähert hatte, tauchen im Zusammenhang biologischer Forschung schon seit einiger Zeit teleologische Entwicklungsmodelle wieder auf. Und Aristoteles entwickelte bereits die Vorstellung, dass jeder Stoff und jedes Lebewesen ein eigenes inneres Formprinzip hat, dessen Wesenskern sich in einem Telos („I“) entäußert. Diese zielgerichtete Perspektive wurde bis heute jedoch nur als subjektivistisch verstanden; die zugehörige Erkenntnistheorie bezog sich allein auf den erkennenden Menschen und zu wenig auf die Struktur und Funktion des zu erkennenden Naturgeschehens selber.
Insbesondere die Physik kann heute nicht mehr ohne formale Zielfunktionen auskommen, diese sind nicht eingeschränkt durch teleologische Spekulationen aus menschlichem Wollen und Handeln. Aus den physikalischen Basis-Richtungen lassen sich die biologischen Zielfunktionen ableiten, welche das Lebensphänomen über die Zielsetzung der Selbsterhaltung und ihrer Varianten definieren lässt
Erst daraus kann dann in den natürlich-geistigen Bereichen der Subjektivität aus den „Selbstzweckhaftigkeiten“ der Natur beides entstehen, die Seite der Gegenstände, der Sachenwelt und die Seite der Zielsetzung.
Die grundlegende Freiheit des Individuums und die relative Freiheit der Kollektivität bestehen wesentlich darin, Wille, Zielsetzung u.ä. zu haben.
Und eben dieser freie Funktionscharakter der I-Seite bewirkt auch, dass in der geschichtlichen Entwicklung jenes verkürzte teleologische Denken, das in den Ideologien vor der europäischen Aufklärung üblich war, keineswegs einen Sinn hat.
Der „Fortschrittsgedanke“ verdankt sich den Beobachtungen und Erfahrungen in den modernen Leistungsgesellschaften. In dieser historischen Entwicklung ist die Ursache für solche denkbare historistisch-objektivistische Zielansteuerung auf die objektive E-Entwicklung, sowie auf die damit unbedingt und kompliziert verbundene, aber dennoch relativ freie gesellschaftliche Willensbildung zurück zu führen.
4.1.3 I – E
Bereits Schopenhauer postuliert in seiner Philosophie einen tiefen Antagonismus zwischen dem „Willen“ – als der unbewusst treibenden Kraft des Universums – und der anschauenden Erkenntnis.
Wir verstehen die Differenzbildung als grundlegend und wesentlich für unseren philosophischen Ansatz.
Zwischen „Inhalt“ und „Methode“, zwischen den Methodenarten – N – G und N/G – und zwischen N und G selbst, aber hier für die „inhaltliche“ Seite zwischen E/I und E – I einerseits und zwischen E und I .
Die Mannigfaltigkeit der Strukturen und Funktionen kann durch dieses Netz an grundlegenden Beziehungen systematisiert werden.
Bekanntlich kann man nur auf ein Gemeinsames hin unterscheiden, wo dies Gemeinsame die Verschiedenen als Unterschiedene wiederum in bestimmter Weise aufeinander bezieht. An die Stelle dieser dialektischen Situation setzen wir ihre Erweiterung: Beide, E/I und E – I unterscheiden sich dadurch, dass die E/I ein unendlicher Annäherungsprozess zwischen beiden ist, und E-I ist ein unendlicher Trennungsprozess.
Damit sind die beiden Entwicklungsphasen der ursprünglichen physikalischen Ereignisse z-w durch Rw und z/w durch Rz ins Begriffliche entwickelt.
Genauer gesagt, geht es um die Trennungs- und die Bezugsdynamik von S-Aspekt und R-Aspekt. Sie sind die Grundlage der allgemeinen Entwicklung. Deren letzte Phase ist dann die völlige Trennung des E-Aspektes und der E-Sphäre vom I-Aspekt und der I-Sphäre.
Bekannt sind die von der Philosophie traditionell behandelten vorletzten Phasen, die so genannte Abstraktion. Dort werden die Begriffe in einem langwierigen Verfahren abstrahiert – durch das Benennen der differentia specifica hinsichtlich dem genus proximum – an dessen Ende die Elemente des objektiven Geistes stehen, vor allem eben die strikt voneinander getrennten E und I .
Die „Strukturen“ der beiden „Sphären“ lassen sich nur in ihrer gegenseitigen Beziehung und in ihrer Abgrenzung aufzeigen; das sei hier erst einmal nur skizziert dargestellt.
Die I-Seite sucht den Allzusammenhang herzustellen. Die E- Funktion besteht dagegen darin, möglichst punktuelle Identitäten zu erzeugen.
Der E-Bereich untersteht einer „Entwicklung“, die im ganzen, aber auch im Detail einer „Vollendung“ zustrebt. Dagegen hat man im I-Bereich auch den Eindruck, dass alle I unveränderlich sind und immer schon da waren, von den R-Aspekten her.
Von dieser Entwicklung der E erklärt sich auch die Hierarchiebildung; dort zum Beispiel gilt, dass das Biologische „höher“ ist als das Anorganische oder das Abstrakte als das Konkrete.
Im Gegensatz dazu ist es ziemlich offensichtlich, dass im I-Gebiet alle I eine Art Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit haben; darauf beruhen in heterogenen Beispielen die sozialen Gleichheitsforderungen, wie auch die prinzipielle Gleichberechtigung der Richtungen im Raum.
Dem Streben der einzelnen E-Entwicklungen nach Vollendung oder zu einem punktuellen Abschluss steht in der I-Sphäre eine prinzipielle „Offenheit“ gegenüber. Diese kann – inhaltlich gefüllt – als „Freiheit“ oder ähnlich bezeichnet werden.
Weiterhin ist der Unterschied zwischen den beiden Bereichen davon gekennzeichnet, dass alle I in einer Art „Feld“ kontinuierlich zueinander stehen, während die Relation zwischen den vielen E die der strikten Abgrenzung ist; erst in den I/E-Bildungen werden die „Nachteile „ beider Einseitigkeiten in doppelter unendlicher Annäherung, in Übergängen behoben.
Man kommt nicht umhin, das alles auf z und w zurück zu führen.
- 1. 2. 1 Ii , Ik , Ig
Die „allgemeine Entwicklung“ bringt die Trennung der E von den I mit sich. Durch die dabei gewonnenen Spielräume entwickeln sich E-Sphäre und I-Sphäre immens und getrennt voneinander;(Rw hat diese doppelte Funktion).
In den Bereichen und Wissenschaften der individuellen und kollektiven Subjektivität werden die Ii (individuellen I), die Ik (kollektiven I) und die Ig ( gesellschaftlichen I ), Iw (weltgesellschaftliche Werte und globale Zielsetzungen) sowie ihr Zusammenspiel zu einem fruchtbaren systematischen Gerüst.
Der Kern der individuellen Subjektivität ist das, was philosophisch als „Selbstbewusstsein“, „Ich“ oder ähnlich genannt wird. Für uns ist es jene Entwicklungsphase, die beides vereint, noch die Einheit E/I und schon die mögliche Trennung E-I ; zu diesen „Inhalten“, Strukturen kommen noch die Funktionen N-G und N/G.
Hier soll erst mal Ii näher angeschaut werden, es selbst und seine Relation zu anderen Ii.
In seiner I-Eigenschaft hat Ii die Strukturzüge der I-Sphäre. Dazu gehört unter anderem das, was man allgemein als die „inhaltliche Freiheit“ bezeichnen könnte. Beim menschlichen Individuum stellt sich das als dessen Fähigkeit zur Kreativität und zur Phantasie dar. Es ist kein Zufall, dass diese Eigenschaften auf dem Level der Entwicklungsphase „Mensch“ erscheinen. In allen vorhergehenden Phasen sind die I eng an die E gebunden und in der nachfolgenden Phase des objektiven Geistes gibt es tendenziell keine Verbindung mehr zwischen E und I; Kreativität aber ist genau dieses dynamische Gleichgewicht dazwischen. Das Subjekt als Schöpfer seiner selbst und Herr seiner Geschicke ist eine historische Konkretisierung davon.
Gesellschaftliche Umstände, Lebensgeschichte, Charakter und genetische Faktoren sind dabei Konkretisierungen, das heißt, Rz-und G–Relationen dieses Ii zu anderen Bereichen und Wissenschaften.
Formal geht es um die „allgemeine Entwicklung“ als Veränderung und dabei auch um die Erzeugung von Neuem. Weil die I-Kategorie fern von G-N und von E steht,bleibt der „I-Gegenstand“ – wie hier die Kreativität – der auf Ii beruht, überaus schillernd, einer wissenschaftlich-eindeutigen Sprache kaum zugänglich.
Kommt die Innovationskraft auch nur Ii zu, so geschieht die Konkretisierung von Neuem nur durch gesellschaftlichen Konsens.
So schwierig die Identifikation von Ii aus den prinzipiellen Gründen, die in der I-Sphäre liegen, auch ist, in der Philosophiegeschichte hat man sich immer Mal wieder daran versucht. Eine dieser Umsetzungen des Ii, die wohl nur dem Ii zuzuschreiben ist, ist das Ziel „Glück“. Der Versuch, Glück allgemein und wissenschaftlich zu begründen, ist aus dieser prinzipieller Zugehörigkeit zur I-Sphäre und weil dies Ii ohne Relation mit anderen „I“ erscheint, oft gescheitert – und wurde wohl deshalb von der philosophischen Diskussion bis heute eher beiseite geschoben.
Vorstellungen von „Glück“ nähern sich daher der Beschreibung von Ii , beziehungsweise seiner speziellen I-Struktur; zum Beispiel bestimmt Platon den Glücksbegriff in ethischer Weise.
Immer wieder wird Glück als das Gefühl des „Einssein mit sich und der Welt“, und dass es unabhängig von „Reichtümern“ der Sachenwelt ist verstanden. Das deutet an, dass man E nicht nutzt. Zum Beispiel taucht auch die spontane Erzeugung des unendlich freien Ii aus dem „Nichts“ darin wieder auf, dass bei der Frage nach den Bedingungen und dem Weg zum Glück die Meinungen und philosophischen Vorstellungen so bezeichnend „chaotisch“ sind.
Ii zu Ii
Das Verhältnis zwischen Mensch und Ding ist gekennzeichnet vom Gegensatz, letztlich dem E-I- Gegensatz. Das Verhältnis zwischen zwei Menschen muss aber anders beschrieben werden. Denn beide sind zwar für sich Identitäten, aber beide sind komplexe I/E-Relationen; das verbindet „mich“ mit dem „Anderen“.
Dazu tritt die prinzipielle Relationierung innerhalb der I-Sphäre, also zwischen zwei Ii . Es treten hier zwei „kreativ-freie“ Größen aufeinander. Weil hier die G-,E- Sphäre außen vor bleibt, ist Andersheit zwar Verschiedenheit, man kann aber diese Unterschiedenheit nicht identifizieren, nicht positiv bestimmen (G,E), nicht wie man sich in bestimmter Weise vom Anderen unterscheidet.
Seit Platon und Hegel gilt die Erkenntnis, dass jedes Seiende seine Identität daran hat, sich von allem zu unterscheiden, das es nicht ist. Diese negative Unterscheidung zwischen zwei Menschen aber ist dort bereits wieder eine gängige Art der Vermittlung zwischen den beiden. Wir modellieren alle Verfahren und Methoden, die so wirken, als N/G ; der unendliche Grenzwert der N/G-Dynamik ist wiederum „I“.
Daneben jedoch gibt es zwischen Menschen durchaus auch die abstrakten unmittelbaren Relationen, die als N-G, E modelliert werden; zum Beispiel sagen mir meine emotionalen und rationalen Erkenntnismethoden zunächst, dass der Andere für mich ebenso ein gegebenes Objekt (E) ist, wie ich für ihn. Und dass Ich Ich bin (G) und dass Ich nicht der Andere bin (N).
Von Hegel und Sartre kamen die ebenso überzeugenden Einwände, der Andere ist für mich zwar Objekt, aber ein anderes als es alle anderen Objekte für mich sind. Und jedes Ich will vom Anderen als ein Subjekt anerkannt sein; aber sein Subjektsein ist gerade dadurch definiert, dass der Andere ihm Objekt ist. Hegel befreit aus dieser paradoxen Lage, in welcher sich beide Ansprüche gegenseitig ausschließen, indem er „einheitsmetaphysisch“ an die „Vernunft“ beider appelliert, sich gegenseitig als Anerkennende anzuerkennen.
Wenn aber die Subjekteigenschaft betont wird, dann kann man das Verhältnis Subjekt (I) zum Objekt (E) – I/E – als eine Relation zweier Subjekte als „Ii – Ii“ sehen.
Das Verhältnis zweier Ii ist der Beginn der Kollektivität, Ik . Es geht uns hier erst mal um die I-Funktion, also die Interessen, Zielsetzungen, Triebe etc. der Personen. Die verschiedenen konkreten Formen, welche die Relation zwischen zwei Menschen annehmen, können Handlungen, Gespräche, etc. sein
Stets sind diese Formen der Maxime unterworfen, etwas Gemeinsames aus zunächst divergierenden Interessen zu machen, das ist mithin wieder die formale Figur N/G. Und die „Möglichkeit der Transzendenz vom Ich zum Du“, wie es traditionell heißt, wird von uns als der Übergang angesehen, den wir ausführlich als doppelte unendliche Dynamik eines ungewissen Feldes schildern: z Rw.getrennt von w zu Rz-bewirkter Kohäsion zu wiederum die Rw-getrennten z und w, und das als unendlich Wiederholungen und zugleich als „Einheit“.
Das ist die sich durch alle Phasen der Entwicklung erhaltende Form, der schon die physikalische Quantentheorie unterstellt ist. Daraus entwickelt sich das Analogon als Einheitsfeld E N-getrennt von I zum G-bestimmten I/E und wieder zu E- I etc. unendlich oft. „Zum „N-G zu N/G“ usw. Und nun insgesamt das als „Meta-Einheit“; als Basis der „Wirklichkeit“.Die eigentliche Basis ist das ur-dynamisch sich abwechselnde Kräfteverhältnis in deren Stärke und Einflussnahme: Sz wird Sw wird Sz wird Sw etc.
Was hat man von diesen undurchsichtigen Felder zu erwarten? Es ist eines zwischen zwei gleichberechtigten Größen. Formal kann es daher nur als eines der dynamischen „Wechselwirkung“ ohne jede E-Strukturierung angesehen werden. Zum Beispiel sind die sich im Endlichen daraus bildenden gemeinsamen Interessen, I, – nicht vorhersagbar, und es ist prinzipiell nicht nachprüfbar, ob beide dasselbe meinen; es bedarf des Einbezugs der E-Seite „von außen“, um das zu lösen.
Ik Ig
Das Zusammenspiel mehrerer Ii zu kollektiven, gesellschaftlichen, schließlich weltgesellschaftlich gemeinsamen Interessen, Zielsetzungen etc. – Ik und Ig, Iw – kennzeichnet weite Bereiche der Realität, deren Praxis sowie ihre wissenschaftlichen Theorien und Gesetze.
Die verschiedenen Arten der Relationen zwischen Individuen führt zu unterscheidbaren Arten der Kollektivität, von der Familie über ökonomisch, kulturell etc. ausgerichteten Kollektiven bis zu nationalen und übernationalen Gesellschaften.
Die Arten der Beziehungen zwischen Menschen, der Relationen – z.B. Handlungszusammenhang, sprachliche oder andere Formen der Kommunikation – sowie die Begleitumstände der Situationen wie subjektive Gegebenheiten, Stimmungen und der objektive, historisch-soziale Kontext etc., welche die Relationen ebenfalls bestimmen, analysieren wir in einem zu verallgemeinernden Interessenzusammenhang ( I ) und in der diesen begleitenden E-Situation.
Wie angedeutet bestehen diese Relationen aus zwei Seiten, der E-Seite, die mit einigem Recht als die nur die abstrakte Allgemeinheit betonende und auch das Zweckrationale und Instrumentelle allein sehende philosophisch kritisiert wurde, und die I-Seite, welche besser geeignet scheint, die Anerkennung und Unverwechselbarkeit aller beteiligter Personen einzubringen. Tatsächlich aber geht es auch hier darum, stets das I/E-Verhältnis zu sehen und die Inhalte der jeweiligen I und E einzubeziehen. Nur so ist Intersubjektivität philosophisch zu bewältigen. Die I-Seite verspricht aus ihrer prinzipiellen Gleichberechtigung aller I , dass es keine bloße Subsumtion des Einzelnen unter ein anderes Ii oder Ik geben kann, nicht nur unter ein abstrakt Allgemeines in der Gestalt sachlicher oder gesellschaftliche Notwendigkeit.
Das Problem der reziproken Anerkennung von Subjekten verlagert sich jetzt auf die Relationalität innerhalb der I-Sphäre. Dort kommt es zu Relationsarten (N/G), die das, was man dialektische und hermeneutische Beziehung nennt umfasst und waelche den Relationsarten des instrumentalen Handelns (N-G) in spezifischer Weise entgegengesetzt sind.
Ging es soeben um die Erzeugung eines kollektiven „Willens“ aus vielen Einzelwillen, so ist es ebenso wichtig die Relationen zwischen dem gewordenen Ik bzw. Ig und dem immer wieder neuen Ii zu untersuchen.
Das ist die Fülle der Relationen, die als „Ii zu Ig“ modelliert werden können. Damit wird der widerspruchsvolle Prozess gemeint, der eine Einigung oder den Dissens zwischen den individuellen und kollektiven Interessen und Zielsetzungen meint.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Wahrnehmung und Befriedigung individueller Bedürfnisse stets gesellschaftlich überformt ist; in der historischen Praxis sehen sich die Individuen meist einer Situation gegenüber, in der sie als Einzelne dem Allgemeinen unterworfen sind.
Und umgekehrt setzt sich jedes kollektive Interesse aus individuellen Wünschen und Zielsetzungen zusammen. Daher kann Hegel die bürgerliche Gesellschaft als „System der Bedürfnisse“ charakterisieren.
Aber wenn einerseits das Gleichgewichtsbestreben zwischen Ii und Ig auffällig ist, so darf andererseits nicht vergessen werden, dass die I-Seite innerhalb der „allgemeinen Entwicklung“ mit deren fundamentaler Zunahme der Rw-Freiheiten steht und sich von daher eine Verschiebung in dem Ii-Ig-Verhältnis zu Gunsten der Ii ergibt. Das Anwachsen und die Differenziertheit der individuellen Bedürfnisse bis hin zur Möglichkeit der Auflösung organisierter Gesellschaftlichkeit, war in der Geistesgeschichte oftmals ein diskutiertes Projekt.
Genauer gesagt, bringt die allgemeine Entwicklung sowohl die Verstärkung der Vergesellschaftung mit sich, wie auch die verstärkte Individuierung; und mit letzterer auch die von Nietzsche betonten individuellen Willensleistungen, Triebhaftigkeit, Bedürfnisnatur; denn alle I – ob biologisch oder kulturell indizierte – sind auch hier gleichberechtigt.
4. 1. 4 I/E
Dieses Verhältnis ist zentral. Alle Phasen der Entwicklung können als I/E- Relationen dargestellt werden; darüber hinaus jedoch gibt es jeweils Analysen als E allein und I allein etc.
Wenn man die Entwicklungsphasen grob einteilen will, dann sind alle Phasen, die in solchen „Sammelkategorien“ wie „Praxis“ vereint sind, ebenso von I/E bestimmt wie das, was man auf der subjektiv-geistigen Ebene beispielsweise als „Wesen“ und das, was man auf einer abstrakt begrifflichen Ebene als „Möglichkeit“ bezeichnet.
Am Beispiel der „Praxis“ sei das verdeutlicht. Das Ziel des Handelns wird durch „I“ bezeichnet, die Mittel, um es zu erreichen als ; – so auch die theoretischen Erkenntnisse sowie die Grenzen und Rahmenbedingungen an natürlichen, sachlichen Gegenständen. Jede Praxis, Arbeit, Handeln ist auf „Veränderung“ ausgerichtet; es werden dabei die doppelte Dynamik in I/E zusammengeführt.
Und noch ein Beispiel sei genannt. In der herkömmlichen Diskussion des „Wesens“geht es stets um das Zusammenspiel zweier Größen. Die eine wird geschildert als „Einzigkeit“, „Notwendigkeit“, „Erscheinung“, das anschaulich Erfassbare, die andere als „in irgend einer Weise Innerliches“; zusammenfassend modellieren wir das Erstere als E und das andere als „Wille“, „Interesse,“ „Zielsetzung“, als I . Bezeichnenderweise wird sich I so genähert – die N/G-Methoden, die I erzeugen sind ja vor allem bis Hegel „ungreifbare“- : Man sucht Begriffe, die auf das nicht anschaulich Erfassbare zielen; oder man hat Annahmen, dass es „eine Welt hinter der der Oberfläche gibt“. Diese Vorstellung von einer „eigentlichen Welt der Wesenheiten“ wiederum ist ein Symptom dafür, dass I/E auf ähnliche Art „ungreifbar“ ist wie N/G und wie I selber.
Aber die Vorstellung einer wahren Welt hinter der bekannten, ist nichts anderes als die Zweiteilung in E-I und I/E . Die „wirklich wahre Welt“ – von der nicht vergessen werden darf, dass sie hier nur als Begriffliche gemeint sein kann – muss beides umfassen, jenen Teil der Begrifflichkeit, der als Erscheinung gilt (E-I) und der Teil, der als Wesen gilt, also I/E .
Die umfassendere Relation „E-I zu I/E“ kann auch auf die materialen Teile der Wirklichkeit als Modell angewendet werden; die E und I sind dann nur entsprechend andere.
Wie sieht die Relation zwischen „E-I“ und „I/E“ aus? Wir vergleichen sie mit der Relation innerhalb von I/E. Hegel sagt zu ersterer, dass das Wesen (I/E), um wirklich zu sein, sich in der Welt (E-I) manifestieren müsse. Das Wesen ist Wesen nur, wenn es sich in der Wirklichkeit zum Ausdruck bringt. Und genau das ist das Zusammenspiel von I/E mit I-E .
Für das Grundmodell I/E gilt eben das Gleiche. Beiden, I und E , kann man zwar auch durch abstrakte Begriffsbildung nahe kommen, aber ihr Zusammenspiel begründet erst ihre „Wirklichkeit“, zugleich mit der ihrer Relation.
Zur Erkenntnis des Wesens werden mehrere Wege vorgeschlagen, wir nennen einige: Wir können sie in die „Struktur“ des I/E-Modells integrieren: (a) der pragmatisch-realistische Vorschlag; nur die Lebenspraxis lehre was Wesen und Wesentlich sei, verweist auf die Erklärung von „Praxis“ als I/E-Konstellation; (b) der Hegelsche Hinweis, dass nur die Aufhebung der grundlegenden Widersprüchlichkeit bei der Bestimmung der Welt das Wesen erkennen lasse, wobei sich die Überzeugungen des denkenden Bewusstseins ebenso widersprechen wie die Dinge der Welt und das Bewusstsein selbst. Ein tieferer Widerspruch als der zwischen E und I ist nicht denkbar, seine „Aufhebung“ ist ein Teilaspekt der Relation I/E .
( c ) Schließlich ist es (QM) durchaus möglich, in der Relation I/E entweder das I oder das E zu betonen. Nietzsche sieht das „Wesen“ nicht als eine Äußerung von Wahrheit, sondern als eine irrationale Kraft, die er als „Wille zur Macht“begreift; was als eine „Psychologisierung“ der I-Sphäre und ihrer Struktur anzusehen ist.
Die andere Denkmöglichkeit ist, wenn I mit den herkömmlichen Kategorien des Denkens nicht fassbar ist, was Nietzsche durchaus richtig sieht, bleibt, die Position, die Bedeutsamkeit des Wesensbegriffes überhaupt zu leugnen; der Positivismus lässt „sinnvolle“ philosophische Begriffsbildung nur für den Bereich des „Tatsächlichen“ (E) zu.
Es geht uns aber nicht darum, solche Extrempositionen wie die Nietzsches und der Positivisten, philosophisch abzuwerten. Vielmehr sind beide die notwendigen Vertretungen der zu I/E ergänzend wirkenden I-E-Seite in einer philosophischen Gesamtsystematik.
Das was für I und E soeben ausgeführt wurde gilt analog auch für N – G und N/G.
Zusammen mit dem N/G-Verhältnis leiten wir I/E von „z und w zu z/w“ her.
Das einzelne z hat die innere Strukturierung Sz zu Rz , d.h. eine Kraft, von der man nichts weiter aussagen kann, dass sie existiert; weshalb sie als E modellierbar ist, steht in engem Zusammenhang mit der Richtungsart Rz .
Analog gilt das für w .
z und w sind ihrerseits existierende Größen – auf einer neuen, höheren Existenzebene. Mit dieser wird nun die nächst höhere Ebene im folgenden Entwicklungsschritt fundiert, indem z mit w relationiert wird, zu z/w.
Von da ab schließen sich immer weitere Entwicklungsphasen an. Das endet in I/E und N/G . Beide nehmen die Eigenschaften von z und w auf einer begrifflichen abstrakten Ebene wieder auf.
I/E ist eine Verbindung zwischen der Existenzseite und der Zielseite. Diese Relation kann sehr eng sein, so dass im Extremfall I gleich E ist; andererseits sind alle Abstufungen der Freiheit in der Wechselwirkung zwischen beiden deshalb möglich, weil I stets mit einer gewissen Dynamik verbunden ist.
Mit anderen Worten, der Gedanke der „Monade“, der die ideale E-Figur darstellt, hat erst als abstrakte Begrifflichkeit einen Sinn. In allen vorhergehenden Phasen gibt es kein unwandelbares und unteilbares Seiendes. Von z und w an wird die innere Struktur aller Phasen durch I/E dargestellt. Und so wie in der inneren Dynamik von I/E es auch Grenzlagen und ein Gleichgewicht gibt, bei dem I gleich E ist, beziehungsweise aus dieser doppelten und verschieden gerichteten Dynamiken ein neues E entsteht, so ergibt sich aus dem nach dem gleichen Muster verlaufenden Entwicklungsprozess, aus den vielen durch den Entwicklungsprozess immer freier werdenden I/E am Ende die Trennung I-E und damit das ideale E im Bereich des objektiven Geistes.
4. 2. 1 G
Der ältere philosophische Streit darum, ob eine absolute Identität, eine völlige Übereinstimmung möglich ist, oder ob es nur um unendliche Annäherungen gehen kann, wird beides als „G“ modelliert. G soll beide Auffassungen vereinen.
Als „dynamische Methode“ enthält G – im Unterschied zu E – diese unendliche Relationsart. Sie ist ein Annäherungsprozess an E . Er stellt eine Variante der Entwicklung dar. Da dieser Übergang aber einer der Unendlichkeit ist, ist es prinzipiell schwierig zu sagen, wann noch Dynamik herrscht und wann das „Ziel“ E erreicht wurde.
Deshalb müssen beide traditionelle philosophische Annahmen gleichberechtigt koexistieren; und ihre Wechselwirkung ist die eigentliche Ebene moderner Philosophie.
Es geht also um die Gleichberechtigung des von Leibniz vertretenen Identitätsprinzip der völligen Übereinstimmung und um die von Schelling und Hegel formulierte Identität, die die Differenz zu ihrem konstitutiven Element hat.
Dem Leibnizschen Identitätsprinzip wird entgegen gehalten, dass diese Dinge in jeder nur möglichen Hinsicht übereinstimmen müssten und letztlich unveränderliche und gleiche Wesenheiten wären. Weil sie aber dennoch im Bereich des objektiven Geistes eines der konstitutiven Prinzipien ist; z.B. in der Mathematik, kann man sie als „metaphysische“ Identität bezeichnen.
Dagegen kümmert sich die „dialektische“ Identität um ihre eigene Entstehung als Entwicklungsarbeit der „Vernunft“, die sich im Ich absolut setzt und die konkreteren Identitäten von Subjekt und Objekt, Geist und Natur, Freiheit und Notwendigkeit etc. „handelnd“ (I/N/G(-E) erforscht.
Uns geht es darum, die Forschungsergebnisse aller daran beteiligten Einzelwissenschaften zu abstrahieren, um neben dem G – der „metaphysischen“ Identität – noch eine weitere Identität, aus N/G, zu gewinnen. Sie wird als „Identität der Identität und Nichtidentität“ umschrieben und ist jener Teil der „allgemeinen Entwicklung“, bei dem immer wieder neue und entwickeltere E-Phasen durch den Gegensatz der zueinander „Anderen“ E und I und der zueinander Anderen N und G erzeugt werden. Als Durcharbeitung der Unterschiede und in der Versöhnung mit diesen kommt es zu neuen konkreten Identitäten. Das Bezeichnende dabei ist aber, dass sich G als Konfiguration des objektiven Geistes in diesen Prozessen „durchsetzt“. Nietzsches Kritik am identifizierenden Denken und an der Figur der Identität nimmt die systematischen Überlegungen von Hegel und Marx nochmal auf. Ihm und Adorno geht es aber darum, diese Form der Einheit zu überwinden, künstliche, gewaltsame Identitätsverfahren, verschleiern die tatsächlichen Perspektiven und die Differenzen. Die Ausschaltung des Anderen, des Nichtidentischen hat zweierlei philosophischen Sinn: Zum einen gilt es das N zu betonen, wie Adorno das macht und die französischen Philosophen Derrida, Foucault, Deleuze, wenn sie sich zu einem Festhalten an der Differenz verpflichten, gegen das Identitätsstreben im Denken, in der Sprache, in der Geschichte .
Zum anderen geht es darum , neben den beiden Konfigurationen des objektiven Geistes, dem N und G immer auch wieder die Variantenbreite der Entwicklung zu sehen: Als das N/G-Verhältnis.
Die Natur, die Geschichte und die menschliche Emotionalität werden von Hegel, Marx und Nietzsche aber auch mit Hilfe des Geistes allein erfassbar; wenn auch mit der Relation des Identischen zum Nichtidentischen, N/G. Aber alle diese Philosophen gestehen, ob als „Unterwerfung“ oder als „Versöhnung“, es setzt sich immer wieder G durch. Vor allem die logischen Verfahren machen die Dinge gleich (G).
Es gibt also nicht nur dialektische Identitäten, welche als notwendige, unaufhaltsame Bewegungen – am Schluss als Denkbewegungen – zu akzeptieren sind, sondern daneben auch die jeweils immer schon und unendlich auf sich bezogene Größe, in welcher G und E verschmelzen; möge man diese absolute Identität nun „Gott“ nennen oder als abstrakte, „bloße Tautologie“ abtun oder behaupten – wie Nietzsche das am konsequentesten tut – dass es „an sich nichts Gleiches gibt“. Für uns ist es genau so interessant, auch die Genese der „abstrakten Verstandesgesetze“ zu finden.
4. 2. 2 N
Wie bei allen Größen des objektiven Geistes (I, E, G, N) gibt es auch hier eine „dynamische“ Variante, die Negation und die statische, das Nichts. Dass diese beiden zustande kommen, verdankt sich letztlich dem Einfluss von I und E .
Das merkt man zum Beispiel an der Behauptung des Parmenides „Nichts ist nicht“. Sie stimmt mit der Modellierung „N-G“ und dem daraus stammenden E zusammen…
Platon bis Hegel sehen, dass es keineswegs „unsinnig ist, Nichtseiendes auch nur denken zu wollen“. Beide helfen sich mit einer Hilfskonstruktion, der man zustimmt, obwohl sie neue Fragen aufwirft. Für Platon ist das Nichts nicht der einfache Gegensatz zum Sein – wie bei „N-G“ – sondern in diesem selbst vorhanden. Das Nichtsein ist bestimmend für das Sein – und umgekehrt.
Diesem Klärungsversuch, der mit Hegel am tiefsten durchdacht ist, wird seit Demokrit von den Naturwissenschaften eine Alternative entgegengehalten. Demokrit bindet das „Nichts“ an das konkrete Seiende, wenn er sagt, das Nichts sei zwar die Leere, aber als solche sei es der Ort,an dem sich die Atome befinden. Wir bauen zunächst diese Hypothese aus, um sie dann mit der geistesidealistischen zu verbinden.
Die physikalischen Ur-Elemente, die wir z und w nennen, sind deshalb die „Ersten“, weil sie zugleich Seiende und Nichtseiende sind; deshalb ist zum Beispiel die Frage, ob es sie gibt, einseitig formuliert.
Physikalisch-quantentheoretisch ist einsichtig zu machen, es gibt eine Differenzierung bezüglich des „Nichts“ – wie es solche selbstverständlich auch für alle Bereiche des Seienden gibt.
So sind die z , w , S und R sicherlich Ausprägungen des Nichts; und hinter ihnen stehen jeweils physikalische Eigenschaften, deren Charakter ebenfalls als „Nichts“, „Nichtseiend“ als einzige Eigenschaft umschrieben werden muss; zum Beispiel der Begriff der Kraft.
Bis heute lief der naturphilosophische und der platonisch-idealistische Ansatz in der Philosophie und Wissenschaft parallel; es wird Zeit, beide zu vereinen.
Die weitere Entwicklung der idealistischen Variante des N-Komplexes unternimmt Aristoteles, der das Nichts als „Negation“ dynamisiert. Indem er das Seiende und das Nichtseiende kombiniert und dem daraus entstehenden „Möglichen“ als erster einen wichtigen Platz im geistigen Geschehen einräumt.
Die weitere Entwicklung der naturphilosophischen Variante dessen, was als Nichts zu bezeichnen ist, hat bis heute nicht stattgefunden.
Die Begrifflichkeit der Naturwissenschaften ist von den idealistischen Philosophien
geprägt; selbst „materialistische“ Erklärungen von „Dynamik“, „Werden“, „Vakuum“etc. haben keine systematische physikalische Alternative zum Begriff des „Nichts“ entwickeln können.
Der Ansatz Demokrits, dem Nichts einen physikalischen Inhalt zu geben, geht dann verloren; die Naturphilosophie beugt sich auch darin der idealistischen Philosophie. Deren Unsicherheit gegenüber dem Nichts (N) hatte schon den Begriff des „Werdens“ angesteckt: „Nichts ist was fließt, sich auflöst“. Und in der christlichen Tradition des Mittelalters wird die Seinsweise des Nichts vollends dem des sozialpsychologisch gemeinten „Bösen“ assoziiert. Ihm steht das „ewige Sein Gottes“ gegenüber.
Gemeint ist dabei eigentlich der tatsächlich absolute Gegensatz von N zu G und E , wie er im Modell „N-G“ erscheint.
Als die Zentralgröße des objektiven Geistes, das E (als „Gott“) durch den deutschen Idealismus das „Ich“, den weltanschaulichen Eckpunktbereich der Subjektivität abgelöst wird, bleibt nur noch der Eckpunkt der Natur und die daraus abgeleitete „Welt“ als der Repräsentant des „Nichts“. Mit dem Nicht-Ich kehrt der Versuch zurück, in der Natur ein erstes Nichts zu finden. Dies wäre dann jenseits vom objektiven Geist und der Subjektivität und deren Sinnbeziehungen zu suchen, die „absolute Sinnlosigkeit“.
Die zwei großen Aufgabenfelder der Philosophie und der modernen Wissenschaften, vor allem der Physik und der Mathematik kündigen sich hier an, das Nichts in genauerer Weise zu erarbeiten. Und in den Kulturbereichen und in deren Philosophie geht es darum, das sinnlos scheinende Werden und Vergehen als Einbruch des Nichts in das Sein nicht nur als Bedrohliches, als Sterben, Tod, Leid und Sinnlosigkeit oder nihilistisch hinzunehmen, oder das Nichts sogar gegenüber dem Sein als überlegene, absolute Gewalt zu sehen. Vielmehr käme es für das Ich darauf an, das Nichts sachlich als gleichwertig mit dem Sein zu erkennen und beide in immer neuen Aufgabenstellungen zu „überwinden“, „aufzuheben“.
Das aber ist offensichtlich schon wieder eine N/G-Konstruktion, in der die Nietzscheanische Haltung, das Leid und seine Sinnlosigkeit zu bejahen, verbunden wird mit der aktiven Unterbrechung des elenden Lebens und Sterbens mit Hilfe der G, E-Vollendung.
Eine solche „Flucht“ in N/G-Konstruktionen heißt letztlich, durch eine praktischere, konkretere Ebene die abstrakte N-Ebene zu verlassen, diese zu kritisieren. Das geschah schon bei Parmenides und bei Heidegger, auch in der Sprachanalyse. Sie alle halten den abstrakten Gedanken des Nichts für sinnlos und meinen diesem Teil des „objektiven Geistes“ entgehen zu können. Aber indem vom „sinnlosen Gerede“ oder vom „Nichten des Nichts“ (ein G-Gebilde und „Sinn“ ist stets durch N/G darzustellen) – gesprochen wird, werden N/G-Gebilde an die Stelle des Nichts gesetzt – und N wird so implizit anerkannt.
Das philosophische Nachdenken über den Begriff des Nichts verwirft eine Orientierung an E , als „Nichtseiendes“. Dennoch geschieht diese Orientierung immer wieder, als N/G. Das betrifft auch die „Dynamisierung“ des Nichts als Methode der „Negation“.
Diese Lage kennzeichnen wir durch das Modell „N-G zu N/G“; d.h. es ist beides richtig: Für sich allein genommen ist der Sinn von N nicht verstehbar. Er erschließt sich erst aus dem Verhältnis N/G , in welchem eine unauftrennbare Relation der Negation, bzw. des Nichts, mit dem Gegensatz zur Negation, nämlich der Identitätsbildung, Affirmation, Bejahung – G genannt, stattfindet.
Aber diese Einsicht Hegels wird von uns ergänzt. Es kann nicht geleugnet werden, bei der N/G-Operation wird stets auch N von G , Sein von Nichtsein getrennt gedacht; daher gilt zugleich mit N/G auch N-G.
Wenn Hegel der Affirmation wie der Negation je eine eigene, ursprüngliche Bedeutung gibt und wenn er erkennt, dass die Negation Voraussetzung aller positiver Bestimmtheit ist – und umgekehrt, dann fußt das auf den Denkabläufen seiner erweiterten Logik; das ist im heutigen Denken mittlerweile gut nachzuvollziehen. Damit aber ist noch keine umfassende Erklärungsebene gefunden worden. Eine solche muss heute die Naturwissenschaften und die Mathematik mit einbeziehen.
Zunächst verinhaltlichen wir die beiden, N und G . Sie stehen nicht nur für zwei „Andere“ oder für die zwei Hauptmethoden, sondern auch für die Modelle der Inhaltlichkeit: Sein (E) und Ziel (I). Wenn Hegel also die Formel „Negation der Negation erzeugt das Identische“ sagt, dann sehen wir darin nur eine Variante von dem Entwicklungsablauf „ E über N,G zu I über N,G zu E´ etc.“
In der Modellierung der grundlegenden Quantenfluktuation sind z-z und w-w zwei materielle Varianten des Nichts und der Negation. Sie erzeugen mit objektiver Notwendigkeit „z-z/w-w“ , die Basis alles Seienden. – und umgekehrt.
Der Zwang, nur in diesen engen Grenzen denken zu können – wie Hegel es aufweist – hat seine Ursache in der Quantenfluktuation: Die Identität, die sich als Negation der Anderen herstellt, kann sich nur selbst negieren – und das ohne Ende. Weil dem nur die zwei physikalischen Basisprozess-Teile zugrunde liegen. Aus z und w, die je eine Form des Nichts sind, wird z/w, ein sich selbst identisches Etwas. Und dieess „zerfällt“ zeitlos wieder in z und w. Gesetzmäßigkeiten der Erfahrung, wie hier die „Negation der Negation“, sind so auch als Affirmation (G) zu bezeichnen.
Eine solche philosophische Erarbeitung des Begriffes „Negation“ führt von dem psychologisch zu erklärenden Gefühl des „Mangels“ zu einem der beiden gleichberechtigten Momente, welch die Wirklichkeit, deren Einheit, konstituieren.
Diese innere Verfasstheit der geistigen Teile der Wirklichkeit sind aber nicht von der der konkreten Teile der Wirklichkeit zu trennen; vielmehr werden sie von diesen fundiert.
Und von daher, von der physikalischen Eigenart, welche z und w , sowie z-z und w-w , also die konkreten materiellen Repräsentanten der Negation haben, lassen sich für N die objektiv geistigen Nachfolger erkennen, in der Entwicklung ihrer wiederum erweiterte Wichtigkeit: Wie die Negation, das Nichts in der Basis der Physik, der Natur selbständig und gleichberechtigt ist gegenüber dem Seienden, wie sie dort differenzierbar sind und wie sie als „Richtungsgrößen“ gelten müssen,
so kann man den Gedanken der Negation von der Hegelschen Bindung an den Gedanken der positiven Einheit lösen und die Negation in ihrer Nähe zur Richtungs-und zur I-Sphäre sehen.
N – G ist das eine Extrem eines Übergangsfeldes, an dessen andere Seite E – I steht. Zudem gibt es die andere „Dimension“ dieses allgemeinen Feldes, bei der dem N-G-Modell als anderes Extrem N/G gegenüber steht.
In der ersteren Dimension sind alle „Verbalisierungen“ angesiedelt, die auf das gleiche philosophische Projekt zielen; zum Beispiel „Widerspruch“, „Dichotomie“, „Differenz“, „Antagonismus“ u.ä. ; das letztere Beispiel steht dann also I – E „näher“ als die anderen, weil es bei ihm um gesellschaftiche Interessenunterschiede gehen kann.
Wissenschaftstheoretisch gesehen gibt es unterscheidbare Sprachen und Methoden; sie sind Konkretisierungen dieses philosophischen Projektes. Das heißt beispielsweise, die „Wissenschaft“ Mathematik und ihre spezielle Sprache haben u.a. die Methode, das Kalkül der „Differenz-Bildung“. Diese ist in jenem Übergangsfeld zu finden, und zwar nahe dem N – G und dem N/G. Während beispielsweise der Sinn des philosophischen Begriffes „Antagonismus“ eher von I/E und N-G her in dieser Systematik zu fassen wäre. Eine etwas anders verortete Sprache ist die der „Logik“.
Von Aristoteles bis Kant war klar was ein logischer Widerspruch ist, nämlich das negative Kriterium, dass „dasselbe einem Ding zugleich zukomme und nicht zukomme“.
Die Fortentwicklung der klassischen Logik durch Hegel zeigt nun aber, die Negation ist nur eine Relation unter vielen. Weshalb sie durchaus in der Lage ist, eine Verbindung zwischen den sich Widersprechenden herzustellen.
Hegel bewältigt diese Schwierigkeit indem er das Denken dieser Lage, des Widerspruches als wesentliches Moment des „Begriffes“ und damit des Inbegriffes von Wirklichkeit aufhebt. Eine höhere Form von Wahrheit enthält logisch Wahres und Falsches in sich. Beide bedingen einander und die Spannung zwischen ihnen ist der Antrieb, diese Einheitsbildung auf alle Teile der Wirklichkeit zu übertragen; die höhere Art der Wahrheit ist daher begrifflicher Ausdruck der widersprüchlichen Verfasstheit eines wirklichen Ganzen. Erst die Totalität dieses Beziehungsgefüges ergibt den vollständigen Begriff von Wirklichkeit.
Diese Dynamik zur Bildung von Vereinigungen und einem Ganzen ist begrifflich einsehbar. Aber ebenso wertvoll ist der ursprüngliche Gedanke in „N-G“ , dass es den Widerspruch absoluter Art geben muss, etwa den zwischen Nichts und Etwas. Oben sagten wir, dass die Negation ebenfalls eine Relation ist, man muss aber hinzufügen, es ist eine Verbindung, die begrifflich auf einer höheren Ebene angesiedelt ist. Es setzt sich mit der Bildung dieser Meta-Ebene innerhalb des Bereiches des objektiven Geistes die „allgemeine Entwicklung“ fort, und diese hört prinzipiell nicht auf.
Die Negation der Negation etc. ist das Gegenstück zur Existenz von Existenz etc.
Beides sind zwei Arten von Unendlichkeit, die sich hier andeuten. Das interessante ist nun, dass sich der „große Kreis“ auch hier wieder schließt. Diese äußersten Entwicklungsformen – „Unendlichkeit“ sowie die entgegen gerichtete „Zweiheit“ – sind Teilaspekte des objektiven Geistes, sie können als begriffliche Fassung der Elemente der „Ersten Physik“ verstanden werden: Rw meint, dass es eine unendliche „Bewegung“ gibt, weg von allem, auf das Nichts hin, und Rz ist zu verstehen als unendliche Bewegung auf alles andere, auf „Etwas“ hin bezogen.
So ist auch N – G zu interpretieren. Es tritt dann an die Stelle der absoluten Trennung, des logischen Widerspruchs eine doppelte Unendlichkeit. Wo die eine von ihnen tendenziell die absolute Trennung als klassischen „Widerspruch“, als widersprüchliche Verfasstheit der Wirklichkeit erzeugt. Und die andere unendliche Dynamik, die den anderen Typ von Endlichkeit herstellt, den des totalen Zusammenhanges zum Ganzen.
Neben dieser eher innergeistigen Klärung der philosophischen Projektaufgabe „N-G“ sprechen wir hier auch die Klärung aus der Perspektive der „Entwicklung“ an. Die „innergeistige“ Erklärung hatte immer schon die Schwierigkeit, dass, wer von einer Differenz, einem Unterschied o.ä. spricht, immer schon eine Unterscheidung getroffen hat, immer schon zwischen Diesem und einem von Diesem Unterschiedenen unterscheiden kann. Warum muss gerade das vorausgesetzt werden, was erklärt werden soll?
Aus diesem Dilemma führt allein die Theorie der „allgemeinen Entwicklung“ heraus. Diese sei hier noch mal angedeutet. Die Entwicklungsphase, aus der die klassischen rationalen Begriffsgrößen – hier das Nichts (N) und die Identitätsbildung(G) – hervor gehen, ist die der Emotionalität. In ihr gibt es die zwei großen Bereiche des „positiv“ Bewertenden – z.B. das „Gute“, „Schöne“ – und des negativ Bewerteten. Aus diesen beiden gehen die genannten Strukturen des Rationalen (N,G) hervor, wie ihrerseits der Bereich der Emotionalität aus dem Biologischen hervor ging; etc.
Diese Ableitung ist sowohl eine „naturalistische“ – wie zugleich eine nicht-naturalistische. Denn das, was bislang als „Natur“ verstanden wurde, wird mit der Wende in der modernen Physik obsolet – mit der Quantentheorie im Wesentlichen; unsere Annahmen fußen aber auf einer philosophischen Fassung zur Basis der physikalischen Natur, der Quantentheorie und die sie begleitenden physikalischen und mathematischen Theorien.
Das N – G-Verhältnis deutet ein eher formales Differenzverhältnis an, das I-E-Modell ein eher „inhaltliches“.Welche Inhalte das sein können, zeigt uns auch die Geschichte der Philosophie.
Unsere Hypothese dazu ist, dass sich die inhaltlichen Gegensätze, Differenzen, Widersprüchlichkeit u.ä. auf den I – E-Gegensatz reduzieren lassen.
Dabei lassen sich die Varianten von I und von E mit Hilfe der Entwicklung verbinden.
Seit Aristoteles besteht die Differenz der Begriffe im Benennen der differentia specifica hinsichtlich der nächst höheren Gattung; es überschneiden sich hier ein Entwicklungsabschnitt im Bereich der Sprache und des objektiven Geistes mit den Entwicklungsphasen, die sachlich gemeint sind. Die ersteren weisen auf N-G , die anderen auf I-E ; das Beispiel von der Spezies „Mensch“ und der Differenz durch bestimmte inhaltliche Eigenschaften zu anderen Arten der höheren Gattung „Lebewesen“ zeigt auf der einen Seite die Zunahme der Abstraktion bis hin zu E und N , G. Auf der anderen Seite geht es darum, dass sich die Inhalte des Biologischen und des Kulturellen in diesem Beispiel auf I- und E-Unterscheidungen reduzieren lassen.
Schon Aristoteles hat gesehen, die spezifische Differenz ist keine beliebige. Und die begrifflich-sprachliche Bestimmung in ihrer Differenzbildung ist eine „Nachbildung“ eines inneren Zusammenhanges der Sache selbst. Wir sagen daher, dass sich so das N-G-Modell auf das I-E-Modell beziehen lässt.
Zurück zur Aufzählung möglicher scheinbar grundlegender Differenzen. War bei und seit Aristoteles noch die formale und die inhaltliche Seite des Problems eng aufeinander bezogen, so kann man beider tendenzielle Trennung in der Geschichte des Geiste konstatieren.
Auch Descartes stellt das „Denken“ und das „reale Sein“ und damit den Vollzug des Gedankens, also Methodik – die wir auf N,G reduzieren – und „Inhalte“, (I, E) gegenüber. Bei Kant tritt das Problem der transzendentalen Differenz von Begriff und Anschauung in den Vordergrund und damit methodisch formale Urteilsfunktionen. Während Fichte die inhaltliche Differenz sieht, wenn er das ursprünglich identische Ich dem Nicht-Ich entgegensetzt.
Allen diesen Philosophien ist es allerdings eigen, als das Wesentliche dieser Differenzen deren Zusammenspiel zu sehen. So als Anstoß und Antrieb des Denkens, die Bewegung des Denkens (Descartes), die denkbare Möglichkeit von Wahrheit (Kant), oder die Identität als Resultat der unendlichen Differenzierung des Ich (Fichte).
Der Vollzug des Gedankens aber ist nicht der Sache spezifisch eigen, vielmehr geht es wiederum nur um die „methodische“ Seite.
Am Begriff der „Wahrheit“ lässt sich exemplifizieren, dass philosophische Reflexion seit der Vorsokratik diesen einen Weg gesucht hat, der die Wahrheit in der Form der Destruktion des Irrtums verstanden hat. Die Wahrheit gilt dabei als „unerschütterliches Fundament“ des Wissens, die als Entgegensetzung auf den Irrtum bezogen und zugleich von ihm ausgeschlossen ist. Es geht also um die Form der Negation, als Gegenmoment von Wahrheit – wie diese auch im einzelnen verstanden sein mag. Ihr notwendiges Kriterium besteht darin, dass sie ihren Bezug auf die Unwahrheit als konstitutives Moment ihrer Genesis ausdrücklich einschließt. Insofern ist „wahr“ auch ein Übergang von N-G zu N/G .
Das Modell N/G soll aber auch das erfassen, was Aristoteles „ein Mittleres von Sein und Nichtsein“ nennt und das durch eine Reihe von Begriffen beschrieben wird. Zum Beispiel als die „Dialektik“, wenn die abstrakt-philosophische Ebene berührt wird; oder als das „Werden“; wenn eher die geistigen und gesellschaftlichen Veränderungen gemeint sind. Oder als „Dynamik“, wenn materielle Bewegungen bezeichnet werden sollen.
Genau so vielfältig wie die Wortwahl sind die damit gemeinten Erscheinungen. Dennoch teilen wir dies Gebiet ein in materielle Bewegung und Veränderung, welche durch z/w modelliert wird und in die nichtmateriellen Bereiche, wo N/G als kurze Zusammenfassung gelten soll.
Zum Dritten aber ist es von philosophischer Bedeutung die Übergänge von z/w zu N/G zu untersuchen; in ihnen findet die Entwicklung von N/G aus z/w statt.
Damit wird die „materielle“ mit der „ideellen“ Seite verbunden.
Allen diese Erscheinungen ist gemeinsam, dass sie im Gegensatz zu dem stehen, was als „feststellbar“ gilt oder auch im Unterschied zur N- und G-Methodik.
Dass es aber nicht nur ein „Gegensatz“ ist, wusste schon die philosophische Tradition. Sie konzipierte den „unbewegten Beweger“, der am Anfang der sich ständig verändernden Welt steht. Diese Denkfigur steht bei uns für die Relation „N-G zu N/G“.
Im Unterschied zur „Dialektik“ steht N/G auch für zwei radikal entgegengesetzte und eigenständige Größen; das dialektische Verhältnis kann – als Vorform zu N/G – bereits mit jedem Paar nichtidentischer Größen hergestellt werden. Von z und w her kann die unendliche Dynamik abgeleitet werden, die N und G kennzeichnet.
Aristoteles erkannte auch schon die innere Dynamik von N/G ; die Relation zweier „Bewegungen“, die unendlich sind und daher weder durch ihren Anfang noch durch ihr Ende bestimmbar sind.
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten: Wenn die zwei Bewegungen in N/G ohne Grenzen sind, dann muss der Gedanke seinen Ursprung und Ende im „Nichts“ suchen – so Aristoteles. Und in der Tat, die zwei Arten des „Nichts“ sind auch mögliche Ziele der N/G-Methodik.
Wirkt aber G überwiegend, dann ist das Ziel der Bewegung das Gleichgewicht zwischen N und G , „punktförmig“und „starr“, „neutral“ in jeder Hinsicht als E.
Schließlich gibt es in diesen zweifach unendlichen Prozessen, die alle „Ziele“ haben noch die Erreichung der „Zielhaftigkeit“ selbst; und zwar wird dabei eine „Meta-Ebene“ gebildet: Aus N/G entsteht „I“ .
Das alles sind denkerische Konsequenzen im Begrifflichen. Sie haben ihre Verankerung im Materiellen. Es sind entwickelte Größen aus der ursprünglichen z, w – Modellierung. Dort gilt das soeben Gesagte entsprechend: Die zwei „Bewegungen“ sind die Relation z-z und w-w; ihrer beider „Ziele“ sind mit ihnen selbst gegeben. Die Relation aller z und die aller w sind, begrifflich gesehen und im Gegensatz zu allen Relationen vom Typ z/w zwei Arten des „Nichts“.
Herrscht zwischen den z und den w eine quantitative Ausgeglichenheit, dann sind das jene „Gleichgewichte“, welche die physikalischen Erscheinungen als „Dingwelt“ u.ä. begründen. Die z-Seite bewirkt den dazu notwendigen Zusammenhalt, vermittels des in z steckenden Rz-Aspektes.
Der R-Aspekt ist überhaupt der eigentliche Verursacher der geschilderten Abläufe. Daher wird aus ihm – nach vielen Entwicklungsschritten, die tendenziell unendlich sind und die der doppelten Unendlichkeit entsprechen, die innerhalb von N/G postuliert wurden – im „Geistigen“ letztlich die I-Funktion.
Die philosophische Diskussion seit Heraklit, ob die konkreten Varianten von N/G , als „Werden“, als „Veränderung“ in der Natur oder als „geschichtliche Entwicklung“, jeweils als ein Ziel mit Sinn untrennbar verbunden sind, ist nur so zu lösen, dass N/G von seiner Struktur her die „I-Seite“ erzeugen kann. Wenn auch nur als eine von drei Möglichkeiten: „N/G“ als Gleichgewichtigkeit (E) und die zwei Dynamiken, „N“ von (Rw her) und G ( von Rz her), welche ihr eigenes „Ziel“ sind, bei denen es die Unterscheidung von Bewegung und Ziel noch nicht gibt.
Die „allgemeine Entwicklung“ besteht darin, dass diese Unterscheidungen, als Rw-verursachte Trennungen erfolgen. Vor allem ist es die absolute Trennung von N, G, E und I.
Das verwirklicht sich auch darin, dass der menschliche Wille, als die höchstentwickelte Form der I-Seite, bewusst beginnt, alle Arten der N/G-Verläufe und -Methoden zu lenken. Waren in der Natur noch deren Ziele und die Naturkräfte untrennbar und in den Formen der Ideologie noch „ewiges Gesetz“, und dessen Sinn und Ziel ebenso eine unangreifbare Einheit, so besteht vor allem die europäische Geschichte darin, beide Seiten von einander zu trennen – und zugleich – in freier Entscheidung – beide wieder zu vereinen.
Die gesellschaftlich-geschichtliche Entwicklung gilt seit der Aufklärung nur dann als solche, wenn der menschliche Wille einer ist, der sich zur „Vernunft“ entschlossen hat. Das heißt, den methodischen Varianten von N/G werden jetzt „Inhalte“ beigegeben, die als E (gesellschaftlich festgelegt als „Vernunft“) und I (Wille) in das gleiche doppelt unendliche Relationsverhältnis gebracht werden, „I/E“ , wie es als „N/G“ zuvor geschah.
Jenen Philosophien, die sich an Heraklits Erkenntnis orientierten, dass allein das methodische Werden die eigentliche Wahrheit des Wirklichen sei, kann man nunmehr zuordnen, dass in allen diesen Methoden, die als N/G zusammengefasst werden, es kein von N isoliertes G gibt. Die im Laufe der Philosophiegeschichte hinzu gekommene „Verinhaltlichung“ von N/G ist I/E; auch hier gilt, dass es in der „Praxis“ weder ein isoliertes E , noch ein allein stehendes I gibt. Mit dieser Verinhaltlichung wird aber auch die abstrakte Bemerkung zu N/G als bloßes „Werden“ verbunden, was zu den bekannten Hypothesen führt, dass das „Werden“ angeblich die Inhalte und Ziele, zum Beispiel die der historischen Entwicklungen, initiiert..
Wenn Hegel schon nicht umhin konnte das Werden auf eine „Vollendung“ hin zu denken, die seine Endlosigkeit vergessen machen soll, dann können das umso weniger alle anderen Denker. Deren Anliegen es sein müsste, mit jeder Bewegung, Veränderung, Dynamik, mit dem Werden die entsprechenden Zielsetzungen („I“) und Strukturen (E) derart zu postulieren..
Solche „I“ sind bei Hegel noch eng auf das E bezogen, welches als Wahrheit auch der ganze Prozess ist, der zu diesem Ziel (I) hinführt
Sind auch N/G und I/E verwandt, so hat N/G doch seine eigenen Funktionen etc.
- 2. 4. 1 N/G zu I/E
Das „Wesen“ der Dinge wird von uns als die doppelt unendliche Wechselwirkung als I/E zu N/G modelliert. Seit Kant wird das Wesen der Dinge „zusätzlich“ von ihrer Erkenntnis und deren Bedingungen her bestimmt. Dazu gehören die Methoden unseres Denkens, unserer Anschauung der Dinge, aber auch die Methoden ihrer Herstellung. Diese alle modellieren wir zusammenfassend als N/G.
Aber nicht nur diese vielen Verfahren und Methoden sind – u.a.dank der G-Komponente – in einen Zusammenhang zu bringen. Seit Kant ist klar, es entsteht eine neue Einheit, da die Erkenntnismethoden (N/G) die sich darbietende Welt („I/E“) zu einem geordneten Gegenstand bestimmen lässt: „ N/G zu I/E“ .
Wenn nach Kant die Welt der Dinge durch die Wahrnehmungs- und Denkkraft des menschlichen Subjektes bestimmt ist, dann ist das erst ein Teilaspekt der heute möglichen philosophischen Systematisierung. Wenn der erkennende Mensch die Welt zu seinem Objekt macht, um über sie verfügen zu können, dann geht das nur, weil alle dadurch „vereint“ sind, dass sie dieselbe philosophisch feststellbare Struktur haben. Subjekt und Welt können als I/E-Relationen dargestellt werden und die Verfahren und Methoden als N,G. Diese Meta-Einheit der vier kommt sogar in Frage, weil – genauer gesagt – auch innerhalb der Relation I/E schon N und G wirken. Das Hervorbringen der Welt als Produkt der Arbeits- und Erkenntnisfähigkeit bedeutet nichts anderes als die in der I/E-Relation „Subjekt“, Mensch steckenden N,G-Relationen zu explizieren, zum Beispiel als „Arbeitsleistung“.
In dem Modell „I/E- N/G“ sind alle vier Grundgrößen vereint. Damit ist das eine „Kurzfassung“ der „Entwicklung“. Es stellt sich hier die Frage, ob nicht auch in den reduzierten Modellen, z.B. in N/G oder in „E“ stets alle vier impliziert sind, mehr oder weniger deutlich erkennbar.
Am philosophischen Teilprojekt „Substanz-Akzidenz“ sei das gezeigt. Die Substanz, als das Selbständige, das Fürsichbestehende, könnte als E dargestellt werden. Descartes: „Unter Substanz verstehe ich nichts anderes als eine Sache, die keines anderen Etwas zum Existieren bedarf“; auch Spinoza definiert Substanz als das, was in sich ist und durch sich begriffen wird. Kants und Hegels Verdienst ist es, dieses reine E – letztlich traditionell als „Gott“ – in seiner unendlichen Selbstbeziehung auf das erkennende Subjekt zu beziehen. Das Subjekt aber ist – nach Hegel – gegenüber der an sich seienden Substanz (E) nicht nur formal das ganz andere. Als sich erkennendes, wollendes („I“) und das Reich der Freiheit eröffnendes Subjekt erhält nun die von ihm begriffene Substanz ebenfalls diese beiden Grund-Eigenschaften, sie wird I/E .
Die Beobachtung und Analyse des „Werdens“ zeigt, dass das, was einerseits Bestand hat auch immer neue Prägung annehmen kann. Es kann ihr also zugleich eine Eigenschaft und das Gegenteil zukommen, ohne dass das Seiende dabei seine Identität verliert. I/E hat diese Fähigkeiten; und zugleich sind E und I einander das je extrem Andere. Und das „Werden“ findet dabei ebenfalls seine Berücksichtigung; es vermittelt E mit I ; zum Beispiel als das sich lebendig Verändernde des Lebens.
Da alle Einzelmethoden des Werdens als N/G modellierbar sind, kann man einen vollständigen Ablauf so darstellen: E-N/G-I . Durch die mehrfache Unendlichkeit in diesem Ablauf können zwei Seiten als Vereinfachungen fixiert werden, eine Gleichgewichtslage, die traditionelle Substanz und das, was sich in seinen Zuständen verändert, als Akzidenz. Beider Verhältnis ist ein kompliziertes Wechselwirkungs-Verhältnis, es wird seit Aristoteles vereinfacht so umschrieben: Das Akzidentielle ist nur wirklich, sofern es in und an etwas ist, als Bestimmung eines seinshaften Substrats, das wiederum nur durch es erkannt werden kann.
Tatsächlich ist dieses scheinbar begriffliche Verhältnis eine spezielle Form der „Entwicklung“, wobei alle drei beteiligten philosophischen Größen nur ineinander umgewandelt werden, nicht aber etwas Neues außerhalb des objektiven Geistes erzeugt wird .
Das Verhältnis „Substanz-Akzidenz“ kann also als eine Darstellung von „N/G-I/E“ verstanden werden. Zugleich ist es das Verhältnis von Denken (N/G) zum Seienden (I/E). Denn das Akzidentielle ist nur wirklich, sofern es in und an etwas ist. Dieses seinshafte Substrat aber kann nur durch das Akzidentielle erkannt und bestimmt werden.
Und Denken (N/G) und Seiendes (I/E) bleiben nur dann als die so postulierte Einheit verbindbar, wenn ihnen etwas Gemeinsames zugrunde liegt; und das ist die allgemeine „E,I,G,N-Systematik“.
Die formale Gegensätzlichkeit, die Reduktion auf N-G allein, gewinnt im Heideggerschen Denken dann noch einmal eine Aufwertung. In der „ontologischen Differenz“ wird der bisherigen Metaphysik der Identitätsbildung gezeigt, dass man das Denken zwischen Sein (E) und Seiendem (I/E) auch unterscheiden muss, bzw. dass es eine weitere Ebene der Relationierung bildet.
4.3.2 N-G zu N/G
Alle die philosophischen Konstrukte zum N-G-Modell und zu N/G münden bei Hegel im Versuch, eine Einheit aus den beiden Unterscheidungsarten zu bilden, die von N/G zu N-G und die zwischen N und G. Wobei die Differenz zwischen Methodik und Inhaltlichkeit im Verlauf der Hegelschen Systematik aufgehoben wird.
„Differenz“ stellt sich für Hegel als Reflexionskategorie dar. Das von Identität (G,E) ausgehende Denken erweist sich als in sich unterschieden und somit als bestimmbar. Wenn aber Hegel Identität als ein in sich selbst Unterschiedenes sieht, dann erkennt er das nur als Unterschied von Identität und Differenz, die Hegel als das „Nichts“ bestimmt.
Dieser Einheitsbildung fehlen noch die I und die I/E-Relationen.
4.3.3 N-G zu N/G zu E-I zu I/E
Wie aus dem bisher Gesagten einsehbar ist, bedeutet die Ebene der Konkretisierungen und der Praxis, dass alle jene Elemente des objektiven Geistes stets aufeinander bezogen sein müssen.
Das ist eine Verallgemeinerung der die Erkenntnistheorie begründenden Feststellung, dass nur alle Methoden vereint „Wahrheit“ erzeugen können.
4.3.4 Übergänge
Die moderne Philosophie und die entsprechenden Einzelwissenschaften fokussieren die Erkenntniskräfte seit einiger Zeit auf Übergangsprobleme; traditionell auf den Übergang von Materie zu Geist – heute wieder aktuell in der Gehirnphysiologie. Sowie weiterhin beispielsweise als den Übergang von physikalischen Elementarteilchen zu deren Kraftwirkungen – z.B. vom Elektron zum Photon – dann der Übergang vom chemischen Makromolekül zu den Lebensfunktionen etc.
Das Eigenartige dieser Übergänge kann nur indirekt erschlossen werden. Es geht dort um Unendlichkeitsfelder, in und aus denen Konkretisierungen, also Endlichkeiten hergestellt werden können.
Um das genauer zu fassen, hatten wir den Übergang zwischen den freien z und w hin zu den z/w und den Übergang von den z-z-Beziehungen und den w-w-Beziehungen zu den z-z/w-w-Relationen als ursprüngliche Modellierung der begrifflichen Ausgangsproblematik – und zugleich als erstes „Materielles“ – vorgestellt. Das Entscheidende ist nun zunächst, die begriffliche Beschreibung dieser Übergänge erfolgt notwendig und hinreichend mit den alleinigen Elementen des „objektiven Geistes“; anders gesagt, es gibt auch als objektiver Geist, das heißt als Basis einer Metaphysik nicht mehr als die für die Beschreibung dieser Übergänge benötigten Begriffe.
Da ist der Übergang vom isolierten z zu einem anderen z , und der von einem w zu einem anderen w . Dazu kommt der Übergang von der Beziehung zwischen zwei z , und der Beziehung zwischen zwei w zu der Relation z/w oder z-z/w-w.
Begriffe, die das Beschreiben sind also u.a. „Zweiheit, Viele, Etwas, Nichts, Seiendes, Anders/Gegenteil, Kraft, Dynamik, Richtung, verschiedene Meta-Ebenen und Entwicklungen, sowie Unendlichkeit“.
Alle diese Begriffe hängen erst mal zusammen undsie haben ihren spezifischen Platz in dem unendlichen, aber strukturierbaren Übergangsfeld.
Gegenüber der traditionellen Metaphysik, auch den Hegelschen Grundbegriffen gegenüber – dem detaillierten Spiel ihrer Relationen, auf die wir uns hier auch stützen – geht es jedoch in der WP um eine Erweiterung. Grundsätzlich ist die „Erste Natur“ und eine möglich scheinende Grundlegung der Mathematik sowie dabei auch als das Verhältnis von Unendlichkeiten und Endlichkeiten in das Übergangsprojekt einzubeziehen.
Die weitere philosophische Arbeit besteht dann beispielsweise darin, die einzelnen Übergänge zwischen den Entwicklungsphasen – z.B. zwischen Physik-Biologie- Emotionalität und Rationalität – inhaltlich zu schildern, mit anderen Übergängen zu vergleichen und auch immer wieder weiter zu abstrahieren.
Eines ist zuvor zu sagen, auch bei der Schilderung der Entwicklung von der „Ersten Physik“ bis zum „objektiven Geist“ werden die Methoden und Begriffe des subjektiven und des objektiven Geistes angewandt, das heißt, erst mal vorausgesetzt.
Es gibt die Entwicklungstheorien biologisch-philosophischer Art. Darin stellen sich einige Fragen, die wir auf unsere Weise angehen wollen.Beim Übergang vom Physischen zum Psychischen tritt irgend wann der Verlust an Unmittelbarkeit und Konkretion ein, Anschaulichkeit wird preisgegeben. Dazu gehört das Problem, wie Leben und dann noch Geist aus den Naturstrukturen als „höhere“ Strukturen entstehen kann; und das zum Beispiel gegen die Zunahme der Entropie.
Wir führen z, w mit deren Sz, Sw, Rz, Rw und die E und I sowie G und N ein. Die Naturstrukturen sind dann Gleichgewichte zwischen zwei gerichteten Kraftarten, wobei diese Richtungsarten als „I“ und deren Kraftwirkung als „E“ benannt werden. Bezeichnend und konstitutiv für die anorganische Natur ist, dass die E und die I eine enge Verbindung eingehen, welche jedoch auf der Ebene der „mechanischen“ Physik die I-Seite der physikalischen Erscheinungen nicht wahrnehmen lässt. Sie erscheinen dort als E; während auf allen tieferen Ebenen sehr wohl I-Seiten als gleichberechtigt zur E-Seite erscheinen.
Die Zunahme der Entropie, d.h.die Abnahme der „Ordnung“ geht von der „Abschwächung“ der beteiligten Rz-Kräfte und der deshalb zunehmenden Stärke der Rw-Kräfte aus. Das bewirkt zum Beispiel die Auftrennung der engen I/E-Relation; in die schwächere Kraftwirkung, aber in die voll erhaltene Richtungsfunktion I.
Diese Trennung, I – E , hat die Folge, dass sich viele E und viele Varianten von I miteinander „vertragen“ können, denn mögliche abstoßende oder vereinigende Kraftwirkungen sind zu schwach geworden.
Die nächst höhere Entwicklungsstufe kann deshalb in Systemen, Netzen o.ä. viele E mit jeweiligen gerichteten Funktionen als Relationen vereinen.
Wenn es viele E mit je einer spezifischen Richtung gibt, dann nennt man das „Komplexität“.
Die relative Freiheit der E in den Systemen führt nicht nur zu Variationsmöglichkeiten gerichteter Bewegung, sondern auch zu deren Relationierungen in unbegrenzter Anzahl. Die Entwicklung der „E“ und die Entfaltung der „I“ kann dann in der „endlichen Vielfalt“ so richtig beginnen.
Das anfängliche Struktur-Gleichgewicht durch den engen Bezug der gerichteten Kraftwirkungen zueinander wird auch zum möglichen extremen „Ungleichgewicht“ von E-Strukturen einerseits und I- Funktionen auf der anderen Seite; allerdings ist jeder dieser beiden Zentren in sich wiederum sehr „stabil“ und so zum Beispiel als „Geistiges“ nicht der Entropiezunahme ausgesetzt, d.h. von bleibender „Ordnung“.
4.4.1 Relation
Es gehört zu den grundlegenden Problemen der Philosophie – der Erkenntnistheorie und der Methodologie – und den Wissenschaften, z.B. der Wahrnehmungspsychologie und der praktischen Tätigkeit, die Herstellung von Relationen zu erklären.
Als synthetische Leistung des menschlichen Subjektes hat diese methodologische Seite wichtige ihr vorhergehende Phasen in der allgemeinen Entwicklung.
Es ist daher unumgänglich, eine Systematik der Relationalität zu finden, welche zumindest die Verfahren und Methoden der „Trinität“ umfasst: Die Beziehungen von natürlichen Dingen, von Personen, von Symbolen und Begriffen.
Die erste systematische Strukturierung ist die in „positive“, synthetisierende, identifizierende anders als in negative, abgrenzende Beziehung, sowie in dialektische Varianten, wie die Wechselwirkung, die Ähnlichkeitsbeziehung u.ä. Wir verallgemeinern das als N-G und N/G und „N-G zu N/G“.
Und wir leiten beide Varianten und ihre Dualitäten aus der quantentheoretischen Anfangssituation „z-w zu z/w“ ab.
Diese physikalischen Anfangsrelationen sind maximal „eng“, vor-räumlich und vor-zeitlich und deshalb von einer spezifisch abstrakten Form.
Sie gewinnen innerhalb der Entwicklung über das Biologische bis hin zum subjektiven Denken ständig an Inhalten, Variationsmöglichkeiten und an Freiheiten.
Die Subjektivität erzeugt ein Maximum davon. Es ist diejenige Instanz, in der alle konkreten Relationen – die physikalischen und die biologischen – vorhanden sind und die über die Phase der emotionalen Relationen auch hinaus wieder zu abstrakten Relationen entwickelt werden.
Durch die konzentrische Vereinigung aller Relationsarten im Subjekt und als Subjektivität können einzelne Relationen und deren „Ergebnisse“, „Produkte“ – wie zum Beispiel die „Wahrnehmung“ – von den Einflüssen der anderen Relationen nur bedingt gesondert werden. Um „Wahrheit“ dann nicht nur abhängig von der Perspektive des Einzelmenschen zu machen, bedarf es zusätzlicher Funktionen. Diese beziehen die Bedingungen, Kontexte in einem prinzipiell unbegrenzten Maße ein und erzwingen unendliche Annäherungsstrategien (Rz/Rw zu N/G).
Diese Annäherungsbewegungen sind wiederum Varianten der Entwicklung. Sie erzeugen hier die Übergänge von den subjektivistischen Positionen zu solchen des objektiven Geistes.
Das erfahrungsgestützte und sensualistisch erkennende Ich wird derart zum in rational-abstrakten Größen denkenden. Beides mal aber wird sich vom Eckpunkt „Natur“, auch vom absolut seienden Status der inneren Natur des Menschen und von dem der wahrgenommenen Dingwelt durch eine je spezifische Art der Entwicklung getrennt.
Zugleich mit dieser Entwicklung als Trennungsbewegungen geschieht die gegenseitige innere Durchdringung (Rz) aller Relationsarten. In der „Praxis“ kann jede Relation, die zur Erkenntnis wird, nur Geltung beanspruchen, wenn physikalische, biologische und biographische, historische und gesellschaftliche Relationen zusammen wirken.
Hegel hat versucht, alle jene konkreten Relationen – die gegliedert sind von den weltanschaulichen Eckpunkten – im äußerst möglichem Maße zu abstrahieren. Er führt damit das rationale Denken, das sich stets noch auf Konkretes bezog, in einen Bereich der abstrakten dialektischen Begrifflichkeit. Die dort herrschenden Relations- und Funktionszusammenhänge, in denen sich die Gegensätze auflösen, zur Einheit zusammenfinden, sich wieder entzweien und so fort, werden von uns mit den konkreten physikalischen und emotionalen Relationsabläufen eng verbunden; allerdings ohne dabei deren objektiv-begriffliche Darstellbarkeit zu bestreiten.
Die Theorien über die Geschichte der menschlichen Gesellschaft sowie deren wissenschaftliche Analysen werden hier in zwei Schemata dargestellt: In der weltanschaulichen Modellierung als die „Trinität“ „Natur, gesellschaftliche und individuelle Subjektivität und objektiver Geist“. Sodann wird dies weiterhin analysiert als „I,E-Modell“.
Erste geschichtsphilosophische Konzeptionen suchen die Einflüsse der Natur auf den Menschen, der Kämpfe des Einzelnen mit Kollektiven – wie mit der Familie und dem Staat – als fassbaren Kern von Geschichtlichkeit zu verstehen. Die Vorstellung vom schicksalhaften Walten Gottes oder – wie Polybios meint – ein sich in den geschichtlichen Vorgängen durchsetzendes teleologisches Weltprinzip – was beides als Konkretisierung des „objektiven Geistes“ anzusehen ist – wird von Thukydides abgelöst: Die menschliche Subjektivität ist nun der Träger von Geschichte. Wenn der Mensch seine Geschichte selber macht, kann die aber beispielsweise nicht ständige Wiederholung sein, wenn er das nicht will.
Der geschichtliche Charakter dieser Prozesse wird bereits auch schon als I-Konfigurationen erahnt, mit Willensakten, Interessen verbunden; z.B. als Kampf (Handeln als „I zu N,G,E´zu E zu etc.) zwischen „dunklen und hellen Mächten“, und als fortschreitende Prozesse (eben die Handlungen, welche als „I“ die Erzeugung neuer „E“ haben und von daher neue „I“ fundieren können etc.), die mit dem Ziel höher entwickelter Phasen verbunden sind.
Solche gesellschaftlichen Interessenkonflikte, die nach und nach im geschichtlichen Ablauf in systematischen Geschichtskonzeptionen deutlicher werden, als Kampf zwischen „Arm“ und „Reich“ und schließlich zwischen unterscheidbaren ökonomischen, politischen und kulturellen Interessen-Konstellationen, gibt es schon früh. Als die – zum Teil sozialkritische – Sicht auf Geschichte als Prozess in Richtung auf ein „Goldenes Zeitalter“ oder auf eine in der Zukunft zu realisierende ideale Gesellschaft.
Wir interpretieren derartige „Utopien“ als eine Vorwegnahme der „unendlichen I-Sphäre“. Der theoretische Kern dabei ist, dass es formal gesehen immer wieder zu solcher individueller und kollektiver Leistung kommt, bei der die radikale Trennung von der konkreten E-Situation gelingt. Wobei im europäischen Mittelalter besonders deutlich wird, dass die eine Hälfte, die E-Seite – die man als die „konservative“ Seite bezeichnen muss – in ihrer Entwicklung besonders von Augustinus und Thomas von Aquin als Zentrum der Geschichtsdynamik dargestellt wird. Es sind Entwicklungstheorien, die sich als Ziel die Annäherung an Gott und die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott setzt. Moderne Metaphysik sieht in der philosophisch-idealen Idee „Gott“ die radikale E-Abstraktion und E-Konzentration. Die „progressive“ Seite hatte dagegen stets die I-Entfaltung im Blick, den Überfluss an Zielsetzungen etc.
Bis heute werden weiterhin ähnliche Varianten von E- und I- Strukturen und deren Erreichung propagiert. Das beides sind in ihrer Konstanz keineswegs selbstverstehbare, triviale Abläufe.
Daher bleiben diese beiden „Seiten“ in deren weiteren Ausprägungen, Versuchen der Geschichtsphilosophie erhalten. Die E-Seite bemüht sich um eine „rationale“ Erklärung geschichtlicher Zusammenhänge und Ereignisse. Dabei stützt sie ihre Erklärungsversuche – einschließlich Hegel – eher auf E-Phasen wie solche geographisch-naturalistischer Art, oder die „Natur des Menschen“ oder eine „naturgemäße“ gesellschaftliche Ordnung. Das ist eine Wiederbelebung der „ E-Trinität“. Sie hat in der Marxschen Lehre ihren Höhepunkt; dort werden die materiale Natur, die Vergesellschaftung und das menschliche Subjekt in einem Gesamtprozess geschichtlicher Entwicklung vereint, zugleich Ursache wie Ziel der Geschichte; die unendlich freien „I-Konstellationen“ werden in dem und für das erforderliche „I/E-Gleichgewicht“ unterschätzt.
Dabei löst sich auch der alte Gegensatz von Geschichte als offener oder als finaler Prozess auf, als die strikte Ablehnung einer der beiden Ideen im aufsteigend vorgestellten Verlauf. An deren Stelle tritt dann die Zweiteilung in eine unendliche Annäherung an einen E-Endphasenbereich und die parallel dazu sich schrittweise entfaltende I-Sphäre.
Das betrifft den angenommenen Geschichtsverlauf. Es sind aber selbst nur zwei „ideale“ geschichtsphilosophische Hypothesen. Erst das Zusammenspiel I/E führt zur wirklichen „Aufhebung“ des Gegensatzes von der Erinnerung und dem bloßen Gerede über das, was war und dem, das kommt. Und das geschieht durch die aktive Gestaltung mittels „I“ auf der Grundlage alles bisherigen Gewordenen, also E .
Die „Idee“ des notwendigen geschichtlichen Fortschritts durchzieht fast alle Theorien zur Geschichtlichkeit. Einerseits ist es aber kaum zu bestreiten, der geschichtliche Prozess wird vom praktischen materiellen Leben der Gesellschaft und des Wissens darüber, zum Beispiel auch als sozialtheoretisches Denken, bestimmt.
Andererseits aber bedeutet in seiner Fesselung an die materiellen Verhältnisse, an naturgemäße Vernunft, rationale Ordnungen, also an den E-Bereich und an N-G, aber auch eine idealistische Beschränkung.
In theoretischer wie in praktischer Hinsicht ist es daher für die geschichtstheoretische Analyse eine Notwendigkeit, das Wechselwirkungsgeflecht der E mit den I zu sehen. Das bedeutet aber politisch-praktisch, die marxsche Behauptung, dass das technologische, ökonomische gesellschaftliche Sein, objektiv determinierend, die Geschichte festlegt solange diese noch vorbürgerliche und kapitalistisch-bürgerliche ist, zu erkennen, dass es danach jedoch zur Befreiung von diesen Fesselungen durch PK (E) und PV (N/G) kommt, durchaus unbestreitbar ist. Dass es jetzt aber darauf ankommt, dieses geschichtsphilosophische Projekt weiterzutreiben, indem die heutigen und zukünftigen „I-Varianten wissenschaftlich und philosophisch ausgearbeitet werden.
Und dabei geht es vor allem darum, zu zeigen, wie sich die I-Seite von der die I bestimmenden E-Seiten a l s Geschichte nach und nach löst. Der technologisch-ökonomische Entwicklungsgrad gestattet es den Menschen heute in höherem Maße als je zuvor, die Geschichte nach eigenen individuellen und kollektiven Zielvorstellungen zu beeinflussen und praktisch zu gestalten.
Mit den allgemeinen Freiheiten wachsen aber stets auch Chancen für die Entstehung und Praktizierung von Zielsetzungen, welche nicht unmittelbar von den ökonomischen und technischen Strukturen getragen werden und die mit gesellschaftlichen Lebensprozessen notwendig verbunden sind. Auf die Eröffnung immer neuer geschichtlicher Chancen durch eben sie, ist jedoch die Weltgesellschaft angewiesen.
In eher formaler wissenschaftlicher geschichtsphilosophischer Theorie bedeutet das, die Zukunft wird so gestaltbar wie die Gegenwart analysiert und die Vergangenheit interpretiert wurde: Begrifflich als Konglomerat von sowohl abstrakten, „utopischen“ I-Konstruktionen einer idealen Gesellschaft, wie auch von Zielsetzungen im praktischen Nahbereich. Als Resultat von Veränderungen, deren Ziele sich eng auf die vorhandenen E beziehen und die als Erzeugnis jener E gelten können, welche in ihren Grundzügen und Möglichkeiten in einem objektiven Determinierungszusammenhang stehen.
Für die methodologische Seite gilt gleichfalls diese zweifache Verursachung. Die bewusste praktische Gestaltung der geschichtlichen Zukunft und die freie ungeplanten Abläufe jenseits jeder theoretischen Vorhersage, rationaler Gesetzmäßigkeit und Erklärung.
Daraus aber zu schließen, alles geschichtliche Geschehen sei sinnlos oder begrenzt ist unrichtig. Gerade aus der Widersprüchlichkeit beider wird nahezu unbegrenzt Zukunft möglich.
In der I-, E-Systematik wird die „Geistesgeschichte“ von dem Entwicklungsmodell „ I wird über N-G und N/G zu E ; und E wird zu I´ usw.“ darstellbar.
Dazu gehört die Kultur-, Wissenschafts-, Philosophie-u.ä. – Geschichte
Mal wird dabei E , mal I , mal I/E (in der Kunst- und Kulturgeschichte) und mal E-I ( in der Wissensschaftsgeschichte) betont.
Zunächst ist zu klären, was man unter „Geist“ verstehen kann.
Wie kann „Geist“ als I und E dargestellt werden? Als I/E-Relation, in der die E-Entwicklung mit der I-Entfaltung relationiert und zwar ab einer gewissen Entwicklungshöhe der E-Seite.
Geist ist dann wie „Materie“ sowohl durch I , E und N,G zu fassen. Nur so ist durch diese Gemeinsamkeit von Geist und Materie der Übergang zwischen beiden denkbar. Und deshalb spielen in der Geistesgeschichte sowohl die Erklärungen eine Rolle, welche die autonome rationale Selbstdarstellung des Geistigen bevorzugen wie auch jene Erklärung, die die konkrete Abhängigkeit von materiellen Bedingungen, so die Produktionsverhältnisse und die Technologien im Blickfeld hat. Jedoch gehört zur hinreichenden Erfassung auch die „Entwicklung“ dazu. Erst aus der Entwicklung gibt es zwei Unterscheidungen, die von Geist und Materie und die innerhalb des Geistes; sie ist als die von „Rationalität“ (N-G,E und N/G) und von Kulturalität“ ( I/E) schlagwortartig zu bezeichnen. Die hier angedeuteten Antinomien sind dann – wie Hegel et al. es sahen – der „Antrieb“ der „Entwicklung“ und also der der Geschichte des Geistes.
Im kultur- und kunstgeschichtlichen Teil der Geistesgeschichte hat die „Freiheit“ der freien I und der freien E tragende philosophische Funktion, während in der Geschichte der Wissenschaften die Entstehung der Trennung der E von den I Erklärungsstärke zeigen wird. Deshalb wäre es zu einseitig, die Geistesgeschichte nur als die Geschichte der Geisteswissenschaften oder der Naturwissenschaften darstellen zu wollen. Geistesgeschichte ist dann auch das antagonistische Zusammenspiel beider Seiten, formal als I-E zu I/E und N-G zu N/G .
Es wird manchmal behauptet, dass es jeweils eine Geschichte der Einzelbereiche, Wissenschaften, Phasen – des Rechts, der Geschichte, Ökonomie, der Malerei oder der Literatur, der Wissenschaften und der freien Phantasien – gibt. Das können wir in einer Hinsicht bestätigen, wenn wir von einer sektoralen Selbständigkeit der historischen Entwicklung allein ausgehen, anstatt die gemeinsamen und transitorischen Strukturen hervorzuheben. Es kann weder darum gehen eine jegliche spezifische Geschichtlichkeit zu leugnen, noch die allgemeine Entwicklung unspezifiziert zu sehen. Das Werden der Gesamtgesellschaft und das Werden dieser und jener Teilbereiche stehen vielmehr in einem komplizierten Zusammenhang. Die Differenzierungen und Verbindungen stützen sich auf die Tatsache, dass sich durch die „allgemeine Entwicklung“ die E-Strukturen und die I-Funktionen sowohl verändern als auch beibehalten werden – und das bei allen doch selbständigen inhaltlichen E und I, und also bei allen Bereichen des Geisteswissenschaftlichen unterscheidbar.
Diese komplizierte Lage kann konkreter gefasst werden: In jenen Bereichen, in denen die E-Entwicklung überwiegt – es sind meist die der „exakten“ Wissenschaften – ist das historische Fortschreiten evident. Das ist aber etwas anderes als die „historische“ Entwicklung; es ist die „sachliche“ Entstehung aus dem internen Sachzusammenhang. Beispielsweise ist die Lösung eines mathematischen Projektes nur sekundär an den historischen Zeitablauf mit allen seinen kulturellen etc. Konkretisierungen gebunden. Und auf diesen relativen „Abstand“ kommt es in jenen epistemologischen Überlegungen an.
Die „historische“ Entwicklung ist die Fortsetzung der Naturgeschichte. Es werden darin die „großen strategischen“ Ziele angepeilt, so die Menschwerdung des Biologischen zum Beispiel. Als Kulturgeschichte geht es dann beispielsweise um Ziele wie die „Weltgemeinschaft“. Von solchen allgemeinen Zielen unterscheiden sich die Ziele der „sachlichen“ Entwicklung, des je spezifischen sachlichen Entstehungsablaufs. Ihr „Ziel“ ist die Erstellung des jeweiligen „Werkes“, „Denkgebildes“ u.ä. Die Geistesgeschichte betrifft nicht nur das allgemein Geistige oder das rekonstruierte Detail, sondern beides. Man muss hier schon andeuten, beide Abläufe, dieser „sachliche“ und der „historische“, sind nur Varianten der „allgemeinen Entwicklung“.
Es gibt aber auch aus den beiden Bereichen und zusätzlich aus allem anderen Kulturellen die Erscheinung, dass sehr viele gewordene, gesellschaftlich erarbeitete Werke, Erkenntnisse, Wissen den E-Charakter annehmen und damit aller weiteren Entwicklung deswegen widerstehen, weil sie als derart isolierte „vollendet“ sind; zum Beispiel architektonische oder literarische Werke. In Bereichen wie dem der Mathematik und der Technik ist deren „Geschichte“eher als „dynamische Entwicklung“ zu sehen, weil der immanente Ablauf sehr davon beeinflusst ist, welche Tatsachen (E) bereits vorliegen und dann aber Neues erforscht wird.
Schließlich gibt es Werke – es sind jene bei denen I eine größere Rolle spielen – die sich mit jeder historischen Epoche und jeder gesellschaftlichen und individuellen Umgebung verändern lassen, angepasst oder neu interpretiert werden können, mehr oder weniger weit. Die relative Autonomie solcher Bereiche wie zum Beispiel die Politik, die Ökonomie und ihre theoretische Erfassung wird durch die Eigenschaften der freien und unbegrenzten „I“ gestört. So beispielsweise, Verbindungen mit allen anderen Bereichen, vor allem mit der Welt jenseits der geistig gestalteten Wissenschaften, aufzunehmen; es sind das vor allem die Einflüsse von den technischen, ökonomischen und auch den ideologischen Strukturen und Funktionen der Gesellschaft her. Das aber hängt davon ab, inwieweit die I Spielräume haben, das heißt, wieweit sie von den E getrennt sind oder trennbar sind. Was auf der anderen Seite bedeutet, dass die E ihrerseits isoliert und dadurch oft historisch unveränderlich werden.
Diese drei Situationen hängen auf der von uns vorgegebenen philosophischen Ebene eng zusammen. Es sind E/I-Gebilde, deren Beweglichkeit durch ihren Anteil an E oder an I quantitativ bestimmt wird. Man kann das auch parallel auf der methodischen Ebene sehen, in jedem dieser Teilbereiche wirken G und N/G ; die G-Methoden bewirken Selbstbezug und die Auslotung der Details, und die N/G-Methoden nehmen Verbindung zu allem Anderen auf, es ist letztlich eine Form der Weltauslotung. Beides bestimmt damit die Richtung der Entwicklung, der Geschichte dieser Teile und der geistigen Superstrukturen mit.
Es geht um die Erkenntnis, dass die Werke der geistigen Arbeit nicht nur im Zusammenhang ihrer Zeit darzustellen sind, sondern dass sie auch in jeder historischen Zeit dadurch zu erkennen und zu verstehen sind, dass es eine Verbindung zwischen dem was gewesen ist und dem was heute ist. Und genau diese Eigenschaft hat die E-Entwicklung, die die E-Seiten aller historischen Phasen unendlich „dicht“ und in prinzipiellen „Wechselbezügen“ verknüpft. Und dazu verbindet die I-Seite zum Beispiel die I der Künstler damals mit den I der Betrachter heute auf Grund der spezifischen I-Sphärenstruktur. Natürlich können die Inhalte der E und der I verschieden sein, es geht ja bei der Verbindung als E-Entwicklung auch um Veränderung. In der jeweiligen späteren historischen Zeit und bei der I-Entfaltung entstehen historisch zwar nicht grundsätzlich „neue“ I , es werden jedoch von den neuen E möglicherweise andere I hervorgehoben als die der Entstehungszeit dieser kulturellen Werke. Insgesamt aber gehen wir davon aus, dass sich das E-Niveau und die I-Weite historisch vergrößern, so dass die I/E-Verhältnisse geschichtlich im qualitativen und quantitativen Sinne ständig umfassendere werden. Der Wissensstand des Wissenschaftlers ist so zum Beispiel heute höher denn je, und die Chancen erweiterter Interessenbildung ( I ) aller Menschen sind ebenfalls größer als in allen historischen Zeiten zuvor.
Die Entstehung des Geistigen aus dem Materiellen – und umgekehrt – und besonders der Übergang vom subjektiven zum objektiven Geist (die vier OG-Elemente), sowie die Entstehung des Geistigen in der menschlichen und gesellschaftlichen Subjektivität und schließlich auch die innergeistige Anordnung im objektiven Geist, das alles geschieht in dem formalen Mechanismus der „allgemeinen Entwicklung“.
Man kommt dabei nicht um die Frage herum, wie sich in einer modernen philosophischen Version die Trennung von Materie und Geist – und Geschichte darstellen. Zumal angesichts der Erkenntnisse in der elementaren Physik, es zum Beispiel den Vertretern der verabsolutierten Geistesgeschichte und der Geisteswissenschaften das gesellschaftliche und geistige Geschehen als Produkt eines freien Willens aus dem Rahmen der Naturgesetzlichkeit herausnehmen zu wollen, nicht mehr leicht fallen dürfte. Wir setzen stattdessen auch hier den Gedanken der „Entwicklung“ in Gang. Mit dieser Hilfe wird sowohl die begriffliche Erfassung dessen, was Natur meint, als auch die Einbeziehung technisch-ökonomischer Verhältnisse, wie z. B. der Bereich der „Produktion“, in einer umfassenderen Diskussion möglich.
Letztlich sind es die zwei „Arme“ des „großen Kreisschlusses“ um die es hier geht. „Von unten“, so vom „Endlichen“ hängt Materielles und Geistiges mehr oder weniger eng zusammen. Denn nur so ist die Entwicklung möglich und denkbar. „Von oben“ her, also aus der Sicht des objektiven Geistes wird das alles – auch innerhalb des geistigen Bereiches – getrennt wahrgenommen, zum Beispiel als „Selbstidentisches“
Die allgemeinen wissenschaftlichen und philosophischen Aussagen über das, was „Geist“ ist, kann man in wenigen systematischen Projekten erfassen; zum Beispiel in der Dynamik der Geistesentwicklung, die in ihrer einfachsten Weise als „Abstrahierungsverlauf“ bekannt ist. Der Übergang von der subjektiver Erzeugung des subjektiv-menschlichen Geistes zum objektiven, „absoluten“ Geist hat vor allem Hegel ziemlich klar dargestellt. Die Unendlichkeit des Übergangsfeldes bringt es mit sich, dass das oft und meist unterschiedlich geschildert wird; zum Beispiel als das Zusammenwirken von menschlicher, „weltimmanenter Geistdimension“ und dem spirituellem Geist. Vor allem aber wird auf diesem „Feld“ wichtig, wie sich der menschliche Geist in eine Form verwandelt, die weniger als der menschliche Geist und zugleich „mehr“ als dieser ist. Das erscheint beispielsweise in der Einwendung Gadamers gegen eine einseitig subjektivistische Erklärung des objektiven Geistes, wenn man – wie Dilthey es tut – das Verstehensmuster dem menschlichen Individuum entlehnt und unklar bleibt, wie auch solche Begriffe und Zusammenhänge erkennbar werden, die kein Mensch als solche erlebt hat.
Wie Gadamer bemerkt, versucht Dilthey sich noch immer am herkömmlichen „naturwissenschaftlichen“ Methodenparadigma zu orientieren; das heißt, letztlich an „N-G,E“ festzuhalten. Denn das, was alternativ bleibt, eine erweiterte Hermeneutik, welche nicht nur die „I-Seite“einbezieht, sondern auch die Entwicklung und Wechselbeziehung der vier OG-Elemente (E,I,N,G) mit einer Fundierung der Natur (S-und R-Aspekte) zu verbinden versucht. In Heideggers Analyse des Verstehens als Selbstauslegung des Daseins in seiner Geschichtlichkeit wird, zwar nichts anderes als die philosophischen Projekte – „Verstehen, Selbstauslegung, Dasein, Geschichtlichkeit“ – aufgezählt, aber, jedes für sich analysiert, führt zu I, I/E und N/G. Während der Versuch Hegels in gleicher Angelegenheit schon bei N/G endet.
Diese Analyse als „I/E und N/G“ hat in allen wissenschaftlichen Bereichen ihre Konkretisierungsstufen, von denen her jene „Verallgemeinerung der Hermeneutik“ immer wieder aufs Neue entwickelt werden kann. So vertrat Dilthey diese Basierung fast ganz im „Psychologischen“. Und in der Geschichte der philologischen Wissenschaften geht die Auseinandersetzung darum, ob man die „wissenschaftliche Philologie“ – nach Curtius – strikt von der „ideologischen Philologie“ trennen kann. Es geht um nichts anderes als die Trennung der E-Seite von der I-Seite. In anderen Ansätzen nähert man sich der Ergänzung der E-und G- Seite durch die I-Seite.
Die Betonung der E-Seite in der Geschichte des „Geistes“ war auch stets verbunden mit einer erweiterten Perspektivität, wie zum Beispiel die Hervorhebung der Wichtigkeit des Überkommenen. Solche „Traditionsbewusstheit“, welche das historisch und gesellschaftlich Erarbeitetes bewahren will, hat in dieser Funktion der Überhöhung der philosophischen E- Seite durchaus ihre Berechtigung. Das kann allerdings zur Illusion und reduzierten Ideologie werden, wenn die „Grenzen“ der E-Betonung unreflektiert bleiben.
Wir sehen die abstrahierende Methode, und das heißt, jenen Übergang zu den OG-Elemente dabei nur als Teil der“allgemeinen Entwicklung“.
Eine andere Weise traditioneller philosophischer Systematisierung dessen was Geist ist, ist die Erfassung, Abbildung, das Verstehen der Bereiche des Seienden. Dahinter steht also eine Methodenvielfalt und eine dementsprechende Gliederung des Seienden in „Natur, menschliche Subjektivität, Gesellschaftlichkeit und objektiven Geist“. Diese Strukturierung der Realität und der Methodik ist keine willkürliche. Vielmehr können wir sie in der Philosophie der Entwicklung der I, E , N , G erfassen.
Diese unsere systematische Fassung des „Geistes“ ist bruchstückhaft in anderen philosophischen Ansätzen zur Beschreibung des Geistes und dessen Veränderung angedeutet worden; so wurde beispielsweise der Geist als „Schöpferkraft“ benannt, der das Ganze dynamisch erzeugt und selbst in seiner gleichzeitigen Einheitlichkeit, Elementarität und Totalität“ wandelbar ist. Der Begriff des historisch erforschbaren Geistes änderte sich zwar vom „Gottesbegriff“zur „Schöpferkraft“, ohne dabei aber die „Formung des Seienden, die Wandelbarkeiten und die Einheitlichkeit“ näher zu beachten oder zu erklären
Eben diese alten und bis heute als letztmögliche Verbalisierungen und Fassungen dieser philosophischen Ahnungen in Alltagsbildern sind zu bearbeiten. Die geschichtliche Weiterentwicklung vom Abstraktum „Gott“ (E) führte zur Hereinnahme von I/E-Konfigurationen und zu N/G- Methoden wie die der „Intuition“ und der „Interpretation“. Es war das der erste aber erst formale Schritt. Sehr bald musste man fragen, welche konkreten Ziele, Bewertung in solcher „Interpretation“ u.ä, ( I ) gemeint sind und wie diese zu den vorhandenen E passten. Bevor die philosophische Systematisierung die nächsten Schritte machen konnte, d. h. Wechselbeziehungen von Natur und Geist, Gesellschaft und Geist und Subjektivität und Geist zu diskutieren und zu systematisieren, bevor also das gelang, zerstörten die Überbetonung bestimmter gesellschaftlicher Interessen ( Ik,g ) die rationale philosophische Diskursivität solcher Problembereiche.
Der alte Streit, ob die ideellen Gebilde eine selbständige Geschichte haben, ob es die großen Persönlichkeiten sind oder die „materiellen Verhältnisse“ sind, die die Geschichte der Ideenwelt voran bringen, kann dann mit Hilfe unserer Systematik mit beantwortet werden.
Die Ii haben die prinzipielle Eigenschaft, von Menschen vorweggenommen zu werden. Zum Beispiel als Tätigkeit der Phantasie. Bereiche, wie Kunst, Literatur sind deshalb von menschlicher Arbeit prinzipieller abhängig als die Wissenschaften, Technologien – wie die Architekturgeschichte es zeigt – sind sie dagegen von der E-Entwicklung sehr viel mehr bestimmt.
Unser Standpunkt in dieser philosophischen Problematik kann dann nur jener sein, der beide Meinungen systematisch vereint, und das in entsprechender Konsequenz…
Dem liegt als bestimmende philosophische Systematik der Kerngedanke der I-Sphäre zugrunde, nämlich dass es die Ii sind, welche Neues erzeugen können. Und die zentrale Sicht, dass es die E-Sphäre ist, welche durch ihre Entwicklung Neues verwirklichen lässt, wenn die I/E gebildet werden können. Wenn die I überwiegen – wie das bei Kunstwerken der Fall ist – dann ist ein echter Fortschritt in der „Wirklichkeit“ ebenso wenig möglich wie das beim Überwiegen der E möglich wäre. Nur der I/E-Wirkungszusammenhang enthält beides, als Entwicklungsphasen das was als geistiges Leben gilt und als die „Materialität“.
Dennoch besteht die „Entwicklung“ stets auch darin, die enge Verbindung I/E aufzutrennen, in E vs. I. Und was ist dann mit dieser fundamentalen Alternative der Verursachung des geistigen Fortschreitens?
Die Entwicklung besteht aber nicht darin, dass sich der objektive Geist systematisch als Trennung von dem, was Natur und was Subjektivität heißt, darstellt; also wurde durch die Trennung von der „Materie“, auch die von „großen Personen“ u. ä. I-Funktionen – die objektiv verlaufende Entwicklung mit ihren philosophischen Problemen – erst mal hintan gestellt. Genauer gesagt, da beide Einflüsse, die Trennungen und die Bildung enger Wechselwirkungen als Entwicklungsablauf zugleich wirksam sind, wird jener geistesgeschichtliche Konkurrenzaspekt überflüssig.
Woher rühren dann aber diese beiden festen Haltungen, dass der Zusammenhang mit dem „materiellen Seienden“ so selbstverständlich ist wie andererseits die Verselbständigung des Geistigen erfahrbar erscheint?
Dazu muss man sich das näher anschauen, was man begrifflich als „Materielles“ versteht. Das sind alle jene Verhältnisse, die einerseits als abstrakte E-Existenzen sowie als begriffliches Wissen (E) gelten und die andererseits nur begrifflich verständlich werden, wenn man die subjektiv vermittelnden „I“ beachtet, sprachtheoretisch zum Beispiel als das individuelle „Interesse“ und die kollektivne Zielsetzungen, welche sich in diesen Begriffsbildungen zeigen lassen; zusammen lässt das „I/E“ gelten. Die Entwicklung eliminiert zwar die I beim Übergang von den Positionen des Subjektiven Geistes mit seinen Emotionen etc.. Aber indem dann nur noch die abstraktesten Strukturen des objektiven Geistes erzeugt sind, gibt es innerhalb des objektiven Geistes auch keine Entwicklung, keine „Geschichte“ des Geistes mehr; der ist immer schon vollendet und deshalb immer schon vorausgesetzt. Zum objektiven Geist gehört zum Beispiel die Logik (N – G) – auch als Alltagserfahrung. Auf solche geistigen Gebilde kann sich derjenige Theoretiker durchaus stützen, der „vom ewigen Leben des Geistes“ redet. Er muss aber zugleich wissen, das sind Randformen des prinzipiell sehr viel variantenreicheren menschlichen Geistes. Und zwar Formen, die keine geschichtliche Entwicklung haben und diese deshalb nicht haben können, weil in ihnen zum Beispiel der alte Gegensatz von Etwas und Nichts aufgehoben ist.
Jedoch das spezielle Problem des Überganges vom subjektiven zum objektiven Geist, der sich im Menschen abspielt – als seine ureigenste Bestimmung – ist der Hintergrund, auf den sich die philosophisch-idealistische Seite als der „Selbständigkeit des Geistes“ berufen kann.
Die Erkenntnismethoden, mit denen auf dem subjektiven Übergangsfeld von der Emotionalität zur Rationalität gearbeitet wird, wurden von jener idealistischen Seite als Charakteristika des „Geistes“ verstanden. Tatsächlich aber sind die Methoden der Hermeneutik, der Intuition, der Einfühlung und der Wesensschau erst die Vorbereitung auf Erkenntnisse und noch nicht die „Sache“ selbst.
Die materialistische Gegenposition kann sich dagegen auf die „I“ berufen und auf die Möglichkeit und die Notwendigkeit jederzeit I/E zu bilden, wenn man überhaupt geistige und praktische Realität erzeugen will.
Um welche „Inhalte“ (I/E) und um welche I geht es beispielsweise? Oberflächlich und erst mal angenähert ging es um „große“ geistige Strukturen. Die in früheren historischen und damit geistesgeschichtlichen Phasen religiösen Charakter hatten und dann in der ihr zugeschriebenen Bedeutung für Lebensdeutung und geistige Führung auf die Kunst und dort besonders auf die Dichtung verlagert hatte.
Das differenzierte sich bis heute in viele psychologische, gesellschaftliche, kulturelle, wissenschaftliche Ressourcen für die Deutung der Entwicklung des Geistes, welcher konkretisiert als Deutung der Geschichte allgemein und der Literatur-, Kunst-, etc. -Geschichte galt. Egal ob es „große Menschen“ sind oder führende ideologische, philosophische Systeme oder nur Reduzierungen auf Kürzel wie „das Schöne, Wahre, Gute“, was der kollektive Geist meint und ist – und wie er sich seiner Art entsprechend entwickelt, das wird erst in Annäherungen erkannt.
Wir gehen davon aus, dass „Geist“ das gesellschaftliche Wissen (E) und die Zielsetzungen der Kollektive ist (I). Ihre Relationen zueinander – I, I/E, I-E – lassen im „Geist“ Strukturen erkennen.
Waren beide vereint und daher unerkennbar im Weltgeist, im Ästhetischen, in den Wissenschaften und im Ethischen, so werden sie erkennbarer, zum Beispiel wie wenn die im 20.Jahrhundert stärker werdende „Politisierung“ (Ii bis Iw) der Welt beginnt.
Doch bevor es um die wesentliche Relationierung der I mit den E geht, kommt es – als „Geistesgeschichte“ – bis auf Weiteres zu einseitigen Betonungen.
Zu den absoluten Höhepunkten der E-Betonung in der Geistesgeschichte zählen die philosophischen Hauptargumente von Fichte: Seine doppelte Einheit, dass „ ich mir Gegenstand bin“; durch diese Selbstunterscheidung des Bewusstseins „macht sich der Geist zum Dasein, setzt sich als sich selbst äußerlich und „ so erscheint im Denken die reine Philosophie als eine in der Zeit fortschreitende Existenz“. Hegel geht einen Schritt weiter, wenn er das Wissen systematisch vom Wissenden abtrennt: „Der Gedanke, der wesentlich Gedanke ist, ist an und für sich, ist ewig“. Die Geschichte des Geistes, das heißt hier, der Philosophie, ist die zeitliche Entwicklung zu diesem Ziel. Die I-Seite, die das Fichtesche „Ich“ noch in Spuren enthielt, verschwindet gänzlich, es weicht der unendlichen Leere der reinen E-Seite.
In Hegels Geistphilosophie ist die Geschichte des Geistes der Aufstieg zum mit sich selbst identischen und alles umfassenden Sein, der reinen Form des E-Modells. Mit der Annäherung an dieses selbstidentische E und alles was sich darauf beruft, kann man keine Veränderung und keine „Geschichte“ mehr haben.
Auch für die philosophischen Schulen, die die idealistische Linien beibehalten – wie der Positivismus oder die abstrakten Empiriker – ist Geschichte bestenfalls eine Sammlung reiner Fakten (E), also Geistesgeschichte reiner begrifflicher Tatsachen, Aussagen etc. sowie Methoden vom Typ „G“.
Der philosophische Idealismus, der per definitionem nur die E-Seite betont, kann auch nur auf das abstellen, was wir die „allgemeine E-Entwicklung“ nennen. Der philosophische „Materialismus“ geht stets von I/E- Relationen aus. Damit ist jene philosophische Ebene erreicht, die man als „Praxis“ oder als „Arbeit“ bezeichnet. Die I sind dann „der Herren eigener Geist“; „die Ideen“ entwickeln sich dagegen in einer anderen, in reduzierter Weise. Das, was kurz als Ideen hier bezeichnet wird, reduzieren wir einerseits weiter auf die Ziele, Wünsche, Hoffnungen u.ä., also auf die I-Struktur des herrschenden Kollektivs, aber auch aller anderen Subjektivitäten, und andererseits auf das Wissen (E). Die Ei/Ii-Modellierung meint zum Beispiel dann auch „phantasierte“ E , gewünschte Vorstellungen und erhoffte Zielsetzungen,.
Die Grundlinie des philosophischen Materialismus wird dann wieder bei einigen „bürgerlichen“ Philosophien aufgenommen. Hatte die geschichtsmaterialistische Variante sich auf die dialektische N/G-Methode Hegels und die vielfachen Ausformungen der I/E gestützt, so werden zwar die philosophischen Formen beibehalten, aber sie werden jetzt inhaltlich erweitert. Das Zusammenspiel der E-Seite und der I-Seite berücksichtigt nun alle nur denkbaren und phantasierbaren geistigen Entitäten (E) und Ziele und Wünsche (I). Auf der dieses rekonstruierenden philosophischen Ebene erscheint das als Einzug von „Relativismus“ und als „Sinn, Intuition und Irrationalität“ und inhaltlich als „Volks-, Kulturgeist, Zeitgeist“.
Allgemeiner, es geht nicht ohne die beiden „Seiten“ I und E , die Relation zwischen den Mitteln (E`), den Produktionsmitteln, dem positiven Wissen des Alltags und der Wissenschaft; und den Zielen und Interessen; und es geht nicht ohne N und G .
Und eben deren beider enger Verbund, ihre wechselseitige Relation wird von jeder Variante materialistischer Philosophie für die Weiterentwicklung, die Geschichte des Geistes – also genauer des Wissens und der Interessen – verantwortlich gemacht.
Wie hängen die reinen E idealistischer Art und die I/E-Relationen zusammen? Die E sind Endprodukte der „sachlichen“ Entwicklung, aber die I/E entwickeln sich auf dem Weg der historischen Entwicklung. Der objektive Geist – dessen Kern E ist – war zum Beispiel als klassische Logik, nicht nur in der Geschichte schon sehr früh Gegenstand philosophischer Reflexion, sondern er war wohl auch anthropologisch-biologisches Differenzierungs- und
Konstituierungsmerkmal.
Dennoch gilt, dass die Reflexion über E , G , N zur geschichtlichen Entwicklung gehört. Und es gilt, dass diese Art der Entwicklung kraft der I/E/N/G- Form mit allen anderen Bereiche verbunden ist; insbesondere mit der so genannten Materialität.
Die „Realität“ ist eine Einheit aus beiden, aus den geistigen und den materiellen Gebilden, was wir als „I/E zu I-E“ modellieren. Und beide hängen über die E-Entwicklung und die I – Entfaltung zusammen. Die Geistesgeschichte ist ein Teil davon. Beides mal geht es um diese grob strukturierte Komplexität von tendenziell unbegrenzt vielen E- und I-Formationen.
Die Frage, wie hängen materiale und ideelle Entwicklungen zusammen, kann man darin erkennen, dass die Produktionsweise nichts anderes ist als eine bestimmte Variante der „sachlichen Entwicklung“. Die Ideengebäude, symbolische Ordnungen und ähnliches sind andere Varianten der „allgemeinen Entwicklung“. Gemeinsam ist beiden, dass sie unbedingt auf dem historisch vorfindbaren Vorrat an E, ob in Technik, Produktionsmitteln, Wissen oder letztlich auch in solchen fertigen Netzwerken wie der gesellschaftlichen Logik und Vernunft aufbauend. Ein Teil dieser E-Vorräte wird von der individuellen und kollektiven geistigen Tätigkeit besonders intensiv genutzt, allerdings letztlich alle anderen Teile fast ebenso.
Insofern gibt es überall im Geistigen nicht nur tendenziell total abgetrennte Gebiete… sondern auch verselbständigte Entwicklungen, selbständige Geschichte. Nur sollte die philosophische Konsequenz klar sein, Gedankenbereiche, die die Eigenschaft haben, sich selbständig zu entwickeln, unabhängig von den materiellen Bereichen der Realität – also von Gesellschaftlichkeit, Natur, Ökonomie etc. – das heißt von I- und I/E-Relationen, wird in dieser ihrer Entwicklung stets beim objektiven Geist landen.
Wenn man aus dem Kontext der Sachzusammenhänge oder aus dem Zeitfluss eine bestimmte Ereignisse oder „Epoche“ herausschneidet und diese als Einheiten, Elemente, als E versteht, dann besteht die Gefahr, dass solche einfache Einheitsbildung zur „Entfremdung“ führt. Der Kern der sogenannten und vielgenannten Entfremdung liegt in einem Strukturzug der E-Sphäre, der Möglichkeit der „unendlich-maligen“ Wiederholung der E-Existenz. Diese sich unendlich oft selbsterzeugende und bestätigende Kategorie bleibt aber total leer, trägt jedoch den ganzen mitgegebenen Zwang, der dem objektiven Geist eigen ist, in sich.
Die I-Seite ist leichter zu verstehen; die Konzipierungen in der materiellen Produktion verlangen individuelle und gesellschaftliche Zielsetzungen, Wünsche, Planungen („I“) nach dem selben Muster wie geistiges Erzeugen, gesellschaftliche Diskurse und begriffliche Antagonismen, die die „I“ zu ihrer Basis haben.
Ist eine große Anzahl der E – zum Beispiel das positive Wissen oder die Mittel der Technologien – die Ursache für geistesgeschichtliche Strukturen und Veränderungen, so sind die gesellschaftlichen I oder auch einzelne individuelle I die auffallendesten Äußerungen geistesgeschichtlicher Art.
Bemerkenswert ist, dass es in der Geschichte immer wieder Gesellschaften gab, die Geschichte zu gestalten suchten, indem sie allein die I-Entscheidung trafen und versuchten, Ii zu Ik und Ik zu Ig zu machen. Solches dezisionistisches Vorgehen in großem Maßstab ist das Gegenstück zur E-Überbetonung, also zur Entfremdung. Beides mal führt das in historischen Gebilden zu deren hoher Labilität.
Wenn man davon ausgeht, dass die „allgemeine Entwicklung“ in dem Übergang von I/E zu I-E besteht, und dass sich der Teil, der als „Geist“ und als geistige Entwicklung darüber hinaus darin besteht, dass Menschen sowohl die I/E-Konstellationen wie die E-I- Konstellationen nutzen, dann kann man eine philosophische Systematik von relativer Einfachheit bekommen. Dazu kommt allerdings noch, dass das Gesagte auch für die allgemeine Relationalität gilt und daher auf N , G zu übertragen ist. Das heißt „der menschliche Geist“ nutzt die N-G-Methoden und die N/G-Verfahren, um die Welt, die Realität in der besagten Weise auf E und I zu reduzieren.
Wir sehen in philosophiegeschichtlichen Ansätzen Hinweise, Vorarbeiten zu unseren Thesen. Werden die I und E erst noch zusammengefasst, so als „menschlicher Verstand“ und „Sinn“ oder als „intellektuelles Leben einer Nation“ und deren „Gesinnung“. Das wird bald abstrakter gefasst als „Subjekt“, als das „Innere des Menschen“ beschrieben, sowie als „Objektivationen des Geistes“. Beider ursprüngliche Übereinstimmung“ wird ständig hervor gehoben.
Mit W.Dilthey werden in der Beschreibung dessen, was Geist sei und wie dieser sich historisch entwickelt, endgültig in einer Begrifflichkeit gearbeitet, die wir mit den Sprachen der Wissenschaften, der Logik und des Alltags nur dann verbinden können, wenn allen ein gemeinsames philosophisches System eigen ist. Und das besteht darin, Ausdrücke wie „Selbstdurchsichtigkeit im geschichtlichen Bewusstsein, das Wegdenken alles Festen, alles Fremden, geistige Lebendigkeit, Selbstbewusstsein des lebenden Geistes, das Moralisch-Intellektuelle, das Zusammenfallen von Geist und Welt“, etc. zunächst mit einer Analyse der Voraussetzungen der Wissenschaft der Psychologie anzunähern. Um dann weitergehend unsere philosophische Analyse einzusetzen.
Dass – zum Beispiel – Dilthey aus solchen Grundgedanken kein System macht, verweist in dieser „formalen“ Hinsicht auf die N/G-Methodik. Auf Hegel und die dialektische Methode bezieht sich eine Reihe weiterer Philosophen. Die Hermeneutik nähert sich der gleichen Problematik von einer anderen Seite.
In inhaltlicher Hinsicht sehen wir die Möglichkeit, jene Begriffe durch I/E-Relationen dann zu erfassen, wenn man die einzelnen I und E konkret und in ihrer Entwicklungsdynamik in das Modell I/E einsetzt.
Spranger verbalisiert das beispielsweise so: „Der andrängende Weltstoff gibt dem Ich einen Erlebnisinhalt, der wieder nach Ausdruck drängt. In diesem Wechselspiel von Eindruck und Ausdruck entstehen mannigfaltige Geistesformen. Diese müssen als Ganzes verstanden und dargestellt werden.“ Wir übersetzen das als die Funktionen von I/E: Die vom „Ich“ zu Geist verarbeitete Welt, wird als E („Eindruck“) gegeben, dann kann dem E ein I („Ausdruck“) zugeordnet werden, um aus beider Wechselwirkung, I/E, ein neues E´ zu erzeugen. Dies E´ wird besonders von Dilthey als „Ganzes“ verstanden und als das einer „Generation“, einer Nation, einer Epoche konkretisiert. Diese Methode, Begriffe zu bilden, welche darauf bestehen, das „Eigenwesen derselben“ darzustellen, also die typische E-Charakteristik zu vertreten, lässt natürlich nachfragen, wie dann noch „Geschichtsentwicklung“ möglich ist. Aber Dilthey u. a. sind dennoch „Geisteshistoriker“. Denn was sie zwar als Vieldeutigkeit der Geistesbegriffe zugeben, ist deren E/I-Gestalt, die diese „bürgerlichen“ Philosophien ständig auf E zu reduzieren versuchen; sehr zum Ärger der materialistisch orientierten Kollegen. Wo ist die I-Seite von Einfluss? „Die Leitung der Erkenntnis“ (Dilthey) im unbegrenzten Bereich der Realität wird aber wenig von dieser Schule bezweifelt, wenn es auch „dem Genie des führenden Denkers“ überlassen bleibt, die Richtung vorzugeben, zu bestimmen, was sein soll.
In der „bürgerlichen“ Verinhaltlichung der Hegelschen methodischen Grunderkenntnisse, dass die Relationalität das philosophische Zentrum ist, geht es um emotionale, individual- und um sozialpsychologisch einzuordnende Inhalte; so das Kunstwerk und oder das Gedankenwerk als Zentralerlebnis seines Schöpfers. Zu fragen sei, welche Motive ( I ) waren in diesen Schöpfern wirksam. Marx geht formal in dieselbe Richtung, Hegel kritisierend. Aber die Inhalte sind zusätzliche und auch andere als in der bürgerlichen Philosophie. Die „Motive“ sind eher kollektive und gesellschaftliche Interessen ( Ik,g). Und die E-Seite betont jene, die sich technologisch und ökonomisch als Wissen, Mittel, Organisationen etc. darstellen lassen.
Die Unterscheidung der drei philosophischen „Schulen“ betrifft signifikant die Geistesgeschichte. Hegels Extremisierung des „Formalen“, sein Übergang allein zum Bereich des objektiven Geistes vereinfacht und vollendet Geistesgeschichte sehr schnell – so wie es traditionell vor ihm auch stets geschehen war.
Die Hermeneutik, Lebensphilosophie, Phänomenologie und ähnliche Reduzierungen und Selbstbegrenzungen auf die individuelle und gesellschaftliche Innerlichkeit stehen einer tendenziell unbegrenzten und unanalysierbaren Fülle von „Fakten“ (E) und „Motiven“ („I“) gegenüber Die sind durch ihren Charakter als geistige Entitäten und durch ihren Relations-Charakter unbedingt prädestiniert, Entwicklungen im geistigen Bereich zu erzeugen und damit Geistesgeschichte zu fundieren. Was aber dabei sehr hinderlich ist, es fehlt eine geeignete philosophische Meta-Ebene, welche die Voraussetzung für eine „Analyse“ dieser Geschichtlichkeit wäre. Die Undurchsichtigkeit solcher Methoden, wie die der „Intuition“ zum Beispiel, und solcher Inhalte wie die des „Lebens“ , sowie – zusammengefasst und durchaus konsequent – die Tendenz, „Geist“ und „Geschichtlichkeit“ zu identifizieren, können durch die Modellierung als I, E,N,G-Relationalität in ein umfassenderes philosophisches Gleichgewicht, in ein System gebracht werden, wenn unsere Theorie der alle Entwicklungsphasen umfassenden in I/E modellierten doppelten und tendenziell unendlichen Dynamik berücksichtigt wird. Dann können psychische Strukturen ebenso darauf reduziert werden wie ökonomische etc., ohne dass dabei Wesentliches verloren ginge.
Wenn wir behaupten, dass der eigentlich wichtigere Gegensatz in der Frage was Geist und Geschichte sei zwischen Hegel und dem Idealismus einerseits und der hermeneutisch arbeitenden Lebens- und Subjektphilsophie sowie dem historischen und dialektischen Materialismus andererseits ist, muss Platz gelassen sein, um diese genauer unterscheiden zu können. Zunächst die eher oberflächlichen Beobachtungen, dass der Materialismus keine systematische Strukturierung für die menschliche Subjektivität hat; und dass der Humanismus-Aspekt eine politische Dreingabe sei. Aber die I-Seite, die als philosophisch wichtig eingestuft werden muss, kann von materialistischer Seite im „kollektiven Interesse“ und als „gesellschaftlicher Nutzen“ o,ä, durchaus auch auf die wissenschaftliche und philosophische Analyse des individuellen Subjektes ausgeweitet werden, als „Ik,g zu Ii“. Während die bürgerliche Geistphilosophie das Analyse-Instrument der I-Sphäre nicht für sich entdeckt hatte. Das gilt gleichermaßen für die Analysekraft der E-Seite, mit deren Entwicklungspotential zum Beispiel
Kurz gesagt, die Geistphilosophie, kann zwar zutreffend meinen, dass sich der menschlich-gesellschaftliche Geist geschichtlich entwickelt, es fehlen aber die prinzipielle Orientierung an N/G und I/E und damit alle Hinweise darauf, wie das Vermeinte analysierbar, zum Beispiel auch rational darstellbar sein sollte. So die E-Entwicklung in ihrer Relation zur I-Entfaltung, was durchaus ein Wegstück in dieser Problematik weiterführen kann.
Was die beiden nicht-idealistischen Varianten zusätzlich einander nahe bringt ist, dass ihre gemeinsame Struktur im Entwicklungsverlauf immer „irrationaler“, chaotischer, weil komplexer wird. Das ist der Zunahme und der Differenzierung der E-Seite und der I-Seite verdankt; es drückt sich zum Beispiel auch darin aus, dass gesellschaftliche Gemeinsamkeiten weniger Chancen haben, das Marktgeschehen unübersichtlicher wird u.ä.
Die Trennung zu N-G, E-Positionen wird bei beiden ständig größer. Aber die Geistesgeschichte muss als Meta-Relation als „N-G zu N/G zu I-E zu I/E“ angesehen werden.
Eine weitere Verallgemeinerung ist die philosophische Erklärung des „Geistes“ , der eine Phase der Entwicklung darstellt und deshalb wie alle anderen Phasen auch als Schnittpunkt der Relationen aller anderer Phasen zu gelten hat. Die Erklärung dessen, was dann jeweils „Geist“ ist, und damit in eins die Klärung der Entwicklungsdynamik von Geist, wird dann vom objektiven Geist ( E,G,N,I ) her und von den „früheren“ Phasen der Natur und der menschlichen Emotionalität, sowie von deren Entwicklungsdynamik bestimmt.
Wenn man die E-Seite formal erklären will, dann gehört dazu, dass es dort um abgeschlossene geistige Gebilde geht, die in weiteren Zusammenhängen als unveränderlich und als gegeben voraus zu setzen sind; nur so kann man überhaupt Prozesse voran treiben. Das gilt auch dann , wenn es nicht nur um „geschlossene“ Begriffe und Sätze geht, sondern um ganze geistige Bereiche; diese wirken dann nicht nach außen, haben aber gleichwohl ihre innere Weiterentwicklung, bis zu ihrer Axiomatisierung beispielsweise.
Der dem zugrunde liegende philosophische „Mechanismus“ darf nicht verwechselt werden mit den „Inhalten“ der E und der I . Der erstere kann die alte Kluft zwischen „Materie“ und „Geist“ überbrücken – als unendlicher Entwicklungs-Übergang. Dennoch sind die E in der Natur und in der Dingwelt anderen Inhalts als die E im Geistigen. Noch deutlicher wird das in Bezug auf die I-Seite. Mit dem Übergang zum „Geistigen“ werden die I-Entscheidungen verselbständigte menschliche Leistungen. Während die „I“ zum Beispiel im Biologischen als das Ziel der biologischen Selbsterhaltung noch fest an die Materialität der organischen Abläufe gebunden sind; als R-Varianten..
Aber jedes I/E- Verhältnis hat auch die Grenzkonstellationen „E“ und „I“, welche als isolierte Größen auftreten können. Zum Beispiel konkretisiert sich das isolierte E als Kunstwerk, als Kulturgut von „bleibendem Wert“. Oder ein geistiger Inhalt wie die Elemente der klassischen Logik können als solche E angesehen werden, die einer Entwicklung widerstehen können, ohne dass sie als „falsch“ oder als obsolet gelten werden.
Aber der Normalfall ist der, in welchem I und E zu I/E zusammentreten, um eben durch diese enge Wechselwirkung der beiden sich weiter entwickelnde einzelne Phasen und „Sphären“, so eine Weiterentwicklung des Geistigen, zu bewirken.
- Geschichte der Philosophie
Wie alle geistigen Vollzüge sind auch die Wissenschaften und die Philosophie in die „allgemeine Entwicklung“ eingebunden. Sie sind daher von deren allgemeinen Strukturzügen bestimmt; z.B. dem, der als Selbst-Verwirklichung verstanden werden muss, so das Streben, welches als ständiges unbedingtes Moment weiteres Wissen zu erzeugen zwingt.
Jede Einzelwissenschaft ist allerdings nur bis an eine jeweilige Grenze in diesen Entfaltungsprozess einbezogen; die Philosophie ist da weniger begrenzt. Die Ideen des Absoluten als tendenziell unbedingte, sind eine Grenze der Philosophie. Es wäre jedoch ein Irrtum, hier endliche Bestimmungen gegen unendliche zu konfrontieren. Jede Phase der „allgemeinen Entwicklung“, ob das die Einzelbegriffe und Methoden der Wissenschaften sind oder das „Ich“ oder die absoluten Begriffe des „objektiven Geistes“, sie alle haben stets beides, endliche und unendliche Momente.
Das betrifft also alle Phasen der Entwicklung, weil es die „Struktur“ und die Funktion der „Entwicklung“ charakterisiert. Unter allen diesen Phasen – wo die „wichtigen“ von uns auch als „weltanschauliche Eckpunkte“ bezeichnet werden – ist allerdings das „Ich“ in spezifischer Weise sehr wichtig.
Genauer gesagt, ist es so, dass die Entwicklung – und damit auch die Geschichte der Philosophie – durch die vielfache Wechsel-Relationierung der Mannigfaltigkeit dieser Phasen, Eckpunkte voran getrieben wird. Das heißt zum Beispiel, im Ich bildet sich nicht nur eine Dynamik aus dem Gegensatz zwischen Ich und Nicht-Ich. Vielmehr sind an der dynamischen Entwicklung zur Entstehung weiterer Entwicklungs-Phasen auch die Phasen der physikalischen und der biologischen Natur, der Emotionalität, der Gesellschaftlichkeit etc. beteiligt.
Wie das „Ich“ dann die neue Phase war, weil in ihm alle vorhergehenden Phasen vereint sind, so werden im Bereich des subjektiven und objektiven Geistes – also in den Wissenschaften und in der Philosophie – das sachliche und historische Fortschreiten auf die gleiche Weise erzeugt.
So lässt sich eine Theorie der Entwicklung des endlichen Wissens gewinnen, die in keinem grundsätzlichen Gegensatz zu anderen Abschnitten der „allgemeinen Entwicklung“ – also etwa zu der biologischen der Lebensentstehung – steht.
Die I , E , N , G lassen sich als fundamentale Strukturmomente der geschichtlich hervor getretenen repräsentativen Gestalten philosophischer Reflexion nachweisen und verstehen.
Dabei lässt sich eine Entwicklungsdynamik zeigen, in welcher die philosophische Reflexion des alltäglichen Wissens, gegen die mythischen Weltbilder, und in kritischer Auseinandersetzung mit konkurrierenden Philosophien, Ideologien und Wissenschaften in der Weise der „Kritik“, ihre Entwicklung zeigt. Wobei die Konsequenz dieser Dynamik als Annäherung an das „I-E-N-G-Modell zu sehen ist.
Auch da wo eine Selbstkritik der Philosophie durch Glaubensentscheidungen überwunden und im Wissen vermehrt wurde, nimmt die jeweils weitergehende, also auch die heutige Philosophie alle früheren Gehalte in ihre Kategorialität auf. Auch das geschieht als Konsequenz des allgemeinen „Entwicklungsbegriffes“.
4.4.2.1.11 n-1 Religion
Bei der wissenschaftlichen, methodologischen Erforschung und Interpretation des menschlichen-geselllschaftlichen-kulturellen Phänomens „Religion“, in allen seinen Erscheinungsformen, gehen wir vom Verhältnis des subjektiven zum objektiven Geist aus.
Der „subjektive Geist“ stellt sich hier als die maximale Abstraktion der menschlichen Emotionalität dar. Das heißt als die philosophisch-wissenschaftliche Darstellung des begrifflichen Zentrums der Einzelwissenschaft „Psychologie“, auch der Sozialpsychologie, Kulturtheorie u.ä.
Der „objektive Geist“ stellt sich als die kleine Anzahl abstraktester Begriffe dar, zu denen zum Beispiel „Sein, Nichts, Unendlichkeit, Freiheit u.ä.“ gehört – und welche weiterhin auf E, I, N, G reduzierbar sind.
Der „Hauptmangel“ der Elemente des objektiven Geistes ist ihre „Abstraktheit“; das gilt selbstverständlich auch für jene abstrakten Fassungen der einzelwissenschaftlichen Basiselemente – die ja versuchen das Abstraktionsniveau des objektiven Geistes zu erreichen; zum Beispiel im Versuch der „Mathematisierung“ der Einzelwissenschaften.
Durch den Bezug des objektiven Geistes auf den subjektiven – die Einheit von Emotionalität und Rationalität zum Beispiel – soll dieser Nachteil geheilt werden; das konstituiert „Religion“, in deren besonderen Eigenarten.
Die empirisch-phänomenologisch erkennbaren einzelmenschlichen Gefühle und die ebenso oft kulturell „gegebenen“ „Dogmen“ traditioneller oder moderner Religionen sind Beispiele für jene zwei Formen des subjektiven und des objektiven Geistes. Sie werden als religiös empfundene Probleme – z.B. die Frage nach dem Sinn des Lebens, des Leidens – nur dann zu beantworten sein, wenn es konkretere Relationierungen zwischen dem gibt, was als „Göttliches, „Heiliges“ in allgemeinster Form gilt und der einzelmenschlichen psychologischen Gefühls- und Erfahrungswelt.
Dabei werden die Formen des objektiven Geistes – E (z.B als „Ganzes“, als ewig selbstidentisch Bestehendes) und I (z.B als unendliche Zielsetzung, „Hoffnung“ ), N (z.B. als Nichts, absolute Freiheit), G ( aktive Herstellung von „Identität“) – prinzipiell nicht erreicht. Das deswegen, weil die Relationierung zur Erfahrungswelt, z.B. zur Emotionalität nicht abreißen soll. Jedoch bleibt klar, die subjektive Erfahrung des Heiligen als eine eigenständige Dimension des Mentalen lässt sich nicht restlos auf nur einen der beiden „Eckpunkte“ zurück führen.
Die traditionellen, geradezu naturhaften und eigenständigen religiösen Begriffe – wie magische und heilige Orte, Sachen, Personen und Verhaltensweisen, wie das Tabuisieren, die Scheu, das Erfüllen kultischer Pflichten, verweist in deren Endlichkeiten auf Strukturen des „objektiven Geistes“.Weil in der geistesgeschichtlichen Entwicklung diese Begriffe von „Religion“ immer umfassendere, allgemeinere Inhalte erhalten, ohne die Strukturzüge der Tradition zu verlieren; auch in anderen Gebieten der Philosophie ist das so.
Genauer und am Beispiel gesagt, ein Entwicklungsschritt, den das „Christentum“ tat, bestand wesentlich darin, das Gleichgewicht – und damit die dynamischen Relationen – zwischen „Gott“ als relativer Konkretisierung des objektiven Geistes, und der menschlicher Subjektivität in der religiösen Gestalt „J.Christus“ darzustellen, also die aktual unendlichen OG-Elemente mit dem Zentrum der Endlichkeit, der Subjekt-Phase zu „relationieren“ (Rz und Rz/Rw).
Die Religionsgeschichte hat ihre Entwicklungsstufen innerhalb der Gesamt-Entwicklung. Die Religionsstrukturen nehmen durch die Wechselwirkungen, welche der Erzeugung aller Phasen dienen, die Züge an, die dem Entwicklungsstand der Gesellschaft entsprechen. Wobei auch für sie gilt, dass sie wie alle anderen kulturellen, sozialen etc. Entwicklungen einer Gesellschaft durchaus auch Freiheitsgrade zur Abweichung vom objektiven Entwicklungspfad haben. Es wird stets auch vorrangige individuelle und kollektive Lebensinteressen geben, die die kulturellen und religiösen Funktionen gleichfalls beeinflussen.
Die technisch-ökonomisch bestimmten Gesellschaftsstrukturen ändern sich vor allem mit der Fortentwicklung der Naturwissenschaften. Die individuellen (Ii) und kollektiven (Ik,g) Interessen versuchen darauf Einfluss zu nehmen und beides bestimmt auch die jeweiligen religiösen Auffassungen. Typisch für das religiöse Phänomen ist aber, dass versucht wird in dieser Dynamik die Strukturen des „objektiven Geistes“ zu erhalten.
Es gibt also auch hier diese drei Einflüsse, die auch praktisch und konkret voneinander untrennbar sind und die die „Entwicklung“ bilden: Natur, Subjektivität und objektiver Geist.
Es gilt nun, die kulturellen, religiösen Einzelerscheinungen etwas genauer auf die Grundstrukturen des objektiven Geistes zu reduzieren. Dabei ergeben sich drei Problemkreise, die Darstellung von E, die Berücksichtigung von I und die Integration dieser beiden Seiten. Als „I/E“ und auch in Relation der E-Varianten aller Phasen untereinander, dito der I-Varianten.
Die christliche Religion kann – auch als hochentwickelte unter allen Religionen – heutzutage nicht mehr an den Hauptbereichen der Philosophie vorbei sehen.
„Gott“ ist zunächst…nichts anderes als eine absolut notwendige Veranschaulichung der E-Konstitution. Das erkennt man an den zahlreichen Umschreibungen: So als der allmächtige Gott, der nicht nur Schöpfer, sondern zugleich auch seine eigene Schöpfung ist. Die unendlich selbstreflexive E-Bezogenheit als grundlegendes G-Prinzip macht Gott nur unendlich „frei“, nicht aber im endlichen Sinne. E ist schon deshalb der I-Sphäre strikt entgegengesetzt. Wie das E eng mit dem „N-G“ verbunden ist zeigt sich auch hier; es sind die einfachsten Relationen aus dem OG: E/G, E/N („Nichtsein“). Es gibt für die Erschaffung Gottes daher die Denkmöglichkeit ex nihilo erstanden zu sein.
Beides lässt sich aber von der QM-Ordnung her auch vereinbaren: Vereinbart man den Gott, der durch die endliche Leere der auf sich unbegrenzt oft G-bezogenen E -Kategorie mit dem Gott, der das unbegrenzt oft auf sich bezogene Nichts (N) bereits schon in sich hat, dann ist das allerdings eine N/G-Konstruktion, in welcher das seiende E als endliches „Gleichgewicht“ zwischen den beiden unendlichen Bewegungen stände.
Es ist offenbar, dies ist der Ansatz Hegels. Endlichkeit und unendliche Ewigkeit sind dann in einer begrifflichen idealistischen Konstruktion aufgehoben, die man Gott nennen darf.
Mit dieser methodischen Seite spielt sich – bei jeder idealistischen Grundentscheidung – das Gleiche ab. Glaubens-,Offenbarungsmethodik kommt ohne Vernunft (N/G/E) und Rationalität (N-G-E) nicht aus, und so auch umgekehrt. Aber dieses „Aufhebungsproblem“ ist eines der abstrakten Begrifflichkeit und keines der ganzen Wirklichkeit, insbesondere nicht der historischen Praxen, welche sich auf „E-I zu I/E“ stützen.
Viele ethischen Bereiche, wie z.B.als „Politik“, versuchen die Religion als „lebendige Begegnung mit Gott“ zu verbinden. Aber die Ethik als Disziplin der praktischen Vernunft (I/E zu N/G) und die Politik als praktische Durchsetzung der Normen (Ii zu Ik,g,w) muss jeweils bestimmte historische Ziele und die Wege ihrer Verwirklichung einbeziehen. Das ist mit der Struktur des „ewigen Gottes“ kaum zu vereinbaren.
Genauer gesagt, wenn die „Vernunft“ der „Reinigung durch den christlichen Glauben bedarf“ und die „Vernunft ihren Sinn aus der lebendigen Begegnung mit Gott“ erhalten soll, dann ist sowas nur möglich, wenn die Normen (Ik,g/E) einzeln und konkret genannt und überprüfbar sind. Das läuft aber – unter der philosophischen Ägide „Gottes“, also des allgemeinen E-Inhaltes – darauf hinaus, dass die christliche Ethik, Soziallehre etc. nur total verallgemeinungsfähige Normen propagieren kann. Womit nur die Menschenrechte, Gerechtigkeit etc gemeint sein können. Auf einen gesonderter ethisch-politischen Wahrheitsanspruch wird somit von der Religion verzichtet; wie das tendenziell bereits in den Bereichen der Wissenschaften zuvor abgelaufen war.
Dennoch kann es als die spezifische philosophische, geistesgeschichtliche Stärke der „christlichen“ Religion gelten, dass sie versucht, neben der „Feier“ der E-Sphäre – mit ihren Strukturen der „Ewigkeit“, „Ganzheit“, „Allesdurchdringung“ u.ä. – auch die I-Sphäre zu berücksichtigen.
Die I-Sphäre ist durch ihre Stellung im modernen philosophischen System jene, die – von der E-Seite her gesehen – unempirische, unrationale etc. Kurz, das „Mysterium“ schlechthin; das merkt man in allen ihren Konkretisierungen, z.B. darin, „die Liebe als das einzige Gesetz zu denken“. Die Liebe, die „freundlich ist und langmütig und alles duldet“, fasst alle jene emotionalen, sozialen Zielsetzungen, die Ii in ihrem Verhältnis zu den Ik,g, zusammen, welche jeder Mensch hat. Es ist „Ik,g zu Ek,g“ein relativ konkreter Ausschnitt aus der Palette oberster individual- und sozialpsychologischer Notwendigkeiten und Möglichkeiten aller Kollektive, auch vom Typ der „Leistungsgesellschaft“.
Der christlichen Religion bleibt schließlich kein anderer Weg als die E-Seite abstrakt mit der I-Seite zu verbinden: Die „frohe Botschaft“ kündet „von der Liebe, mit der Gott uns beschenkt“. Wenn man philosophisch großzügig ist, kann man das als dialektische Verbindung zweier getrennter Denkbereiche und abstrakter Behauptungen verstehen.
Das darf aber nicht zu dem Irrtum führen, dass außerhalb der ideologischen Reichweite religiöser Organisiertheit es keine derartigen Konkretisierungen der I-Sphäre sowie der „I/E“ gäbe. Hoffnungen auf eine bessere Zukunft, die Erschaffung einer liebeserfüllten Gegenwart, etc. sind vielmehr auch Varianten der I-Seite, die in jedem Gesellschaftstyp und überall verbreitet sind.
Uns kommt es aber vor allem auf die Feststellung an, dass in der I-Sphäre alle jene Varianten koexistieren, und dies aus systematischen Gründen.
Ein Anzeichen dafür ist die historisch-praktische sozialpsychologische Lage in entwickelten Leistungsgesellschaften, die einen weiten Begriff von gesellschaftlicher „Vernunft“ als öffentliches, sozial-kooperatives Faktum bevorzugen. Da finden sich nicht nur praktisch-politische Begründungen wieder. Es gehen auch schon epistemische Vermutungen in diese kollektive Kompromisshaltung ein; was freilich ob ihrer Unklarheiten bezüglich einer durchreflektierten Erkenntnistheorie vorerst nur den Charakter formaler Toleranz beanspruchen darf.
Im methodischen Bereich erscheint diese Schwierigkeit als Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft. Ist eine ethische Orientierung der Vernunft möglich oder ist sie stets mit Glauben verbunden? Die beiden Methoden sind markante Vertreter der N-G und der N/G-Art. Moderne Philosophie und die modernen Wissenschaften gehen davon aus, dass es um beider Meta-Relation geht. Diese Relation der Relationen „N-G zu N/G“ systematisiert den bisherigen Wettbewerb der beiden um die kulturelle Vormachtstellung, die zwischen Wissenschaft und Religion. Und sie erkennen, jede dieser Methoden hat ihre spezifischen Eigenschaften; die N-G -Methoden sind die der traditionellen wissenschaftlichen Wahrheitsgeltung, die der identitätsstiftenden E-Konstituierung. Und die N/G-Methoden sind die der I-Erzeugung, beispielsweise die ethische Orientierung.
Der Marxismus ist ein Teil der Geschichte der Philosophie. Dieser Teil ist im Kontext mit der Philosophie Hegels, Engels` zu sehen. Marx stellt darüber hinaus eine konsequente Fortführung fast aller Grundlinien der abendländischen Philosophien dar. Das gilt sowohl für die Seite der „inhaltlichen Begrifflichkeit“ wie für die Seite der „Methodik“ und davon her die der „praktischen Wissenschaften“ und der „praktischen Philosophie“. Wir sehen da vor allem für die „Begrifflichkeit“ folgenden philosophiehistorischen Verlauf. Mit der Moderne gab es immer mehr Versuche – die sich übrigens nach Marx fortsetzten – die I-Kategorie hervorzuheben. Bei Marx erscheint sie als gesellschaftlich-kulturelle wichtige Größe, z.B. als „Interesse“.Die traditionell betonte E-Größe, die schon immer als „Sein“ von höchstem philosophischen Anspruch war und bei Hegel im „absoluten Geist“, im „Ganzen“ kulminiert, erscheint jetzt bei Marx als wichtige, aber konkrete Erscheinung. Als die allgemeine Mittelsphäre (E). Zum Beispiel als die Produktionsmittel. Nun aber auch alle E-Varianten in allen Wissenschaften, zum Beispiel in der Sprach-Phase als „Begriffe“, „Sätze“.
Zugleich aber wird diese E-Sphäre heftig „kritisiert“, nicht nur von marxistischer Seite. Was als Basis aller Theorien über die „Entfremdung“ ausdifferenziert wurde. Diese Art der Kritik kann im Zusammenhang des allgemeinen und hier des marxschen philosophischen Ansatzes nur als eine Verweis-Relation auf die I-Sphäre sein; es geht um die Gewinnung der „höheren“ I/E-Relationen in allen betroffenen Phasen.
Die methodologische Seite stützt sich auf die Erkenntnis Hegels zu den Strukturen des absoluten Geistes. Indem Marx die dialektische Methodik auf „materielle“ Verhältnisse – die wir umfassend als „z-w zu z/w zu E-I zu E/I N-G zu zu N/G-Relationierungen“ zeigen – appliziert, eröffnet er die Möglichkeit, alle „Wissenschaft-Philosophie“ in neuer systematischer Weise zu begreifen.
Mit der Ausarbeitung eines Teiles dieser begrifflichen und methodischen Grundzüge wird es für „Engels“etc. möglich, den Einzelwissenschaften jeweils eine philosophisch verbürgte Axiomatik zu geben; diese vertieft deren traditionelle axiomatische Versuche. Damit rückte man der möglichen Einheit von Philosophie und Wissenschaften näher.
Der Hegelsch-Marxsche Ansatz, die großen Traditionslinien in der europäischen Philosophie zu vereinen, führte auch zu den Einheitsversuchen des „dialektischen und historischen Materialismus“.
Bis dahin ging man von einem Gegensatz zwischen Materialismus und Idealismus aus, ohne sagen zu können, was beides genauer ist. Einerseits wurde immer deutlicher, dass jede nähere Beschreibung der materiellen Naturverhältnisse, so die der Physik auf „idealistischer“ Begrifflichkeit beruhen; das galt auch für die klassische Logik, die Alltagsmathematik und die Mechanik. Andererseits waren die neuzeitlichen Theorien zur Physik und zu deren Mathematisierung, sowie beispielsweise auch die theoretische Erfassung des Biologischen nur noch begrenzt mit den „idealen“ Begriffen zu begreifen.
In dieser Situation der geistesgeschichtlichen Entwicklung waren erste Versuche zur Vereinigung von traditionellem Materialismus und Idealismus willkommen. Marx nutzt die philosophischen Vorgaben der Hegelschen Vereinigungsmethodik und ergänzt diese durch wissenschaftliche Entwicklungstheorien; vor allem solche der „historischen“ Art.
Dieser Versuch kann in sofern noch als offen bezeichnet werden. als die alte Konfrontation in der Behauptung vom „letztlichen Primat der Materie“ stets wieder aufbricht. Während es inzwischen darum geht, eine Metaebene zu finden, auf der diese Konfrontation nur als eine von zwei gleichberechtigten „methodischen“ Grundverfahren zu gelten hat, nämlich die der N-G zu den N/G-Methoden.
Das Erarbeiten geistiger Produkte geschieht auf einem verschlungenen Weg, der zwei Charakteristika hat, er muss sich darum bemühen, die Identität zwischen dem was objektiv ist und dem zugehörigen Begrifflichen zu bilden und er muss diese auf der „geistigen“ Seite „erzeugen“. Der letztere Vorgang verlangt u.a.freie Phantasie-Strukturen.
Es geht um die „freie“ Erfindung von Tatsachen (E), Zielen (I) und Verhältnissen (N,G). Man kann davon ausgehen, dass in früheren geisthistorischen Phasen sich das abspielte, was jedem forschenden Menschen heute immer wieder begegnet, aus der Einheit von Einbildungskraft und Vorstellung wird eine Trennung in Fiktionsbetonungen – welche die Basis von Kunstwerken ist – und der Betonung der tendenziellen Erarbeitung und der Beschränkung auf das „tatsächlich Gegebene“, als Basis von Wissenschaft. Zu den eher freien geistigen Bewegungen gehört neben der Phantasie beispielsweise auch die Spekulation.
Man erkennt, es gibt Abstufungen in der Zielsetzung: So die wissenschaftliche Arbeit, die eine Identität zu erzeugen versucht und die anderen, die darauf keinen großen Wert legen und für sich die Freiheit der Phantasie primär sehen oder die verschiedenen Arten der Spekulation nutzen. Bei ihnen geht es darum, die Verbindung zur bisherigen Erfahrung, auch die möglicher Wahrscheinlichkeit, zu relativieren. Das folgt nicht der „Will-Kür“ – wie es die Phantasie tut – aber auch nicht nur den streng vorgegebenen Denkstrukturen.
Dieses Grenz-und Übergangsgebiet zwischen Hypothetik und Fiktion kann man auch „Erfindung“ oder „heuristische“ Arbeit o.ä. nennen. Es ist ein prinzipiell „unendlich komplexes“ Netz, das man als Beziehungen zwischen Ursachen, Gesetzen, Kräften etc. begrifflich zu erfassen versuchen kann – ohne dass mit derartigen verbalen Strukturierungen die prinzipielle Unendlichkeit damit ausschöpfbar wäre. Dennoch sind diese zur Lösung wissenschaftliche Probleme unerlässlich, letztlich um G-Methoden – wie die empirische – zu gewinnen und damit „Regelmäßigkeiten“ (E) zu erhalten.
Es geht um den freien und unendlichen Raum des Überganges zwischen den zwei Polen mit deren Identitätscharakter (E), den konkreten, objektiven Realitätsteilen und dem objektiven Wissen davon. Formal sagt man gerne, dass die „Wahrscheinlichkeit“vor dem endgültigen Beweis – also N/G-Verfahren vor N-G – eine Rolle spiele. Aber dieser Hinweis ist nicht mehr als eine abstraktere Fassung der grundlegenden „Unsicherheit“.
Dieses zunächst ungesicherte freie Suchen mündet dann als erstes im Aufstellen von Hypothesen und Modellen möglicher Methoden und Begriffe; wobei nicht zu übersehen ist, dass in der alltäglichen und wissenschaftlichen Praxis es nur um die Auswahl aus einem Vorrat an Methoden und – eventuell ähnlichen – Begriffen gehen kann.
Die Wahrheitssuche ist ein sachlicher und zeitlicher Prozess, den wir als Variante der „Entwicklung“ sehen und der daher mit mehrfachen Unendlichkeiten verbunden ist. Das zeigt sich auch darin, dass es auf diesem Weg stets vielfältige, sich widersprechende philosophische Überzeugungen gibt, deren Wahrheitsgehalt immer wieder kritisierbar ist. Aber die „Philosophie“ zeichnete sich auch stets dadurch aus, dass sie zwar nicht mit einem Mal die unwiderlegbare endgültige Wahrheit fand, aber auch, dass nahezu alles was die einzelnen philosophischen Schulen postulierten „aufhebbar“ war.
Wie alle diese unendlichen Übergangsfelder, hat auch hier das der Entwicklung der geistigen Ebene aus den vorgeistigen jeweils wiederkehrende Extrema: Man kann durchaus vor der Unendlichkeit philosophisch „resignieren“ und den N/G – das ist das Modell der doppelten Unendlichkeit – „N-G“ entgegensetzen. Das N als abstrakte Negation, z.B. im „Agnostizismus“ und das G – ebenso abstrakt – in philosophisch-positivistischer Weise. Auch wenn die allzu abstrakt begründete Vormachtstellung des Positivismus in dem philosophischen Konzept der „Geltung“ abgemildert wird,, geht es doch auch hier noch um kollektive Übereinkunft, die das Zustandekommen der Gesetze, Regeln, Urteile und deren allgemeine Wertschätzung im Dunkeln lassen müssen, weil das Problem der Zusammenhänge von Werturteilen („I“) und empirisch Festgestelltem („E“) hier noch nicht zu lösen ist.
Der Agnostizismus lehrt die prinzipielle Unerkennbarkeit der Wahrheit und der Wirklichkeit und des wahren Seins – zum Beispiel die Unbegreiflichkeit Gottes. Stets gab es in der Geschichte des Geistes Erscheinungen, die der Mensch damals nicht erklären konnte, woraus dann aber inkonsequenter weise der noch kühnere Schluss gezogen wurde, dass prinzipiell keine Erklärung möglich sei. Wenn Descartes den fundamentalen Zweifel an der „Möglichkeit der Erkenntnis überhaupt“ formuliert, so ist doch das zweifelnde Denken selbst gewiss. Was wiederum aufschlüsselbar ist als Wechselspiel von verneinendem (N) Erkennen und „Gewissheit“ (G) .
Der Zweifel an der Gewissheit des Erkennens ist Teil der umfassenden Probleme der Reflexion des Denkens, der unendliche Bezug auf sich selbst (Rz,G). Bei dieser der Konstitution des selbstbewussten „Ich“ treten alle Methoden der N – G-Art mit denen der N/G-Art in ein Wechselspiel. Hegel hat das verkürzt als die „absolute dialektische Unruhe“ bezeichnet. Sie stellt das menschliche Reflexionsvermögen auf sich und damit auf die Welt dar.
Die Positivisten setzen das alles mit dem menschlichen rationalen Vermögen gleich, unabhängig davon, ob dadurch die konkrete Realität tatsächlich erfasst ist. Beide zusammen sind aber, wie gesagt, eine Variante der N,G-Methodik; man kommt über die Relation „N-G-zu-N/G“ nicht hinaus.
In dieser Situation hat man aber drei mögliche methodische Wege – N – G, N/G und beider Verhältnis. In der wissenschaftlichen und der philosophischen Forschung ist aber eine „menschliche“ Reaktion gegenüber den Unendlichkeiten des Überganges vom Nichtwissen zum Wissen, neben den genannten der strikten, aber einseitigen Festlegung möglicherweise zunächst erst mal eine aporetische Haltung. Ein Nichtwissen aus einer Pattsituation, zum Beispiel bei zwei konkurrierenden, widersprüchlichen Lösungen, führt aber stets zu den beiden Methoden-Arten; wir lösen diese Situation auf, indem wir sagen, dass es eigentlich stets um die Wechselwirkung „N-G zu N/G“ geht. Und eine der beiden „Rand -Methoden“ ist immer nur eine Art der unendlichen „Abstraktion“, auch eine der Entfremdung.
Das skeptische, zweifelnde Innehalten gegenüber einem Sachverhalt oder einem Urteil ist in sich geprägt von beidem, dem Entscheidenwollen (Ii) und der Zurückhaltung dabei – wie es jedem Übergang von Gefühlszuständen (I/E) zum Denken (N-G-E) eigen ist. Und was als „methodischer Zweifel“, der Aufforderung, die Wahrnehmungen (G-E) und den eigenen Standpunkt (Ii) noch einmal zu überprüfen, erscheint.
Die reflektierende Besinnung der Philosophie zeigt also, wichtige Voraussetzungen jeden Wissens, die Entstehungsbedingungen aller Erkenntnisse, und die Antriebskraft ist das „Wissenwollen“ – ein Symptom der „Leistungsgesellschaft“ – welche wiederum eine Entwicklungs-Phase historischer Art ist. Und gleichzeitig zeigt sich der „Zweifel“ daran, dass die Verfahren, Methoden – Wahrnehmung und Gedankenarbeit – die angestrebte Wahrheit erreichen können.
Wir sehen das als ein Übergangsfeld zwischen menschlicher Subjektivität und außermenschlicher Wirklichkeit. Auf dem kann durch „Entwicklungsschritte“ die angestrebte „objektive Erkenntnis“ erarbeitet werden. Dazu bedarf es jener Größen, die als „Wollen“ und „Zweifel“ nur zur Verunsicherung zu dienen und die Denkarbeit zu stören scheinen; sie sind jedoch Varianten von I und N/G .
Das „Nochnichtwissen“ ist eine N-Figur; das fertige „Wissen“ ist eine G-Figur. Beide sind formal gesehen platonisch-ideale Ideen; wir fassen sie in „N-G“ zusammen. Das Erzeugen des Neuen, des Wissens aus dem Nichtwissen und auch der Zweifel über das bereits Gewusste sind dagegen subjektive Kontingenzen. Ihre Existenz erzeugt eine Erweiterung der idealen „Wahrheitsvorstellungen“. Vor allem aber entstehen sie aus der Erweiterung der „Relation“ zwischen N und G in N-G . Das Übergangsfeld zwischen N und G wird jetzt zu unendlich dynamischen und gerichteten Bewegungen, die die unveränderlichen Charaktere von N und G erst mal beseitigen. Allerdings mit dem Ziel, später wieder aus diesem „Werden“ eine feststehende traditionelle „Wahrheit“ zu machen – usw.
Es ist also nicht so, dass es nur die philosophische – und die konkrete – Situation der traditionelle Wahrheit oder die des Zweifels gibt. Vielmehr gibt es beides, sich einander abwechselnd, ja sogar einander erzeugend.
In der beginnenden Neuzeit vertieft sich der Zweifel an der Möglichkeit „wahrer“ Erkenntnis bei Wissenschaftlern und im Alltag mit den gleichzeitig deutlicher werdenden Umrissen der „Emotionalität“ („I/E“) und darin der „Interessen“. Vorher spielten diese keine explizite Rolle in der wissenschaftlichen Reflexion; genauer gesagt, ein meist unreflektiertes gemeinschaftliches Interesse (Ik,g) bestimmte die Einschätzungen, Handlungen etc. des Einzelnen. Die Gemeinschaften der Forscher in den einzelnen Wissenschaften versuchen bis heute immer wieder und diesmal in fortwährender kritischer Diskussion die Möglichkeiten zur Begründung „wahrer“ Erkenntnis zu finden. Die Zweifel und die Unsicherheiten des einzelnen forschenden Menschen sind damit subjektiv wohl abgemildert, aber prinzipiell nur auf die Gemeinschaft verschoben; übrigens wiederum nach dem bewährten philosophischen Mechanismus, der beides zu vereinen sucht, die Identität der gemeinsamen Gewissheiten und die Nichtidentität der Offenheiten ungelöster Probleme.
Hatte Descartes noch den Schluss gezogen, wenn es letztlich unmöglich ist, zu unterscheiden, ob eine Aussage über die Außenwelt auf Täuschung beruht oder nicht, dann bleibe doch als Gewissheit das zweifelnd denkende Subjekt selbst, so wird das nunmehr erweitert um die gesellschaftliche Subjektivität (Ii/Ig) und dann auch um die wissenschaftlich zu erfassende Gegenstandswelt (Ew).
Somit ist philosophische Analyse wieder bei den Haupteckpunkten der wichtigen weltanschaulichen Strukturierung angekommen. Aber wir gehen einen Schritt weiter, wenn wir nicht nur die Selbstvergewisserung des denkenden Menschen und der zugehörigen geschichtlich-gesellschaftlichen Situation als Grund der Erkenntnis akzeptieren, sondern die Instrumentarien des forschenden Verstandes selbst weiter analysieren.
Die Entstehungsbedingungen wissenschaftlicher Erkenntnis, die allgemein von Unsicherheit, Zweifel u.ä. gezeichnet sind, können auch als Wechselspiel aller Methoden vom Typ „N-G“ mit denen des Typs N/G angesehen werden. Dazu tritt noch das Verhältnis „I/E“ . Denn war bereits die N/G-Methodik geeignet, keine Identität – z.B. als „ewige Wahrheit“ – zuzulassen, darin alle Zweifler und Skeptiker stärkend, so weisen die E und I in ihrer – historischen – Entwicklung auf die Zeitbedingtheit von Erkenntnis, so zum Beispiel als den jeweiligen Stand der E-Entwicklung und die zugehörige Begrenzung der I-Freiheiten dadurch.
Über das bislang Gesagte muss man hinaus gehen. Kant und H. Vaihinger hatten es schon angesprochen, im Grunde ist jede Idee und Begriffsbildung eine „heuristische Fiktion“. Jedoch geht es dabei nicht nur formal darum, die Einheit der Vernunft zu wahren und sich gleichzeitig neue Erkenntnisse zu erschließen. Wir meinen, jede dieser philosophischen Tätigkeiten sind Abschnitte in der Entwicklung, in der die Hypothesen als heuristische Fiktionen wie auch die zunächst als verlässlich und statisch geltenden Begriffe und Methoden nur Durchgangs-Größen (E) sind.
Was ist das Ziel solcher Dynamik? Es sind zwei Ziele, die E-Repräsentation als „objektiver Geist“ und die Unendlichkeit der I-Sphäre, zum Beispiel als Kultur oder Phantasie. Ihnen sind jeweils eigene „Methoden“ zugeordnet: Um aus Hypothesen wissenschaftliche Wahrheiten zu machen, werden die Methoden der „Bestätigung“, der Identifikation genutzt (N-G) und die I/E-Gebilde werden in dem weiten Feld der „Rechtfertigung“ und ähnlicher Verfahren zu ihren spezifischen Wahrheiten gemacht.
Das heißt, das philosophische Projekt der „Unsicherheit“ ist nur eine Variante der philosophisch gefundenen „Entwicklung“; so wie das Projekt des „Überganges“ und andere Teilprojekte, wie die I-Sphäre, die als Freiheit, Kreativität, Einbildungskraft ebenfalls nur Varianten davon sind, bzw. dahinein integrierbar sind.
Die „Subjektivität“ des vergesellschafteten Menschen besteht darin, genug Freiheit, Kreativität und Mut zu haben, den Sprung zum Neuen, zur festen Erkenntnis, zur Behauptung, zum Urteil zu wagen und zugleich alles das angemessen zu berücksichtigen, was bereits gewiss ist (E`).
Aber nicht nur vom Nichtwissen zum Wissen gibt es diese „Unsicherheit“, dieses Übergangsfeld. Vielmehr auch innerhalb eines bereits bewährten Systems – wie zum Beispiel die Logik – kommt es zu so genannten Paradoxien. Sie haben eben jene Grundeigenschaft, dass sie beides vereinen, dem in sich stimmigen System zu widersprechen, etwas total anderes als „logisch“ zu sein – und dennoch etwas Wahres auszusagen. Eine Paradoxie nutzt die Normen und Gesetze des Systems, wendet diese negativ auf dieses an, um so etwas Neues zu erzeugen, das über das System hinaus reicht. Hegels und unser Schulbeispiel ist G – als zentrale Methode der traditionellen Logik – und N – als deren Verneinung, die zu N/G – zur Dialektik – verschmelzen.
Hier ist es aber wichtiger, einzusehen, dass das nur ein Ausschnitt ist aus der umfassenden Situation des „Nichtwissens“ in der Erzeugungs- und Übergangssituation zum Wissen.
Oder allgemeiner gesagt, um die Unendlichkeit des „Überganges“ von Bekanntem zu noch Unbekannten zu überbrücken, hat der menschliche Geist es verstanden, Hilfsmittel von E-Charakter zu konstruieren; das sind beispielsweise Annahmen, Vorgänge oder Sachverhalte. Aber diese können „willkürlich, künstlich, vorläufig“ sein, denn das verlangt und erlaubt jenes prinzipiell unendliche Übergangs-Feld.
Wichtig für die moderne Wissenschaftstheorie ist der Begriff der Hypothese. Es ist eine Aussage, die einen bestimmten Grad an Annahmefestigkeit haben muss und zugleich keine Sicherheit haben darf, als Wahrheit anerkannt zu sein. Es ist eine Variante der N/G- Relation vom I/E-Typ. An dieser Stelle aber stellt sich die Frage verstärkt, ob es eine Weiterentwicklung des aristotelisch-rationalen Erkenntnisideal von Wissen und Wahrheit gibt, so zum Beispiel die sinnliche Erfahrung und die Verifizierung oder die Rationalität des Denkens. Sie sind stets auf G und E reduzierbar.
Das „hypothetische Wissen“ dagegen wäre gegenüber dieser Episteme ein Provisorium. Aber im Sinne einer allgemein gültigen „Gleichberechtigung“ aller Methoden müsste es eine Erweiterung des Wissens-und Wahrheitsbegriffes geben, die als „N-G zu N/G“ auch N/G umfasst; es ist das eine neue Fassung des Vernunft-Begriffes.
Diese Modellierungen erweisen sich angesichts der Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften als tragfähiger als die alleinige Methodik der Verifizierung.
Aber auch die Brücke von den Naturwissenschaften zu den Kulturwissenschaften könnte von diesen erweiterten methodischen Basierungen fundiert werden.
Dann stellt sich die Frage, wie die oben so modellierte vorläufige Forschungsheuristik und die neue ontologische Ungewissheit zusammenhängen. Tatsächlich und allgemeiner geht es um das Verhältnis der Modellierung des „materiellen“ Teils der Realität – als N/G und I/E – zum „idealen“ Teil der Realität, als N-G und E .
Und zur „Materialität“ gehört sowohl der Ablauf des Forschens wie auch die tieferen Strukturen der Natur. Dies beides hat zwar den N/G- und I/E-Charakter, man kann es aber in zusätzlichen Denkakten auf ideale Strukturen abbilden, was oft bei der Forschungsarbeit gelingen mag – das Heureka-Erlebnis – aber oft auch nicht, wenn es die Sache – so in der Quantentheorie – nicht erlaubt.
Sowohl die „Naturgesetze“ wie das, was als menschliche Arbeit gilt, hier die forschende geistige Arbeit, sind von der Relation „N-G zu N/G“ bestimmt. Das sagt aber auch, dass die randständigen Methoden wie die „idealistischen“ ein gewisses philosophisches Recht – vor allem als philosophiehistorische Stufen – haben. Schulen wie der „Wiener Kreis“ stützten sich darauf, dass die Natur durch verifizierbare Naturgesetze erfasst würde. Beobachtung und Logik sind Varianten der Identitätsbildung, wie sie es G und E darstellen. Das Falsifizierungsverfahren versuchen dagegen, wissenschaftliche Sicherheit dadurch zu gewinnen, dass man die N-Funktion in N – G allein nutzt.
5.2 Metaphysik
Wie bei Aristoteles geht es auch hier um eine Fundierung der Wissenschaften und der Philosophie mit Hilfe eines Bezuges auf die „Erste Physik“. Allerdings sind die prinzipiellen, metaphysischen Bestimmungen des Seienden und des Seins nicht voneinander zu trennen. Wie es etwa Heidegger versucht. Das „Metaphysische“ besteht darin, ein Etwas zu bestimmen, bei dem der Charakter des Seins und der des Seienden zusammenfallen; das ist sowohl bei z und w wie in den Strukturen des „objektiven Geistes“ der Fall. Dieser Anforderung genügen die z und w , weil sie zwar die Grundlage des Seienden sind, aber sie zugleich philosophisch nur als Kategorien des Seins zu erfassen sind – also nur metaphysisch zu bestimmen sind.
Wie ist dies Sein näher zu erklären? Seit Platon und Aristoteles ist das Sein etwas Göttliches, das deshalb die eigentliche Ursache jeglichen Seienden ist, weil das Sein als „Wesen“ der seienden Sache als „unbewegt“, „ewig“ und unabhängig von allen Einflüssen und Veränderungen geschildert wird. Das aber sind die Hauptkategorien des „objektiven Geistes“ – vor allem von „E“ . Damit wird die alte Vorstellung von „Gott“ als metaphysischer Grund in der Konzeption des „großen Kreises“ aufgehoben; z und w sind an den Bereich des abstraktesten Geistes harmonisch angebunden. Damit genügen wir auch der von Platon herrührenden Alternative, nach der allein der reflektierend kritisch-methodische Gang des Gedankens das Allgemeinste, die „Idee“ erzeugt. Dies „intelligible Substrat“ ist die metaphysische Basis der den sinnlichen Veränderungen ausgesetzten Seite des Seienden.
Eine moderne Metaphysik muss also die zwei Bereiche – die erste Physik und den objektiven Geist – verbinden können.
Das kann auf zwei Weisen geschehen, die unmittelbare Verknüpfung besteht in der rationalen Erklärung der z und w, die allein, aber hinreichend durch alle Begriffe des objektiven Geistes möglich ist: Die E-Existenz, G-Identität mit sich, N als Unterscheidungen zwischen z und w und „I“ als die zwei zielgerichteten Dynamiken Rz und Rw . Der längere Weg ist der der „allgemeinen Entwicklung“ aus z und w bis hin zum objektiven Geist.
Auf diesem längeren Weg liegen die vielen Entwicklungs-Phasen. Sie wurden in älteren Metaphysiken als Basis des wissenschaftlich-philosophischen Wissens gesehen; z.B. als die Kosmologie, Anthropologie, Theologie. Deren Kern – die Welt, der Mensch, Gott – sind jedoch sowohl sachlich wie begrifflich weiter analysierbar und reduzierbar – eben auf erste Physikalität, z und w , und auf die äußerste Begrifflichkeit des objektiven Geistes.
Die alten Probleme um die Metaphysik, wie die des Universalienstreites, reproduzieren sich hier auch wieder. Die selbständige Existenz des objektiven Geistes und dessen Erzeugung durch die menschliche Subjektivität führt jedoch in unserer Auffassung zu keiner Konfrontation der beiden Anschauungen. Denn auch das menschliche Subjekt ist von der Ersten Physik her sowohl an objektive Strukturen gebunden – die im objektiven Geist ihre Vollendung finden – wie das zugleich von z und w her derart unendlich „frei“ ist, wie es die „nominalistische“ Auffassung voraussetzen muss.
Die neuzeitliche Metaphysik verdeutlicht diese Zweipoligkeit: Einerseits ist es die naturwissenschaftliche empirische Begründung physikalischer Erkenntnisse, andererseits ist diese Anbindung metaphysischer Fragen an die Erforschung der Naturgesetze bereits verbunden mit der damals bereits abstraktesten Begrifflichkeit, der Mathematik; für Descartes bildet die Mathematik das methodische Vorbild für die Metaphysik. Es zeigte sich aber, auf beiden Gebieten hat die Forschung ständig fundamental neue Erkenntnisse gewonnen; so konnte jedoch letzte Erkenntnis noch nicht fixiert werden.
Die kritische Philosophie Kants fügt dem metaphysischen „Pol“ des objektiven Geistes – der „Logik“ bei ihm – und der „Metaphysik der Natur“ noch die „Metaphysik der Sitten hinzu“. In Letzterer erscheint für uns die I-Kategorie. Sie ist bei Kant ein Strukturelement von Metaphysik insofern sie Bedingung der Möglichkeit der Gegenstandserkenntnis ist („I/E“). Jedoch kommt Kant zu dem Ergebnis, dass die menschliche Erkenntnis sich allein auf Gegenstände raumzeitlich organisierter Erfahrung erstreckt. Während wir die I-Kategorie auch außerhalb der menschlichen Erfahrung sehen und ihr als universeller Kategorie den Status eines Elementes des objektiven Geistes und damit dem einer modernen Metaphysik zusprechen.
Solange aber Größen wie „Erfahrung“ nicht weiter analysiert werden, solange sie nicht als eine Kombination aus begrifflichen und materialen Bestandteilen bestehend, erkannt werden, muss man der Meinung Kants folgen: Dass das Ansichsein der Dinge nicht der menschlichen Erfahrung zugänglich ist, nicht erkannt werden kann; das heißt aber, dass eine positive Metaphysik nicht mit solchen Begriffen und Methoden wie sie die „Erfahrung“ charakterisieren durchführbar ist. Das sagt aber nichts darüber aus, ob nicht eine Metaphysik bei einer weiteren und vertieften wissenschaftlichen und philosophischen Fundierung gebildet werden kann. Erfahrung wird dabei auf individuelle und gesellschaftliche Zielsetzungen, auf material-natürliche Mittel und begriffliche Strukturen zurück geführt.
Das was wir als als zwei Säulen der Metaphysik sehen, die Basis der Materialität sowie der E-Begrifflichkeit und der Zielsetzungsfunktion (I) wird noch von Hegel in ihrer begrifflichen Seite vereint. Es ist sein Verdienst, diese notwendige Seite der Metaphysik differenziert entwickelt zu haben. Wir ergänzen im Grunde den „absoluten Geist“ nur um die I-Sphäre; das I und das Verhältnis I/E aber führen „zurück“ zu den zwei anderen Brennpunkten der Metaphysik, zur Subjektivität und zur Naturbasis.
Die dritte Säule der Metaphysik ist jene Meta-Ebene, die wir als „Entwicklung“ bezeichnen und in der das menschliche Subjekt und die Gesellschaftlichkeit wichtige Entwicklungsphasen sind.
Eine Bestimmung der Metaphysik, als erste endlich-wissenschaftliche Elemente überhaupt, als anthropologische und gesellschaftliche wie es in den philosophischen Ansätzen Schopenhauers und Nietzsches beispielsweise geschieht, greift zu kurz Jene unübersichtlichen und vielschichtichen Entwicklungsphasen – wie alle anderen Stufen der E/I-Entwicklung auch, z.B auch das „Ding-an-sich“, sind Komplexe – wie jener struktur-funktionale Prozess der „Erfahrung“ – welche man analysieren kann und unbedingt weiter zerlegt werden müssen.
Die „Kritik“ an der Metaphysik des „Logischen Empirismus“, welche nur eine kleine Auswahl von Methoden – die rationalen der traditionellen Logik und die empirische Identifikation – gelten lassen, sind von der Quantentheorie und vielen anderen Forschungserfolgen überholt worden. Sie bestätigen allerdings auch jene Identitätsprozesse, welche im Rahmen einer modernen Metaphysik wichtig sind.
Beschäftigt sich die Metaphysik mit jenen Größen, die noch nicht die Entwicklungsebene des „Seienden“ erreicht haben – also z, w, R, S, und die abstraktesten begrifflichen Größen E, I, N, G, sowie mit dem Entwicklungsgedanken selber – so betrifft eine „Ontologie“ alles was zwischen diesen beiden Polen liegt, was als „Entwicklungsphasen“ bezeichnet werden kann und was als Relationen, Kombinationen der genannten Grundelemente zu verstehen ist.
Diese Dualität „Metaphysik-Ontologie“ ist in der Quantensituation vorgezeichnet : Durch die je isolierten S-und R-Aspekte (Eo), z und w (E1) und durch alle ihre Relationen auf der anderen Seite, als z/w (E2) und die Einheit „z-w zu z/w“ als E3 modelliert. In begrifflich-philosophischer Weise erscheint das als der Gegensatz von Sein und Seiendem; den wir als die Dualität E und I/E modellieren. Metaphysisches hat demnach auch den Charakter von E .
Das „Sein“kann nur wp- philosophisch erfasst werden, denn es liegt „außerhalb“ jeder Relationierung, wie sie durch I/E und N/G vollzogen wird.
Will man einen Anspruch auf eine Systematisierung der Erkenntnismethoden erheben, dann kann man diese beispielsweise entlang der „allgemeinen Entwicklungs“-Linie verfolgen.:
(a) Handlungstheoretisch-praktische Erkenntnisverfahren rangieren dann vor
(b) sinnlich-emotional fundierten. Diesen folgen die (c) empirische Erkenntnis und danach (d) der transzendental-kritische Regress, (e) die dialektisch-systematische Darstellung und (f) die logische Begriffsbildung mit Reduktion und Deduktion.
Das Prinzip dieses Ablaufs sind die Grundzüge der „allgemeinen Entwicklung“, die zunehmende Trennung zwischen Subjekt und dem von ihm beurteiltem Objekt, letztlich durch die Abnahme der physikalischen Kraftzusammenhänge. Die einzelnen Stationen sind die Phasen, welche als „weltanschauliche“ Eckpunkte die innernatürlichen, innergesellschaftlichen, innersubjektiven Abläufe darstellen und das, was sich innerhalb der objektiven Geistgebiete, Logik,Mathematik, abspielt.
Die handlungstheoretischen Verfahren und Methoden der Erkenntnis betonen die Einsicht, dass es um die Auseinandersetzung des Menschen mit der Dingwelt geht, verbunden mit den Auseinandersetzungen zwischen den Menschen. So ist Handlung, Arbeit, Praxis zu verstehen.
Wie auch in anderen Bereichen von Wissenschaft und Philosophie sind die Erkenntnismethoden auf die „Vergesellschaftung“ angewiesen, in der Art der Bildung von Allgemeingültigkeit zum Beispiel durch Übereinstimmung der Mitglieder der science comunity. Die gemeinsame Reflexion der Bedingungen der Möglichkeit von Übereinstimmung setzt eine indefinite Diskussion der Legitimation, der Kritik und der weiteren tieferen Begründung in Gang.
Wie auch die anderen Verfahren auf dieser philosophischen Ebene, geht es auch bei bei diesem weltanschaulichen Eckpunkt erst um die notwendige Vorarbeit zu tieferen theoretischen Konstrukten.
Alle Erkenntnismethoden hängen über die „Entwicklung“ zusammen. Diese besteht darin, zugleich die Trennung (Rw,N) zu steigern wie auch den Zusammenhang (Rz,G) zu behalten. Die empirische Methode ist einer der Versuche, das für den Übergang vom subjektiven sinnlichen Bereich zum begrifflich-abstrakten zu erreichen.
Das empirische Verfahren der Rekonstruktion der Welt bindet Begrifflichkeit und Theorien und Hypothetik zurück an die allgemeine Erfahrung der Wirklichkeit durch die Sinne.
Tatsächlich aber sind Methoden wie die „empirische“ nur eine Grenzform , welche weder die physikalischen Wechselwirkungen bei dem Vorgang berücksichtigt, noch bei dem begleitendem „logischen“ Identifizieren alle dabei stets zugleich vor sich gehenden Reflexionen berücksichtigt. Wir stellen diese Methoden im N/G-Modell dar. Das zugleich ablaufende Bedeutungsgeflecht der Sprache enthält beides, N-G-Methoden und N/G-Methoden.
Die abbildtheoretische Auffassung hat zwei Voraussetzungen, die „Wirklichkeit“ des Gegenstandes und die einfachste Überbrückung der Kluft zwischen Beobachter und Beobachtetem als empirischem Vorgang.
Beides sind Konstellationen, die die identitätstheoretische Seite (N-G,E) erfüllen und die notwendig gelten; z.B. für große Teile aller Wissenschaften und für den Alltag.
Dass die von der Alltagserfahrung und von den traditionellen Wissenschaften erwarteten Kausalzusammenhänge und empirischen Objektivitäten gelingen, ist einem mittelgroßen Kreisschluss zu verdanken. Alle Strukturen dieses Erfahrenskontextes sind nur vom Typ „N-G,E“. Diese stützen einander. Dazu gehört z.B. eine idealistische Vorstellung von „Raum und Zeit“, die klassische Logik, die Kausalität etc.
Die empirische Methode ist der Versuch, in einem unendlichen Prozess die tatsächlich immer vorhandenen physikalischen Wirkungen zwischen Subjekt und beobachtetem Objekt auszuschalten. Dieser Versuch läuft parallel mit dem Versuch, Subjektivismen, wie z.B. die Emotionalität, zu eliminieren. Kurz, es geht bei allen Einzelmethoden darum, die Einflüsse aller anderen Methoden und Entwicklungsphasen möglichst auszuschalten.
Das widerspricht allerdings der Tatsache, dass nur alle Methoden zusammen genommen „Wahrheit“ konstituieren können. Dies ist formal dann das Erkenntnisergebnis aus der Relation der „N-G-Methoden zu den N/G-Methoden“.
Bei dem Projekt, das seit Kant als transzendental-kritische Rückwendung des begrifflichen Denkens auf sich selbst bezeichnet wird, geht es bei uns um den Übergang von den inneren einzelwissenschaftlich feststellbaren Strukturen des Gegenstandes hin zu den begrifflichen Verfahren. Diese werden also hierbei „von unten“ begründet. Aber die idealistische Grundeinstellung geht nicht verloren. Der Begründung der Dialektik und der Logik von unten ist stets die Begründung aus einem objektiven maximal abstrakten Bereich zugeordnet. Die Rechtfertigung des begrifflichen Denkens erfolgt also wie alle Entwicklungsphasen von allen anderen her. Das erscheint verkürzt als Begründung des Denkens von seinem vorgegebenen Gegenstand her und zugleich von einem Kanon allgemeinster Begrifflichkeit, welcher den rationalistischen Begriffsdogmatismus relativiert, umfasst, transzendiert.
Das Denk-Projekt richtete sich stets auf die abstrahierende Darstellung der „Begriffe“ und auf die „Methoden“. Im Laufe der Geistesgeschichte gibt es dabei die zwei typischen Fortschritte: Beides wird immer mehr getrennt u n d zugleich werden sekundär immer bewusster und genauer Bezüge hergestellt. Ein derartiger Vorgang erscheint auch in der Philosophie soweit sich in ihr fast nur auf die Methodenseite spezialisiert wird: Die Logik ist die verselbständigte Trennungsfunktion (N-G durch Rw,N) und der Dialektik liegt der Gedanke zugrunde, jegliche Trennung aufzuheben (N/G durch Rz,G).
Beide Funktionen sind die zentralen Verfahren, welche die Entwicklung konstituieren. Das heißt, alle Verfahren – auch schon die Abläufe in der Natur – können daher sowohl als dialektische beschrieben werden wie sie durch Logik erfasst werden können.
Dabei rücken notwendigerweise die Differenzen von materialer und kognitiver Dialektik wieder in den Blick der Erkenntnistheorie.
Da die Konstitution der Gegenstände auch die Dialektik betrifft, nicht aber primär die Logik, ist die Dialektik der eigentliche Übergang, ein Bindeglied zwischen der Materie und dem Begrifflichen.
Der Übergang von der Form dialektischer Relation innerhalb von materiellen Verhältnissen, auch emotionalen, führt über dialektische Relationen in eher gegenständlichen Begriffe zu rein abstrakten Denkbewegungen, in einer erweiterten hegelschen Logik.
Wir modellieren das zunächst als I/E und dann als N/G zu I/E. Dabei stehen sich die maximal denkbar fremdesten Grundmethoden N und G „gegenüber“; sie „negieren“ sich zwar wechselseitig, haben eben dadurch auch Bezug zueiander. In einem doppelt unendlich Prozess, der aber wegen seiner Form nicht nur die Denkbewegung vorwärts treibt, sondern zusätzlich zu einem Ergebnis führt, zu „I/E“, und zu einem neuen I und/oder E .
Der nächste Entwicklungsschritt lässt auch diese restliche quasi-materielle Relation und Erzeugung, Veränderung – als Kennzeichen von „Entwicklung“ – hinter sich. Wir stützen uns besonders auf „N-G, E“, wenn die logische Reflexion analysiert werden soll. Ihr Kennzeichen ist die begriffliche Differenzierung eines vorgegebenen Wissens in distinkte Momente und in die Identifikation dieser Momente. Diese werden zwar anschließend an dieses Auseinandertreten wieder synthetisiert, es ist aber noch ein Bezug zum vorhergehenden dialektischen Erkenntnisverfahren; getreu der Einsicht, dass prinzipiell stets alle Erkenntnis-Arten, als Entwicklungsphasen aufeinander Einfluss nehmen.
Die Formen der Differenzierung als distinkte sind zum Beispiel die allgemeine „Paarbildung“, so die paarweise auftretenden „Kategorien“. Im Laufe der stets folgenden weiteren „Abstraktion“ – das heißt eben: Trennung und Identifikation – werden jegliche Kategorien ihrer Inhalte entkleidet. Der Verlust der Anschaulichkeit, der Vermitteltheit, irgendwelcher kontextualer Vorstellungen setzt sich fort. Bis die letzten Stadien erreicht sind, die der Identität (E, G) und der Trennung (N) selbst, als solche. Sie sind Elemente des „objektiven Geistes“.
Ein Beispiel für diese „Paarbildung“ ist im Aufbau der Logik selbst zu erkennen. Ihre Begründungsleistung kann entweder den Übergang vom empirisch wahrnehmbaren Besonderen zum Allgemeinen analytisch-reduktiv gehen oder umgekehrt von den als axiomatische Strukturen erscheinenden objektiv-geistigen Formen kann der Übergang deduktiv erfolgen.
Die eine Grundart der Methodik, die „ N-G“, versucht die Fülle der Sinnesdaten auf möglichst wenige Begriffe zurück zu führen. Das geschieht durch N, das Negationsverfahren. Geschieht das nicht, gibt es zum Beispiel keine Abgrenzung zwischen Rationalismus und Sensualismus, können Wesen und Erscheinung nicht voneinander getrennt werden. Was zur Folge hat, dass beide keine Rolle spielen können.
Aber die sinnlich vermittelte Erkenntnis – als Modell N/G – ist aber tatsächlich schon eine Wechselwirkung, welche die aktive Rolle des Subjektes im Erkenntnisprozess vorbereitet.
Es gelten also beide Grundmethoden in ihrem Zusammenspiel: „N-G zu N/G“. Die „phänomenologische“ Erkenntnistheorie versucht eine „naive“ Einseitigkeit zu vermeiden, nimmt aber dafür größere Unklarheiten in Kauf.
Aber auch hier gilt, dass es ein Fehler wäre, allein im „Begrifflichen“ argumentativ zu verharren, ohne die Einflussnahme der jeweiligen konkreten Bereiche auf die Variationsnotwendigkeiten der abstrakten – letztlich logischen und mathematischen – Methoden zu sehen.
Das lässt sich verallgemeinern, der wirklich konsequente Anspruch auf gesicherte „Wahrheit“ muss sich aller dieser Entwicklungsphasen, Erkenntnismethoden zugleich vergewissern. Eine genauere Analyse zeigt, eine einzelne ist ohne die anderen Methoden gehaltlos.
Man kann unsere Systematik auch an solchen zentralen philosophischen Projekten wie dem der „Wahrheit“ demonstrieren.
Im Laufe der Philosophiegeschichte sind unterschiedliche Wahrheitstheorien entstanden. Bei ihnen geht es um das Wechselspiel im Verhältnis und im Übergang zwischen menschlichem und gesellschaftlichem Subjekt auf der einen Seite und dem objektiven Geist.
Die älteren Bestimmungen des Wahrheitsbegriffes betonen abstrakte Relationen – die dem objektiven Geist zuzuordnen sind. So ist die „Übereinstimmung des Denkens mit dem Sein“ seit Aristoteles ein objektives, ein erzwungenes Verhältnis (aus G wird E,vs.N), das die subjektive Erarbeitung (Ii und die inhaltlichen E) dabei tendenziell ausschaltet. Die mittelalterliche Philosophie vollendet dies konsequent, Gott (das unendliche E im OG) ist der „Inbegriff der Wahrheit“, die Wahrheitsbildung (G) ist damit ewig, unbedingt und unabhängig vom menschlichen Denken; das aber sind alles Eigenschaften des objektiven Geistes (E,G,N,I ). Noch bei Hegel gilt die Wahrheit der Idee als Prinzip des Göttlichen. Später treten an die Stelle der Verbürgung der Wahrheit durch Gott die objektiven Gesetze der Mathematik, der Logik und der Naturwissenschaften.
Es kann aber heute nicht mehr der „ideelle“ Begriff der Wahrheit, jener der von uns als N-G und E modelliert wird und der so erfolgreich in den „mechanistischen“ Naturwissenschaften ist, als allein gültiger anerkannt werden. Seine „technisch“ bedingte universale Bedeutung wird bereits von den modernen Naturwissenschaften und vor allem von der geistes- und kulturwissenschaftlichen Methodik eingeschränkt. Sie modellieren sich zum Beispiel als N/G und sind von daher eng mit den I-Funktionen verbunden. In den Naturwissenschaften sind das zum Beispiel so basale „Ziele“ wie die „Richtungsarten“, die der physikalischen Kräfte oder des Zeitablaufes; oder wie die Zielsetzung der biologische Selbsterhaltung. In den Geisteswissenschaften sind die Zielsetzungen ebenfalls unauflöslich, aber dynamisch mit der Identitätsseite (G/E) verbunden. Dort erscheint dann die I-Funktion beispielsweise als „Beratung“ oder als „Visionen“.
Es ging also die Vermutung nie ganz verloren, dass diese ewigen und zeitlosen Wahrheiten – N – G – nicht außerhalb des menschlichen Denkens existieren können.
Solches Problem gilt uns als eine Variante des unendlichen Überganges zwischen den beiden weltanschaulichen Eckpunkten, der Subjektivität und des objektiven Geistes.
Die modernere Fassung des Wahrheitsbegriffes betont zum Beispiel die Erarbeitung durch das menschliche Subjekt – und dem Anteil, den die Gesellschaft daran hat.
Die Wahrheit ist dann eher ein „Urteil“ („I“), obwohl dabei objektiv-geistige, logische und linguistische Teilaspekte weiterhin eine Rolle spielen.
Der Eckpunkt „Natur“ wird dann endgültig in der Philosophie Kants als nicht erkennbares Ansich der Dingwelt von den anderen Eckpunkten isoliert.
Dadurch verblieb die philosophische Diskussion völlig im Innergeistigen. Die Naturwissenschaften mussten sich – vorläufig – weitgehend ausgeschlossen fühlen.
Dennoch zeigt sich auch in der nicht-materialistischen Diskussion eine wichtige Differenzierung: Im Gegensatz etwa zwischen Hegel und Nietzsche prallen objektiver Geist und die alleinige Gewinnung der Wahrheit aus der Subjektivität aufeinander. Wir verstehen dies als die geistesgeschichtliche Konfrontation von E-Sphäre und I-Sphäre. Die subjektiv erzeugte Wahrheit wird beispielsweise von Nietzsche als biologisch „nützliche“, lebensdienliche Wahrheit verstanden. Diese Geltung von Wahrheit als Relation auf die Perspektive desjenigen, der sie formuliert und die Unterordnung der Wahrheit unter einen „Willen zur Macht“, sind Umschreibungen der I-Sphäre. Diese Zweiteilung in E-Varianten und I-Varianten in der Erklärung dessen, was Wahrheit sei, zeigt sich auch in modernen Theorien: Der dynamische Wahrheitsbegriff des Pragmatismus zum Beispiel geht auch vom Nützlichkeitsaspekt (Ii) für menschliches Leben aus.
Beide Ausformungen, das ideelle und absolute Anstreben von E und die I- Ausgestaltung gehen in semantischen und konsenstheoretischen Auffassungen des Wahrheitsbegriffes wiederum jene Art der innigen Verbindung ein, die wir als I/E-Relation bezeichnen. Die Erklärung dessen, was Wahrheit ist , kann dann nur sehr angenähert geleistet werden, mehr erlaubt die N/G-Form prinzipiell nicht. Sie besteht dann nicht nur in einer Übereinstimmung mit der Sache, sondern beispielsweise auch als Übereinstimmung der Forschenden über einen sachlichen Zusammenhang. Das eröffnet eine unbegrenzte Anzahl von weiteren Relationsmöglichkeiten; zum Beispiel ebenfalls von unbegrenzten Argumentationen, von bloß zeitlicher Gültigkeit, etc.
- Methodologie
Die Verfahren der Informationsgewinnung werden für jede wissenschaftliche Disziplin als deren eigene Methode gesehen. Die Methoden umfassen neben den Fragen und Zielen der Forscher die Mittel, um seine Vorstellungen in Handlungen zu verwandeln. Die Fülle dieser möglichen Handlungen sind ein philosophischer Kernbereich. Wir reduzieren sie auf zwei grundlegende Arten. Die Geschichte der Philosophie kann als eine Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Grund-Methoden betrachtet werden. Sie werden als N-G und N/G modellieren.
Platon sah die Verlässlichkeit des Wissens dadurch gewährleistet, dass die Identität mit den „Ideen“ erfolgt; eine solche unendliche und leere Bewegung, fassen wir als „G“. Sie steht im radikalen Gegensatz zu dem, was abwertend das „Vergängliche“, das „Fließende“ genannt wird. Alle weiteren Philosophien orientierten sich an diesem scheinbaren Gegensatz.
Also, eine kurze Charakterisierung klassischer elementarer Methoden und deren Probleme wird zeigen, alle Methoden können auf eine gemeinsame abstraktere Ebene projiziert werden und die kann in den N, G, E, I – Strukturen dargestellt werden.
In der „Methodologie“ erscheint die „Grundstruktur“ von Denken, Reflexion, Philosophie so: Es wird durch sie ein vorgegebenes Wissen in distinkte Momente differenziert. Und zugleich werden die Elemente der Differenzierung wieder synthetisiert, relationiert.
Der beide umfassende Entwicklungsgedanke sagt nun zweierlei, dass dieser doppelte, dialektische Vorgang an jeder Stelle, in jeder Phase der Entwicklung stattfindet – also nicht nur in der Reflexionstätigkeit. Zum anderen geht das als Entwicklung immer weiter. So wie aus den konkreten quasi-methodologischen Vorgängen in den Naturbereichen die geistige Methodik entstand, geht innerhalb der intelligiblen Bereiche die Entwicklung weiter; so werden von uns zum Beispiel die traditionellen „Kategorien“ weiter abstrahiert zu N, G, I, E.
Die Wissenschaftslehre versucht die Menge des kompilierten Wissens zu gliedern. Wir setzen es uns zum Ziel, die bisherigen Ordnungsanstrengungen der vielen Wissenschaften und der Theorien zu vertiefen.
Die Wissenschaftstheorie ist bis heute in ihren Differenzierung in Methodik (N,G) und die Inhalte (E,I) differenziert und dann weiterhin, die Methodenseite als die N/G – und N – G-Methoden systematisiert. Die E-,I-Seite ist differenziert in die vier weltanschaulichen Haupteckpunkte: Natur, individuelle Subjektivität, gesellschaftlich-kollektive Subjektivität und objektiver Geist, sowie darüber hinaus in alle möglichen „Gegenstände“.
Auffällig ist, diese Trennung kann nicht durchgehalten werden; und es bedarf der Ergänzung durch die Zielsetzungen („I“). Das führt uns allgemein zur Vertiefung in Relationen der E-,I-,G-,N-Systematik.
Die Methodenseite wird zunächst in Methoden des subjektiven Vermögens zu unterscheiden und konkretisierbar sein. Zum Beispiel als Anschauung, Erfahrung, Gedächtnis, Handeln, Phantasie, Sprache, Verstand, und in solche des objektiven Geistes – zum Beispiel: Induktion, Deduktion, Experiment, Spekulation, Kritik, Hermeneutik, Dialektik.
In einem nächsten Schritt versuchen wir, diese Methoden auf die beiden „Hauptmethodenarten“ N-G und N/G zu reduzieren. Dazu muss inhaltlich auf die Anwendung der Methoden in den jeweiligen Bereichen genauer eingegangen werden; was den Problemkreis der „Eckpunkte“, sowie deren Erweiterung als die verschiedenen Einzelwissenschaften, mit dem Methodenbereich verbindet.
Die „Gegenstände“, die in den Wissenschaften behandelt werden – wie zum Beispiel physikalische, chemische, biologische, die der Psyche und der Kultur – reihen wir in der „allgemeinen Entwicklung“ aneinander. Jeder von ihnen ist eine Entwicklungsphase mit deren angebbarem Platz.
Die „Wissenschaftstheorie“ besteht nun darin, Durch jenen Gedanken der „allgemeinen Entwicklung“ eine philosophische Einheit zu stiften, die die Vermittlung der Phasen auf eine einleuchtende Weise vollzieht. Am bedeutendsten ist dabei der Zusammenhang in der Erkenntnis, so der von Subjekt und Objekt oder auch der von Teil und Ganzem oder von Vergangenheit und Zukunft.
Unser philosophischer Ansatz ist nun so angelegt, dass nicht nur einzelne zum Beispiel subjektive Eigenschaften – wie „Verstand, Phantasie und Gedächtnis“ ,wie das seit Aristoteles über Bacon bis d´Alembert versucht wurde – aus der obigen Aufzählung eine bestimmte Wissenschaft begründen. Vielmehr verlangen die Bildung der Cluster, in dem die Methoden vereint sind und die Begriffe ebenfalls, dass jede einzelne Wissenschaft von allen jenen Methoden und „inhaltlichen“ Begriffen – wenn auch zu quantitativ unterscheidbaren Anteilen – bestimmt werden. Dann sind in den gewählten Beispielen die „abstrakten“ Wissenschaften mehr von der subjektiven Fähigkeit des „Verstandes“ geprägt als – im Sinne der Comtes´schen Wissenschaftslehre – die Wissenschaften, die von Konkretion geprägt sind und damit von „Handeln“, „Erfahrung“ u.ä. Kategorien.
Wie alle Entwicklungen kann auch die der Wissenschaften als zwei sich ergänzende Arten gesehen werden. Die „historische“ Entwicklung der Wissenschaften ist jene philosophische Erfassung, die zum Beispiel Fichte als Teil der Geschichte des menschlichen Geistes sieht. Die andere Auffassung ist die „systematische“ wp Entwicklung.
In der systematischen Entwicklung der Wissenschaften geht es um die Übergänge von einem Bereich in den jeweilig höheren; die „historische“ Entwicklung beschreibt diese Übergänge eigens auf ihrer zeitlich-historisch-kulturellen Basis.
Die grundlegendere, systematische Entwicklung hat sich vor allem auf den Übergang von Natur zum Geist konzentriert; und die Wissenschaften in Geistes- und Naturwissenschaften eingeteilt.
Die Übergänge folgen überall dem gleichen philosophisch zu beschreibenden Muster. Es ist daher besser, von einer eher kontinuierlichen Variantenbreite an Einzelwissenschaften auszugehen.
Wenn man eine Grobeinteilung haben will, dann empfiehlt sich folgende: Die traditionellen Naturwissenschaften haben die N-G-Methoden – Empirik, Logik – mit deren Ziel, Identifikationen (E) zu gewinnen; das wird als „ewige Naturgesetze“ und „strenge“ Methodik umschrieben. Die modernen und tiefer gehenden Naturwissenschaften, ebenso die weiterentwickelte Logik und die Mathematik haben mit den Geistes-und Kulturwissenschaften unter anderem gemein, dass bei ihnen die Methoden im Mittelpunkt stehen, welche beide Methodenarten – die N-G-Methoden und die N/G-Methoden – in flexible Relationen zueinander stellen. Und schließlich haben die Kultur- und Geisteswissenschaften zusätzlich die ganze Breite der I-Seite und der I/E-Seite zu ihrer Basis und ihrer Verfügung.
Das kann auch in seiner „historischen“ Dimension als Grundlage in der „Paradigmen-Folge“ genommen werden. Eine weitere Ausgestaltung der „historischen“ Abfolge ist die beobachtbare kumulativ fortschreitende tendenzielle Vollendung der Wissenschaften. Das haben die Wissenschaften mit allen E-Konfigurationen gemeinsam. Im Konkreten des geschichtlichen Verlaufs bedeutet das, dass die eher E-betonten Wissenschaften – wie die klassische Logik zum Beispiel – einer Vollendung entgegengehen, während die I-betonten Wissenschaften das nicht können; ihre Erkenntnisse werden grenzenlos immer mehr und immer genauer.
Inzwischen kann man von einer sich langsam ergebenden Lage ausgehen, die grundsätzlich in jeder Wissenschaft die Spuren aller Methoden und Grundbegriffe aufzeigen lassen. In die Verpflichtung der Wissenschaftler, Geltung und Erfahrung in die Arbeit einfließen zu lassen, kann solchermaßen analysiert werden: Sie sind wie auch die Theorien und Gesetze, die aus ihnen folgen, durch komplexe Relationen zwischen N, G, I, E erklärbar.
Zentral für die philosophische Sprachbetrachtung ist das sprachliche Ausdrucksmittel (E) und die damit transportierten Bedeutungen, sowie das Verhältnis der beiden. Die „Bedeutung“ wird von uns als die Relation des gemeinten Dings (E) und der sich auf es richtenden subjektiven und kollektiven Interessen u.ä. ( I ) verstanden.
Beide I/E-Relationen haben die prinzipielle Eigenschaft, dass die E und die I dynamisch sind und viele mögliche Varianten – in einem auf einer Meta-Ebene definierten Gebiet – haben können und Relationen bilden können. Die E können zum Beispiel Worte oder Dinge sein, die I individuelle oder gesellschaftliche Ziele,Wünsche u.ä. Wenn diese Konstruktion nicht zum Zuge kommt, dann hat man immer noch die dazu randständige idealistische Variante Platons, die durch die Vorstellung gekennzeichnet ist, dass die Wörter die „Bilder“ der Dinge sind; oder zumindest, dass zwischen ihnen ein – unklares – Analogieverhältnis bestehe. Das ist deshalb ein philosophisch idealistischer Standpunkt, weil die I-Seite fehlt und allein auf die E und G reduziert werden kann.
Die I-Seite entsteht beispielsweise dadurch, dass Sprache durch Konventionen geregelt wird; das geschieht meist „vorbewusst“, wird aber durch individuelle und kollektive Zielsetzungen gesteuert.
Die Geschichte der Sprachtheorien spiegelt das. Sie ist als Weg von N-G-E-Konzepten über N/G-Methoden zu I/E-Einsichten darstellbar. Wird die Sprache noch bis Kant als Instrument (E) einer unveränderlichen (G) menschlichen Vernunft angesehen, so räumt die Philosophie ihr daraufhin – bei Herder, Humboldt – einen Stellenwert ein, in dem sie selbst zum aktiven Element im Bildungs-und Konstitutionsprozess der Vernunft wird; das ist eine N/G-Überlegung.Wie allerdings diese „welterschließende Kraft“ von Sprache so genauer zu sehen sei, bleibt unklar. Das ist nur möglich, wenn dies Medium „Sprache“ in seiner Beziehung zur Dingwelt, zu Geschichte und Kultur und zu den anderen Menschen gründlicher erkannt wird; was nicht ohne I/E geht. An die Stelle einer „universellen Menschenvernunft“ treten dann die jeweiligen individuellen und kollektiven Interessen (Ii, Ik) und die jeweilige Reife der E- Niveaus und ihre gesellschaftliche Verteilung. Sprache wird dann von beidem bestimmt.
Sprache ist davon, aber durchaus auch von formalen rationalen Strukturierungen als bloßes Medium konstituiert. Die Entwicklung der Sprachtheorie wendet sich dann dahin, die Sprachinhalte in ihrer Selbständigkeit gegenüber einer möglicherweise ontologisch festgelegten Ordnung und gegenüber den Wahrheiten des Verstandes und der Vernunft zu betonen; so wie das Medium Sprache auch die Verständnismöglichkeiten offenbart.
Dazu kann man Sprache sowohl als von N , G und E geprägt, gebrauchen – wie zum Beispiel die Mathematik als Sprache es vermag (Rw/N, Rz/G und „Rz/Rw/E) – als auch als „hermeneutische“ Sprache (I zu N,G zu E` und zu E als „verstehendes Sprechen) – wie die natürlichen Sprachen es tun – die damit von a l l e n wp Elementen (E,I,G.N) und deren Kombinationen bestimmt sind.
- 8 Logik
Vom historischen platonischen Anfang an war Logik nicht von Dialektik zu trennen; dies besteht weiterhin, auch als Problem. Die Logik ist eine Lehre, deren Kern die Widerspruchsfreiheit ist; wir modellieren das als N-G. Aber das Nichts, die Nichtidentität (N) und das Identischwerden (G) haben dennoch eine Verbindung. Deshalb besteht die Grundlegung unserer Philosophie auch darin, anstatt der vermeintlich strikten Trennbarkeit; Grade von Trennungen in einem Feld „N/G“ unendlicher Abstufungen zu sehen.
Die Dialektik – und alle weiteren Methoden vom N/G-Typ – unterscheiden sich daher von der Logik – und von allen weiteren Methoden von N-G Typ – durch einen jener doppelt unendlichen Übergänge. Das ist ein Eckstein allen Denkens und aller Vernunft, weil sich das aus den Übergängen zwischen den zwei Quantenphasen (z/w und z-w) entwickelt hat.
Es wirken in diesem Übergangsfeld sowohl die G als auch die N . Beide auf Rz und auf Rw gestützt, sind sie als dynamische Größen ohne eigene Struktur zu verstehen; daher der Charakter ihrer „Unendlichkeit“.
Auf diese Voraussetzungen stützen wir uns, wenn wir die ideale Logik, die dialektischen und die dialektisch-logischen methodischen Ansätze anerkennen – aber durchaus zugleich kritisieren.
Jene drei, Rz (G), Rw (N) und Rz/Rw, fundieren eine Reihe von Methoden. Diese können also auch in diese drei begriffliche Haupttypen eingeteilt werden: N-G , N/G und N-G zu N/G .
Dass die Übergänge zwischen ihnen unabgrenzbar sind, ist eine Erkenntnisreife aus ihrer Geschichte. Versuchte noch Aristoteles eine „Analytik“ zu finden, welche aus gesicherten Voraussetzungen Notwendiges fehlerlos erschließt, und diese von dialektischem Schließen aus nicht-notwendigen Voraussetzungen auf Wahrscheinliches, zu unterscheiden, so wird spätestens durch Hegel diese Unterscheidung aufgehoben.
Indem man die drei Ausformungen denkerisch-abstraktester Art als gleich wichtig anerkennen kann und dazu ihre Übergänge ineinander auch, leite ich sie nicht nur „genetisch“ aus der Ersten Physik ab, sondern versuche, eine Vertiefung der Struktur des jeweiligen methodischen Bereiches als Folge dieser „Genese“ zu erklären.
Das beginnt mit der Kritik Kants an der formalen Logik seit Aristoteles. Die transzendentale Logik, die als Kritik der Vernunft die Bedingungen der Möglichkeit objektiver Erkenntnis zu klären unternimmt, kann als Hinweis verstanden werden, dass die Strukturen der Logik nicht ohne Rekurs auf alle Entwicklungsstufen der Materie zu verstehen sind.
Damit ist aber die Verbindung zu jenen anderen Methoden vom N-G-Typ unumgänglich; beispielsweise zur „empirischen“ Methode oder auch zu denen der Mathematik.
Die Ausweitung der Logik zur Mathematischen Logik seit Leibniz und Frege zeigt bis heute in ihrer gemeinsamen systematischen Grundlegung eine Ausweitung ihrer Gegenstände, sowie deren Relationierung auf bisher unbekannte Weise. Die zentralen Werte des Logischen, wie „das Wahre und das Falsche“, werden wie auch die einfachen mathematischen Vorstellungen nunmehr ausgeweitet zu maximal vielgestaltigen und differenten Formen und Relationen. Diese auf ihre objektive Gültigkeit bedachte Logik – und Mathematik – versucht durch Differenzierungen formaler Natur, immanente Widersprüche in ihren Theorien auszugleichen.
Andererseits wird die Universalisierung dadurch zusätzlich erneuert, dass die Logik, Dialektik und Mathematik als Sprachen in gleichen Strukturen und Funktionen wie sie die Alltagssprachen haben, verstanden werden müssen; zum Beispiel in ihrer Kontextualität, oder die Relationalität zwischen Subjektivität und Sprache.
Letzteres führt zu der zentralen Problematik bis heute, wie der Zusammenhang von subjektivem Denken und objektivem Geist zu verstehen ist. Der objektive Geist erscheint in der Form der logischen Denkoperationen (N-G-E)objektivistischer Art im Sinne der platonischen Lehre, unabhängig vom menschlichem Denken oder von materiellen Verhältnissen. Aber auch die Hegelsche „Wissenschaft der Logik“ beschreibt die Bewegung des Begriffs in ihrer Unabhängigkeit von subjektiver Einmischung. Gibt es nun keine Alternative zu der Annahme, die Kategorien so darzustellen wie sie sich im selbsttätigen Prozess ihrer Entwicklung auseinander entfalten? Wir meinen, dass die Struktur dieser Entfaltung nicht nur auf die Wirklichkeit „verweist“ – wie Hegel es beansprucht. Vielmehr ist sowohl der innere Zusammenhang der gesamten Wirklichkeit, von der Ersten Physik an und über alle Entwicklungsstufen, von den gleichen Abläufen, Verfahren und Methoden bestimmt wie diese im abstraktesten Teil der Gesamtentwicklung – im Denken – in zweifacher Weise erscheinen, als Platons Abbild-Beziehung zwischen den Dingen und deren Begriffe, sowie zugleich als die dialektischen Relationen, die Hegel uns zeigt.
Darüber hinaus aber kann durchaus auch der Gesetzescharakter der Logik und der Dialektik überhaupt in Frage gestellt werden und es kann behauptet werden, dass diese bloß der verfestigte Ausdruck von Denkgewohnheiten sei, die historisch und gesellschaftlich entstanden sind. Wenn dann das Wahre und das Falsche als Ausdruck von Entscheidungen auf Grund von Interessen gesehen werden, dann ist das bereits ein erster Schritt zu einer allgemeinen Philosophie, die neben der E-Sphäre und den N und G auch die I-Sphäre zu berücksichtigen versucht.
5. 9 Logik von Wertungen
Es geht nun um die Beziehungen der E-Sphäre zur I-Sphäre. Die E-Sphäre wird hier verkürzt auf strukturelle und logische Probleme, und die I-Sphäre wird auf imperative, moralisch-normative Denkformen zugespitzt.
Das sich daraus ergebende System von Theoremen und Methoden – das zum Beispiel auch als „Deontik“, deontische Logik, Normenlogik bezeichnet werden kann – ist für unsere philosophischen Überlegungen wichtig. So wie das dynamische z/w-Gleichgewicht der Beginn der Entwicklung und die Basis des Seienden ist, so sind alle Erscheinungen der „Praxis“ und der Einzelwissenschaften auch vom I/E-Schema geprägt.
Das ist hier genauer zu untersuchen; speziell auch als Relationen zwischen den beiden „Sphären“.
Ein Hauptproblem dabei ist, dass zwar auf einer Meta-Ebene jede Konfiguration vom I-Charakter als Seiendes (E) erfasst werden kann, dass aber umgekehrt die E-Formationen nur schwer als Quelle von Zielsetzungen ( I ) zu sehen sind. Das hat zur Folge, dass die Normen in ihrer Verhaltensregeln vorschreibenden, steuernden, kontrollierenden, und beurteilenden Weise, nur als E- Konfigurationen behandelt werden; nicht aber als I-Varianten, nach den Regeln der I-Sphäre. Bekannt ist der „praktische Syllogismus“. Es wird in ihm aus zwei Prämissen logisch notwendig der Schlusssatz abgeleitet. Alle drei enthalten als inhaltlichen Kern eine I- Konfiguration. Zum Beispiel können es Handlungen sein.
Zum Beispiel: „Du sollst Notleidenden helfen; hier ist jemand in Not; also sollst du ihm helfen“. Eine Handlung verdankt sich nach Aristoteles dem Moment des Strebens, das ein mehr oder weniger allgemeines Ziel verfolgt. Die Richtigkeit solcher „I“ bleibt aber strikt getrennt von den formalen Strukturen.
Die „Praxis“ verbindet aber „spontan“ E mit I . Deshalb sollte man davon ausgehen, dass es im Zusammenhang der „Praxis“ keine „reinen“ E-Formen gibt, sondern nur I/E-Formen, möglicherweise mit Übergewicht der E-Seite und deren „Wirkungen“. Durch die Ungleichgewichtigkeit können diese E/I-Komplexe dann allerdings auch als „I“ wirken.
Wenn bisher versucht wurde, die logische Struktur von normativen Systemen zu erarbeiten, dann wurden die I-Größen stets und sehr bald wie E-Größen behandelt. Das Wesen der moralischen und normativen Beziehungen und der Bewusstseinsphänomene ging dabei unter.
Worin bestehen die spezifischen Eigenschaften der Denkformen wie sie als Normen, Imperative, Zielsetzungen, Wünsche, Hoffnungen etc. sprachlich differenziert werden können? Das lässt sich nur beantworten, wenn man die „Strukturen“ der beiden Sphären einbezieht Dazu gehört beispielsweise, dass die E-Seite stets „auf-einen-Punkt-hin“ sich entwickelt und die I-Seite hauptsächlich drei Möglichkeiten des Gerichtetseins hat, in die „Weite“, in die „Tiefe“ und eben auf ein Anderes hin, was das I wiederum zum „E“ macht.
Diese Sphären schließen aber einander erst mal prinzipiell aus. Also geht es darum, dennoch – eine neue und höhere philosophische „Ebene“ dadurch konstituierend – zu finden. Erst dann können Fragen beantwortet werden, wie die, „ in welchen logischen Beziehungen stehen Normen zur wirklichen Welt und zu menschlichen Handlungen?“
Aus dem Vergleich der beiden „Sphären“ folgt dann zum Beispiel, es gibt in der E-Sphäre die Unterscheidung der zwei strikt getrennten Aussagen „wahr und falsch“ Aber auf der I-Seite sind alle Normen ungetrennt und quantitativ nicht auf zwei begrenzt.
Wie verhalten sich E-Strukturen zueinander und wie Normen oder Imperative? Die E sind voneinander isoliert, stehen sogar im Gegensatz zueinander – wie bei der „Wahrheit und Falschheit“. In der I-Vielfalt ist eine Abgrenzung zwischen den I schwerlich zu erkennen – und prinzipiell nicht denkbar. Die Eigenschaft der Konsistenz, der Widerspruchsfreiheit kommt nur E- und I/E-Phänomenen zu, nicht aber „reinen“ I- Phänomenen. Deshalb kann man auch nicht formulieren, dass die einzelnen Normen ein System bilden können. Alle Strukturzüge von dem, was man Systematik nennt, kommt der E- Seite allein zu.
Zurück zum Verhältnis von I zu E , (I/E). Es ist die inhaltliche Erweiterung des methodischen Ansatzes der Hermeneutik. Konnten wir die Methodische Seite der Verstehensproblematik noch als „N/G“ modellieren, so kann man jetzt sagen, dass diese Trennung von N/G und I/E nicht durchzuhalten ist. Eine „Logik der Wertungen“ sagt genau das, die logische Methodik und das Faktum der Werte gehen ineinander über.
Eine Folge davon ist, die vorhandenen logischen Verfahren (N-G) müssen modifiziert werden; zum Beispiel zu dialektischen Verfahren (N/G) oder als die Einheit „N-G zu N/G“
Dennoch gibt es eine Gliederung innerhalb der I-Sphäre: In die einzelnen Ii und in kollektive Ik , die zum Beispiel als gesellschaftliche, Ig , auftreten sowie Iw, global anerkannte Werte, Zielsetzungen.
Die prinzipiell mannigfaltige verbale Variation – allgemein beispielsweise als „Zielsetzung“, „imperative Äußerung“, „Willensakt“, „Hoffnung“, „normative Festlegung“ – und in der philosophischen Diskussion genauer zum Beispiel beim Vollzug oder der Unterlassung einer Handlung das „Gebotensein, das Gebot der Pflicht, das Erlaubtsein, das Verbot“ etc. thematisiert wird, dann lassen sich diese Ausdrücke auf Ii , Ik , Ig, Iw und auf deren Beziehungen zurück führen.
Die modalitätslogischen Relationen können dann als Ii (Wollen,Wunsch) oder die normative Modalität des „Gebotenseins“oder das „Erlaubtsein“ als Verhältnis Ii-Ig , während das „Verbot“ als Analogon zum logischen „falsch“ und die „Pflicht“ als Analogon zur logischen „Wahrheit“ die Durchsetzung des Ig bedeutet ( usw.) verstanden werden.
Wenn man diese Analogie-Konstrukte akzeptiert, dann kann man die Regeln der Logik dort anwenden. Aber man darf nicht übersehen, dieser Analogieschluss verdeckt nur den unendlichen Übergang zwischen der E- und der I-Seite .
Wenn daher in der I-Grundlage die I nicht kompatibel sind, dann kann auch diese Systematisierung nicht konsistent sein.
Die Deontik, also das I/E-Verhältnis, ist das abstrakte allgemeine Modell, nach dem verschiedene wissenschaftliche Disziplinen aufgebaut sind; das ist besonders deutlich bei der Rechtstheorie, der Ethik, etc. Vor allem aber in den Bereichen wissenschaftlicher Praxis wie der „Politik“ spielt die „wertende Logik“eine Rolle. In einer kreativen und planenden Praxis werden zuförderst die Ziele gefunden. Die „rationalen“ Methoden haben sich danach zu richten. Das ist einer der Unterschiede zur Ethik, die ihren Schwerpunkt allein innerhalb der I-Seite hat.
Auf der hier zu analysierenden abstrakten Ebene geht es zunächst darum, die modernen Entwicklungen und Probleme der E-Seite, im Besonderen der modernen Logik gesondert zu erkennen und zu integrieren, sowie noch näher auf die Struktur der I-Sphäre einzugehen.
Es zeigt sich auch hier wieder, wenn der E-Seite die Methodik der N-G zugeschrieben wird, dass die Erweiterung der N-G-Logik durch modernere Formen wie der Dialektik (N/G), der die I-Seite zuzuordnen ist – also letztlich der Bildung des Meta-Verhältnisses „N-G zu N/G“ – dass erst durch die Erweiterung der Formallogik die Übergänge zwischen den beiden Seiten – auf die es in der Deontik ankommt – näher bestimmt werden können.
Erst dann wird man auch von der unklaren „Analogie“ zwischen der Modallogik – ( mit den drei Operatoren „notwendig“, „unmöglich“, „möglich“) und den normativen Aussagen (erlaubte, verbotene und gebotsneutrale Handlungen) – vertieft gefasst werden. Und das bedeutet, die Lücke zwischen der formalen Schlüssigkeit, die Folgerichtigkeit zwischen normativen Sätzen einerseits und und der „Richtigkeit“ ethisch-normativer Sätze wird geschlossen.
5. 10 Mathematik
Es geht bei der philosophischen Basis der Mathematik um die Frage nach dem „objektiven Geist“. Wir halten die Mathematik auch für ein Subsystem des objektiven Geistes ( OG ).
Die Problematik, ob es den objektiven Geist gibt, behandelt man in einer ersten Annäherung am Besten im „Trinitäts“-Projekt. Während in der platonisch bestimmten Tradition der weltanschauliche Eckpunkt des OG mit innerer Konsequenz als „abstrakte, unabhängige, ideale, zeitlose und unveränderliche“ Größen gesehen wird, versuchte man von Aristoteles über Kant und Hegel die Philosophie es, den OG aus den Relationen mit der Natur, der menschlichen und gesellschaftlichen Subjektivität zu bestimmen. Wir meinen, beide Verfahren sind möglichst gleichzeitig anzuwenden.
Hatte Aristoteles gesagt, dass mathematischen Gebilden keine eigene Ursprünglichkeit zugesprochen werden darf, sondern dass sie nur als Abstraktionen der wirklichen Dinge anzusehen sind, dann fragt man sich, was denn diese „Abstraktionen“ sind und was dies „nur“ bedeutet.
Auch Kant versucht, einen Zusammenhang der objektiv geistigen Denkfiguren der Mathematik mit der menschlichen Subjektivität zu finden. Ihm ist die „Zahl“ ein Begriff des Verstandes also eine „Vorstellung“. Sie vermittelt zwischen dem Begriff einer Sache und ihrer sinnlichen Erscheinung. Die Zahl ist das, was den Begriff von Größe überhaupt auf die sinnliche Mannigfaltigkeit anwendbar sein lässt.
Diese Operationen des Verstandes und die Verhältnisse zwischen Verstand und den sinnlichen Erscheinungen deuten zumindest an, die Zahlen und damit die Mathematik insgesamt, werden nicht nur platonisch-statisch, sondern auch dynamisch in der Anwendung von Begriffen auf die Wirklichkeit der Natur und des Menschen zu begründen und zu verstehen sein. Dabei formal als Relation der weltanschaulichen Eckpunkte: Der des objektiven Geistes, hier beispielsweise als abstrakt formulierte Zahlenverhältnisse, relationiert mit der Kontingenz von Natur, Mensch, Gesellschaft usw.
Wie alles wissenschaftliche, theoretische Arbeiten geht es um die Fragen „was ist das Ding wirklich“ und zwar in letztmöglicher Begründung? Und wie können wissenschaftliche Behauptungen dazu zugleich begründet werden? Die Mathematik und die Philosophie gehören zu jenen – arbeitsteilig wirkenden – Bereichen, welche diese Fragen am konsequentesten stellen. Wir meinen, den Zusammenhang von Mathematik und Philosophie als Teil des „objektiven Geistes“ verstehen zu können und zugleich als Wechselwirkung aller Einzel-Phasen. Hier zum Beispiel mit der Erfassung durch die Wissenschaft der „Sprache“ und dabei z.B. die „Behauptungen“ in der Sub-Phase des konkreten Sprechens. Jetzt geht es um den Zusammenhang von Mathematik und der Dingwelt, vor allem mit der ersten Materie; das wird durch diese allgemeine Wechselbeziehungen und gleichfalls durch den philosophischen Bereich des objektiven Geistes erklärbar.
Wie auch in anderen Wissenschaften geht es in der Entwicklung der Mathematik darum, die vorhergehenden Entwicklungsphasen „aufzuheben“ und diese weiter zu entwickeln. Das bedeutet nach unserem philosophischen Ansatz, die alltagssprachlichen Begriffe der traditionellen Mathematik als solche des „Idealismus“, „Mechanizismus“ zu erkennen – was wir mit „N-G, E“ modellieren. Die Struktur des Bereiches der „Logik“ ist übrigens hier ständig mit einzubeziehen.
Es geht uns dann darum, diesen idealistischen Teil des objektiven Geistes mit N/G-Methoden, mit dem I/E-Ansatz – wodurch „subjektivistische“ Erklärungen von Mathematik aufgehoben werden – und mit z, w zu verbinden, also den Zusammenhang zu den Prinzipien des objektiv Materiellen herzustellen.
Wie alle Wissenschaften ist auch die Mathematik gleichzeitig von allen diesen Grundgrößen bestimmt. Aber zugleich gibt es je nach ihrer Stellung im arbeitsteiligen Spektrum „Betonungen“, was sich in der Auswahl der Methoden und der Begriffe zeigt. Die Mathematik ist demnach besonders gekennzeichnet von den Rz, Rw und Rz/Rw aus den physikalischen Sz/Rz und Sw/Rw Für die umgangssprachliche Begrifflichkeit der Mathematik werden die N-G, E betont. Das zeigt sich beispielsweise in der Wirkung der sie bestimmenden philosophischen Forderung nach „reduktionistischer“ Wirkung; diese ist zwar in allen Wissenschaften konstituent, aber als „Mathematik“ ist es einer der prägenden philosophischen Züge – ein anderer ist z.B. der der unbegrenzten Ausdehnung, die Versuche der mathematischen Phase zur Vereinnahme aller Verhältnisse. Der traditionelle reduktionistische Grundzug soll um N/G, I etc. erweitert werden. Dann stehen solche „Grundlegungen“ wie zum Beispiel die „Axiomatisierbarkeit“, die „Unabhängigkeit“ von Axiomen nicht mehr allein im Mittelpunkt der philosophischen Erklärung dieser Wissenschaft.
Die mengentheoretische Grundlage muss tiefer gehend fundiert werden. Wenn gesagt wird, dass die Menge der Natürlichen Zahlen sich kumulativ aus der leeren Menge bildet, dann wird eine Reihe von Voraussetzungen eingebracht, welche die Philosophie zu begründen hat. Um sich aber ihrerseits zu fundieren, muss diese Philosophie zeigen, auf welche Weise sie einen „unendlichen Regress“ in den Griff bekommt.
Am Beispiel der Menge der Natürlichen Zahlen sei das angedeutet. Zunächst kann als philosophische Erklärung der verwendeten Begriffe „leere Menge, Null, Nichts“, „Eins, Einheitselement“, „Vielheit“, „Kumulation, Addition“ die traditionelle Logik und die Alltagssprache genutzt werden. Diese beiden Sprachen, die Logik und die Umgangssprache und deren Teilphilosophien wollen wir keineswegs eliminieren; sie sind vielmehr als Bestandteile eines umfassenderen philosophischen Ansatzes zu verstehen.
Das „Nichts“ (N) ist tatsächlich als Teil eines objektiven Geist-Bereiches (OG) fundamental. Die verbleibende Relation ist die Relation zum Begriff der Existenz (E); die Hegelsche „Aufhebung beider in einer unendlichen Leere“ begründet zwar auch den Begriff der Unendlichkeit, aber wir integrieren diesen als systematische Notwendigkeit in unserer Philosophie; nicht als Ausweglosigkeit des auf „Endlichkeit“ fixierten Denkens.
Das E ist ebenfalls ebenfalls ein Grundelement des objektiven Geistes. In der „Vielheit“ taucht zunächst zum Beispiel die Problematik des Überganges vom „Einselement“ zu den Anderen auf. Bei den Natürlichen Zahlen kommt eine bestimmte Art der Unendlichkeit hinzu, die potentiell unbegrenzte, welche das Fundament der Endlichkeit ist. Und schließlich zeigt es sich, dass alle mathematischen Kalküle, hier die Addition, ohne zwei weitere Unendlichkeitsüberlegungen ( Rz und Rw) philosophisch nicht verständlich gemacht werden können: In diesem Begriff der Addition als Kumulation verbirgt sich die eine Richtungsart, Rw, welche alltagssprachlich als „in die Weite, Höhe, größer werdend“ zu verstehen ist, und zugleich ein „Antrieb“ ist, welcher den Prozess der Übergänge, hier der Addition, garantiert.
Die Unendlichkeiten bei den „Kalkülen“ sind schwierig zu verstehen. Sie sind die Übergänge von den beiden Summanden zur Summe als unendliche Annäherung (Rz) der sich prinzipiell erst mal „fremden“ Summanden.
Zusammenfassend haben wir, auf wenige Vorstellungen reduziert, zwei Arten der Unendlichkeit, dazu die Endlichkeit und die eher verborgenen Voraussetzungen der Richtung und des Antriebes dieser Prozesse, sowie das Nichts.
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, ein System zu errichten. Einerseits liegt eine interne gegenseitige Beweisstruktur vor oder die elementaren Behauptungen lassen sich auf die Erste Physik, das heißt auf ein Modell einer Begründung der Materie, zurückführen: In unserer Modellierung entspricht z, w der Zweiheit, darin die Richtungen Rz und Rw – von denen hier erst mal nur Rw gebraucht wird als „Erhöhung“ durch die Summierung. Der S-Aspekt erfüllt die Erwartung an jenen verborgenen „Antrieb“, alle z/w-Varianten bilden die Endlichkeiten des Seienden und die z-z- und w-w-Konstellation sind ebenfalls Unendlichkeiten; zusammen mit der Endlichkeit (z/w) erzeugen sie die Vielheit.
Mit dem doppelten Ursachenkomplex, der Erzeugung der mathematischen Strukturen innerhalb des objektiven Geistes und aus der physikalischen Basis, sind die zwei wichtigsten traditionellen Philosophie-Arten, die idealistische und die materialistische, zufrieden zu stellen.
Bevor wir hier einige traditionelle mathematische Einzelgebiete betrachten, seien noch ein paar allgemeine Strukturen im Sinne unseres Philosophieansatzes erläutert.
a) Die Mathematik stützt sich in vieler Hinsicht auf die klassische Logik; das genügt aber seit der Entwicklung der begrifflichen Dialektik nicht mehr. Vielmehr muss nun von einer Metarelation „Logik zu Dialektik“ („N-G zu N/G“) ausgegangen werden.
b) Das aber erweist sich erst als fruchtbar, wenn man genauer hinschaut. So sind beispielsweise die Übergänge beim Folgerungsbegriff genau von den zwei unendlichen Arten wie sie in N/G stecken.
e) Die nicht-räumlichen Richtungen – in die unendliche Weite (kumulativ, hierarchisch) und in die unendliche Tiefe, z.B. bei den Reellen Zahlen – charakterisieren gleichfalls jene Voraussetzungen, welche wir Rz und Rw zuschreiben.
f) Wie in jeder „Sprache“, kann auch in der Mathematik zwischen „Objekten“ – z.B. Mengen – und „Prädikaten“ unterschieden werden. Wir reduzieren das auf den relativen Gegensatz von E und N,G .
g) Wie schon angedeutet, die Mathematik definiert sich auch dadurch, das sie sowohl endliche wie unendliche „Objekte“ und „Prädikate“, Verfahren, Methoden zugleich hat. Und darüber hinaus noch beide in ein Metaverhältnis setzen kann. Die zwei Verursachungsebenen sind wiederum der „objektive Geist“ – E als Endlichkeit, G als Endlichkeit erzeugende Methode, N/G und I als Komponenten von Unendlichkeit. Sowie die Erste Physik mit z, Rz und w, Rw als Unendlichkeitsgrößen schließlich z/w als Ausgangsrelation aller Endlichkeit.
h) usw.
Dazu hier noch einige unsystematische Bemerkungen: Die Nähe der Arithmetik zu z und w ist größer als die der Geometrie, weil die Geometrie auf Rz-Rz/Rw- Komplexen – den Raum-Dimensionen – aufbaut. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass die raumzeitlichen Hilfsvorstellungen bei der Interpretation von Verstehenszusammenhängen entfallen müssen. Dann wird behelfsweise in der sprachlichen Erfassung dazu gegriffen, einen Sachverhalt mit mehreren Vorstellungen aus anderen Lebensbereichen zu umschreiben. Das oben genannte „Streben in die Weite“ ist von diese Art.
Ein anderes Beispiel dieser Wirkung zeigt sich in den logizistischen Begründungen von Mathematik durch Frege und Russell. Dort haben die „Dinge“, so die Zahl „Eins“, keine Strukturen und keine Extension. Das ist keiner Willkür im Denken geschuldet. Vielmehr ist es – wohl intuitiver – Ausdruck der Tatsache, dass Mathematik konsequenterweise das wirklich Allererste zu erfassen hat und das ist nicht eine gleichgewichtige z/w-Relation, vielmehr sind es das isolierte z (bzw. das isolierte w ). Und diese beiden sind nicht nur vor-räumlich, sie sind daher auch ohne eigene „Struktur“ und Extension. Und sie sind vor-zeitlich, ewig; und sie sind zugleich mit dieser Variante der Unendlichkeit auch das, was man das „Nichts“ nennt – und das, was man das erste Sein nennt.
Man kann die philosophische Systematisierung auch so angehen, dass man die einzelnen bisherigen philosophischen Versuchen in einer tiefer reichenden Philosophie „aufhebt“. Das betrifft Hilberts Finitismus, den Intuitionismus und den konstruktivistischen Versuch.
Um diese „Aufhebung“ zu verstehen, muss man sich zunächst zwei traditionelle philosophische Grunderkenntnisse vergegenwärtigen: In allen Wissenschaften geht es darum, die Dingwelt mit Hilfe der subjektiven menschlichen Eigenschaften in das zu transformieren, was man den objektiven Geist nennen kann. Dazu ist die Methodenvielfalt da. Alle Methoden sind mehr oder weniger gegeneinander abgrenzbare Formungen dieses Dreiecksverhältnisses zwischen Ding/Natur und biologisch-emotionalem und vergesellschaftetem kulturellem Subjekt, sowie den Strukturen des objektiven Geistes. Der finitistische und reduktionistische Ansatz betont in diesem – unendlichen – Übergangsfeld nun bestimmte Standards des objektiven Geistes Der Konstruktivismus sucht sich gleichfalls nur einige Elemente (G,E) des objektiven Geistes heraus, verbindet diese aber mit „Bildern“ der allgemeinen kulturellen Praxis. So der philosophisch-idealistischen Interpretation von „Technik“ und der „Lebenserfahrung“. Der Intuitionismus betont – noch einen Schritt in der Entwicklung „zurück“ gehend – die emotional-rationalen Übergänge, die als konstitutiv für die individuelle Subjektivität zu gelten haben.
Diese drei Schwerpunkte kann man als vorläufige Basis für umfassende Erkenntnistheorien, Wissenschaftstheorie und Methodologie ansehen; vor allem auch deshalb, weil sie alle Wissenschaften charakterisieren.
Bevor wir diese Strukturen nun in der speziellen Einzelwissenschaft Mathematik nachweisen, sollte gesagt werden, dass wir diese Struktur nur für eine vorläufige und daher weiterhin zu begründende halten.
(1.) Das Hilbertsche Programm muss als allgemeines Reduktionsschema zur Erstellung finiter Grundlagen aufgefasst werden. Damit wird aber nur eine kleine Auswahl aus der Breite der wissenschaftlichen Methodik bevorzugt. Die ist nicht „willkürlich“, sondern stützt sich auf die klassische idealistische Logik; beide sind aber in einer modernen Philosophie erst zu begründen. Denn „reine, autonome, endgültige“ Methoden, finite Entscheidbarkeit kann nur e i n e Art von Methodik sein; und sie wirft sofort eine Fülle von Problemen auf, die nur außerhalb ihrer Reichweite zu lösen sind. Dazu gehört beispielsweise, dass es ein finit begründetes Entscheidungsverfahren für die Widerspruchsfreiheit nur außerhalb dieses finiten, rekursiven Ansatzes gibt. Das heißt jedoch, die finite Grundlage ist stets auch wichtig – so bei der „Algebraisierung“ – für eine umfassende philosophische Erklärung der Mathematik.
Wir stützen uns, wie gesagt, auf die Breite der „N-G zu N/G-Relation“ wie sie in den Entwicklungsphasen konkretisiert werden – also zum Beispiel auch als „strenge“. „reine“ Rationalität; aber auch als „emotionale“ Verfahren, N/G . Die originär „philosophische“ Einsicht, welche die Einzelwissenschaften übernehmen sollten, wenn sie fundierende Absichten haben, sind die mit der „Entwicklung“ verbundenen Übergänge zwischen den Methodenarten. Dann kann z.B. verdeutlicht werden, dass an jedem „rationalen“ Vorgang unabweisbar auch das menschliche Verstehen dieses Vorganges beteiligt ist. Diese subjektiven „Reste“ sind weder zu negieren noch zu irrationalisieren; sie sind ihrerseits Objekte möglicher und umfassender wissenschaftlicher Analyse. Das aber ist nicht nur ein unendlicher Regress, sondern führt zugleich zu anderen Entwicklungsphasen – hier führt das von dem relativ „reinen“ Bereich des objektiven Geistes (OG) zu dem der menschlichen Subjektivität.
(2.) Eine intuitionistische Grundlage geht von alltäglichem emotional-rationalem Verstehen aus. Wenn man nur auf der Erklärungsebene bleibt, welche diese drei meta-methodischen Ansätze hat, dann ist es gar nicht die Polemik der Finetisten als die es gemeint ist, wenn der Intuitionismus als „präzisionsunfähig“ abgewiesen wird. Denn genau das ist das Verhältnis von N-G zu N/G-Methoden – formuliert in einer unpräzisen Umgangssprache. Die rationale Erfahrungskomponente kann als Erweiterung des finitistischen Standpunktes angesehen werden. Die emotionale Färbung bedarf der weiteren Erläuterung durch die Analyse der psychologischen Voraussetzungen. Mit dieser Relationierung von Emotionalem und rationalem Bereich – die wir als unendlichen Übergang fassen – wird die Analyse jeder Methode berührt und das nicht nur in der Mathematik.
So wie auf der von uns postulierten maximal abstrakten Ebene die N/G-Verfahren und N/G-Methoden als Randerscheinungen die N-G-Methoden haben, so verhalten sich auch die intuitionistischen zu den finalen. Deshalb können die Verfahren aufeinander angewendet werden – freilich nicht ohne dabei Unendlichkeiten und einen „Rest“ zu erzeugen. Darüber hinaus gilt, dass auf einer weniger abstrakten, „praktischeren“ Ebene alle drei Standpunkte, der finitistische, intuitionistische und der konstruktivistische in allen Überlegungen zur Fundierung nachgewiesen werden können; also in formalen wie in beliebigen Gesetzen, Beweisen und Operationen. (3.)Die konstruktionistische Variante zur Bestimmung der Mathematik und ihrer Grundlagen geht von rationalistischen und intuitionistischen Verfahren aus und vereint sie; zum Beispiel als wissenschaftlich-technische Erfahrung.
Gerade dieses verunklarende Zusammenspiel verschiedener Ausgangsgrößen lässt uns alle drei Grundverfahren kritisieren. Deren Stärke ist die Nähe zu „praktischen“ Erfahrungen, gewonnen vor allem dadurch, dass vieles einbezogen oder zumindest angedeutet wird. Aber solchen „synthetisierenden“ Erkenntnisverfahren müssen weitere analysierende Schritte zur Seite gestellt werden.
Zahlentheorie
Zunächst stecken in dem was begrifflich „Zahl“ genannt wird der Gedanke der Identität (E) und solche „Kalküle“ wie die Summierung.
Die Identität als einfache Einheit, deren Bereichsrepräsentant z.B. die „Eins“ ist, kann als Urbild verstanden werden – weshalb sie auch eine letzte, unhintergehbare einfache und zeitlose Größe und damit eine Figuration (E) des objektiven Geistes ist. Aber sie ist sehr wohl noch weiter begrifflich zu „erklären“, wie auch „materialistisch“ herzuleiten.
Letzteres „relativiert“ das wieder, was als objektiver Geist dennoch auch gilt.
Zu diesen weiteren begrifflichen Relativierungen von E gehört zum Beispiel, dass es verschiedene Zahlenarten gibt, dass die Einheiten dieser Zahlenarten Verallgemeinerungen der „Eins“ sind und dass sie ohne die dazugehörigen „Kalküle“ keinen Sinn machen. Das deutet darauf hin, dass E von allgemeinerer Bedeutung ist, als es seine mathematischen Ausprägungen sind, und dass auf einer derartigen philosophischen Ebene die „Kalküle“ Konkretisierungen von Relationen zwischen E sind. Diese Verhältnisarten, Kalküle, welche die verschiedenen Zahlenarten erzeugen, werden von uns unter dem Gesichtspunkt „der Endlichkeit (E) zur Unendlichkeit“ untersucht.
- Praxis
Einerseits ist es der Sinn und das Ziel der Philosophie, sich der menschlichen Erkenntnis zu vergewissern. Das was die jeweilig entwickelten Wissenschaften und das Alltagswissen ist, soll durch die kritische philosophische Reflexion absolut gewiss werden; mit dem Rationalismus als Leitvorstellung. Für die Untersuchung und Erweiterung der Begrifflichkeit und der Methoden der Naturwissenschaften mag dies zunächst ausreichen. Es genügt aber dem Anspruch der Philosophie insgesamt nicht. Das von Kant proklamierte Primat der praktischen Philosophie und die These Fichtes, dass alles theoretische Wissen als Selbstrealisierung von Freiheit zu begreifen sei, verweist auf die I-Kategorie. In ihrer formalen Seite ist die I-Kategorie sowohl die Trennung von E und die Basis von individueller und intersubjektiver Wahl und als „I/E“ die Konstitution von Verbindlichkeit.
Darauf ruhen die Wissenschaften der „Praxis“.
Der Modus der Vergewisserung veränderte sich bereits mit der wissenschaftstheoretischen Reflexion der modernen Naturwissenschaften. Das Ergebnis schien zu sein, dass die bisherige empirische Methode und ihre rationale Bearbeitung nicht zu letzter Gewissheit, strikter Unbezweifelbarkeit führt. Aber nicht nur diese negierende Grundhaltung begründet den Fortschritt in der Physik.
Unsere These ist vielmehr, die zugrunde liegende Problematik ist in den zurückliegenden neuzeitlichen Diskussionen über den Status der Sozial- und Kulturwissenschaften angesteuert worden – und muss jetzt nur auf die Naturwissenschaften übertragen werden. Dabei geht es im Methodologischen um die Ausweitung der identifikatorisch verfahrenden auf solche wie sie die „Dialektik“ exemplarisch vertritt. Und im Begrifflichen galt es, die I-Sphäre und die I/E-Wechselwirkung systematisch auf alle wissenschaftlichen Bereiche auszudehnen.
Was unterscheidet dann Natur von Kultur in ihren Wissenschaften?
Wie unterscheiden sich nichtphilosophische Meinungsysteme – alltägliches Wissen,etc. – von den Wissenschaften und der traditionellen Philosophie?
Es gibt auf der Ebene der allgemeinen Weltinterpretation keinen prinzipiell anderen Ansatz für beide.
Beide umfassen „Meinen und Wissen“ oder wie wir sagen, I- und E-Strukturen . Der Unterschied besteht dann nur im „Quantitativen“. Einmal sticht dort die I-Komponente hervor, ein andermal die E-Seite.
Dazu gehört aber auch, dass „Philosophie“ „quantitativ“ unbegrenzt Metaebenen zu errichten angetreten ist; dazu zählt dann, dass sie über I und E und deren Verhältnis innerhalb der Konkretisierungen weiter reflektiert als das in einem Praxisbereich geschehen könnte; so war das auch schon beim Verhältnis „Wissenschaft zu Philosophie“.
War es bisher so, dass innerhalb der Philosophie – und von ihr her auch in den Wissenschaften und im Alltag – das praktische Handeln als „Gegenspieler“ zur Theorie empfunden wurde, so versuchen wir, die Praxis als eine Sammlung, besser, als eine Relation mehrerer elementarer Größen zu verstehen, während die Theorie eher diese Elementarität begründet. Von da aus kann auch eine andere Beschreibung dieser zwei Seiten erklärt werden, die von „Veränderung und Erkenntnis“. Dieses allgemeine „Zusammenspiel“ ist stets verbunden mit „Veränderung“ denn die Relationierung ist der Antrieb in der „allgemeinen Entwicklung“. Während „Erkenntnis“ die innere Konsequenz verfolgt, einfachste und voneinander getrennte und daher unveränderliche Elemente zu finden.
Dennoch ist der Grundtenor dessen, was als „Praxis“ bezeichnet wird die Relationsbildung, das Zusammenspiel. Hier sind es exemplarisch Erkenntnis und Tat, die in ihrer Gegensätzlichkeit aufeinander angewiesen sind und einander fördern.
Es ist der Erfahrungsbereich, der von prinzipieller Kontingenz ist. Es sind einerseits auch die unüberschaubare Vielfalt von wirkenden Faktoren, aber vor allem ist es diese „Wirkung“ selbst, die „Komplexität“ bildenden Wechselwirkungen zwischen E– und I -Größen.
Wobei die Relationierung von den I- Anteilen ausgeht. Das deutete schon das Bestreben der scholastischen Philosophie an, die die Theorie von der Praxis deshalb trennen konnte, weil der Praxis der „Makel begehrlichen Wollens“ anhaftete. Die frühzeitige bewusste Eliminierung jeglicher I- Konstellation führte zu jener Trennung, die erst heute wieder aufgehoben werden kann.
Wie kann man ähnliche Kategorien von der Kategorie „Praxis“ unterscheiden, zum Beispiel „Erfahrung“, „Handeln“ oder „Arbeit“ ? Ihnen allen ist gemeinsam, dass tätige Einflussnahme als Wahrnehmen von Interessen („I“) und unter Zuhilfenahme von „Mitteln“ (E) als Konfrontation mit anderen natürlichen, sachlichen und mitmenschlichen I/E-Konstellationen. Das spielt sich in allen „Bereichen“ und deshalb auch in allen Wissenschaften ab.
Die philosophische Kategorie des „Handelns“ betont eher das, was die wissenschaftliche Analyse dazu sagt, während die Kategorie der „Arbeit“ sich auf die Erkundung, Erklärung konkreterer Teile der geschichtlichen, gesellschaftlichen, politischen und ökonomisch-technischen Ausschnitte der Realität konzentriert.
Letztlich sind es wieder der Bezug auf die vier weltanschaulichen Eckpunkte, die hier eine Systematisierung von „mittlerer Reichweite“ erlauben: Die „Erfahrung“ meint eher die Relationen wie sie von der Subjektivität her geprägt sind, während „Handeln“ das Verhältnis von individueller und gesellschaftlicher Subjektivität zu Strukturen des objektiven Geistes meint und „Arbeit“ zusätzlich die Natur und die Dingwelt einbezieht.
Wenn in Hegels dialektischer Systematik die Praxis zum integralen Bestandteil theoretischer Erkenntnis wird, dann bleibt sie dort und insgesamt der Theorie solange untergeordnet als die Theorie nicht weit genug gefasst ist, um eine gleichberechtigte I-Systematik zu haben. Erst die konsequente I/E-Bildung kann das Phänomen Praxis erfassen. In dieser doppelt unendlichen Dynamik, welche durch das sich gegenseitig „in der Schwebe-halten“ in I/E erreicht wird, werden sämtliche Entwicklungsstadien der E-Entwicklung und alle I-Relationen – prinzipiell die der Gesamtrealität – berührt.
Wenn die „Praxis“ diesen Anspruch zu erheben wagt, dann nähert sie sich einem Begriff von „Gesamtphilosophie“. Zumindest alle theoretischen und damit philosophischen Teile jener Art hat sie in sich; welche zu dieser I/E- und N/G- Relationalität gehören; nicht dagegen jene, die zu den N-G und E-I gehören, also zum Beispiel „reine, interesselose, praxisferne Erkenntnis“ – die es durchaus auch gibt.
Die Psyche und die Wissenschaft von ihr sind Bereiche, die in der „allgemeinen Entwicklung“ zwischen der Biologie und den Strukturen des rationalen Denkens liegen. Diese Übergangslage ist von prinzipieller Unendlichkeit; aber die in diesem „Feld“ zu verwirklichenden endlichen Strukturen – entweder in praktischer oder in theoretischer Hinsicht – sind nicht „ willkürlicher“ Art, wie es der Unendlichkeitsgedanke nahe legen kann.
Die Begriffe und Methoden der Psychologie sind erst mal durch die Strukturierungskraft unserer „allgemeinen Philosophie“ festgelegt. Man kann die methodische Seite traditionell umschreiben; danach beruhen die Methoden der psychologischen Wissenschaft – zum Beispiel Beschreibung, Erklärung, Prognose, Veränderung von menschlichem Verhalten und Handeln – vornehmlich auf „Erfahrung“ und auf „Experimenten“. Wir versuchen nun aber, diese ungenauen Beschreibungen von Methoden auf die methodischen Pole N-G- und N/G zu reduzieren. Das geht jedoch nicht, ohne dass die Konkretisierung dieser Pole – also z. B. auch die Erfahrung und das Experiment – einen spezifischen Platz in dieser philosophischen Verallgemeinerung finden.
Es ist nun für den Bereich des Psychischen symptomatisch, dass hier die natürlichen „Verfahren“ wie sie noch in der Biologie ablaufen, langsam ersetzt oder überformt werden von den „Methoden“ der Psychologie. Die biologischen „Verfahren“ sind objektiv ablaufende Naturereignisse. Sie sind zwar im Psychischen noch vorhanden, werden aber zunehmend von der denkerischen Methodenseite beeinflussbar und ersetzbar. Eben diese Übergangssituation ist für die Psyche und die Psychologie konstitutiv.
Das macht sich – vereinfacht – daran fest, dass von einer eher dynamisch „gleichgewichtigen“ und wechselwirkenden Lage aller Methoden und Verfahren gesprochen werden kann; was als „ N-G zu N/G“ modelliert wird. Während in der nächst höheren Entwicklungsphase des rationalen Denkens eher vom Übergewicht der N-G-Methoden zu sprechen ist.
Es geht also um Abstufungen in den Gesetzlichkeiten, welche parallel gehen mit der Entwicklung der lebenden Systeme. Deren Strukturen und Verhalten verändern sich mit dem Abstand von der biologischen Seite; so wird beispielsweise das „Verhalten“ nach und nach zu bewusster Tätigkeit und zu den unterschiedlichen Arten des Handelns.
Die „Objekte“ der psychologischen Forschung und damit die Aussagen und Theorien über diese werden von unserem philosophischen Ansatz mit Hilfe der E-, I-Systematik analysiert. Die einzelnen psychologisch erfassbaren Funktionen und Strukturen lassen sich dann von uns in die zwei formalen Übergangsfelder – N/G zu N-G und I/E zu I-E – einordnen.
Beispielsweise werden die Verhaltensweisen eines Tieres eher mit Begriffen inhaltlicher Art besser zu beschreiben sein, bei denen die Strukturen (E) eng mit den Zielsetzungen („I“) verbunden sind. Während es in der Humanpsychologie effektiver, wirklichkeitsnäher ist, sowohl die Trennung als auch die Fülle von möglichen Relationen zwischen E und I heranzuziehen. Analog gilt das für die Verhaltens- und Methoden-Seite.
Eine „Ursache“ dafür ist die Zunahme der Komplexität der betrachteten „Systeme“ beim Übergang vom Tier zum Menschen; was wiederum bedeutet, dass die E vermehrt sind und deren I größere Spielräume haben.
Ein Beispiel: Das Verhalten von Tieren wird eher durch eine eindeutige, „mechanische“ Beziehung von äußeren Reizen bestimmt; solche direkten Identätsherstellungen modelliert man als „N-G ,E“. Während bei hochkomplexen Systemen die nach außen gerichteten Reaktionen erst im Inneren aus dem Zusammenspiel N/G und I/E gebildet werden und es daher kein eindeutiges und kein kausales Gefüge darstellt. Für die wissenschaftliche Darstellung sind die „Schwierigkeiten“ entsprechend.
Für die „subjektive“ Erscheinungsform dieser inneren Regulationsmechanismen gilt gleichfalls eine unbegrenzte Komplexität. Ihr unterliegen dann solche Erscheinungen der Psyche wie die „Wahrnehmung, Erinnerung, Denkabläufe, Affekte etc.“
Diese Abläufe, Methoden sind endliche Strukturen im unendlichen Übergangsfeld zwischen Umwelt und lebendem System. Man kann dieses „Feld“ eher oberflächlich oder pauschal beschreiben – als Wechselwirkung oder als Vermittlung zum Beispiel. Aber auch das signalisiert, dies Feld ist in sich von dem Zusammenspiel der beiden Unendlichkeiten charakterisiert. Vor allem jene Unendlichkeit, die wir von der Kategorie Rz her bestimmen, vermittelt das, was man als „Erleben“ der Wechselwirkungen zwischen Welt und Mensch umschreiben kann. In jeder dieser endlichen Strukturen und dynamischen Funktionen gehen die zwei Unendlichkeiten ein; das macht sie einerseits dann „verständlich“, wenn sich das Verhältnis Rz/Rw bildet, aber weniger verständlich, wenn Rz und Rw nicht miteinander relationieren.
Bevor man dieses Schema auf die einzelnen psychischen Erscheinungen und Methoden anwendet, sollte man die „Umwelt“ und das Subjekt noch mal differenzieren. Die äußeren Ursachen und Bedingungen gliedern sich mannigfaltig, so auch als andere psychische Subjekte. Und die Subjektivität sollte gesondert als organisches Subjekt, vor allem als das des ZNS unterschieden werden, sowie als tätiges Wesen von im engeren Sinne psychisch-emotionales. Wobei klar ist, dass diese Unterscheidungen philosophisch aufgehoben werden müssen. Der Grund ist der, dass eine umfassende philosophische Analyse der subjektiven psychischen Strukturen und Funktionen nur möglich ist, wenn dabei die Haupteckpunkte – Natur, Gesellschaftlichkeit, objektiver Geist – einbeziehbar gemacht werden.
Das gilt für das Verhältnis von der wissenschaftlichen Philosophie zu allen Einzelwissenschaften, die Überbetonung allein des jeweiligen zentralen Forschungsbereiches – hier der inneren Struktur der menschlichen Individualität – behindert die philosophisch andere Zugangsweise, die „von außen“. Abstrakter formuliert, nur die Rz-Richtung und dabei die Vernachlässigung von Rw lässt die angestrebte Bildung von Rz/Rw nicht zu. Wenn wir auf dieser gleichgewichtigen Einheit jener „weltanschaulichen“ Eckpunkte bestehen, dann berücksichtigen wir damit auch ein wichtiges Ergebnis der bisherigen philosophischen Schulen.
Die Geschichte der Psychologie wird oft als die vom Gegensatz aus idealistischen Lösungsversuchen – seit Platon und Aristoteles – und materialistischen Grundrichtungen – von Thales, Anaximander her – dargestellt.
Bei den Fragen zur organischen Verankerung des Psychischen, nach dem Sinn des Psychischen für die „Tätigkeit“ des Menschen und zur Strukturierung der dabei verwandten Begriffe kommen nach unserer philosophischen Annahme aber beide Seiten zum Zuge: Die N-G-Methoden, welche die notwendigen Identitäten schaffen u n d die N/G-Methoden, welche die Verbindung zu allem „Nichtidentischem“ – als I/E – herstellen. Auch die meisten philosophischen Versuche zu Erfassung der Psyche sind unklare Mischungen beider Methodenarten.
Als die Psychologie immer mehr eine wissenschaftliche Disziplin wurde, wurden die beiden unterscheidbaren Grundansätze in der Methodik auch deutlicher. Als das was zunächst als Abkehr von der Spekulation und der Zuwendung zu Methoden wie der Beobachtung einseitig gefeiert ward, war jedoch undurchdacht. Bei genauerem Hinsehen gilt dagegen, dass das „Experiment“ und alle anderen Forschungsmethoden und Forschungs-Instrumente, sowie der Zusammenhang mit den physiologischen Strukturen und Gesetzmäßigkeiten des Organismus von beiden Methodenarten im komplexen Wechselspiel bestimmt werden.
Die philosophische Einordnung der Schulen war auch in neueren Zeiten unklar, verworren, sogar falsch. Zwar gab es offiziell immer noch die beiden philosophischen Hauptrichtungen, aber bei näherem Hinsehen war die Abgrenzung fließend; weshalb sich beispielsweise auch die „dialektisch-materialistische“ Philosophie dafür einsetzte, die Abgrenzungen aufzuheben.
Das allgemeine Anliegen der „Psychophysik“ war es, die Beziehung zwischen physikalischen Reizen und den von diesen Größen ausgelösten Empfindungen der Sinnesorgane exakt zu messen. Dieser sogenannte materialistische Grundgedanke beruhte aber auf einer idealistischen, klassisch logischen Denkbasis. Allerdings wurde in der dazu gehörenden experimentellen Methodik und dann – in der dialektisch-materialistischen Wendung – die systematische Hinzunahme der bewussten Tätigkeit des Menschen, tatsächlich eine moderne Methodik in die Psychologie eingeführt. Ihre „Materialität“ besteht in der Hereinnahme der I – Seite, sowohl die „I“ der Forscher wie die der Forschungsobjekte. Wozu noch der Komplex der Forschungsmittel (E`) und jener Methoden – wie zum Beispiel „Tätigkeit“ – kommt, die nicht nur Identitäten herstellen können – z.B. die empirische Beobachtung und das logische Denken. Mit dem gleichen Recht, nach dem diese letzteren Methoden als inadäquat zur Beurteilung der menschlichen Psyche gesehen wurden, sind sie unumgänglich und daher mit den „materialistischen“ Methoden und Begriffen nahezu unauflöslich verbunden.
Auch die so genannten idealistischen philosophisch-psychologischen Schulen – Neukantianismus, Phänomenologie, Lebensphilosophie, Existentialismus, Neothomismus, Tiefenpsychologie – sind bei näherer Analyse deshalb dialektisch bezogene materialistische und idealistische philosophische Teilstrukturen. Die in ihnen hervor gehobene individuelle biologische und emotionale Aktivität, zum Beispiel die der Willensfunktionen oder die des Trieblebens, und die der menschlichen Tätigkeit – als die Handlungsarten („I zu N/G/E`zu E“) – mit deren Betonung alle beteiligter „I-Varianten – sind ebenso materialistisch bedingt wie die dadurch erzeugten geistigen Strukturen und Funktionen als idealistische bezeichenbar sind. Aber wir akzeptieren die in dieser Konfrontation vorausgesetzte Einteilung Materie-Geist nicht und auch nicht das damit einhergehende metawissenschaftliche Prioritätsdenken der einen oder der anderen Seite.
Sowohl die Einteilung in N-G- und N/G-Funktionen wie auch ihr Zusammenhang, beider Übergang ineinander, erscheint in der Gliederung der Psychologie nach den einzelnen Untersuchungsbereichen. So können die Aufgabenlösungen in den Bereichen der Wahrnehmungspsychologie und in dem der Gedächtnispsychologie eher mit den Methoden der Identitätsbildug (N-G,E) erfolgen als zum Beispiel in der Gefühlspsychologie, wo eher die Methoden der N/G- Varianten Erfolg haben werden. Die Entscheidungs-,Willenspsychologie wird ganz der I-Seite zugeordnet. Und die Lern-,Denk-und die Psychologie der Tätigkeit, des Handelns und Verhaltens kann in ihrem „Kern“ nur als Zusammenhänge und Übergänge beider Seiten angesehen werden: N-G,E zu N/G,I .
Insofern – und auf einer allgemeineren Ebene – die Psychologie und ihre Subsysteme sowie deren elementare Strukturen und Vorgänge in dem unendlichen Übergangsfeld vom Biologischen zum Rationalen liegen und von daher jedes Detail an allen N-,G-,I-,E-Relationen teilhat, sind diese traditionellen Gliederungen nur von sekundärer Wichtigkeit.
Der zweite wichtige Übergang für die Psychologie ist der zwischen dem Organismus und der Umwelt. Die beiden Übergänge bilden den Rahmen, in welchem sich die zentralen Probleme der Psychologie darstellen lassen.
Die Fortsetzung der allgemeinen Psychologie in den Bereich der individuellen Varianten der Psychologie des Menschen wird von uns als ein Teil des Entwicklungsablauf dargestellt. Das hat zur Folge, dass die Betonungen auf dem Verhältnis und dem Übergang von Emotionalität und Rationalität liegen sowie auf dem Übergang des menschlichen Subjektes zu dem Ausschnitt der Umwelt, welcher Gesellschaftlichkeit bedeutet.
Wir versuchen, bei der Analyse der Grundlagen der so differenzierten Psychologie, der „Person“ o.ä., die E-Kategorie und die I-Kategorie einzusetzen. Die E-Seite kann man dann unter vielen anderen verbalen Varianten als die relativ invarianten Strukturen verstehen, mit ihren Regulationsmechanismen des Verhaltens eines menschlichen Individuums.
Selbstverständlich werden dann – in einem weiteren Entwicklungsschritt – diese „Persönlichkeitskonstanten“ in ihren Beziehungen zur Welt, zur Gesellschaft zum Beispiel, als dynamische Prozesse verstanden. Wie sie etwa als die Aneignungen, Verinnerlichungen gesellschaftlich bestimmter Verhaltensnormen durch Lernen darstellen.
Diese relativ konstante E-Seite der Persönlichkeit umfasst die angeborenen Grundlagen und die ebenfalls relativ konstanten kulturellen Strukturen der Person; das „Anlage-Umwelt-Problem spielt ja bekanntermaßen eine größere Rolle in der „Praxis“ der Begabungs- und Intelligenzpsychologie, Charakteriologie, Pathopsychologie. Die theoretische Analyse muss allerdings das Entwicklungsprinzip hinsichtlich der biologischen wie auch der kulturellen Aspekte bedenken.
Gleichberechtigt neben den relativ statischen Strukturen (E) sehen wir die davon zu unterscheidende I-Seite als tragendes Konzept für die Fundierung der Theorie der Psyche. Das lässt sich vor allem in den Subbereichen der Entscheidungs-, Willenspsychologie manifest machen.
Die Entwicklungsabläufe werden von uns mit den Methoden vom N/G-Typ und inhaltlich durch I/E- Varianten reduziert. Sie sind derart wichtig, dass sich die „Entwicklungspsychologie“ in gesonderter Behandlung mit diesen Fragen beschäftigt. Dabei geht es zunächst um die Lehre von der Entwicklung psychischer Regulationsmechanismen – wir rechnen das der „systematischen Entwicklung“ in unserer philosophischen Einteilung zu. Die Entwicklung vom Organismischen, Biologischen herkommend, und von der Tierpsychologie dann kommend und die stammesgeschichtliche und die ontogenetische Entwicklung nennen wir im Philosophischen die „allgemeine Entwicklung“; diese kann auch „historische“ Teilaspekte haben. Die unterschiedlichen Grundzüge der Gesetzmäßigkeiten von „systematischer“ und „historischer“ Entwicklung stützen sich auf die mögliche Trennung von Raum und Zeit, sowie auf den Einsatz des Zeitfaktors, beziehungsweise auf dessen Verzicht.
Wie jede Wissenschaft mit Bezug zur „Praxis“ hat auch die Psychologie Teilbereiche, die besondere psychische Aspekte des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens untersucht und anwendet. Es geht dabei darum, jene spezifischen Methoden und Zugangsweisen, die die Psychologie kennzeichnen auf die einzelnen Strukturen der Welt zu beziehen, auch um wiederum N/G zu I/E – Gebilde zu gewinnen.
Wie lassen sich unsere philosophischen Annahmen mit denen anderer wissenschaftstheoretischer Ansätze kompatibel machen? 1. Die „Analytische Wissenschaftstheorie“ geht im Methodischen von einem approximationstheoretischen Wahrheitsmodell aus. Das erfüllt bei uns die Funktion der G-Kategorie und die Rz-Varianten. Diese allein sind aber nicht sehr tragfähig; die analytische Philosophie hat die N-Kategorie und damit die für korrespondenztheoretische Absichten der zu modellierenden „Wahrheit“ besseren N/G-Relationen nicht parat. Hier wäre etwa das lerntheoretische Forschungsprogramm Skinners zu nennen, welches die „deskriptive“ Methode, also eine der G-Art (G->E) bevorzugt.
Jene philosophische Richtung geht zuerst einmal daran, die Fülle der möglicherweise anwendbaren Methoden zu ordnen. Dazu hat sich die Einteilung, Rekonstruktion psychologischer Methoden in syntaktische, semantische und pragmatische Kriterien angeboten. Das kann aber unserer Meinung nach nur eine vorläufige Lösung sein; die drei lassen sich weiterhin reduzieren und zugleich „verbinden“
Die N-G, E – Methodik und die Begrifflichkeit hat die Schwierigkeit, von ihrem prinzipiell begrenzten nomothetischen Rahmen zu idiographischen Individualtheorien überzugehen. Es ist aber für den psychologischen Bereich fundamental, beispielsweise Verhaltensweisen oder therapeutische Methoden nicht nur zu „beschreiben“, vielmehr diese theoretisch sehr viel umfassender einzuordnen. Erklärung und Prognose von Alltagsverhalten und von experimenteller Realität kommen aber ohne die Erweiterung der N-G- und N/G-Methoden durch die Bezüge zu I , E und I/E nicht umhin. Es ist aber nicht zu erkennen, wie in der behavioristische Theorie die I-Seite integriert werden könnte. Vielmehr müssen derartige wissenschaftlich-philosophische Hypothesennetze gesellschaftliche Ig,w und individuelle Ii voraussetzen. Die gesellschaftlichen Ziele werden von allen Schulen definiert. Sie leiten zum Beispiel in den psychotherapeutischen Maßnahmen die Formen der Ausübung von Einfluss auf die Klienten, mit der Absicht der Veränderung durch Lernen in einem von gesellschaftlichen Zielsetzungen strukturierten sozialkulturellen Feld.
Und die individuellen, die Ii, als Ziele, Wünsche, Triebe etc.sowie die Ik,g werden solchen wissenschaftstheoretisch nur „formal“ abgesicherten Systemen, zum Beispiel von ihrerseits einseitig argumentierenden triebtheoretischen Individualpsychologien wie Freuds psychoanalytische Libidotheorie oder auch die Adlers oder Jungs, werden dadurch wichtig, dass sie die Suche nach der Systematisierung der I-Seite auf das individuelle und kollektive Unbewusste zu begründen helfen.
Die „konstruktive Philosophie“ der Erlanger Schule verfolgt für die Psychologie ein Forschungsprogramm, in dessen Zentrum Rekonstruktionen stehen, die als E. N,G und I-Kategorie und als I/E Relationen zu deuten sind. Nach dieser Auffassung soll zur Verfolgung von Zwecken in Problemsituationen mittels der „Vernunft“ und dem „Moralprinzip“, bei Einbeziehung universeller Normen eine Normenbegründung erfolgen, und zwar durch Primärbedürfnisse. Wo „I“ wissenschaftliche Bedeutung hat, sind auch meist N/G-Methoden damit verbindbar. Solche sind zum Beispiel die verstehenden Deutungsregeln, die diese Schule zur Voraussage von Handeln bereitstellt; „Verstehen“, „Deuten“, „Argumentieren“ und „Handeln“ wird von uns wp auf die „I/N/G/E/etc.-Relationierungen“ reduziert; bei unterschiedlicher „Betonung“ der vier Grundgrößen, was die QM-Ordnung erlaubt.
Die Relationierung I/E zu N/G kann als das von dieser Schule bevorzugte konsensustheoretische Wahrheitsmodell verstanden werden, beim „Primat der Argumentation“.
Eine unserer Hypothesen ist, dass es keiner dieser wissenschaftlich-philosophisch arbeitenden „Schulen“ gelingt, eine von den Grundkategorien – E,I,N,G – tatsächlich zu eliminieren. Es geht aber um „Betonungen“; wo die Betonung liegt ist wohl Ausdruck der jeweiligen geistesgeschichtlichen „Zufälle“.
Wenn die „konstruktive“ Theorie den Entstehungs- und Entdeckungszusammenhang von Psychologie hervorhebt, dann verallgemeinern wir diese genetische Rekonstruktion als eine Variante von „Entwicklung“.
Dieses Modell von „Entwicklung“ wird besonders wichtig für die Psychologie. Denn sie liegt an der Übergangsstelle von den Naturwissenschaften zu den Geisteswissenschaften. Um die gängige und auch von der Erlanger Schule gesehene Trennung aufzuheben, muss die Vorstellung einer beide Bereiche verbindenden Entwicklung, sowie die damit verbundenen I/E- und N/G-Relationen grundsätzlich erweitert werden.
Zugrunde liegt dort wie bei uns ein Bild vom Menschen als intentional Handelndem, der Ziele vernünftig argumentierend konsensuell verfolgt. Aber uns geht es darum, dies nicht nur im Verfahren der „exemplarischen Prädikation“ empirisch und als Erfahrung festzustellen. Vielmehr geht es uns darum, eine Systematik für die I-Seite und die E-Seite zu finden.
Erst auf einem derartigen theoretischen Hintergrund können Gesetze aufgestellt werden, die als Bedingungen deutlicher werden, nach denen Personen imstande sind, Zwecksetzungen („I“) als Maximen zu formulieren und zu begründen, um danach zu handeln.
Wie im philosophischen Forschungsprogramm konstruktiver Art gilt auch für die „phänomenologische“ Psychologie die Betonung des „ganzen Menschen“, seine Primärerfahrung vor allem. Abgelehnt wird die Erlangung von Identitäten in empirisch verfahrenden Experimenten in den Vordergrund zu stellen.
Wir sehen in der Konfrontation dieser Forschung, die versucht, kognitive Determinanten, Einfachheit in der Methodik und in der Begrifflichkeit zu gewinnen gegenüber der Ansicht von konstruktiver und phänomenologischer Theorie keine Lösung der wissenschaftlich-philosophischen Problematik. Die Vielzahl der notwendig zu berücksichtigen wissenschaftlichen Methoden und Begriffe kann in solche eingeteilt werden, deren Aufgabe es ist, Einfachheit und Identität zu erzeugen, sowie zugleich in solche, die die Verflochtenheiten und Relationalität in der Realität hervorhebt und nachvollzieht.
Zweifellos ist der letztere Ansatz im wissenschaftlichen Forschungszusammenhang der psychischen Struktur des Menschen heuristisch bedeutender als die reduktionistische Position. Aber Philosophie muss meta-wissenschaftlich argumentieren.
Die Intentionalität, Lebens- und Handlungsrelevanz, der soziale Konsens, Historizität und Umweltbezug, Alltagswirklichkeit sind einige der notwendig zu beachtenden Determinanten subjektiver Erfahrung und menschlichen Erlebens. Aber dennoch gilt es, diese Sammelkategorien vor allem zu analysieren. Das ist nur sinnvoll, wenn neben die traditionellen Reduktions-Einheiten neue treten, wie sie bei uns durch I, I/E und N/G vertreten sind.
Betonte die phänomenologische Sicht Sammelkategorien in subjektiven Bereichen, so sieht die „Kritische Theorie“ die Psychologie vornehmlich als Wissenschaft der Erscheinungsformen vergesellschafteter Subjekte. Im historischen Wandel der ökonomischen und politischen Entwicklungen wird das Individuum bestimmt. Dahinter steht eine objektive und materialistische Gesellschafts-und Geschichtsauffassung. Diese setzt sich in der Theorie dieser Schule fort, dass eine psychoanalytische Individual -und Sozialpsychologie als Kern einer möglichen „Kritik“ der überkommenen gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Strukturen dienen könne. Die philosophische Nutzung psychoanalytischer Theorie ist der Versuch, mittels der natürlichen Triebstrukturen die Fesseln der zunehmend antagonistischen und repressiven Vergesellschaftung zu mildern.
Wir meinen, der Einsatz der „autonomen Persönlichkeit“ als Folie psychologisch angeleiteter Gesellschaftskritik oder das moralische Bewusstsein, soziales Handeln und ähnliches mehr verbindet sich eng mit „Sammelkategorien“, die einer wirksamen Durchdringung dieser Problemfelder hinderlich sind. Es geht dagegen darum, nicht nur die Methodik äußerlich als kommunikative Kompetenz zu sehen, sondern als das Verhältnis bestimmter aber verschiedener Zielsetzungen ( I ) , die eingebettet sind in eine systematische Strukturierung der I-Seite. Erst das verschafft die Fähigkeit, Individualität und Intersubjektivität als gemeinsames Problem zu lösen. Die emanzipatorische Gesellschaftskritik und Gesellschaftsverwandlung kann dann als das Verhältnis „Ii zu Ig“ erklärt werden.
Auch in der Methodik sind die zwei Pole der Kognition und der Affektion die Determinanten aller dieser Sammelbegriffe – wie den Begriff der Handlung zum Beispiel. Die beiden werden dann von uns dem I-E-N-G-Modell und dem I/E/N/G-Modell zugeordnet.
Die Betonung der I-Seite gerät individualpsychologisch zu voluntaristischer und sozialpsychologisch zu utopischer Akzentuierung, wenn nicht konkrete I/E-Relationen gebildet werden; sie sind der eine Kern moderner materialistischer Philosophie in der Darstellung psychologischer Grundstrukturen.
Der andere Kern ist die zum empirisch feststellbaren Stand der E-Entwicklung relativ freie Wahl der adäquaten I und daran anschließend deren aktive Durchsetzung; methodisch mit Hilfe jener Verfahren, welche als N/G modelliert werden. Zusammengefasst ist das wiederum das Modell „I/E zu N/G.
Alle solche relativ umfassenden Ansätze „kritisch-emanzipatorischer“ Forschungsprogramme bereiten den nächsten Schritt vor, der darin besteht, nach frei gewählten individuellen und kollektiven Zielsetzungen ( I ) aktiv deren Verwirklichung (E) zu erarbeiten (N,G) .
Die experimentellen Realisationen psychologischer Hypothesen waren bis dahin nur Ausschnitte aus einem umfassenderen Geschehen. Diese Forschung mündete systematisch in Gesetzen o.ä. als G – Verfahren, um E zu konstituieren, oder die Hypothesen wurden verworfen (N). Der N/G zu I/E – Ansatz muss als komplementäre Seite zu N-G, E akzeptiert werden. Dann ist aber auch die Bahn frei für den Anwendungszusammenhang und für die theoretische Bewältigung des Therapeutischen. Das folgt aus den prinzipiellen Funktionen von I, I/E und N/G .
Es ergibt sich dann sofort die Frage, wo „Beliebigkeit“ beginnt; ist es zum Beispiel sinnvoll, Übergänge von der freien Handlungsaktivität in der Psychologie zur Erkenntnis-und Gesellschaftskritik zu schaffen? Die N-G, E -Seite grenzt das allerdings bedingungskontrolliert systematisch ein, ohne aber Verbote anzudeuten. Genauer gesagt, diese Zusammenhänge erfolgen über eine philosophische Meta-Ebene, konkreter, über die „allgemeine Entwicklung“.
Es geht also darum, Psychologie als nomothetische rational-kognitiv arbeitende Disziplin zu gestalten, sie zugleich – ihre Struktur der Psyche wie die Methoden der Wissenschaft von der Psyche – als hermeneutische und phänomenologische und tiefenpsychologisch-triebtheoretische sowie als aktive Tätigkeit zu analysieren, und sie als Teil der allgemeinen menschlichen und gesellschaftlichen Praxis zu verwirklichen.
Jede Einzelwissenschaft – hier die Psychologie – ist mithin, alle Methoden enthaltend, darstellbar, weil die sie übergreifende Philosophie derart konstituiert ist, dass sie die Relationen „N-G zu N/G“ als systemischen Kern enthält.
Das hängt mit der „Subjektivierung“ der Einzelbereiche zusammen. Die Widersprechungen im Methodischen, nach welchen sich die „Schulen“ unterscheiden, müssen in einem sie übergreifenden philosophischen Ansatz aufgehoben werden. Das ist keine abstrakte „dialektische“ Hegelsche Hoffnung Es kann nur mit Hilfe der Entwicklungskonzeptes realisiert werden.
Während die „Begrifflichkeit“ in den Einzelwissenschaften deshalb unterscheidbar bleibt, weil hier das methodisch erkennende Subjekt zugunsten der jeweiligen Sache relativ weit zurück tritt. Genauer gesagt, sind das die aneinander gereihten „Entwicklungsphasen“, deren Unterscheidung eben im Entwicklungsabstand bedingt sind; während die Einheit der „Methodik“ – von Rz, Rw bis G und N – sich prinzipiell durch die gesamte Entwicklung hindurchzieht.
Solche „Phasen“ sind beispielsweise innerhalb der Psychologie „Information“ und „Verhalten“ oder psychische und physische Orientierung oder auch „Theorie und Praxis“. Sie erscheinen als die „Inhalte“ dieser Wissenschaft. Es sind allerdings relativ beliebige „Objektivierungen“. Ein Großteil der wissenschaftstheoretischen oder anderer Arten philosophischer Bearbeitung der Einzelwissenschaft besteht darin, solche Objektivierungen als „Gegensätze“ zu sehen, oder darin, diese Konfrontationen zu überwinden – beispielsweise mit dem dialektischen Ansatz. Bei uns wird der dialektische Ansatz erweitert. Dem zufolge verbindet die Entwicklung – hier innerhalb der Einzelwissenschaft – alle jene „Objektivierungen“; und zwar durch methodisch-begriffliche und konkret-erzeugende Übergänge zwischen den Objektivationen.
Das dialektische Verfahren gehört als Randphänomen der „Entwicklung“ ebenfalls dazu. Die Dialektik ist zunächst formal als N/G zu modellieren, aber in den Einzelwissenschaften treten zu den beiden extremen formalen Gegensätzen, die sich in zweifacher unendlicher Dynamik aufeinander beziehen, die Entgegensetzung der ebenfalls extremen, aber „inhaltlichen“ Polarität von E und I dazu. Diese E und I werden dann zum Beispiel innerhalb der Einzelwissenschaft Psychologie konkretisierbar. Die Entwicklungsabläufe sind aber von uns in eben dieser Weise beschrieben worden; so dass die Entwicklung als eine Erweiterung der dialektischen Methode verstanden werden kann.
Viele Schulen gehen von einem weltanschaulichen, naiv-philosophischen vorgegebenen „Rahmen“ aus; der wird manchmal als deren „Menschenbild“ bezeichnet. Derartige Voraussetzungen psychologischer Theoriebildung – beziehungsweise deren aktive Leugnung – stützen sich auf geistesgeschichtlich wichtig gewordene Entwicklungsphasen; zum Beispiel auf die „ Gesellschaftlichkeit“ mit deren Dynamik der weiteren Vergesellschaftung, der Kritik daran, und allen Determinationen dadurch. Dazu gehören solche Darstellungen wie die Funktion von Tätigkeit, Handeln und von Sprache, Kommunikation. Der Mensch wird dann von der Psychologie als intentional (Ii) Handelnder (I zu N/G/E`zu E) vorgestellt, der Ziele („I“) vernünftig argumentierend konsensuell (mit G-Verbindungen zwischen unterschiedlichen Ii,k herstellend) verfolgt. Ein anderes Beispiel wäre die Naturgebundenheit des Menschen an seine eigene Natur und die seiner Umwelt. Ein drittes Beispiel ist die Betonung des weltanschaulichen Eckpunktes des „objektiven Geistes“ als vorausgesetzter Rahmen einer durchzuführenden einzelwissenschaftlich-psychologisch verlaufenden Forschung. Dazu gehören solche abstrakten Vorgegebenheiten, die in den Behauptungen erscheinen, der Mensch sei frei, offen. veränderbar, lernfähig. Dabei weisen solche Allgemeinheiten und Generalisierungen nicht auf eine durchdachte Theorie hin, besonders deshalb nicht, weil eine systematische Verbindung zur gleichzeitig behaupteten historischen und natürlichen Konkretheit des menschlichen Individuums fehlt.
Alle diese Relationierungen existieren tatsächlich, ihr Zusammenspiel – unter Einschluss aller anderen und weniger wichtigen Entwicklungsphasen – bildet den Korpus, für welchen Philosophie zuständig ist. Wir reduzieren das auf die aktiv und methodisch gesteuerte Entwicklung der E-Sphäre, sowie die Entfaltung der I-Sphäre, ohne dass wir die Richtigkeit und relative Wichtigkeit solcher isolierter traditioneller Erkenntnisse ablehnen würden.
- Sozialpsychologie
Wie unterscheidet sich die Sozialpsychologie von der „allgemeinen Psychologie“? Ihre Stellung zur Persönlichkeitspsychologie und zur Soziologie wird von uns mit der Modellvorstellung „Ii zu Ig“ fundiert. Die Gesetzmäßigkeiten der Regulierung des sozialen Verhaltens, zum Beispiel der Kommunikation zwischen Menschen, werden dann in einem weiteren Schritt auf das Modell „ Ii-Ig zu E“ bezogen.
Die Ii zu den Ik,g sind das Kernproblem der Wechselwirkung der individuellen, kollektiven und gesellschaftlichen Zielsetzungen. Aus denen dann zum Beispiel gesellschaftliche Ziele in demokratischen Prozessen entstehen oder sich auf andere Weise durchsetzen, eventuell verselbständigen, etc. Auch solche kompliziertere Thematik wie es die Erforschung der „Einstellung“ ist, kann mit Hilfe der Ii zu Ig-Modellierung angegangen werden.
Eine soziale Einstellung ist ein Bereitschaftszustand eines Individuums, sich für die Aufnahme einer bestimmten Tätigkeit motivieren zu lassen. Die Sozialpsychologie untersucht die psychischen Mechanismen dabei. Wie und unter welchem Einfluss sie sich verändern. Dies und die Formen und Funktionen von Kooperation versuchen wir von der I-Seite her zu erklären.
Eine andere Anwendung ist die sozialpsychologische Gruppenforschung. Es werden die sozialen Prozesse, die zur Bildung von gruppeneigenen Wert-und Normgefügen (Ik) aus den Ii und in Bezug zu den Ig ebenso erforscht, wie jene Strukturen des sozialen Kollektivs, die den E-Charakter haben; also zum Beispiel die Organisationsformen, der Wissensstand, etc.
Die hier angesprochene E-Konfiguration sind alle jene Konkretisierungen der Bereiche der Produktivkräfte, des Wissensstandes, der kulturellen und der natürlichen Seite, welche diese fortwährenden Zielsetzungsprozesse beeinflussen, begrenzen und strukturieren.
Für das Verhältnis „Ii-Ig zu E“ gelten eine Reihe von Strukturzügen. Deren Kompliziertheit beschäftigt seit jeher und weithin die Theorie und die gesellschaftliche Praxis, zum Beispiel als Demokratieprojekt oder als Teamarbeit im Arbeitsprozess. Um die Komplexität zu reduzieren, untersuchen wir einerseits die Erscheinungen auf der I-Seite und andererseits die Relationen der I zu den E.
Einer der Strukturzüge kennzeichnet Ii als relativ kreativ im Verhältnis zu Ig.
Ein anderer kann als eine spezifische Konkretion des philosophischen „Teil-Ganzes“-Problems verstanden werden, bei dem die „Wechselwirkung“ zwischen den Ii sich so auswirkt, dass das „Ganze“, Ig , zwar kaum selbst noch kreativ wirken kann, aber ein gesellschaftlich und historisch realisierbares Ziel ist. Ein weiterer Strukturzug ist der, nach dem sich durch die kooperative Wechselwirkung zugleich die individuelle wie die kollektive Leistung erhöht.
Diese Wechselwirkungen auf der I-Seite sind Ausleseprozesse, um das Ig zu finden. Diese Auslese stellt sich zum Beispiel dann als „Konkurrenzkampf“ dar, wenn den vielen unterscheidbaren Ii nur eine knappe E-Basis zur Seite steht. Auf der anderen Seite gilt natürlich, dass das positive „Wissen“ und die physischen Kräfte der am gemeinsamen Prozess Beteiligten sich – als E-Varianten – kumulieren lassen.
Aber der Gesamtvorgang, I/E , in welchem die I -Konkurrenz der möglichen Vereinigung der gesammelten E entgegensteht, kompliziert das kooperative, zum Beispiel synergetisch leistungssteigernde Verhalten der Gruppe.
Die „Kommunikation“ ist hierzu auch eine Variante. Zu ihr gehören der Austausch von Gedanken, Meinungen und Urteilen. Dieser besetzt eine Ebene, welcher von der der Produktion zum Beispiel zu unterscheiden ist. Jedoch haben sie beide gemeinsam, die E-Seite – „Gedanken“ – und die I-Seite – „Urteile“ – und I/E – „Meinungen“ – zu umfassen. Gemeinsam sind allen diesen Gebieten das philosophisch strukturierbare Zusammenspiel. Das betrifft zum Beispiel die Veränderung der E-Seite der einzelnen Person, die Vermehrung ihres Wissens und damit des Wissensstandes der Gruppe. Und es betrifft die Veränderung der I-Seite jedes Einzelnen sowie die Bildung einer gemeinsamen Zielsetzung. Man kann das zusammenfassend als die Veränderung der individuellen und der kollektiven Bewusstseinsbildung sehen, parallel beispielsweise zur Erstellung eines Produktes beim Arbeitshandeln. Uns interessieren hier aber zunächst die dabei wirkenden Strukturzüge, die aus der E- und der I-Sphäre stammen.
Die sozialpsychologische Methodik und die Verfahrenstechniken sind komplex und vielfältig, entsprechend ihren psychologischen und soziologischen Hintergründen. Wir systematisieren sie und teilen sie wie in den anderen Wissenschaften wiederum in die zwei Hauptgruppen N-G-Relationen, die stets E erzeugen – oder „vernichten“ – und in N/G- Methoden, die I oder I/E erzeugen. Zu den N-G-Verfahren gehört auch in der Sozialpsychologie in erster Linie die deskriptive Erfassung von Strukturen und Prozessen. Das andere Extrem ist die Methode der „teilnehmenden Beobachtung“ und auch das „Experiment“. In solchen komplexen Methoden – die wir als N/G zu I/E modellieren – lassen sich alle einzelnen Methoden und „Strukturen“ vereint wiederfinden.
In der Problemgeschichte der Sozialpsychologie wurde das Verhältnis von Individuum und gesellschaftlichem Kollektiv zunächst nur empirisch festgestellt; zum Beispiel als „überindividuelle Volksseele“, oder auch als „Masse-Elite“-Problem. Die Analyse ethnischer psychischer Strukturen sowie der Grundlagen der gesellschaftlichen Schichtstruktur führen zur Reduktion des sozialen Verhaltens auf die philosophischen, erkenntnistheoretischen Gegenstände und Methoden, die wir in der Modellierung durch die I-Sphäre und das I/E-Verhältnis erfassen. Diese Systematik kann dann auf die Kooperation etc. von Menschen in beliebig großen und beliebig strukturierten Gruppen übertragen werden.
Für die wissenschaftstheoretische Beurteilung der Sozialwissenschaften stellen wir die Ig-Funktion in den Mittelpunkt.
Die historische Betrachtung zeigt, dass die wissenschaftliche Erforschung der Gesellschaftlichkeit erst relativ spät einen autonomen Status bekam. Das hängt mit der prinzipiell späten Trennung der I-Seite von der E-Seite zusammen.
Zunächst aber brachte die Orientierung an dem „idealistischen“ Paradigma der traditionellen Naturwissenschaften es mit sich, dass bei den Forschungsverfahren, in deren Methode der Beobachtung und die Aufstellung von allgemeinen Theorien und Gesetzen im Mittelpunkt steht.
Derartige „idealistischen“ N-G, E -Methoden und Forschungsergebnisse (E) zeichnen sich dadurch aus, dass sie die I – Kategorie zu eliminieren suchen und stattdessen die E – Kategorie betonen.
Die Betonung der I-Funktonen bringt es in Folge der Auswirkungen der Strukturen der I-Sphäre unter anderem mit sich, dass im Methodischen die N/G-Methoden in diesen Wissenschaften wichtig werden.
Eine weitere Folge aus der I-Struktur ist, dass die wissenschaftliche Aufmerksamkeit sich den konkreten sozialen Erscheinungen widmet. Diese Hinwendung zum Einzelnen geschah zwar auch schon bald und in Konfrontation zu den nomologischen Methoden, aber es waren historisch-idiographische Untersuchungen, die ihrerseits nur die E-Seite der sozialen Phänomene sahen und nicht deren I/E-Struktur.
Auch die praktische Anwendung der Sozialwissenschaften als Sozialtechnologien müssen als I/E- Konfigurationen angesehen werden. Jede Technik, Technologie besteht aus einer „Willensbildung“ (I) und den zu dieser Zielsetzung notwendigen Mitteln (E).
Es war bisher schwierig, solchen Technologien – wie zum Beispiel die der Meinungsforschung, der Einstellungsanalyse – eine exakte, in hohem Grade zuverlässige und genügend allgemeine theoretische Basis zu geben. Wir meinen, mit der I-Sphäre und der I/E-Sphäre kann man diese angestrebte Fundierung der angewandten Sozialwissenschaften erreichen.
Parallel zu den modernen Naturwissenschaften, kann man zunächst den Begriffen und der Methodik der Sozialwissenschaften – und auch der Kultur- und Geisteswissenschaften – gleichermaßen die beiden Methoden-, und Verlaufsarten N-G und N/G zuschreiben. Dann gilt auch für die abstrahierende Modellierung aller Begriffe in beiden Arten der Wissenschaftlichkeit: Sie werden sowohl in den Naturwissenschaften wie in den Kulturwissenschaften durch den E- und den I-Bereich unterscheidbar.
Auch deshalb ist die Einteilung und Konfrontation in „Naturalismus“ und „Antinaturalismus“ müßig. Mal abgesehen davon, dass der Naturbegriff hier immer noch nur nomologisch-idealistisch verstanden wird – das heißt, die tatsächlich tiefer reichende Fundierung der Natur hat in dieser begrifflichen Erklärung noch keinen Widerhall gefunden – werden die mit Recht unterstellten spezifischen Eigenschaften der Sozialwissenschaften nicht genau genug genannt.
Die beiden Richtungen – die auch eine ganze Reihe von anderen Wissenschaften betreffen – werden unklarerweise als „szientistischer“ und „humanistischer“ Ansatz bezeichnet.
Unsere Modellierung schlägt die gesuchte Brücke zwischen Sozial-, Kultur- und Naturwissenschaften, wenn die Methodenvielfalt als N-G-Methoden und als N/G-Methoden systematisiert wird und wenn die wissenschaftlichen Objekte den Variationsmöglichkeiten von E , I und I/E zugeordnet werden.
Die Methoden und Begriffe haben dann sowohl in den Naturwissenschaften wie in den Sozialwissenschaften keinen Mangel an klarem, empirischem Charakter, wenn sie zur Gruppe der N-G-Methoden gehören, deren G-Funktion es ist, E zu erzeugen.
Zugleich mit den N-G-Methoden und der dazugehörenden E- Konfiguration aber werden vor allem in den Sozialwissenschaften – und auch in den moderneren Problemstellungen der Naturwissenschaften – die N/G-Methoden und ihre Funktion, I und I/E zu erzeugen, einsetzbar.
Es kann aus wissenschaftlicher und alltäglicher Erfahrung kein Zweifel bestehen, beide Modelle sind beim „Arbeitshandeln“ stets im Einsatz..
So wird N-G, E eingesetzt,wenn zum Beispiel das Verhalten von Individuen und sozialen Gruppen beobachtet (G->E) wird.
Wenn die Sozialwissenschaften jedoch darauf bestehen, dass soziologisch relevante Faktoren wie „Einstellungen“, „Dispositionen“, „Motive“ im menschlichen Verhalten methodisch berücksichtigt werden, dann geht das nicht ohne die Analyse dieser Begriffe auf den Grund von deren I- Seite und von Methoden wie beispielsweise der „hermeneutischen“ („I/G/N/E“).
Den Untersuchungsbereich der Sozialwissenschaften bilden überwiegend Objekte, die wir als I/E modellieren. Das bedeutet, sie haben eine E-Seite, die den nomologischen Methoden zugänglich ist, weil sie durch diese erzeugt wird. Und dies Objekt hat zugleich eine I-Seite, zum Beispiel der kollektive Wille einer Gruppe, die keineswegs durch nomologische Methoden wie der logischen Ableitung oder der direkten Beobachtung unterliegen. Das Problem dieser „Kulturwissenschaften“ insgesamt ist nun, dass die I -Seite und die E-Seite in der konkreten Situation nicht voneinander trennbar sind. Dass meist sogar das ganze Objekt einer unmittelbaren Beobachtung unzugänglich ist – wenn man beispielsweise an sozialpsychologische Einstellungen denkt – hat seine Ursache in der „engen“ I/E-Relationierung. Es gibt dann keine klaren empirischen (G,E) Anwendungskriterien. Die Versuche, diesen Mangel von Seiten der Schulen des „logischen Positivismus“ – vor allem von Behaviorismus und vom Operationalismus – zu bewältigen, scheitern, wenn sie das Problem nur wieder auf eine E-Struktur abbilden, anstatt auf die I-Seite und auf die I/E-Kompliziertheit einzugehen. Konkreter gesprochen werden dann zum Beispiel „verborgene“ Einstellungen nicht durch Indikatoren erfassbar und gelten somit als nicht erforschbar. Oder sie werden durch die Beschreibung äußerer Charakteristika von Personen oder deren Verhalten ersetzt. Wenn dann die Analyse zahlreicher Indikatoren zeigt, dass die Beziehung zwischen Indikator und Indikatum von Fall zu Fall eine andere ist, dann verweist das auf eine typische Auswirkung der unendlichen Wechselwirkung zwischen I und E in dem I/E-Verhältnis.
Und man sollte sich klar sein, dass gewöhnlich in der Wissenschaft versucht wird, E-Begriffe und logische Strukturen definitorisch festzulegen, obwohl die eigentlichen Probleme der Sache aus deren I/E-Struktur stammen.
Der geistesgeschichtliche Vorgang war derart, dass die szientistischen Methoden deshalb als Fortschritt empfunden wurden, weil sie sich bemühten, aus der wissenschaftlichen Sprache über das Soziale und ähnliches, alle wertenden Ausdrücke zu beseitigen. Diese Eliminierung von Werturteilen richtete sich aber eigentlich noch gegen eine fast alltagssprachliche Methodik. Eine allgemeine I-Systematik, die zwar die subjektiven und gesellschaftlichen Zielsetzungen, Wünsche Hoffnungen (I) auch als einen Teilaspekt enthält, aber weit darüber hinaus reicht, war noch nicht in Sicht. Die bloße Erfahrung, nach der die Bewertung der Phänomene, mit denen es der Mensch zu tun hat, zu den wichtigsten und unabdingbaren Akten der menschlichen Existenz gehören, ist es nicht getan; ohne eine Grundlegung der I-Sphäre und einer der E-Sphäre angemessenen Struktur auszukommen. Es genügt auch nicht, offen, bewusst und rational zu den – manchmal latenten und unbewussten Bewertungen zu stehen. Das Postulat der Wertfreiheit lässt sich so nicht verwirklichen. Deshalb geht es uns darum, die individuell-emotionalen und die kollektiv-wertenden Bedeutungselemente in einer „Systematik“ zu erfassen, die gleichberechtigt neben der Systematik steht, die als die quantifizierende, messende u.ä Seite der Sozialwissenschaften gilt. Diese kann vorläufig so charakterisiert werden, dass sie die „Negation“ der G-E-Seite ist. Das heißt., dass keine allgemeinen Aussagen, keine quantitativen Erklärungen exakte Messungen und Vorhersagen von sozialen Ereignissen liefern kann. Diese abstrakte Negierung kann dann aber in einem weiteren Schritt mit Hilfe der traditionellen philosophischen Entgegensetzungen „Qualität, Individualität“ usw. philosophisch erst mal geordnet werde. Aber offensichtlich ist das ein Kreisschluss. Weshalb die I-Seite und die zugehörigen N/G-Methoden auf andere Weise philosophisch zu erklären sind.
Bestand der methodologische Sinn von „Erklärung“ bisher darin, eine Erscheinung in ein System von Gesetzmäßigkeiten einzufügen, so wird dem nunmehr die I-Seite hinzu gefügt; zum Beispiel als eine Bezugnahme auf Motive. Um diese aber „verständlich“ zu machen, sind Methoden vom N/G-Typ notwendig. Diese haben die – formale – Eigenart, durch die Beweglichkeit, Bewegung der N und G in dieser Relation, es jederzeit zuzulassen, dass es durchaus möglich ist, dass die gleiche Erklärung der einen Person das Gefühl des Verstehens gibt, der anderen aber nicht; auch können Struktur und Verlauf des Erklärungsprozesses im Falle jeder Erklärung anders sein; dafür sorgen die I-Eigenschaften.
Es gibt selbstverständlich Unterscheidungen der N-G,E-Seite von der N/G,I-Seite. So können die N/G-Methoden – zum Beispiel als das „Verstehen“ – missverständlich sein; sie können auch illusorisch und völlig frei sein. Während die N-G-Methodik – zum Beispiel die logische Rekonstruktion – zu ihrem Prinzip hat, keinerlei Relativierung zuzulassen, und auf dem kürzesten Weg kann sie maximale Reduzierungen und Identifizierungen bilden.
In der modernen Praxis gilt es, beide Methodenarten zu vereinen, einerseits die objektive, neutrale Haltung des Forschenden und eine präzise Beschreibung der Forschungsresultate; alle Wissenschaften gründen auch auf der traditionellen Logik und sie können daher ihre Mathematisierung gut vertragen. Aber auf der anderen Seite kann jeder Wissenschaft nachgewiesen werden, dass sie ohne Ergänzungen durch N/G, I und I/E nicht vollständig ist. So sind die Zusammenhänge quantitativen Typs, in denen festgestellt, gemessen und in mathematischen Formen gefasst wird, auf welche Weise zum Beispiel die Veränderung einer Größe von den Veränderungen gewisser anderer Größen abhängig ist. Wieso geht es bei der Methode der Messung um N-G-Methoden? Was bedeutet es, eine Größe zu messen? Man kann das als eine isomorphe Zuordnung zwischen Gegenständen und einer Menge Reeller Zahlen bezeichnen. Wir verallgemeinern das in einem weiteren Schritt, wenn wir das Modell „N-G , E“ nutzen; es setzt N, die Nichtexistenz, voraus und zeigt den Abstand der Existenz (E) dazu an. Die Existenz wird als Prozess, G , gesehen. Diese Überlegungen werden dann in der Fundierung der N/G-Methoden wichtig. Erst beide Methodenarten, in ihrer Relation zueinander, begründen den methodischen Aspekt der Sozialwissenschaften.
In der Anwendung der N-G-Methoden ist eine erste Annäherung an einen komplizierteren Prozess zu sehen. Dann aber gilt es, die wissenschaftliche Suche zu vertiefen, eine erhöhte Reflexionsstufe zu erarbeiten und allgemeine Relationierungen mit vielen Anderem, Rahmenbedingungen, Voraussetzungen usw. zu reflektieren und zu erforschen .Es sind die N/G-Methoden die nun zum Einsatz kommen.
Das was hier als zeitliches Hintereinander geschildert wird, ist tatsächlich von innerer Verflochtenheit. Eben das modelliert die Relationierung von N zu G in „N/G“ und genauso I und E in „I/E“. Dabei bedeutet „I/E“, wenn man das berücksichtigen will, was als wissenschaftliche und übrigens auch der alltäglichen „Praxis“ der Forschung gilt, es ist dann nicht möglich, den nomologischen von dem „humanistischen“ Ansatz zu trennen. Auf der Meta-Ebene der philosophischen Analyse („QM“) ist eine derartige Trennung allerdings erlaubt.
Wie kann man die I-Sphäre in ihrer die Sozialwissenschaften berührenden Form genauer darstellen? Man kann die I-Sphäre von der E-Sphäre her definieren und man kann das auch im Methodischen versuchen. Es gibt dann ein Übergangsfeld von den deduktiv-nomologischen über die deduktiv-statistischen zu den induktiv-statistischen Modellen; letzteres vereint den N/G-Aspekt. Err ist das Zentrum der Stochastik; mit der Induktivität, deren Sinn hier die Offenheit zu den „Inhalten“ ist, welche durch diese Denkmethoden erfasst werden sollen.
Das alles reicht aber nicht hin Es geht um eben jene „Inhalte“ und deren Strukturierung. Diese Inhalte kann man – parallel zu methodischen Reduzierung – ebenfalls reduzieren. Und zwar auf E , zum Beispiel als „Tatsachen“ und auf I , zum Beispiel als „Interessen“.
Eine Besonderheit von Erklärungen in den Sozialwissenschaften ist es, dass dabei „Vernunft“ vorausgesetzt wird. Die Verdeutlichung dessen, was damit gemeint ist, zum Beispiel, dass eine handelnde Person die Alternative wählt, die sie am meisten schätzt, wird klar, es geht auch um die I-Funktion.
Dabei ist es natürlich leicht, diese – meist verdeckte Basis – in solchen Bereichen wie der Ökonomie leichter zu erkennen, als beispielsweise in den historischen Wissenschaften.
Verlangt der nomologische Ablauf, dass eine „Tatsache“ oder ein „Datum“ maximal von allen anderen abgrenzbar ist, so bewirkt dem gegenüber die I-Seite, dass es Relationen zwischen den Tatsachen gibt und Relationen in der Menge der möglichen Alternativen von Tatsachen und Daten; die auch unbegrenzbar sein können.
Um also einen – erweiterten – Wissenschaftsbegriff zu haben, muss man an dieser Stelle dazu übergehen, vor aller Analyse nomologischer Art Entscheidungen, Urteile, Wünsche oder anderen I-gestützten Funktionen Priorität zu geben.
Man kann das Zusammenspiel der E mit den I , ( I/E ), am Beispiel der sozialwissenschaftlichen Projekte historischen Typs verdeutlichen. Diese „genetische Erklärung“ schwankt zwischen nomologischen Erklärungen, weil sie sich auf „allgemeine Gesetze“ beruft, welche die Abfolge bestimmter Entwicklungsstadien eines Geschehens regeln. Wir meinen, dass die historischen Ereignisse miteinander in Verbindung stehen, ist der „objektiven E-Entwicklung“ zu verdanken. Sie ist auch verantwortlich für alle jene „Gesetze“, die der nomologische Grundkonsens annimmt. Es genügt ja nicht, dass ein Ereignis sich aus dem anderen ergibt, vielmehr werden sie als Entwicklungsstadien eines umfassenden Prozesses angesehen, der als „Höherentwicklung“ oder zumindest als Veränderung in einem Zyklus gesehen wird.
Aber das genügt auch noch nicht. Um die Übergänge zu schaffen, muss diese übergeordnete Gesetzmäßigkeit I-Funktionen enthalten. Nur mit Hilfe der N/G-Abläufe und der damit verbundenen I-Seite kann man zeigen, dass und wie historische Ereignisse miteinander in Verbindung stehen.
Auch die „Vorhersage“ hat diese Struktur wie sie von uns als Erweiterung der nomologischen Art der „Erklärung“ gesehen wird. Die nomologisch formulierte Forderung an die Sozialwissenschaften: Auf die gleiche Weise wie das die deduktiven Wissenschaften können, sollen soziale, kulturelle psychologische Ereignisse vorhersagbar sein, indem E- Varianten wie Gesetzmäßigkeiten und Tatsachenfeststellungen in großer Anzahl und in Vollständigkeit vorgegeben werden. Das aber ist zwar notwendig, aber nicht hinreichend für eine Vorhersage. Der Unterschied zu der „idealistisch-mechanizistischen“ Wissenschaften liegt in dem Hinzutreten der I-Seite zur bloßen dort verwendeten E-Seite. Ist der in der „Erklärung“ gesuchte Grund ein I , zum Beispiel als „Willensakt“ konkretisiert, so ist es bei der Vorhersage gleichfalls die I-Dimension, welche in dieser Art der Wissenschaften und der Alltagshandelns unauflöslich mit den Tatsachen und Gesetzen verbunden ist.
Ein Beispiel der Wirkung der I-Seite in den I/E-Konstrukten, welche das innere Gerüst der Sozialwissenschaften ausmacht, sind die Wirkung der self-fullfilling-prophecy. Sie hat ihre Wirkung dadurch, dass die sachbezogene „Bekanntmachung“ zwar einen E-Charakter hat, es aber – ob beabsichtigt oder nicht – Interessen, Wünsche, Hoffnungen, also I , weckt, und damit Verhalten und Handeln der Menschen beeinflusst.
Diese I/E-Struktur ist für die Sozialwissenschaften seit einiger Zeit mehr oder weniger anerkannt. Was aber für uns wichtig ist betrifft die philosophischen Details dieser Struktur, so vor allem der E- und I-Entwicklungsausführungen, deren Relationsverhältnis, die Varianten Ik,g,w und ihr Zusammenspiel. Das wiederum muss sich auf die systematischen Strukturen der E- und der I-Sphäre stützen. Eine Anerkennung sehen wir zum Beispiel in den methodischen Konzeptionen des Strukturalismus und des Funktionalismus. Der Strukturalismus hat die E und G zu seinem Kern und der Funktionalismus die I -Seite.
Das, was diese beiden philosophischen Richtungen in analysierender Arbeit für die Erklärung der sozialwissenschaftlichen Bereiche erreichen wollen, versuchen andere, indem sie synthetisierend arbeiten; dazu gehört die linguistische Vorgehensweise. Unsere Behauptung ist auch hier, die Linguistik kann in systematischer Weise auf die E- I- und I/E- Züge reduziert werden.
Wenn das gelingt, lassen sich die Möglichkeit einer einheitlichen Behandlung aller Kulturphänomene und der Kulturwissenschaften verwirklichen. Und darüber weitreichend hinaus wird es möglich, die Brücke zu den Naturwissenschaften neu zu bestimmen.
Wenn der Philosoph Feyerabend die methodologische Seite der Wissenschaften insgesamt in Frage stellt, dann verstehe ich das als ein Plädoyer gegen die Vorherrschaft der Methoden gegenüber den „Inhalten“ und gegen die einseitige Betonung der N-G-Methoden in den Wissenschaften insgesamt und in den Kulturwissenschaften insbesondere.
Für uns ist der wesentliche Systemkern der soziologischen Wissenschaft zum einen das Verhältnis zwischen den Zielen der Individuen, den Kollektiven und da der Gesellschaft – modelliert als Ii-Ik-Ig und Iw .
Zum anderen ist es das Verhältnis dieser „I-Arten“ zu den zugehörigen E-Seiten, als E/I , beziehungsweise Ei/ Ii; Ei heißt beispielsweise das einzigartige Wissen oder das Eigentum eines individuellen Menschen oder seine fantastischen Vorstellungen, hier in Relation zu seinem individuellen Willen oder seinen Zielsetzungsfähigkeiten.
Zur allgemeinen E-Seite gehören solche speziellen Faktoren wie der Stand der technologischen und ökonomischen Entwicklung ebenso wie die Organisationsstrukturen des Staates; hieran binden sich vor allem die Ik,g und die Iw .
Wie in allen Wissenschaften sind auch in der Soziologie methodisch gesehen die deskriptiven Aussagen auf der Basis einer allgemeinen empirischen Theorie eine – heuristische – Annäherungsweise an die „Inhalte“ der soziologisch zu erklärenden Bereiche der Realität.
Wenn aber die I und die I/E-Relationen im Mittelpunkt stehen, dann sind die Methoden der Identifikation (G) und die der Falsifikation (N) nicht hinreichend; N-G muss dann durch N/G-Methoden ergänzt werden.
Anders gesagt, Wissenschaften wie die Soziologie müssen stets zweigleisig fahren und methodologisch strenge empirische und rationale Theorien und zugleich Methoden wahrnehmen, die man als „heuristisch“ bezeichnen kann oder – prinzipiell und konsequent ungenau formulierbar – als solche „von einem niedrigeren Abstraktionsniveau“.
Die strikt überprüfbaren Methoden haben – auf einer Meta-Ebene formulierbar – die Tendenz, alle Erkenntnisse zu komprimieren, auf eine „punktuelle“ Struktur zu reduzieren. Diese kürzen wir mit E ab. Bei näherem Hinsehen erweist sich der E-Charakter der Struktur als ein Kürzel für eine Anzahl von Substrukturen; zum Beispiel können das elementare Handlungen von Einzelpersonen sein, die wiederum ihre Begründung in dem handelnden Individuum haben. Man muss sich aber klarmachen, durch diese weitere Differenzierung der E-Struktur wird zwar ihr „Entfremdungscharakter“ beseitigt, aber dieser Schritt führt über die Begrenzungen der Einzelwissenschaft Soziologie hinaus, meistens in den Bereich der Wissenschaft der Psychologie.
Im Gegensatz zu E und den mit E verbundenen N-G-Methoden besitzen die N/G-Methoden – von „Rz/Rw“ her – die Fähigkeit, Relationen zu „Allem“ herzustellen; so auch zum Beispiel sprachlich in großer Vielfalt einen Sachverhalt zu umschreiben, anstatt diesen „auf den Punkt zu bringen“. Die dabei wirkenden unbegrenzten Freiheitsgrade – von Rz, Rw, G, N – bewirken unter anderem die Möglichkeiten von Kreativität allgemein und von Kreativität, wie sie der Hypothesenbildung des Forschers zugrunde liegt, im Besonderen.
So kann man beispielsweise in einer „Theorie sozialer Handlungen“ die soziologische Erklärung einerseits auf „Aussagen“ über soziale Aktionen und Interaktionen zurück führen, aber man muss zugleich über den bloßen empirischen Gehalt hinaus erklären können. Oder der etwas erweiterte Theorie-Ansatz – wie zum Beispiel der von T. Parsons – der soziale Handlungen als einen Pol hat und soziale Strukturen als einen zweiten. Diese „Strukturen“, die als Komponenten oder Formen in Handlungen erscheinen können, sind eine Konkretisierung der E-Vorstellung. Und die „sozialen Handlungen“, soziale Aktionen und Interaktionen sind N/G-Methoden, die eng mit der I-Seite – zum Beispiel als „Motivation“ verbunden sind. Fügt man die Kritik an dem Parsonschen Konzept, als „Ergänzung“ dieser Theorie, hinzu, indem man sich sagt, dass diese Handlungen, Interaktionen methodisch mit den dabei auftretenden Motivationen ( I ) der beteiligten Personen zu verbinden sind, dann kann man den nächsten Schritt tun und die Strukturen mit den Handlungen, also E und N/G, mit I verbinden
Da diese sehr umfassende Theorie soziologischer Fundierung auch ihr Gegenstück in der marxistischen Begründung der Soziologie hat, scheint eine gemeinsame und quasi-axiomatische Ebene erreicht zu sein. Die Unterscheidung ist dann zumindest angebbar. Sie besteht hauptsächlich darin, dass diese hochentwickelte „bürgerliche“ Theorie von Parsons zwar die I-Seite formal einführt, als „Funktion“, Marx sie weniger als theoretisches Element, aber inhaltlich – als gesellschaftliche Interessen – ausführlich behandelt. Analog gilt das für die E-Seite. Sie wird in der Parsonschen Theorie abstrakt als „Struktur“ gesehen. Bei Marx sind es die jeweiligen zu den konkreten I-Funktionen gehörenden konkreten E-Strukturen.
Die von uns betonte Zurückführung soziologischer Fragen auf die I- und E-Sphäre sei an einem klassischen Beispiel verdeutlicht. In der Durkheimschen Theorie des Selbstmordes als inverse Beziehung zwischen Suizidraten und dem Grad der sozialen Kohäsion und der normativen Stabilität sind diese beiden Ursachen relativ undeutlich. Wir versuchen sie auf Ig und auf das Verhältnis „ Ii zu Ig“ zurückzuführen; der Übereinstimmung der Ii untereinander und mit dem Ig , sowie der Veränderbarkeit aller beteiligter I .
Mit der Betonung der I-Sphäre werden allerdings die E-Strukturen und N-G-Methoden – zum Beispiel die Aussagen, die aus Beobachtungen herrühren, ebenso vorausgesetzt wie E/I-Relationen. Und umgekehrt kann die Kritik an der E-Seite nur sinnvoll sein, weil – in jeder Wissenschaft nachweisbar – Beobachtungen theoriebefrachtet sind. Und die Objekte wissenschaftlichen Forschens sind Strukturen, die ihrerseits durch Theorien ausdifferenzierbar sind.
Die I-Seite vermag nicht nur die scheinbar allein wissenschaftlichen Ansprüche der präzisen Beobachtungen, Benennungen und Beweise zu relativieren, sie kann auch die Brücke von der Wissenschaftlichkeit zu den Alltagsannahmen, hier zu gesellschaftstheoretischen Fragen, zu schlagen.
Wenn an Teilen des Wissens philosophisch gearbeitet wird, sollte der Übergang zur Alltagspraxis immer mit einbezogen werden. Der dagegen entferntere Teil des wissenschaftlichen Arbeitens zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, dass dort der Ruf nach „reinen“ Beobachtungs-Aussagen durchaus gerechtfertigt ist. Alle Strukturzüge, die wir in der I- und der E-Sphäre vereinen und die Teil des objektiven Geistes sind, wollen erst einmal unabhängig von irgendwelchen Relationen sein, seien sie sachlicher Art wie die I/E oder genetischer Art wie die Herkunft der objektiv-geistigen Strukturen aus den subjektiv-geistigen.
Theorien, die sich darauf beschränken, reine Beobachtungsaussagen zu machen, sind stets darauf angewiesen, die Erzeugung von wissenschaftlichen Hypothesen einer anderen Art von wissenschaftlicher Theorie zu überlassen. Ein solches Auseinanderfallen in der erkenntnistheoretischen Fundierung, kann der jeweiligen Einzelwissenschaft jedoch nur spezifisch begrenzt nutzen.
Man könnte jetzt so vorgehen und alle anderen Methodenarten – also mit Ausnahme der empirischen – zur Analyse und Interpretation sozialer Erscheinungen einsetzen. Aber diese Weise der Konfrontation ist sekundär. Tatsächlich durchdringen sich beide Methodenarten gegenseitig.Was allerdings einen gewissen Grad an methodischer Kompliziertheit verursacht.
Tatsächlich aber kompliziert sich die erkenntnistheoretische Situation bei solchen Einzelwissenschaften, wie hier bei der Soziologie, noch weiterhin. Es geht nicht nur um dieses geschilderte Zusammenspiel der N-G-Methoden mit den N/G-Methoden.
Dass es viele – und tendenziell wohl immer mehr – soziologische Theorien gibt, die sich der Aufgabe stellen, die soziale Wirklichkeit zu analysieren, sie zu erklären und zu interpretieren, ist letztlich der Komplexität dieser Wirklichkeit angemessen.
Da „Komplexität“ darin besteht, dass viele E mit ihren jeweiligen speziellen I aufeinander einwirken, besteht die Analyse dieses Phänomens darin, die beteiligten E zu identifizieren, deren I-Funktion zu erkennen und einfache Modelle der Interaktion zwischen ihnen zu finden; diese Modelle sind wiederum reduzierbar auf die beiden Arten N-G und N/G.
Unsere Hypothese ist hier, dass die verschiedenen soziologischen Theorien sich hauptsächlich dadurch unterscheiden, dass es zu Betonungen der einen oder anderen E und I kommt. Solche Hervorhebungen sind wohl meist keine willkürlichen. Vielmehr folgt die Auslese und die Art der Interpretation den beim Forscher vorgegebenen E-Vermögen – zum Beispiel seinem positiven Wissensstand, vor allem auch seinen erkenntnistheoretischen Vorentscheidungen und damit der Wahl der Objekte seiner Forschung – und seine eigenen I- Vorgaben, seine persönlichen und gesellschaftlichen Interessen, welcher Variation und Tiefe diese auch immer sein mögen.
Wie in relativ einfachen menschlichen Alltagshandlungen ein „Sinn“ angelegt ist, der die Handlung anleitet und der vom Handelnden selbst sowie von außen interpretierbar ist, so herrscht auch in der wissenschaftlichen Praxis ein Freiraum für die Ziel-, Sinn-, Interessen-Dimension, der allerdings von der E-Seite begrenzt wird.
Eine schwierige Aufgabe ist es dann, die Sinnbezüge mit Handlungen und mit der Bildung von Aussagen und der Konstruktion von Systemen zu verbinden. Oder einfacher gesagt, mögliche kausale Beziehungen zwischen diesen wissenschaftlichen Strukturen herzustellen, gelingt nur in einem prinzipiell eingeschränktem Maße, so wie die E-Seite eine Verbindung zwischen zwei dieser Faktoren bewirkt. In dem Maße wie die I-Seite betont wird werden kausale Beziehungen, Verbindungen zwischen den Faktoren, Vorhersagen und ähnliches „ungenau“.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sozialwissenschaftliche Theorien unter drei Aspekten zu analysieren sind: Der I-Seite, der E-Seite und als beider Verhältnis, I/E. Wir geben hier nur eine allgemeine Sicht philosophischer Art; die Selektion und Betonung der einzelnen E und I bleibt sowohl der einzelnen wissenschaftlichen Theorie wie natürlich der einzelnen sozialen Praxis unbenommen.
Die Politikwissenschaft ist der Versuch, die allgemeine philosophische I-Sphäre in theoretischer Weise zu erfassen und damit die umfassenden Möglichkeiten der Konkretisierung von I zu erklären.
Es betrifft die kollektiven I ( Ik ), von denen kleiner Gruppen, wie der Ehe, über Großgruppen wie Schichten, Klassen und Nationen (Ig) bis zur Weltgesellschaft, Iw.
Im Mittelpunkt der Politik steht weiterhin das Verhältnis dieser I zu den E-Aspekten. Aber im Unterschied zu anderen Wissenschaften liegt der Akzent auf der I-Seite; diese Abweichung von der sonst die Wissenschaften prägenden E-Betonung, ist auch der Hintergrund für eine frühere Infragestellung der Politik als Wissenschaft. Wissenschaftliche „Theorie“ kann sich aber nicht auf die E- Seite beschränken. Wollte man politische Theorien derart im Sinne von Systemen generalisierender Aussagen allein sehen, dann wäre die dadurch erzeugte Abstraktheit den praktischen Bereichen der Politik zu fremd und zu fern.
Eine weitere Auswirkung der Basierung auf I und I/E ist dann, dass es in dieser Wissenschaft eine Vielfalt von Politikbegriffen geben muss, und dass auch die wissenschaftlichen Substrukturen vielfältig und ständig in der Diskussion sind; die Erzeugung von Vielfalt ist einer der prinzipiellen Eigenschaften der I-Sphäre. Das bedeutet, hier müssen wieder mal die Strukturen der E-Sphäre zu jenen der I-Sphäre abgegrenzt werden.
Solche Vielfalt an Problemen und Urteilen fußen darauf, dass die Politik die reinste Möglichkeit eines wissenschaftlichen Bereiches darstellt, in dem die gesellschaftlichen I einen prinzipiellen Zusammenhang mit den I in derartigen Teilbereichen der Gesellschaft haben, wie es die Wissenschaften sind. Zentrale Begriffe dieser Wissenschaft – und den Praxen – wie „Freiheit“, „Herrschaft“, „Gerechtigkeit“, „Gleichheit“, „Friede“ sind von der Motivationsstruktur und den Interessen der sie nutzenden, analysierenden und interpretierenden Wissenschaftler nicht zu trennen.
Es kann der Wissenschaft aber nicht genügen, diese „Erkenntnisinteressen“ nur festzustellen. Vielmehr soll es hier um eine Verdeutlichung der „ I-Sphären-Struktur“ gehen. Es wäre ein Missverständnis, der Politikwissenschaft ein Desinteresse an Verallgemeinerungen und an der Bildung von Theorien zu unterstellen. Vielmehr gilt es, in einer systematischen „I-Sphäre“ Erscheinungen zu erklären, die in der E-Sphäre aus prinzipiellen Gründen unerklärbar sind. Dazu gehören zum Beispiel die Erscheinung der Einmaligkeit und Konkretheit der politischen Ereignisse; ebenso gehören die „Komplexität“, „Wechselwirkung“, die „Lernfähigkeit“ politischer Gebilde, ihre Historizität, etc. dazu . Alles das sind Strukturzüge, die einer Theorie vom E-Typ zutiefst fremd sind.
Da es hier weniger um einen Bereich der E-Sphäre geht, vielmehr der Schwerpunkt bei der I-Struktur und der I/E-Struktur liegt, hat das auch wieder die bekannten methodischen Folgen. Die Politik und die Politikwissenschaft erscheinen in prinzipieller Hinsicht methodisch mit unscharfen Konturen. Vereinfacht gesprochen – und so wird in der wissenschaftstheoretischen Diskussion durchaus argumentiert – fehlt es in politisch-theoretischen Themen an „klaren Fragen und entsprechend klaren Antworten“. Die Begriffe, Gesetzmäßigkeiten und Methoden sind unscharf und von schillernder Vieldeutigkeit. Die Schwierigkeit, eindeutiger Problem- und Hypothesenformulierung kann jedoch nicht dadurch bewältigt werden, dass allein eine empirisch-analytische Methodik verwendet wird; eine deduktiv-nomologische Forschungsweise allein anzuwenden, wäre mit der I- und der I/E-Konstellation der Objekte der Politikwissenschaft inkompatibel. Die Explikation der I/E-Phänomene muss deshalb operational durch N/G-Methoden erfolgen. Die methodische Seite aber ist noch keine hinreichende Erfassung der Kernproblematik solcher Wissenschaftsbereiche wie es die Sozialwissenschaften und hier ganz besonders die der Politik ist. Das kann man am bekannten erkenntnistheoretischen Dualismus „Erklärung und Vorhersage“ sehen. Der deduktive Typ der Erklärung (N-G ) ist für eine Prognose ungeeignet. Der N/G- Typ nimmt für sich in Anspruch, dafür geeigneter zu sein. Die „Dialektik“ ist als eine Variante des N/G-Typs bekanntlich in der Lage auf die formale Weise der „Aufhebung“ Neues zu erzeugen. Jedoch bleibt die Neue inhaltlich leer, wenn nicht die I-Seite – als Zielverwirklichung, aber auch in eher versteckter Weise, wie auch I in lernenden Systemen stecken u.ä., heran gezogen wird. Allerdings geht damit der bisherige erkenntnistheoretische Sinn einer „Prognose“ verloren. Er findet jedoch in einer generell erweiterten Erkenntnistheorie seinen Platz als „Grenzbegriff“. In den derart erweiterten Vorhersagen müssen dann neben der Identifikation möglichst aller Tatsachen noch die unbegrenzt vielen I-Einflüsse gesammelt werden. Hier wird offensichtlich die Abgrenzung von politischer Theorie und von Theorie überhaupt zur „Praxis“ aufgehoben; letztlich bewirkt durch sie Möglichkeit, in dieser „Praxis“ Ziele zu setzen.
Die mögliche Variantenbreite der Methoden, die mit der Betonung der I-Seite zusammenhängt, verengt sich in einigen wenigen „Schulen“, welche sich gewissermaßen um die zwei Hauptarten der Methodik gruppieren. Das ist der „empirisch-analytische“ Ansatz, der die N-G-Methoden bevorzugt und der „dialektisch-kritische“, der mit den N/G-Methoden arbeitet. Die Vertreter der „ontologisch-normativen“ Schule richten ihre Grundentscheidung an möglichen Diskursen zu I und zum Verhältnis von I zu E aus.
In der Fülle möglicher Gegenstände der politischen Praxis und auch der Theorie ragen die Fragen nach den Bedingungen und Wirkungen der gesellschaftlichen Führung und der Bildung, Verteilung und Kontrolle öffentlicher Macht hervor. Der geschilderte Hauptdissens im Methodologischen schlägt dann auf die Ziel- und Interessenseite durch: Während die N-G-Methoden nur „feststellen“ was ist, bilden sie die I-Seite lediglich als Vorhandene ab. Das „normative“ methodische Forschen arbeitet mit den vorhandenen gesellschaftlichen Interessen und Zielsetzungen als Vorgegebenen. Während die N/G-Methoden, zum Beispiel die dialektische, prinzipiell eng mit der Relativierung der I/E-Struktur und mit der Erzeugung neuer I beschäftigt ist. So ist beispielsweise das „emanzipatorische“ Erkenntnisinteresse nicht zufällig der Analyse von „Herrschaft“ zugeordnet.
Dennoch darf man die Gesamtsituation der Politikwissenschaft nicht missverstehen. Die Notwendigkeit wissenschaftskonstitutiver Interessen ( I ) ist in ihren Theorien stets verbunden mit „technischen“ Erkenntnissinteressen und den dazu gehörigen N-G-Methoden der Forschungslogik. Also zum Beispiel mit der exakten empirischen Identifikation der Strukturen eines politischen Vorganges.
Man kann sagen, die Varianten der „Einzelwissenschaften“ unterscheiden sich in der Schwerpunktbildung: Ob sie mehr oder weniger die E-Seite oder die I-Seite oder die I/E-Relation hervorheben. Das ist ihnen allerdings von ihrem „praktischen Bereich“ her vorgegeben, und die politische Wissenschaft folgt auch nur dem entwicklungstheoretisch erklärbaren Anwachsen der I-Seite, zum Beispiel in den Kollektiven der Leistungsgesellschaft.
Den Wissenschaften ist aber gemeinsam, dass sie sowohl die N-G-Methodik ( bevorzugt Empirik und logische Rationalität ) nutzen, wie zugleich die N/G-Methodik (Hermeneutik und Dialektik vor allem).
Welche Strukturen ( E ) und welche Interessen ( I ) stehen nun im Mittelpunkt der politikwissenschaftlichen Varianten? Es leuchtet ein, dass die Anzahl der gesellschaftlichen, kollektiven E und I zunächst als „unüberschaubar“ gelten kann. Aber bei näherem Hinsehen, ergeben sich historisch gewordene Metastrukturen wie zum Beispiel die bekannte Trinität „Freiheit, Gleichheit, Solidarität“. Und es kommt meist darauf an, zu erweisen, dass in der Unzahl politisch-praktisch vorhandener und theoretisch untersuchter Strukturen und Interessen stets Wege zu dieser Trinität führen. Weiterhin sehen wir in den drei Begriffen eine beachtenswerte formale philosophische Aufhebung des Gegensatzes des Struktur- und des Interesse-Begriffes. Und schließlich meinen wir, dadurch erklären zu können, dass wir bevorzugt auf die Systematik der I-Sphäre und die der E-Sphäre zurückgreifen.
Wobei die E-Sphäre sowohl die formale Seite der „Gleichheit“ erfasst – G – wie die Inhalte, die sich zum Beispiel als organisatorische, rechtliche, ökonomische, soziale Strukturen darstellen lassen. Für uns ist es dann aber wichtig, diese Kompilierung von E-Varianten zu systematisieren; das geschieht mit Hilfe des „Entwicklungsparadigmas“.
Die I-Sphäre hat dann in analoger Weise die Aufgabe, hier den Begriff der Freiheit und darüber hinaus alle Interessen, Ziele, Wünsche, die im Gesellschaftlich-Politischen sich ergeben, in der spezifischen „Systematik“ der I-Sphäre einzuordnen. Das können individuelle Interessen, kollektive oder menschheitliche Zielsetzungen sein; so das Streben nach Gleichheiten und nach Freiheiten.
In der politischen Theorie und vor allem in der „Praxis“ spielt die Erscheinung eine große Rolle, welche in der Forderung nach „Brüderlichkeit“, Solidarität, Vergemeinschaftung u.ä. historisch immer relevant war. Sie stellt eine Konkretisierung des I/E-Verhältnisses dar. Dies ist einerseits eine gleichgewichtige Abstimmung des Verhältnisses zwischen den Ii und den Ig und andererseits beider Abstimmung mit dem gesellschaftlichen E-Niveau. Wichtig ist aber dabei, dass das I-Verhältnis in diesen Begriffen, die für alle Inhalte der „Politik“ unaufgebbar sind, in ihrer zentralen Rolle erkannt werden.
Man kann die philosophische Grundproblematik der Wirtschaftswissenschaften im Verhältnis der E-Seite zur I-Seite sehen. Die E-Seite besteht dann in der Gewinnung ökonomischer Theorien, die empirisch gehaltvolle Beschreibungen der wirtschaftlichen Realität darstellen. Die I-Seite stellt die wirtschaftspolitisch relevanten Einflüsse dar.
Anders analysiert, kann man alle jene vielen Einflüsse aus verschiedenen sozialkulturellen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens näher am E- Bereich angesiedelt denken – so zum Beispiel vorgegebene natürliche Faktoren, Stand der Technik, Bildung und Wissenschaft – oder am I-Bereich, Politik, Recht und Ethik.
Das sind aber nur äußerliche Strukturen, denen das Zusammenspiel der E-Seite mit der I-Seite zugrunde liegen; genauer gesagt, das Wechselverhältnis von E-Entwicklung und I-Entfaltung.
Eine unserer Hypothesen ist, es gibt eine „objektive“ Entwicklung der E-Seite. Diese stellt sich historisch dar als die „Leistungsgesellschaft“. Das ist ein Abschnitt der „allgemeinen E-Entwicklung. Mit beidem ist eine zugeordnete I-Entfaltung verbunden.
Die allgemeinen Strukturen der miteinander verbundenen beiden Bewegungen ( E/I ) sind die aus vorhergehenden Entwicklungsabschnitten bekannten; die sich jetzt allerdings spezifisch verändert haben. Dazu gehören die „freie“ I-Bildung als Planung, das Wettbewerbsprinzip als Konfrontation der verschiedenen I-Arten etc.
Die Ökonomie ist eine „gesellschaftliche“ Erscheinung. Bei uns bedeutet das, es kommt auf das Verhältnis der Ii zu den Ik und zum Ig an. Dabei ist zum Beispiel vorausgesetzt, dass die Ii eine Bandbreite von Freiheit, Eigenständigkeit gegeneinander und gegenüber den Ik und den Ig haben. Diese relative „Freiheit“ wird inhaltlich durch solche Vorstellungen gefüllt, die in der Sprache der wissenschaftlichen Ökonomie als „Konkurrenz“ bezeichnet wird. Vor allem aber ist es das „Marktprinzip“, welchem formal die wechselseitige Einflussnahme der vielen gleichberechtigten individuellen Zielsetzungsfunktionen zu Grunde liegen.
Dieser Struktur, die aus der I-Sphäre stammt, steht in enger Verbindung die Struktur der E-Sphäre in einem dynamischem Verhältnis gegenüber.
Die E-Entwicklung ist dabei das Zentrum einer philosophischen Analyse. Es geht in dieser Phase der E-Entwicklung darum, – nach den Maßstäben der Leistungsgesellschaft – durch „Arbeit“, allgemein „Handlung“ – eine Steigerung der „Werte“, des Wertevorrates zu erreichen. In der ökonomischen Sprache erscheint das zum Beispiel als die Erreichung eines Maximums von Werten ( I ) mit dem jeweiligen angewendeten Mittelvorrat.( E `). Diese Variante des I/E – Verhältnisses wird auch noch anders ausgedrückt: Als Erzeugung von „Mehrwert“, als „Rentabilität“ oder politisiert als „Profit“ und „Ausbeutung“, und als „Investition“ und „Akkumulation“ – um nur einige gängige Projekte zu nennen, die sich damit verbinden. Stets aber ist es immer das gleiche Grundprinzip. Es ist die individuelle, kollektive und gesellschaftliche Zielsetzung, in den historischen Perioden, Steigerungen des E-Vorrates zu erreichen; dabei sind die E in erster Linie Produktionsmittel – wie beispielsweise auch „Wissen“ – dann aber auch Konsumgüter.
Die alle Gesellschaften heute durchziehende Kritik hat das Ungleichgewicht im I/E-Verhältnis zum Gegenstand. Wenn die E-Entwicklung als „Durchkapitalisierung“ der Welt sich allzu weit von der eigentlich dazu gehörenden I-Entfaltung entfernt, oder umgekehrt, die „I“ allzu frei werden, kommt es zu ökonomischen Krisen. Deren Vorwegnahme zeigen sich in wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kritik. Sie warnen vor solchen einseitigen, ungleichgewichtigen Abläufen als Ursachen von von ökonomischen und gesellschaftlichen „Krisen“.
Die als „I/E“ modellierte Gesamtbeziehung kann jetzt konkret ausdifferenziert werden. Zum Beispiel ist die Rückwirkung der Ökonomie auf die I-Bildung und damit auf die Politik oder auch auf die Rechtssphäre u.a. ebenso möglich wie die Rückwirkung in dem angenommenen Wechselverhältnis wie es die E-Seite der Ökonomie auf die Weiterentwicklung der E ist, die sich als technische Neuerungen darstellen.
Die Komplexität des Erfahrungsobjektes „Ökonomie“, gar die globalen Funktionen und Strukturen, ist auch gegenüber anderen Wissenschaften deswegen so groß, weil die Anzahl der E-Strukturen und die der relativ freien I-Funktionen nahezu unbegrenzbar ist.
Für die Philosophie ergibt sich jedoch die Möglichkeit der Reduktion der Komplexität des Ökonomischen mit Hilfe der I-,E-Darstellung. Auf dieser kann dann die Wissenschaft von der Ökonomie aufbauen. Für eine wissenschaftliche Erfassung bleibt allerdings die Notwendigkeit, auch den N/G-Methoden und der I-Seite einen systematischen Platz einzuräumen.
Der wissenschaftstheoretische Charakter solcher Bereiche wie die Wirtschaftswissenschaft einer ist, wird überwiegend von N/G und I/E bestimmt, man kann nomologisch-rationale und logische Methodik da nicht vernachlässigen. Denkmodelle, die den Untersuchungsgegenstand gedanklich konstruieren und dabei vereinfacht darstellen gestatten durchaus, die logischen Implikationen rational begründbarer Handlungsmaximen abzuleiten. Jedoch sind die so – etwa durch eine formale Entscheidungslogik – gewonnenen Erkenntnisse von geringem empirischen Gehalt. Aber allein nomologische Aussagen über das Erkenntnisobjekt zu haben, die eine strikte Trennung zwischen dem Objekt und dem Beobachter voraussetzen, ist nicht sinnvoll. Bei „Messungen“ und in experimentellen Situationen wird das Erkenntnisobjekt selbst verändert. Diese Eingriffe in die Wirklichkeit, welche jedes Experiment erfordert, unterscheiden sich nicht wesentlich vom normalem praktischen wirtschaftlichen Handeln, durch das mit Mitteln (E`) Ziele („I“) erreicht werden sollen und wobei der Einfluss fremder funktionaler Beziehungen nicht abtrennbar ist. Man kann also sagen, in diesen Bereichen ist die Trennung von nomologischer Wissenschaft und Praxis aufgehoben.
Eben das sagt die Modellierung „N/G zu I/E“ aus. Sie verweist damit auf eine erweiterte Wirtschaftstheorie, deren methodischer Fundus sich nicht darin erschöpft, das an den Objekten Gleichbleibende oder Regelmäßige zu identifizieren. Die Suche nach allgemeingültigen funktionalen Zusammenhängen muss sich auch auf die I- und die I/E-Seite beziehen. Es geht dabei nicht darum, einer strikten Gesetzmäßigkeit das „einmalige Ereignis“ gegenüber zu stellen; das methodisch auch nur deskriptiv-identifikatorisch erfasst wird. Die Überprüfung derartiger singulärer Hypothesen beruft sich dann auf anderweitig bestätigte singuläre Sätze, die in anderen wissenschaftlichen Disziplinen auf die selbe oberflächliche Weise für gültig befunden wurden. Die eigentliche Einordnung in eine theoretische Systematik wird so umgangen.Vielmehr geht es darum, in jeder ökonomischen E-Konstellation die I-Seite zu entdecken, um sie mit der Fülle der möglichen anderen, alternativen I zu verbinden. Und in der I/E – Relation geht es zum Exempel darum, die Adäquatheit der I zu den E zu prüfen.
Der Objektbereich der ökonomischen Theorie gilt im allgemeinen als ein offenes System, in dem die Anzahl der zu berücksichtigen Variablen und der theoretischen Strukturen unbegrenzt ist. Fehlerhaft wäre aber, von dieser Unbestimmtheit und den dadurch möglichen „willkürlichen“ Entscheidungen auf eine prinzipielle Theorielosigkeit zu schließen. Auch ist es nicht richtig, Abweichungen der realen Entwicklung von Modellannahmen abstrakt auf die nicht kontrollierbaren Bedingungen der Realität zurück zu führen Es geht dagegen darum, aus einer systematisch strukturierten I/E-Sphäre die „willkürlichen“ I-Entscheidungen systematisch zu begrenzen. Das ist das Rationalverhalten, auf das sich ein Großteil der ökonomischen Schulen berufen. Es geht aber ebenso darum, die vorwärts weisende Kreativität der I-Seite zu nutzen. Wenn in den hoch entwickelten Industriestrukturen jede I-Erzeugung unter den Verdacht der Irrationalität, Willkür und Utopie gestellt wird und nicht methodisch geordnet die Angepasstheit möglicher E an die neu erzeugten I geprüft wird, dann verliert die heutige Ökonomiepraxis an Dynamik.
Die E-Seite stellt sich zum Beispiel dar als die der vorhandenen Produktions- und Kapitalmittel, und die I-Seite als die investiven und konsumtiven Bedürfnisse. Die I/E-Relation ist dann das ökonomische Grundproblem der Verwendung knapper Mittel zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse.
Mit der Einführung von I und I/E wird auch der alte Methodenstreit erweitert, in welchem die Hermeneutik und die Deduktion auf ihrem jeweiligen Autonomieanspruch beharrten. Tatsächlich kann heute gezeigt werden, dass beide mit einer gewissen philosophischen Notwendigkeit gemeinsam ein unendliches Feld des Überganges bilden. Und eben dieses Feld hat auch die beiden „Pole“ E und I .
In der Ökonomie der Finanzmärkte, als allgemeine Entwicklung und philosophisch gesehen, geht es darum, die „Beschleunigung“ der E-Entwicklung in ihren Einzelheiten zu klären. Ein Strukturzug dabei ist die Tatsache, dass der Träger dieser Beschleunigung der Handel ist. Und da wiederum der Handel mit Geld, Krediten, Versicherungsleistungen und anderen Diensten.
Diese „Güter“ erlauben es in besonderem Maße die Arbeitsweisen und deren technologische Grundlagen – die wir zu den Arbeitsmitteln (E`) zählen – in kurzen Zeitabständen immer wieder umzuwälzen. Dadurch wird auch die Arbeitsgeschwindigkeit vorangetrieben.
Die gehandelten Güter eignen sich selbst für diese Beschleunigung, da sie zunehmend abstrakter werden und von daher ihrer Flexibilität und Beweglichkeit keinerlei Widerstand entgegen setzen.
Die ideologischen, politischen und juristischen Begleitmaßnahmen, wie die Deregulierung des Finanzsektors oder die Liberalisierung des internationalen Kapitalverkehrs, gründen in eben jener gesellschaftlichen Zielsetzung, welche als Subsystem des theoretischen Konstruktes „Leistungsgesellschaft“ als grenzenlose Globalisierung und Konkurrenz u.ä. erscheint.
Die Entwicklungstendenzen, die sich in der Verschärfung der globalen Konkurrenzsituation, in den Zentralisierungen – die EZB als eine der geldpolitischen Zentralen der Europäischen Währungsunion seit 1999 – Rationalisierungen und Diversifizierungen in formaler Weise zeigen, stehen alle unter dem inhaltlichen Ziel, die Rentabilität zu steigern. Dafür alle technischen Möglichkeiten zu entwickeln und zu nutzen, z.B. durch weitgehende Automatisierung der Bankengeschäfte, ist von der Sache her besonders leicht möglich. Kostensenkungen, auch durch Personalabbau, sind die objektiv vom ökonomischen System erzwungene Strategie.
Es zeigen sich für diese Entwicklungsphasen deutliche Strukturierungsmöglichkeiten. Für die E-Entwicklung gilt, dass alles zu Mitteln (E) wird und dass sich die Art und Anzahl der Mittel immer weiter vermehrt; so zum Beispiel vielfältige neue Formen der Geldanlage, der Finanzinnovationen.
Dabei ist genau das das strategische Ziel ( I ) in dieser historischen Entwicklungsphase. Alle anderen Ziele werden tendenziell eliminiert. Obwohl der Mittelreichtum nicht nur ihre Verwirklichung erlauben würde, sondern dies eine „Krise“ vermeiden ließe.
Zu den wichtigsten Ursachen von ökonomischen Krisen gehört auch, dass bei dieser Machbarkeit vermöge des angehäuften Mittelvorrats, kein Gleichgewicht zu deren Einsatz und Verbrauch infolge der Kreation neuer individueller und kollektiver Ziele ( I ) besteht. Das ist auch eine Folge mangelnder neuer Ziele.
Durch die vielfältigen neuen Arten von Konten, Wertpapieren, Kreditarten etc. erschließen sich die Banken und die institutionellen Anleger u.ä. zusätzlich neue Märkte, z.B. den Handel mit ausländischen Währungen oder mit Derivaten. Das strategische Ziel aller dieser Neuerungen bleibt jedoch, die Erweiterung im E-Bereich zu verbessern.
Die beschleunigte Entwicklung der Industrie und des Handels kann interpretiert werden als die Sicherung einer langfristig hohen Rendite. Das verstärkt die alleinige Zielsetzung, die in der weiteren Beschleunigung dieser Einseitigkeit besteht; alle anderen möglichen strategischen weltgesellschaftlichen Zielsetzungen werden nicht direkt verfolgt. Man kann aber unterstellen, dass die sich beschleunigende Konzentrations- und Zentralisationsdynamik die formalen und ersten Schritte sind, welches die Möglichkeit bildet, solche I-Weltgesellschaft verantwortlich zu erarbeiten. Diese transnationalen Zusammenschlüsse aus Banken, Versicherungen, Investmentfonds u.ä. und auch immer noch Industrie- und Handelskonzernen wird aus einem objektiven Eigeninteresse weltweite strategische Orientierungen erzeugen müssen. Diese werden über das hinausreichen, was sie als ihre bisherigen Aufgaben ansehen; dabei auch als das Vorantreiben der Durchkapitalisierung der Gesellschaften und dem Aufspüren der letzten Nischen dabei.
Dieses stürmische Wachstum als Beschaffung und rentable Anlage von Finanzmitteln und die Verteilung der Risiken hat bestimmte Folgen, wie zum Beispiel die öffentliche Verschuldung, die Privatisierungen und die Konzentration des Kapitals. Alle diese Veränderungen sind als Strukturen von Veränderungen anzusehen, die zunächst als „positiv“ zu werten sind. Erst der weitere Entwicklungsverlauf in deren inhärenter Logik führt zu allseitigen Veränderungen, Entwicklungen und möglichen Selbstzerstörungen des ökonomischen und dann des sozialen, des politischen und kulturellen Teils der Gesellschaften.
Bei der Verschuldung werden zunächst anlagesuchende liquide Mittel verwertet.
Die Vorteile der Verschuldung – Anlage und Gebrauch von Kredit – wird dann zum Nachteil, wenn das die weiteren Investitionsmöglichkeiten, d.h. die E-Entwicklung behindert. Ein näher liegender Nachteil ist die durch die Investition selbst verursachten Verluste an Arbeitsplätzen etc. durch Rationalisierungen. Ein weiterer zu klärender Folgeprozess ist die umfassend sich entwickelnde Ungleichgewichtigkeit zwischen Investitions- und Konsumbereichen.
Die Privatisierungsstrategien und die der Konzentration und Zentralisierung sind im gleichen Maße von diesen kurzfristigen Entwicklungserfolgen und langfristigen Formen der ökonomischen Strukturveränderung betroffen.
Auch das weitere Wachstum von Banken etc. als bloße Zusammenschlüsse, Übernahmen und Beteiligungen ist bereits ein Ausdruck von krisenhaften Erscheinungen. Wenn das weitere gesamtwirtschaftliche Wachstum immer schwieriger wird, findet das Wachstum der Unternehmen weniger durch interne Akkumulation und Ausdehnung der Produktion statt, sondern eher durch Aufkauf und Konzentrationsbewegungen.
Ebenso zweideutig sind politische Maßnahmen, die darauf abzielen die Konkurrenzfähigkeit der Versicherungen und Banken bei der Öffnung des europäischen Binnenmarktes zu fördern und die bislang zum Schutz der Verbraucher dienenden Regeln abzuschaffen.
Dennoch werden auch neue Geschäftsfelder entwickelt. Neue Dienstleistungen, wie Finanzinnovationen in Form von Risikosicherung, Kreditderivaten etc. Und es werden neue verschuldungsbereite Märkte gesucht, in denen Rendite suchendes Kapital angelegt werden kann.
Die Globalisierung ist auch eine weltweite Ausschöpfung aller Rendite-Möglichkeiten. Es mag ein Unterschied in der Motivationsstruktur sein, die zwischen dem Finanzierung suchenden Unternehmer und dem Rendite suchenden Finanzanleger. Der Charakter der Finanz- und Wertpapiermärkte hat sich durch den Übergang von der Investitionsfinanzierung zum Finanzinvestment in vielerlei Hinsicht verändert. Beides läuft aber darauf hinaus, die Investitionen zu erhöhen. Die individuelle Entscheidung zum Finanzengagement wird auch angetrieben vom Zwang zur Anlage als Investition. Das anlagesuchende Kapital sucht sich auf allen Märkten der Welt nach profitablen Verwendungen umzusehen.
Dadurch erhöht sich die Beschleunigung der E-Entwicklung. Die I-Seite wird immer mehr auf das einzige Ziel der profitablen Verwertung der E fixiert, die produktive Anlagen sein können oder nicht; bis hin zu ganzen Währungen und der sich mit ihnen verbindende mögliche Zugriff auf alle anderen Vermögen einer Gesellschaft
.
Zu den innere Strukturen gehören die Differenz Produktion-Handel-Finanzwesen-Konsum. Die allgemeine Beschleunigung der E-Entwicklung wirkt sich in den Einzelbereichen des Ökonomischen aus. Der Zusammenhang wird auch dadurch enger, weil alle diese Bereiche von ähnlichen, sie verändernden Mechanismen geformt werden. So tritt die Finanzinvestition, als Anlage in gewinnversprechende Forderungen, neben die Bedeutung als Umwandlung von Geldkapital in materielles Produktionspotential. Zugleich aber mit solchen Vereinheitlichungen – die übrigens alle Sozialschichten betreffen – werden auch alle Investitionstätigkeiten potentiell zu „bloßen“ Umsätzen im Finanzsektor.
In der „Produktion“ werden immer größere Projekte gesellschaftlich erforderlich: Weltweit reichend und mit der Erforschung ihrer neuen wissenschaftlichen Voraussetzungen zeitlich ebenfalls weitreichend.
Bei der Vergrößerung des Zeithorizontes für die Ausreifung einer Investition wächst das finanzielle Risiko und damit der Risikoaufschlag in den Kalkulationen. Die Finanzinvestoren schützen sich daher gegen das größer werdende Unternehmerrisiko durch neue Möglichkeiten der Flexibilität, um jederzeit liquide zu sein. In dem Problem der Zeitperspektive findet eine Entkoppelung zwischen produktiver und finanzieller Funktion statt. Diese Art der Risikobeschränkung fördert die individuelle Entscheidung zum Finanzengagement, zur leichteren Mobilisierung von Investitionskapital.
Die Finanzmärkte, die Börse etc. werden immer wichtiger in der Mobilisierung von Mitteln aus dem Konsumbereich zum Zwecke der Vergrößerung des Kapitalstocks.
Wenn andererseits die Kosten für die Absicherungen gegen zusätzliche Risiken zu groß werden, kann das zu Lasten langfristiger strategischer Forschungs-und Produktionsentscheidungen gehen. Investitionen unterbleiben dann, wenn die Liquidität an Börse oder Wertpapiermärkten im Sinne des shareholder-value besser garantiert wird. Andererseits aber werden bevorzugt diejenigen Projekte finanziert, die die höchste ökonomische Effizienz haben. Solange sich dabei rationale Erwartung zur Preisbildung auf den Kapitalmärkten von den Informationen von den Gegenwarts- und Zukunftswerten der Unternehmen und ihrer Produktion bestimmen lässt, kann das zur Beschleunigung der E-Entwicklung beitragen. Im Normalfall muss man von dieser Kausalität ausgehen.
Wenn aber die Irrationalitäten an den entscheidenden Märkten zu groß werden, wenn beispielsweise der Aktienkurs nicht in erster Linie mit von der tatsächlichen Güte und Ertragskraft eines Unternehmens abhängt, ist die Effizienz dieser Märkte
bedroht. Da dann nicht gewährleistet ist, dass die gesellschaftlichen Investitionen in die wirtschaftlich beste Verwendung gelenkt werden, wird man die Profitabilität von der gesellschaftlich gestützten Investitionspolitik abkoppeln müssen. Eine langfristige und auf dauerhafte Erträge gerichtete Entwicklungsstrategie muss da neue Kompromisse mit solch negativen Wirkungen des Marktmechanismus ausschalten.
6. 2. 4 Jurisprudenz
In philosophischer Sicht ist die Rechtswissenschaft wesentlich durch die I-Sphäre bestimmt. Sie erscheint zum Beispiel als erkenntnisleitende Interessen der Wissenschaft im Verhältnis der gesellschaftlichen Bedarfsstrukturen und der von außen vorgegebenen Ziele und Aufgabenstellungen.
Die vorgegebenen gesellschaftlichen Strukturen ( E ) sind mit Zielen, die als gesellschaftliche Normen erscheinen, verbunden ( Ig ); sie dienen hauptsächlich auch der Erhaltung der Strukturen. Diese gesellschaftlichen Ziele treten in ein kompliziertes Wechselverhältnis mit denen der Individuen ( Ii ) und der Kollektive ( Ik ). Es ist die Aufgabe des Rechtsbereiches, effiziente rechtsförmige Vorschläge für die Regelung der gesellschaftlichen Beziehungen – deren Bedarfsvorsorge zum Beispiel – bereit zu stellen. Vor allem das Hauptziel, die Erhaltung der Gesellschaft, beziehungsweise ihrer Fortentwicklung, bedarf der systematischen Regelung zwischen den Iw, Ig , Ik und Ii , beispielsweise als Konfliktregelung.
Das Rechtssystem hat dabei eine formale Rationalität herzustellen. Die dafür gebotene Systematisierung von Rechtsregeln und die Formalisierung der rechtlichen Entscheidungsmethodik widerspricht im Kern der I-Sphärenstruktur. Es besteht allerdings eine „objektive“ Tendenz, die I-Seite zu E-Strukturen zu machen. Andererseits ist das Rechtssystem in erster Linie Sachwalter der gesellschaftlichen und meist auch kollektiver sowie individueller Interessen ( Ig,k,i ). Beide Seiten sind philosophisch legitim, sie sind theoretisch und in der Praxis sowohl voneinander zu trennen wie auch zu verbinden.. Eine erkenntnistheoretische Beurteilung des Rechtsbereiches modelliert diesen daher ebenfalls als „I/E“- und als „I – E“-Verhältnis .
Dieses Verhältnis erscheint dann wieder in der methodologischen Grundstruktur dieser Wissenschaft. Für die Jurisprudenz sind das zwischen Trennung und Zusammenspiel wechselnde Verhältnis von deskriptiv-empirischen und normativen Methoden charakteristisch. Identifikatorische Erfassung und logische Analyse von Rechtsinhalten und ihre Eingliederung in Systeme einerseits und als Legitimation von Institutionen und deren Interessen andererseits.
Die Geschichte der Rechtswissenschaften folgt – als Teil der europäischen Geistesgeschichte – einem Verlauf, den wir als „Entwicklung“ darlegen. Das äußere Charakteristikum darin ist die Auftrennung der unreflektierten und engen I/E-Verhältnisse, wie sie in der Verflechtung der feudalen Eigentums- und Interessenverhältnisse nahezu selbstverständlich waren. Hin zum Beginn der Trennung beider gesellschaftlicher Aspekte seit der frühen Neuzeit. Dieser Trennungsprozess ist bis heute nicht abgeschlossen.
Auch innerhalb der I-Seite kam es zu einer immer schärferen Trennung, jener von moralischer Berechtigung und positiver Geltung von Rechtsnormen. Der weitere Entwicklungsschritt war wiederum davon gekennzeichnet, dass die E-Seite wieder Einfluss gewann. Die Positivität des Rechts war größtenteils staatlicher Organisationsstruktur zu verdanken.
Um die faktisch durchsetzungsfähige Geltung zu erreichen, mussten auch innerhalb der wissenschaftstheoretischen Struktur positive Methodik und objektivierte Begrifflichkeit mehr Raum gewinnen. Beides geht auf Kosten der N/G-Methoden und der I-Relationen. Die Trennung von positiver Geltung, Legalität und Legitimität war eine Anpassung der juristischen Wissenschaft an die allgemeine Stärkung der aufklärerischen Rationalität. Dieses „mechanistische“ Paradigma ist als „N-G , E“ modellierbar.
Obwohl die Methoden der wissenschaftlichen Arbeit die der Identifikation (G->E) waren, blieb weiterhin die Aufgabe der Legitimation gesellschaftlicher Interessen bestehen; wurde aber nicht systematisch in die wissenschaftliche Reflexion einbezogen.
Es scheint in der historischen Entwicklung einander sich abwechselnde Stadien zu geben, in deren einer Phase man versucht, die Grundlagen der Wissenschaft mit Hilfe der klassischen Logik (N-G,E) und einer vollständigen Formalisierung schaffen zu können. Und in der folgenden Phase geht man dann von der Betonung den logisch-deduktiven Operationen weg und über zur wissenschaftlichen Hervorhebung von richterlichen Wertungen, gesellschaftlichen Zwecken und ähnlichen I-Konfigurationen, sowie den sie begleitenden Methoden (N/G). Diese Entwicklung erreichte ihren Höhepunkt im 19. und 20.Jahrhundert, als das theoretische Selbstverständnis der Rechtswissenschaft vom Rechtspositivismus abzurücken begann und die gesellschaftlichen Interessen und Wertungen stärker berücksichtigt wurden. Dass in den theoretischen Konstruktionen die I-Seite stärker hervortrat und die sie begleitende weitgehende Entscheidungsfreiheit für die Gerichtsbarkeit methodisch postuliert wurde, war deshalb notwendig geworden, weil über den Ausgleich zwischen den historisch wichtiger gewordenen gesellschaftlichen Interessengruppen nicht entschieden werden konnte, ohne auf die Problematik der I-Sphäre einzugehen.
Mit der geisteshistorischen Entwicklung deutete sich eine Aufhebung der beiden Gegensätze an, die wir anhand des Versuches Kelsens, die Rechtswissenschaft auf positivistischer Grundlage als wertfreie Wissenschaft zu konstituieren, erläutern wollen. Von dem erkenntnistheoretisch erst mal nicht hinterfragbaren gegebenen Unterschied von „Sein“ und „Sollen“ sieht Kelsen, dass Aussagen, Sätze (E) subjektiv auch als „Akte des Sollens“, als Normen verstanden werden können .Diese epistemologische Möglichkeit kann aber nur dann zu einem „objektiven“ Sollen („I“) werden, wenn der gesetzgebende Akt – orientiert an der „Verfassung“(Ig) – diesen Aussagesatz zu einer gesellschaftlich verbindlichen Norm erhoben hat. Wichtig daraus ist für uns, dass eine E-Konstellation in eine der I-Seite verwandelt werden kann. Weil dies aber auch umgekehrt geschehen kann – zum Beispiel dann, wenn die gesellschaftlichen Interessen, Gesetze, Normen positivistisch bestehen bleiben, obwohl sie hinsichtlich der gesellschaftlichen Interessenlage obsolet sind – kann man philosophisch von einem I/E-Wechselverhältnis sprechen. Das führt allerdings über eine einseitige erkenntnistheoretische Festlegung, auf eine positivistische – oder auch voluntaristische – hinaus. Mit I/E und dem übergreifenden Relationierungsvermögen des Modells und seiner Fundierung von „Praxis“, wird wiederum darauf verwiesen, dass die Geltung von Rechtssystemen gesellschaftlich bedingt ist – der Verfassungsgeber ist eine politische Instanz – und dass in der gesellschaftlichen Praxis schließlich nur die wirksame Anwendung zählt.
Die Grundtypen rechtswissenschaftlicher Argumentation sind als Zusammenwirken der E-Seite mit den zu ihr gehörenden Methoden vom N-G-Typ sowie der I-Seite mit den N/G-Methoden zu erklären. Beim Vollzug, der Anwendung, Bewertung und der Änderung von Rechtsnormen kann man in der methodischen Handhabung gegebenen Rechtsmaterials die eher formalen Regeln und die der Darstellung von der kritischen Beurteilung von Werten und Zielen unterscheiden.
Die Erfassung der Bedeutung und die Rekonstruktion der den Normen zugrunde liegenden Intentionen („I“) ist was anderes als die empirische (G->E) Untersuchung von rechtlichen Tatbeständen. Der Versuch dieser Wissenschaft läuft darauf hinaus, ein formales Verfahren zu entwickeln, das zwar den Prozess der juristischen Interpretation und Entscheidung formal regelt und rational in überprüfbarer Weise handhabt, aber den Kern der Normativität darüber nicht verliert, das heißt nicht vergisst, inwieweit das gesellschaftliche Wertesystem und politische Zielsetzungen durch das Rechtssystem erfüllbar sind.
7.3 Technik
Die Arbeitsseite, das Handeln und auch die wissenschaftliche Leistung vertreten die E-Seite und die N,G-Methoden. Der Sinn dieser Tätigkeiten wird von der I-Seite bestimmt. Dabei ist jede Technik eine I/E-Relation. Wobei diese E durch N,G mit den „I“ vermittelt sind.
Es liegt an der prinzipiellen Art der „ I“, dass der „Sinn“ äußerst vielfältig sein und dass er wenig gesichert sein kann. So sind heute gesellschaftliche Ziele (Ik,g), wie die „Naturbeherrschung“ durch technischen „Fortschritt“ oder das „wirtschaftliche Wachstum“ „umstritten“.
Das objektive Anwachsen der E-Seite ist nichtsdestoweniger die Basis dafür, dass in immer erheblicherem Umfang materielle und intellektuelle Bedürfnisse („I“)erzeugt und befriedigt werden können.
Die oft beobachtete Selbstverständlichkeit, mit der Technik und Wissenschaft immer schon in unmittelbaren Zusammenhang gebracht werden, rührt daher, dass letztlich auch die Einzelwissenschaften I-Strukturen besitzen. Man kann aber die Zuweisung der E-Seite an die Wissenschaften und die gesellschaftlichen Einflussnahme als I-Seite des I/E- Verhältnisses als Kern von „Technik“ oft nicht deutlich erkennen.
Technik hat seit jeher den Sinn des Machens, des Herstellens, allgemein, der Handlung („I-N/G/E`-E- etc.“). Damit sind mit diesem Begriff Ziele und Zwecke ( „I“ ) verbunden. Wissenschaft ist dagegen bis heute oft der Versuch gewesen, jeglichen I-Einfluss systematisch zu eliminieren.
Die Methoden der traditionellen Wissenschaften, z. B die Empirie, die Logik zielen darauf ab, mithilfe von G und auf E hin zu „reduzieren“. Während die Methoden, die darüber hinaus gehen – z.B. Arbeits- und Handlungsmethoden – und die I-Seite gemeinsam dahin zielen, die „Wirklichkeit“ in ihrer ganzen Breite und Tiefe zu durchdringen; auch das ist eine die „Technik“ charakterisierende Eigenheit.
Die Verbindung von Wissenschaft und Technik, so zunehmend wichtig sie historisch wird, sollte philosophisch abgelöst werden vom Verhältnis E zu I/E .
Und entsprechend zeigt sich die „allgemeine Entwicklung“ als historische Tendenz zur E-Vollendung und zu I-Entfaltung; welche beide in ihrem Zusammenspiel diese philosophische Situation der Verbindung von Wissenschaften und Technik besser wiedergeben.
Selbstverständlich laufen die Wissenschaften und die ihnen zugeordneten Techniken in ihrer Entwicklung – als Teil der allgemeinen E-Entwicklung – parallel. In den Naturwissenschaften ist es vor allem die Methodik, wie dabei die Mathematik , welche die Wissenschaft voran treibt; woanders ist es die technische Erfahrung, die als erweitertes Experimentieren dann auch der Wissenschaft zu Gute kommt.
Und je tiefer die Wissenschaften begründet werden können, umso weiter wird der Horizont der technischen Möglichkeiten. Die dadurch zunehmende Abstraktion, als Vollendung der E-Seite, lassen Chancen für immer mehr „I“ . Und die modernen Wissenschaften entdecken in ihren Grundlagen zunehmend die I-Seite, und dass sie selbst Entwicklungsphasen sind, die mit konkreten Varianten der I/E-Relationierung beschreibbar sind. Dadurch nähern sie sich der Definition von „Technik“ an, deren I/E-Verhältnis allerdings unter einem nicht so „engen“ Verhältnis steht wie das bei den Einzelwissenschaften meist der Fall ist.
Technik, die den Maßgaben von E-Entwicklung und I-Entfaltung gehorcht und beide kombiniert, ist von der Qualität beider Seiten abhängig; dazu gehören deshalb ebenso Erscheinungen des Missbrauches von Technik, wenn die „I“ entsprechende sind; oder Unbegrenztheiten, wenn die wissenschaftliche Fähigkeit zur Verallgemeinerung die E-Seite über die Grenzen gegebener Ressourcen hinaus treibt. Das Bestreben der Techniken, ungehemmt auf alle Bereiche des Lebens zuzugreifen, verdankt sich also der objektiven E-Entwicklungsdynamik und deren Beschleunigung, sowie der daraus folgenden I-Freiheit und deren Dynamik. Welche zum Beispiel als die Zunahme der individuellen und gesellschaftlichen Zielsetzungen erscheint.
Deshalb gibt es in der I/E-Kombination sowohl eher negativ zu bewertende Vorgänge – wie die „Durchkapitalisierung“ der Welt mit ihrer Reduzierung aller Verhältnisse auf Geld („E“) – wie auch durchschnittlich positiv zu bewertende Entwicklungen der E-Sphäre, wie die ständig weiter gehende „wissenschaftliche“ Durchdringung der Realität. Festzuhalten ist aber, die Wissenschaften haben den E-Charakter, wenn sie Mittel (E`) sind, die zwar die Tendenz haben sich zu „vollenden“, aber die den Sinn, die Zielsetzungen dabei den gesellschaftlichen Vorgaben überlassen müssen. Die Zwecksetzungen, denen die Techniken heutzutage folgen, sind zunehmend und grundsätzlich vielfältig und daher auch widersprüchlich; bis hin zum Verstoß gegen das Fundamental-Ziel der menschlichen Selbsterhaltung.
Kultur ist der Inbegriff menschlicher Anstrengung, die eigene innere wie die äußere Natur zu bändigen, aber auch, diese zu pflegen und zu vervollkommnen. Wobei nach und nach die „innere menschliche Natur“ alles das umfasst, was die menschliche Subjektivität ausmacht, seine Fähigkeiten und Anlagen zum Beispiel. Die Entwicklung der Kultur hat inzwischen nicht nur die anfängliche Veränderung der Natur zum Ziel. Sie hat ihren Begriff wesentlich erweitert und alle Bereiche der menschlichen Umgebung im Visier. Die Entwicklung der geistigen und der natürlichen Werte, die Entfaltung des Individuellen wie der gesellschaftlichen Beziehungen in gleichem Maße sind Ziele der Kulturentwicklung.
Diese etwas verschwommenen und allgemeinen Aussagen zu dem, was Kultur ist, begegnen uns bereits mit dem historischen Beginn der philosophischen Reflexion über den Begriff der Kultur. So wird bei Herder, Kant, Schiller als das Ziel der Kultur die Humanität, die Hervorbringung eines vernünftigen Wesens mit der höchsten Fülle von Dasein, Selbständigkeit und Freiheit gesehen. Heute kommt es nun darauf an, diese Vornahmen straffer zu fassen – ohne philosophische Defizite zu haben.
Das Ziel der Veränderung der Natur hat zwei Seiten, die durch die Begriffe der „Bearbeitung“ und dem der „Nutzbarmachung“ der Natur angedeutet werden.
Das menschliche Subjekt stellt die Wechselwirkungen – eventuell über „Werkzeuge“ (E`) vermittelt – seiner eigenen Natur mit der äußeren her. Man kann diese „Wechselwirkungen“, Arbeitsabläufe, Handlungen und Methoden in der von uns beschriebenen Weise systematisieren, als N-G- und N/G-Verfahren.
Alle diese Verfahren, Methoden sollen die Natur menschlichen Bedürfnissen dienstbar machen; sie sind von Interessen, Wünschen und Hoffnungen ( Ii,k,g,w ) gesteuert; das besagt das Ziel des „Nutzens“ zum Beispiel.
Unsere philosophische Systematisierung bedarf jetzt noch der Hervorhebung der E-Seite. Die E-Seite hat hier charakteristischerweise zwei Aspekte, den des Mittels zur Erzeugung von „Kultur“ – wie auch die Kultur als Güter und auch als „Verhaltensweisen“.
Wir stellen die Entwicklung der Kultur in einen umfassenden philosophischen Zusammenhang. Die Naturverhältnisse betrachten wir als „enge“ I/E-Relationen. Die Entwicklung ist demnach auch bestimmbar als schrittweise Trennung dieser I/E-Zusammenhänge; die Rw-,N- QM-Phase. Mit der Folge, dass die beiden voneinander befreiten Seiten, die I-Sphäre und die E-Sphäre, im Grade ihrer Trennung ihre Eigenart eigenständig und in Maximierungsprozessen verwirklichen.
Eine der Folgerungen aus diesem objektiven Entwicklungsprozess ist die Expansion („Rw“) der Erkenntnis, hier die historische Ausdehnung des menschlichen Eingriffs in die Natur,. Das kann im geschichtlichen Aufkommen der europäischen „Leistungsgesellschaft“ erkannt werden. Es zeigt sich in der Durchdringung der Natur mit Hilfe der „mechanischen“ Wissenschaften. Und noch spezieller zeigt es sich als die „Durchkapitalisierung“ der Welt.
In allen diesen Varianten des objektiven Entwicklungsprozesses werden I/E-Verhältnisse zu E- Gebilden, zum Beispiel als positives Wissen und als „Werkzeuge“ Sie werden deshalb oft als „entfremdete“ Objekte kritisiert, als solche mit „Warencharakter“, weil ihr Sinn verloren gegangen scheint. Wir sehen das als eine „formale“ Folge der Abtrennung ihrer I-Seite von der E-Seite.
Die so geschaffenen „Güter“ und „Dienste“, „Verhältnisse“ werden nicht nur kritisch gesehen, sie werden eben auch als „Güter etc. der Kultur“ bezeichnet.
Die Trennung der I/E-Relationen hat mit der „Befreiung“ der beiden Seiten auch zur Folge, dass die Anzahl der E-Varianten und die Fülle der Produktionsmittel sowie der Konsumgüter außerordentlich anwächst. Das ist die Voraussetzung für das gleichzeitige Anwachsen der möglichen I-Funktionen. Eine historische Folge ist es, dass die überkommenen Streitigkeiten zwischen kulturellen Ansprüchen nicht mehr in sich gegenseitiger Ausschließung bestehen müssen.
Die Kämpfe der Kulturen sind nicht neu. Ob es die zwischen religiösen Bewegungen sind oder zwischen bourgeoiser und proletarischer Kulturvorstellung oder zwischen nationalen und ethnischen Vorstellungen sind. Die Schaffung einer Weltkultur ist darauf angewiesen, allen möglichen Varianten Gleichberechtigung zu garantieren. Philosophisch gesehen, hängt das unmittelbar mit der Strukturierung der I-Sphäre zusammen; mit dem Anwachsen der I-Anzahl, deren Gleichberechtigung etc. Das gilt darüber hinaus auch für die Zunahme der Fähigkeiten der Individuen, Ziele für sich zu setzen und diese mit passenden E so zu verbinden, dass daraus individual-kulturelle Strukturen entstehen.
Ein formales Spezifikum an diesem Vorgang der Entwicklung ist, dass diese E-Varianten sich im Laufe ihrer „Befreiung“ einerseits von der I – Seite immer leichter abtrennen lassen, aber andererseits beliebige I sich mit jedem E verbinden lassen. Das gilt auch und gerade für die Kulturgüter. Das dabei wirkende Prinzip der I-Freiheit kann jedoch auch dazu führen, dass I zwar formuliert, aber nicht mit passenden E verbunden werden. Wenn beispielsweise gesellschaftliche Defizite keine E oder nur „falsche“ E zur Verfügung stellen lassen.
Die Folgen werden von Seiten der gelungenen I/E-Relationierungen kritisch zum Beispiel als „Kulturverfall“, als kulturelle Krisensituation eingeschätzt.
Diese Entwicklungsprozesse geschehen überwiegend durch menschliches Handeln, beispielsweise durch Arbeit an der Natur. Die Struktur der Handlungs- und Arbeitsverfahren besteht darin, mit eigenen Zielsetzungen ( I ) den autonomen Zielen des Naturgegenstandes (R-Aspekte) zu begegnen, um diese im menschlichen Sinne zu verändern. Dazu werden in einem ersten Schritt Methoden der Identifikation ( G ) eingesetzt, so die der Empirik, die der Auswahl.des zu bearbeitenden Gegenstandes u.ä.
Die eigentliche Veränderung des Naturgegenstandes erfolgt mit einer breiten Palette von begrifflichen und konkreten Methoden, die wir als N/G und auch als N-G modellieren.
Das Ergebnis dieser Arbeitsprozesse ist philosophisch oft gleichartig, die N/G-Methoden helfen, die menschlichen Interessen, Ziele ( I ) gegenüber denen der Natur durchzusetzen. Und die N-G-Methoden identifizieren das damit entstandene neue Gebilde als E .
Das kann man verallgemeinern, die Abgrenzung der Naturwissenschaften zu den Kultur- und Geisteswissenschaften bezieht sich nur auf jene „mechanistisch-ideellen“ Naturwissenschaften, bei denen die klassische Logik und die identifizierenden, nomothetischen Methoden im Zentrum der E-Bildung stehen. In den genauer forschenden heutigen Naturwissenschaften und in den Kulturwissenschaften kommen die N/G-Methoden gleichberechtigt zur Geltung – so die Dialektik, die Kritik und die Hermeneutik beispielsweise – und durch sie erzeugt, treten damit die I/E-Relationen in den Vordergrund. Ein mögliches neues Paradigma besteht aber in der Erkenntnis, um die man nicht umhin kommt, dass beide methodischen und inhaltlichen Seiten stets zugleic h und gleichberechtigt wirken.
Die jeweiligen Schwerpunktsetzungen sind aus abgeleiteten Motiven erklärbar, zum Beispiel aus der Nähe früher naturwissenschaftlicher Erfahrung zur heutigen Praxis der Lebenswelt.
Das lässt sich nachgerade an der „Kultur“ demonstrieren. Sie gehört zu jenen Bereichen, in denen versucht wird, wissenschaftlich die geschichtlich gewachsenen und daher wandelbaren und einmaligen Erscheinungen in gesellschaftlichem Zusammenhang zu verstehen. Dennoch wird in jedem Kollektiv versucht, die „Kulturgüter“ und die sie tragenden kollektiven Ziele ( Ik,g ) in zeitloser Gültigkeit als Kulturtraditionen, dem E-Status, zu behalten.
Auf der anderen Seite steht ebenso fest, dass die E und die I im I/E-Verhältnis sich in technisch-ökonomischer Weise und in politischer Weise als Entwicklungen verändern – und heute geschieht das in beschleunigtem Tempo. Die konkreten Bereiche von Wissenschaft, Kunst, Bildung und Alltag werden dadurch zu immer neuen Möglichkeiten der kulturellen Schöpfungen veranlasst, unter Einbezug immer weiterer Gebiete der globalen Gesellschaftlichkeit und der menschlichen Persönlichkeit.
Kunst ist mehr noch als „Kultur“ es schon ist, eine Betonung und „Befreiung“ der I-Seite in dem und aus dem I/E-Verhältnis. Bereits Hegel erkannte, dass es sich bei der Ästhetik und den anderen Wissenschaften lediglich um zwei verschiedene „Stufen“ der Erkenntnis handelt. Der Unterschied zwischen Kunst und den Objekten und Methoden der traditionellen Wissenschaftsbereiche liegt in der Betonung der E-Seite sowie der N-G-Methoden durch die – empirischen und positivistischen – Wissenschaften, aber der Betonung der I-Seite bei den Künsten. Der Erkenntnismodus der traditionellen Wissenschaften ist die Betonung von E und G, aber die „modernen“ Wissenschaften lassen sich dadurch charakterisieren, dass sie dazu auch die N/G-Methoden nutzen und die I -Seite berücksichtigen. Somit verkleinert sich der Unterschied zwischen Wissenschaft und Ästhetik in für unsere philosophische Systematik signifikanter Weise. Es wäre aber ein Missverständnis, wenn die Bedeutung der „Schwerpunktbildung“ innerhalb des wissenschaftstheoretischen Feldes unterschätzt würde. Die Nähe der Ästhetik zu Bereichen, wie beispielsweise dem der menschlichen Affektivität – N/G und I/E – ist größer als zu den Bereichen, wie zum Beispiel dem der mathematischen Formung der Realität – E und G.
Die Betonung der I-Seite drückt sich beispielsweise darin aus, dass in der ästhetischen Praxis und in der Theorie dazu zwei wesentliche Strukturaspekte der I:Sphäre hervor gehoben werden, die Ii in ihrer prinzipiell alleinigen Fähigkeit zur Kreativität und die I-Funktion der freien Vorausschau, der Vorwegnahme möglicher Zukunft. Absolute und ewig gültige Normen der Kunst kann es deshalb nicht geben, weil „Gültigkeit“ „Unveränderlichkeit“ philosophische Kategorien aus der E-Sphäre sind, die in der I-Sphäre nicht viel zu suchen haben.
So wie es objektive – zum Beispiel physikalische – Gesetze gibt, die unabhängig vom Willen des einzelnen wirken, und wie der Mensch einen spezifischen Erkenntnismodus ( G, E ) zur Feststellung der „Wahrheit“ mobilisieren kann, so hat auch jeder Mensch ein historisch gewordenes utilitäres und ästhetisches Verhältnis zur Welt, unabhängig davon, ob diese I-Seite als ein bewusstes subjektives Affekt-Engagement oder gar in Gestalt von ihm erzeugten Kunstwerken manifest wird.
So schafft es der Mensch, nicht nur sich seiner und der Vergangenheit seiner Gattung zu vergewissern, sondern auch seiner Gegenwart. Und er kann durch die aktive Erzeugung der „Ii“ seine zukünftige subjektive und gesellschaftliche Verwirklichung in der Wirkungsweise der Kunst vorweg nehmen und sogar im Spiegel dieser Ziele und Hoffnungen die Gegenwart interpretieren.
So wie die E-Seite mit den Methoden des N-G-Typs verbunden ist, wird die I-Seite von N/G-Methoden erzeugt: Zum Beispiel ist die künstlerische Aktivität wie auch die Wirkung der Kunstwerke auch eine aktive dialektische Auseinandersetzung widerstreitender Prozesse. Eindeutigkeiten und Bestätigungen – also G-Varianten – sind eher am Rande liegende Ausnahmen. Kunst wirkt zwar auch direkt und „positiv“, aber nur dann, wenn die Ziele der Kunst fest liegen, vorgegeben sind und gefestigt werden sollen. Wegen des philosophisch grundsätzlich möglichen Überganges von N/G zu N-G wird der alte Streit darüber, ob Kunst auch „bloße Kopie“ des Bestehenden sein kann oder allein an der schöpferischen Ermittlung der Zukunft mitwirkt, derart beigelegt. Der ästhetische Bereich ist bevorzugt derjenige, welcher in sinnlich fassbarer Weise beides artikuliert: Das was bereits besteht und das was noch nicht Wirklichkeit ist.
Daher kann man ein „Wahrheitskriterium“ für Kunst darin sehen, dass sich die G-Methodik und die N/G-Methoden wechselweise aufeinander beziehen. Während es in den herkömmlichen Wissenschaften darum geht, Methoden zu nutzen, die durch Identifikation -empirische oder logische – sich die Gegenstände geistig anzueignen, bestimmen N/G-Methoden die ästhetische Aneignung. Diese sind zumindest auch, neben der identifikatorischen Abbildung, als ein Prozess der Schöpfung zu interpretieren. Wie in allen anderen „Bereichen“ sind auch in der Praxis und Theorie, die sich mit der Kunst befassen, grundsätzlich alle Methoden und damit die zwei Hauptarten philosophischer Methodologie, „N-G“ und „N/G“, zu finden.
Aus N-G entsteht E , aus N/G entsteht I , so dass sich der Übergang zur Beurteilung des Ästhetischen auch auf „inhaltlicher“ Basis, das heißt auf I , E und I/E hier anschließen lässt. Das Eigenartige der Bereiche der Künste ist einerseits, dass sich in deren philosophischen Analyse alle diese Basisstrukturen vereint zeigen, dass aber zugleich – und vielleicht eben deswegen – dem Ästhetischen verhältnismäßig geringe funktionelle Notwendigkeiten im Gesamt der historischen Erscheinungen zukommt.
Die Ursache für diesen unsymmetrischen Zustand liegt in der historischen Entwicklung der E und I. Die wissenschaftliche, technologische, ökonomische Entwicklung ist die der E-Seite. Es geht dabei um die Produktion von Wissen und Gütern, deren Ziel zum großen Teil wiederum die Erstellung von Gütern und weiterem Wissen ist. Eine systematische Erweiterung der Zielsetzungen ( I ) kann dabei nur mit Rücksicht auf die E-Seite erfolgen. Gegen alle tatsächliche Einflussnahme von den E-Bereichen her – stünde aber die I-Funktion in der Erzeugung von Kunstwerken an erster Stelle. Hierher gehört auch der Gedanke, dass es die Aufgabe der Kunst ist, parallel zu den Vermehrungen der E die I in quantitativer und qualitativer Weise zu fördern. Zum Beispiel um das vorzubereiten, was als „utopische“ unendliche I-Sphäre gelten kann. Das bedeutet, dass mit der sich erweiternden E-Sphäre und mit deren wahrscheinlichen Begrenzungen ein Trend zur Erweiterung der I-Sphäre denkbar ist. Deren Funktionen deshalb unbegrenzt sind, wenn die dafür notwendigen E-Strukturen ihren Charakter als sich selbst erhaltende und daher unbegrenzt funktionale Größen die Zielsetzungen verwirklichen lassen.
In jenen Fällen, in denen die Ziele und die „Zukunft“ erst individuell und kollektiv zu finden und zu erarbeiten sind, sind die N/G-Methoden in solchen Abläufen unumgänglich. Die N/G – Methodik ist in einer abstrakten Variante jene „Möglichkeit“ der Kunst, welche Aristoteles meint, wenn er die Kunst gegen das positive Geschehen, das die Geschichtsschreibung wiedergibt, abgrenzt. Wenn man sich von der Methode der Beschreibung dessen was ist oder was war löst, also bei den G-Methoden nicht stehen bleibt, dann werden die Methoden der künstlerischen Produktion und Rezeption offen für Phantasie und Erzeugungs-Freiheit in jeglicher Gestaltung. Eben das aber ist eine Grundeigenschaft der N/G-Methodik.
Wenn man die Entstehung künstlerischer Werke und ihre Wirkungen mit den geistigen Lebensprozessen einer historischen Epoche verknüpft, dann geht es in erster Linie bei diesen individuellen und gesellschaftlichen Bewusstseinsinhalten um deren I-Seite. Die gesellschaftliche Bedeutung der Kunst besteht dann darin, dass die Kunst die Funktion hat, individuelle ( Ii ), kollektive ( Ik ) und gesellschaftliche Zielsetzungen ( Ig,w ). vorweg zu nehmen, zumindest diese anzudeuten. Die künstlerischen Prozesse sind ihrem Wesen nach ein Element des gesellschaftlichen Lebens, mit dessen Hilfe der Mensch sich in sinnlich fassbaren Bildern die Alternativmöglichkeiten seiner Selbstverwirklichung vergegenwärtigt.
Dies Hinausgreifen über das Gegenwärtige kann ein entsprechendes Zukunftsbewusstsein voraussetzen, es geschieht aber zumeist in spontaner Form. Derartige Spontaneitäten manifestieren jedoch Bewertungen in psychischen, sozialen, ethischen etc. Bereichen des individuellen und des kollektiven Lebensprozesses des Künstlers und des Betrachters. Dazu wird deren Stellung und Bewertung der ästhetischen Mittel gleichfalls wichtig sein.
Die Erkenntnis, dass die die Kunst begründende ästhetische Wertaxiomatik eng mit den individuellen und kollektiven Zielsetzungen und Interessen verbunden ist, war in Theorien zuvor bereits vertreten worden. Jedoch fehlte in diesen Beschreibungen noch eine systematische Verbindung zu Strukturen der I- und der E-Sphäre. Es war dann die lediglich umschreibende Rede von einer Formierung nach dem inhärenten Maß der Dinge und dem organisierten und bewussten Gattungsleben des Menschen. Die in ihm wirksamen persönlichen Beziehungen seien ständige Entscheidungen und Parteinahmen, die den eigentlichen „Gegenstand der Kunst“ bilden würden..
Mit der Hervorhebung der Kunst als eine Weise der Hervorhebung der individuellen und kollektiven Wünsche, Zielsetzungen und Interessen tritt diese damit in Wechselbeziehung und Konkurrenz zu „Politik“ und ähnlichen Bereichen, vor allem auch zu dem der Ethik.
Die Abgrenzung zwischen dem ästhetischen und dem ethischen Wert eines Kunstwerkes ist seit jeher umstritten. Das Problem betrifft die Struktur der I-Sphäre; eine Abgrenzung zwischen den I ist vom Prinzip her nicht möglich. Aber in der gesellschaftlichen Praxis geht es konkret um unterscheidbare I-Inhalte und um unterschiedliche E-Rahmen, das heißt um I/E-Bestimmungen. Die I/E-Relationen haben aber von der E-Sphäre her die Eigenschaft der Abgrenzung.
In der ästhetischen Aktivität des Menschen nimmt die Erzeugung der I-Funktionen einen wesentlichen Platz in der Gestaltung seines Lebens und der Beziehungen zur Welt ein. Wenn man sagt, dass der Mensch in der ästhetischen Tätigkeit der Gegenstandsseite das dem Menschen inhärente Maß anlegt, dann ist das kaum verständlich. Ästhetik sei die Theorie der Verwirklichung der menschlichen Wesenskräfte der Gattungsnatur durch Wechselwirkung mit den Gegenständen der objektiven Realität. Was sind die „Wesenskräfte“ und die „Gattungsnatur“? In einem formalen Sinne lässt sich die menschliche Fähigkeit zur Freiheit der Zielsetzung so verstehen und benennen. Die Einteilung in Ii und Ig tragen zur inhaltlichen Erläuterung dieser abstrakten I-Funktion bei. Indem der Mensch sein Verhältnis zur Natur und zu sich selbst reflektiert und seinem eigenen Wollen unterwerfen kann, sind die Künste seine Verwirklichungsmöglichkeiten, Lebensziele und Zukunftsaussichten als einzelner und als kollektives historisches Subjekt vorwegnehmen zu können.
Sie beziehen sich als I in der Kunst auf bestimmte Teile der gegebenen physikalischen, physiologischen und kulturellen Wirklichkeit ( E ). Woraus dann die Differenzierung der Künste wird: Musik, Film, Malerei, Tanz, Skulptur, Literatur etc.
In den künstlerischen Produktionsvorgängen und Werken erscheinen vordergründig die zu bearbeitenden Rohmaterialien und ein gewisser Entwicklungsstand der Werkzeuge. Diese E-Seite tritt in eine komplizierte Relation – welche die N,G-Methodik vermittelt – zu den „I“ als Hoffnungen, Wünschen, Sehnsüchten, Ahnungen und Willensimpulsen der Künstler und der Rezipienten der Werke.
Auch in der historischen Entwicklung der Kunst wird die Trennung der I-Seite von der E-Seite deutlich. Waren die I-Funktionen zuvor an kultische Funktionen gebunden und damit an vorgegebene Ideen und deren Organisation, so nimmt ihre Autonomie im Trennungsvorgang (Rw/N) der Entwicklungsmechanik laufend zu. Auch waren wohl diese ursprünglichen künstlerischen Aktivitäten allgemeines Vermögen der Mitglieder der gesellschaftlichen Kollektive und allgemeiner Bestandteil des gesellschaftlichen und individuellen Lebensprozesses. Auch hier setzt der Entwicklungsprozess als einer der umfassenden Trennungen (Rw/N) ein. Als Teil der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und somit der Spezialisierungen und den Vollendungen der künstlerischen Leistungen wird die relative Verselbständigung einzelner Bereiche künstlerischer Aktivität wichtig. Solche Formen der Trennung der I von den E-Seiten haben nicht nur die abstrakte Befreiung beider zur Folge, vielmehr wird die Bahn frei für die Entwicklung aller E-Möglichkeiten und aller I-Entfaltungen.
Trotz dieser Trennungstendenzen kann daraus nicht gefolgert werden, dass Kunst von den Bedingungen des materiellen Lebensprozesses der Gesellschaft und des Künstlers entbunden sei. Sowohl die E-Seite wie die I-Zusammenhänge verhindern das in prinzipieller Weise. Aber der ästhetische Bereich ist unter den vielen Bereichen und Wissenschaften jener, in dem die Tendenz zur vollständigen Freiheit und Befreiung der I gleichberechtigt mit der Bindung der I an die E und an andere I ist.
In der Geschichte zur Theorie der Künste spürten die Philosophen von Platon bis Hegel, dass die Philosophie sich primär mit den abstrakten E zu beschäftigen hat. Da der Gegenstand der Erkenntnis in der Ästhetik aber zuvörders die I/E-Relation ist, galt dies Wissen als abgeleitete, geringerwertige Form der Wahrheit.
Genauer gesagt, in der Geschichte der philosophischen Erforschung der Ästhetik wechseln sich dann die Standpunkte ab: Die alexandrinische Schule im Hellenismus hebt den funktionellen Zusammenhang zwischen dem materiellen Medium der Sprachform ( E ) und dem künstlerischen Gehalt, dessen Wertkriterium „Tugenden“ sind ( I ) hervor. Diese relative I/E-Bindung löst sich in römisch-imperialer Zeit auf; die individuellen und gruppenspezifischen Zielsetzungen ( Ii , Ik ) gewinnen an Bedeutung. Was als „bloße Orginalitätssucht“ von der vorhergehenden historischen Sicht kritisiert wird. Die mittelalterlichen scholastischen Theorien der Künste reduzieren nun wiederum die gesamte ästhetische Wertaxiomatik auf die göttliche Offenbarung („E“). Das Göttliche aber und damit Kunst kann nicht sinnlicher Natur sein, sondern „Ordnung und Proportion“ wie Augustinus meint. Kunstwerke – wie zum Beispiel die gotischen Kathedralen – sind daher Realisationen von Zahlenverhältnissen als Ausdruck des Universell-Transzendenten.
Nach den theoretischen Aussagen ( E und G und N) der Scholastik zur Kunst setzt die beginnende europäische „Aufklärung“ wieder auf I/E- Relationen als Basis von ästhetischen Erscheinungen. Zunächst noch verklausuliert als „menschliche Gattungsnatur“ als dem Quell des Schönen. Der Ursprung, Wesen und Funktion der künstlerischen Aktivität beruhe – nach Dante – auf der sinnlichen Schönheit der Sprache und dem Vernunftgehalt der Poesie, sowie beider intensiven harmonischen Beziehung.
Bald werden die Fronten deutlicher: Die Natur gilt bei Leonardo bis Diderot und noch beim jungen Goethe als das Primäre, als der Quell der künstlerischen Inspiration („I/E“). Es ist weniger die unmittelbare materielle Natur, die gemeint ist, als die Hervorhebung der konkret gegebenen Wirklichkeit ( „I/E“ ) als Bruch mit den mittelalterlichen Ansichten. Zum Teil parallel mit diesem theoretischen Trend zum Naturalismus entwickelt sich im Prozess der „Vermenschlichung des Menschen“ die philosophisch-ästhetische Reflexion um die Erarbeitung der subjektiven I-Seite. „Aut prodesse aut delectare“ war der abstrakte Streit zur Funktion der Kunst. „Nutzen“ und „Genießen“ sind beides Varianten der I-Seite. Und die I-Funktion der Künste zeigte bald, es geht um eine prinzipielle und ständige Ausweitung der Ziele. Das dynamische Wesen der Kunst wird durch die I-Funktion erreicht. Für Montesquieu, Voltaire, Rousseau ist die künstlerische Aktivität die Parteinahme für die Zukunft, ein Teil des Kampfes um die Erreichung von Zielen wie es das der „menschlichen Würde“, der Freiheit und der Gleichheit ist. Es hatte sich jetzt zwar die E-Seite von der I-Seite getrennt, aber die Trennung beider ist nur ein Aspekt des ästhetischen Phänomens. Sowohl die genannten gesellschaftlichen, allgemein menschlichen Ziele wie „Freiheit“ oder „Gleichheit“ hatten den Charakter von E-Größen angenommen, nämlich als ontologische und metaphysisch vorgegebene Ziele der Menschheit. Und auch der Kunst und ihrer Wertbestimmung wurden in dieser historischen Entwicklungszeit absolute Regeln und objektive Gesetze zugeschrieben. Der absolute Geltungsanspruch derartiger Strukturen verhängt den Blick darauf, dass Kunst sich immer im I/E-Verhältnis dieser zwei unendlich dynamischen wechselbezogenen Größen ausdrückt. Und dass die französische Aufklärung Recht hat, wenn sie meint, dass zwar objektive Gesetze das ästhetische Geschehen beherrschen, es aber zugleich der künstlerischen Produktion eine ethische Zielsetzung innewohnt. Um diese Erkenntnisse zu verallgemeinern und sie widerspruchsfrei zu gestalten, sollte man sie als I/E-Relation sehen. So kann zum Beispiel auch dieses spezielle ästhetische I/E-Verhältnis in einen größeren gesellschaftlichen, ökonomisch-technologischen und philosophischen Zusammenhang eingeordnet werden.
Bevor das geistesgeschichtlich möglich wurde, erweiterte die deutsche Klassik die eng konstruierten und begrenzten teleologischen Vorstellungen des französischen Klassizismus. Herder erkennt, dass die Künste den historischen Entwicklungen unterliegen, an denen alle Völker mit ihren Wertkriterien beteiligt sind. Es geht zwar immer noch um die „Wesensbestimmung des Menschen“ (I/E), deren höchste Erscheinungsform die Kunst sei, bei deren Erzeugung aber unterscheidet Goethe die „Wirklichkeit“ als Grundlage, bei der die Kunst die höchsten Momente fixiert, „indem sie das Gesetzliche darin anerkennt“ (E). Aber die Kunst bleibe bei der bloßen „Nachahmung“, beim Bestehenden nicht stehen, sondern greife durch „Antizipation“ durch „Vorempfindung der Welt“ über das Gegenwärtige hinaus (Ii,w). Schiller bemühte sich vornehmlich, die objektiven Gesetze der Kunst zu gewinnen Im Ästhetischen trete das „freie Spiel der schöpferischen Kräfte“an die Stelle der „bloßen Notwendigkeiten“ (E zu „I“)
Die Diskussionen über die Axiomatik von Kunsttheorie dreht sich also zunehmend um das vermittelnde Verhältnis der wichtigsten Funktion von I , der Ermittlung des Zukünftigen, mit den Strukturen der Notwendigkeit ( E ).
Hegels Theorie der Künste verallgemeinert in dieser Dualität die E-Seite in tiefgreifender Weise; die I-Seite wird an den Rand geschoben. Damit eröffnet er mit Hilfe der Philosophie wichtige Perspektiven für weite wissenschaftliche Bereiche, die nicht auf die I-Funktionen angewiesen sind. Jene Bereiche und Wissenschaften, wie die der Politik oder hier der Ästhetik, werden durch die erkenntnistheoretische Vernachlässigung der I-Seite aus der prinzipiellen Gleichberechtigung der „Entwicklungsphasen“ ausgeschlossen. Da die Kunst dem „sinnlichen Scheinen“ (Ii/Ei) verhaftet sei, stellt sie für Hegel eine niedere Form der Erkenntnis dar. Die sich selbst darstellende und vermittelnde absolute Idee, die nach ihrer Entäußerung in der Realität zu sich selbst kommt, vollendet den Begriff von „E“. Die historische Kunstentwicklung erklärt Hegel zwar aus dem Widerspruch zwischen sinnlichem Scheinen und sich selbst bewegender Idee, aber den „Wertmaßstab der Schönheit“ leitet er aus der „Selbstbewegung des Begriffs an sich“ ab
Werden die in der „Sinnlichkeit“ – obwohl verklausulierten – I-Varianten, ob als individuelle oder gesellschaftliche Interessen, Wünsche, Leidenschaften, Zielsetzungen, in der deutschen ästhetischen Klassik noch sehr gegenwärtig, nun durch die hegelsche Arbeit an der E-Sphäre erst einmal zurück gestellt, so werden sie mit dem Fortschreiten der Einzelwissenschaften um so wichtiger.
War in der deutschen Klassik – und auch noch bei Hegel, der das allgemeiner formulieren kann – die systematische I-Seite der Kunst verborgen in der „Vergegenständlichung menschlichen Wesens“, der „Vermenschlichung der Welt“, so war das Wesen der Kunst bei Hegel Parteinahme im Dienste weltgeschichtlicher „Mächte“. Die Neueren gestehen sich nun ein, eine allgemeine ästhetische Wertaxiomatik kommt ohne die I-Seite als Mittel der Gesellschaft, sich ihre eigenen Zukunftsmöglichkeiten zu vergegenwärtigen, ebenso wenig aus, wie ohne die individuell-menschlichen I- Varianten.
Aber ein größeres geschlossenes System der Kunsttheorie, das die I-Seite in abstrakterer Weise berücksichtigen würde als das bereits die deutsche literarische und philosophische Klassik tat, ist nicht zu sehen. Jedoch begann in der folgenden historischen Entwicklungsphase und im Auf und Ab der Betonung von E und I die philosophische Ausarbeitung der E-Seite und der zu ihr gehörenden N-G-Methodik.
Es gewannen die positivistisch und empirisch und klassisch logisch ausgerichtet arbeitenden Wissenschaften und Bereiche an weiterem Profil, an Vertiefung und an philosophischer Wichtigkeit. Bis in die Gegenwart hat das für die ästhetische Praxis ebenso Auswirkungen wie für kunsttheoretische Hypothesen und Aussagen..Das betrifft auch die methodologische wie die inhaltliche Dimension der Analyse der jüngeren Entwicklungen im Kunstbetrieb. Und es scheint wiederum eine weitere Entwicklungsphase darin zu bestehen, dass die Methoden, als die Betonung der Strukturen ( E ) und der Funktionen und Inhalte ( I und I/E ) immer weniger auseinander zu halten sind.
In der theoretischen Analyse der Künste setzt eine methodische Betonung der N-G -Methoden ein. Zum Beispiel in einer mit dieser Dualisierung verbundenen dualen Stiltypologie bei Nietzsche. Der Dualismus „dionysisch“und „apollinisch“ beruht auf einem relativ abstrakten psychologischen Antagonismus. Hier und bei den bald folgenden typisierenden Gegensatzpaaren erscheint die reduzierende Erklärung von Kunst, noch willkürlich, in anderen wissenschaftlichen Bereichen verankert zu werden.
Neben der idealistisch-abstrakten Dualisierung werden aber auch Versuche zur Erweiterung der Erklärungen inhaltliche Strukturen des Ästhetischen sichtbar. Zum Beispiel sind die Dualismen „geschlossene und offene Form“, „linear und malerisch“, „Bewusstes und Unbewusstes“, „wissenschaftlich und musisch“ eher abstrakte Schemata. Während die Dualismen „apollinisch und faustisch“, „plastisch und musikalisch“, „pädagogisch und prophetisch“ eher solche sind, die auf inhaltliche wissenschaftliche Bereiche verweisen. Wichtig ist, dass bei solchen Erklärungsversuchen dessen was Kunst sei, sich erst mal die N-G, E-Seite durchsetzt: Die „verschobenen“ Inhalte enthalten dann jedoch die I- und I/E-Konstrukte; zum Beispiel kann der Verweis auf tiefenpsychologische Ursachen, die in wechselnden Modifikationen die künstlerische Vorstellungswelt prägen, ebenso wenig ohne triebbedingte I-Funktionen auskommen, wie etwa Nietzsches und anderer Betonung des „Instinkthaften“ als künstlerischer Potenz.
Zugleich mit der Betonung der identifikatorischen Zusammenhänge (G->E) – deren Extrem der L´art-pour-l árt-Standpunkt ist – erweitern die ästhetischen Strömungen ihre Inhaltlichkeit. Dahinter steht die philosophische Funktion der I-Sphäre, die alle „I“ und daher alle Inhalte ( I/E ) als gleichberechtigt ansieht. Über die I/E-Strukturiertheit der Emotionalität finden dann auch solche Inhalte wie das „Angstmachende, das Häßliche, Extranormale usw“. gleichberechtigte Aufnahme in die Kunstwerke. Die Weite der Affektbereiche ist unbestritten.
Mit der wachsenden Auftrennung und Wichtigkeit beider Seiten, wird die I-Seite und ebenfalls die E-Seite stärker. Mit der Notwendigkeit rationaler Beherrschung der Wirklichkeit in Wissenschaft, Technik und Alltag tritt die Bestimmung der Kunst durch den umfassenden Bereich möglicher menschlicher Gefühle ebenfalls in den Vordergrund. Und als beides vereinend, wird Technik und Wissenschaft zunehmend ethischen und ästhetischen Maßstäben ausgesetzt, sowie andererseits wissenschaftliche Maßstäbe wie im philosophischen „Strukturalismus“, der das Wesen ästhetischer Werke aus vorgegebenen Strukturen und Typologien des Denkens und der Vorstellung herleitet.
Was ist in der Kunst unter Inhalt, was unter Form zu verstehen? Welcher Art sind die Beziehungen zwischen Inhalt und Form? Um das zu beantworten, muss zunächst klar sein, das I/E-Modell wird durch die „allgemeine Entwicklung“ in zwei Ebenen interessant. Auf der weniger entwickelten stehen sich E als das materielle Medium des Kunstwerkes und die sinnlichen, abstrakten und phantasievollen Vorstellungen des Künstlers (Ei) gegenüber und in Beziehung zueinander. Diese Vorstellungen können nun – auf einer höheren philosophischen Entwicklungsebene – ihrerseits als I- und als E- Figurationen identifiziert werden. Zur E-Seite wird man zum Beispiel jenes zählen, das abstrakt-denkerischen Charakter hat. In der Modellierung von Ästhetischem als I/E ist dann die Betonung der E-Seite der „formale“ Aspekt des Kunstwerkes. Während die Wechselwirkung zwischen I und E in dem I/E-Modell das ist, was als „Inhaltlichkeit“ gilt. Derartige Überlegungen und Analysen stützen sich auf die Vorannahmen, nach denen das I/E-Modell in sich die beschriebenen Dynamiken hat und dass es in der „allgemeinen Entwicklung“ verankert ist
Diese „Dynamik“ wird gleichfalls modelliert, als N/G. Sie steht in Beziehung zur N-G-Relation. Wenn jetzt gefragt wird, welche Bedeutung die Wahrheitsrelation für die Kunst hat, was künstlerische Wahrheit sei, dann kann das mit Hilfe der beiden methodischen Haupt-Modelle beantwortet werden: Im ästhetischen Bereich gilt nicht nur der traditionelle Wahrheitsbegriff der Identität in seinem Gegensatz zur Nichtidentität, also „N-G“, sondern zusätzlich dessen Beziehung zum „hermeneutischen“ Wahrheitsbegriff, N/G, genauer: „I/E zu N/G“ . Dadurch kann man Unterschiede zu „empirischen, konstruktivistischen, klassisch-logischen Bereichen erarbeiten, in denen allein N-G-Methodik und E-I-Inhaltlichkeit Verwendung findet; in denen also diese strikten Trennungen die Basis der Erkenntnis bildet.
Dabei ist die modellhafte Darstellung N/G eine Zusammenfassung aller denkbarer konkreter Abläufe und methodischer Prozesse, die dadurch zustande kommen, dass in ihnen zwei entgegengesetzte Dynamiken in Relation miteinander treten. Die bekannteste ist die Modalität der „Möglichkeit“, die als Beziehung der Bewegung zum „Nichts“ ( N ) im Verhältnis zur Bewegung als Identitätsbildung (G ) verstanden werden kann. Eine bekannte andere Variante ist die „Dialektik“. In ihr müssen die benötigten Gegensätze nicht derart extrem und abstrakt sein wie in der mathematisch-logischen Form, welche das „Nichts“, die „Identität“ und die „Möglichkeit“ darstellt. Und so geht eine Konkretisierung und Zunahme der „Inhalte“ einher mit der Breite der denkbaren Varianten des Modells „N/G“. Bevor aber schließlich am Ende wiederum sich in der gleichen Manier die zwei extremsten inhaltlichen Größen – nämlich E und I – gegenüber, aber in Relation zueinander stehen, können sich in allen konkreten „Gegensätzen“ methodischer oder inhaltlicher Art diese Form der dialektischen Aufhebung bilden. Dieser Grundgedanke einer „dialektischen“ Basis in allen konkreten Verhältnissen – und auch in den wissenschaftlichen und philosophischen Methoden – wird also von uns um die Relation I/E , der I-Sphäre zur E-Sphäre erweitert.
Insbesondere wenden wir das auf den Zusammenhang von menschlicher Emotionalität und Ästhetik an. Die menschliche Subjektivität und da vor allem der Gefühlsbereich ist methodisch durch N/G-Methoden und von seinen Inhalten durch I/E gut zu modellieren. Der Übergang, der Zusammenhang zu den emotionalen und ästhetischen Phänomenen ist durch die ihnen gemeinsamen Modelle N/G und I/E gegeben.
Wenn wir jetzt zurück zu ästhetischen Grundproblemen kommen, dann sei das durch eine historisch wichtige Erkenntnis zur Kunsttheorie belegt. Seit Aristoteles gilt die Erkenntnis, dass die Künste „sittliche Gefühle“ wachrufen. Der ethische Aspekt wird damit von „I“ belegt. Die Breite der mit der Ästhetik verbundenen Affekte, Emotionen machen die inhaltliche Ausdifferenzierung der als I/E abgekürzten Form aus. Ob nun beider Zusammenhang als „Nachbildung“, Mimesis menschlicher Gefühle oder anders beschreibbar ist, sei dahin gestellt. Uns kommt es auf die Übergänge und systematischen Zusammenhänge zwischen diesen Bereichen und deren Wissenschaften an.
Wie beeinflussen die E-Entwicklungen das ästhetische I/E-Verhältnis? Die Möglichkeiten technischer Kunstreproduktion und der Handel von Kunstwerken als Waren verändern die Rezeptionsbedingungen von Kunst, indem sehr viel mehr Menschen sehr viel mehr Kunstwerke kennen lernen; das ist die Konsequenz auf der E-Seite. Die I- und I/E-Wirkung ist der eigentliche Kritik- und Streitpunkt. Durch das Übergewicht der E-Seite werden die „I“ vernachlässigt, die individuelle Erfahrung mit den I-Funktionen des Kunstwerks wird geringer. Die Verschiebung von individueller Rezeption zum kollektiven Genuss von Werken hebt gemeinsame „I“ hervor und die dazu passenden E-Strukturen. Es geht also nicht um einen allgemein so zu nennenden „Verfallsprozess“ der Kunst, sondern um eine von der Entwicklung der E-Seite unterstützte Ausdifferenzierung der I-Möglichkeiten und dadurch um eine qualitative, sich ständig vergrößernde Abstufung der durch Kunst vermittelbaren Erfahrungen und Hoffnungen.
Mit der für den ästhetischen Bereich besonders wichtigen Hervorhebung der I-Seite wird „Kunst“ in dem Maße in Gesellschaften immer wichtiger wie deren E-Entwicklung erfolgreich ist.
Die daher rührende Entfaltung der I-Seite ist sowohl eine der Quantitäten und zugleich eine der qualitativen Bestimmungen. In solchen Gesellschaften gibt es daher von der I-Seite her eine prinzipiell unüberschaubare Fülle von ästhetischen Einstellungen. Eine außerordentlich starke Entwicklungen materieller Medien mit großen Einwirkungsmöglichkeiten als Möglichkeit der Objektivierung künstlerischer Vorstellungen wachsen mit der technologischen Entwicklung der E-Seite. Es bleibt jedoch das Eigenartige der ästhetischen Bereiche, dass auch alle E-Phasen als Basis künstlerischer Ideen historischer Vergangenheit grundsätzlich erhalten bleiben.
Sie haben kurzlebige oder traditionelle, nationale oder internationale, volksnahe oder abgehobene, schichtspezifische oder globale etc. Inhalte. Mit der Zunahme der Einwirkungsfreiheiten ergibt sich auch eine Zunahme kulturpolitischer Einflussnahmen; den Ii und Ik werden mögliche Ig entgegengehalten oder zur Seite gestellt. Für alle Gesellschaften sind die Künste ein unentbehrliches Mittel, ihre politischen Ziele ( Ig ) in gesellschaftliche Diskurse einzubringen und diese wirken und bewerten zu lassen.
In welcher Weise wirkt Kunst verändernd auf die gesellschaftliche Realität? Haben im sachlichen und im historischen Ablauf die Entwicklung der E-Seite in der I/E-Relation ihre Spuren hinterlassen, so wirken gerade die I aus der I/E-Form von Kunst auf gesellschaftliche Horizonte ein, zum Beispiel als „Hoffnungen“. Selbst noch Kunstwerke untergegangener historischer Formationen wirken durch die in ihnen vorhandenen Zielsetzungen und Wertkriterien in der Gegenwart. Wie ist die Möglichkeit und Notwendigkeit der Fortwirkung künstlerischer Produktionen vergangener Epochen zu verstehen? Die damaligen Zielsetzungen, die den Kunstwerken inhärent waren, sind verwirklicht worden, sie sind gesellschaftlich anerkannt worden. Sie sind als Erbe deshalb erhalten geblieben, weil es zu den Strukturzügen der I-Sphäre gehört, dass alle I erhalten bleiben – diese auch zu E werden – sobald sie einmal historisch verwirklicht wurden; das heißt, sobald es E-Konstellationen gab, die die Verwirklichung dieser I möglich machten, in den Kanon sozialpsychologischer Selbstverständlichkeiten aufgenommen zu werden – wie zum Beispiel die abstrakte Zielsetzung nach „Gleichheit“ der Menschen – und sogar „materiell“ verwirklicht zu werden. Wie zum Beispiel die Hoffnung auf ausreichende Ernährung wie sie in den heutigen Industriegesellschaften normalerweise erfüllt ist. Durch derartige Erfüllung von mehr oder weniger offen in künstlerischen Werken vermittelten kollektiven Wünschen nehmen diese I und damit die Kunstwerke, also die I/E, den E`-Charakter an, und das heißt, dass die Kunstwerke – zum Beispiel Bauwerke – die jener gesellschaftlichen Einstellung unterstellt werden, unveränderbar bleiben müssen. Wobei es zur Fetischisierung kommen kann, wenn die ehemaligen „I“ zu wenig berücksichtigt werden oder vergessen gehen.
Es geht hier um das Verhältnis von Gesamtrealität und Subjektivität. „Literatur“ hat philosophisch gesehen einen universellen Anspruch. Während die Einzelwissenschaften, in ihren Begriffen, Methoden und Zielsetzungen spezialisiert und auf einzelne weltanschauliche Eckpunkte festgelegt sind, geht es hier um eine Vereinigung aller „weltanschaulicher Eckpunkte“; es ist eine inhaltliche Variante der QM-Möglichkeiten der Trennungen (Rw,N) der Phasen „zu“ deren wechselwirkenden Vereinigung (Rz,G).
Im Selbstverständnis der Literaturwissenschaft steht die Methodendiskussion im Mittelpunkt. In der literarischen Erfassung der Realität – also in der Produktion und in der Rezeption von Literatur – erscheinen die zwei Hauptarten der Methodologie, N-G und N/G als zwei traditionelle Hauptströmungen in der theoretischen Erfassung von Literatur.
G und E modellieren die eine Hauptströmung in der Geistesgeschichte und in der Literaturtheorie. Sie begreift sich als die wissenschaftliche Darstellung der Gestalten und Formen, der Mittel und Techniken der Literatur. Eine heterogene Vielfalt von wissenschaftlichen Aktivitäten wie die philologischer, textkritischer Art bis zu editionstechnischer Thematik ist dadurch charakterisierbar, dass diese Methoden nur den Anspruch haben, Literatur von außen her zu beurteilen. Es geht unter anderem darum, Literatur als einen exakt definierten Objektbereich durch formal konsistente Theorien zu erklären, indem sie identifizierbar gemacht wird. G und E sind dafür die philosophische Modellierung.
Diese morphologische Richtung erscheint auch zum Beispiel als „werkimmanente“ „inhaltliche“ Methode, der die Ganzheit und Stimmigkeit des jeweiligen Werkes wichtig ist. Form und Inhalt werden formal daraufhin betrachtet, ob sie eine Einheit bilden.
Während hier das literarische Kunstwerk sich selbst genügen soll, sucht die hermeneutische, kritische, wertend und interpretierende Untersuchung die Verbindungen der Werkes zur Welt mit diesen Methoden herzustellen, die wir als N/G modellieren. N/G und I erscheinen geistesgeschichtlich als die Richtung, die sich der Literatur durch „nachvollziehende Einfühlung“ nähert. Sie ist um das „Verstehen“ (I zu N/G,E`zu E) des Werkes bemüht. Und sie berücksichtigt individuelle, gesellschaftliche und politische Aspekte der I-Seite in der Literatur.
Wie beeinflusst dieser umfassende Anspruch das Verhältnis der Dichtung zu anderen Künsten und zu den einzelwissenschaftlichen Bereichen? Und wie drückt sich das Wesen der Literatur in den einzelnen Erscheinungsformen von Literatur aus, wie es z.B. das normative Regelwerk der Metrik, Rhetorik, Poetik ist oder die Einteilung in literarische Gattungen? Und noch weiter gefasst, wie kann man die ästhetischen Merkmale und die spezifische Methodik philosophisch begreifen?
Zunächst muss aber gezeigt werden, wie die in der Literatur und in der Literaturwissenschaft auffindbare methodologische Pluralität vor allem aus dem Modell „N-G zu N/G“ herleitbar ist. In der literaturwissenschaftlichen Praxis sind die kritisch-emanzipatorischen Ansprüche von den technokratischen nicht leicht zu trennen. Wie in anderen Kulturwissenschaften auch gehen die Nachbarwissenschaften und deren philosophische Ansätze in der literatuwissenschaftlichen Betrachtung ebenfalls ineinander über. Ein exakt definierbarer Objektbereich ist durch dieses Modell auch ausgeschlossen. Gerade der Bereich der Literatur hat die Option der unendlichen Übergänge der N-Methoden zu den N/G-Methoden.
Die Hermeneutik, Ästhetik, Psychologie und Sozialwissenschaften auf der einen Seite und die mathematisch-statistischen Beschreibungsweisen, sowie strukturalistische Linguistik u.ä. methodische Bereiche auf der anderen Seite tragen zur literaturwissenschaftlichen Methodik bei, letztlich sind sie kaum ernsthaft voneinander zu trennen
Das Zusammenspiel von N-G- und N/G-Methoden kann man in den einzelnen Bereichen und Entwicklungsphasen – hier die der Literaturtheorie – verdeutlichen. Die Wissenschaft von der Literatur ist traditionellerweise erst mal im empirischen Sinne als objektivistisches Datensammeln und deren Systematisierung zum Zwecke der Stereotypisierung, und der Beschreibung angelegt. Diesen N-G-Methoden, die auf die Erzeugung von E ausgerichtet sind, stehen aber bezeichnenderweise und gerade in der „Literatur“ Methoden zur Seite, die die individuelle Kreativität wissenschaftlich erfassen sollen. Dabei stehen nicht so sehr die reproduzierbaren Konformitätsindikatoren im Vordergrund, sondern das erzeugende und rezipierende menschliche Subjekt, das als sich selbst erzeugendes und modifizierendes verstanden werden kann. Dieses „autopoietisch“ handelnde Individuum kann dann in einem permanenten Interaktionsprozess mit anderen Individuen und der Umwelt gesehen werden. In dieser natürlichen und sozialen Umwelt tritt es evozierend, steuernd und gesteuert in Interaktion.
Diese praktische Kooperation und Kommunikation geschieht vermittels „Zeichen“. Aber im Unterschied zu den Wissenschaften, in denen konsensuelles Einverständnis über rational zu erzeugende objektive Wahrheit herrscht, geht es in der Literatur primär um Wirklichkeiten wertender u. ä. Art. Dieser spezifische Interaktionsmodus wird von uns in N/G modelliert. Diese methodologische Struktur macht, dass Literatur in die Dynamik aller Lebensvorgänge verflochten sein kann. Als individuelle Interaktion mit sprachlich vermittelten Erfahrungen und als Prozess der Transformation und Modifikation vom erzeugenden zum rezipierenden Subjekt, von der Intention (I ) zum den Sinn und die Bedeutung Verstehenden; als formaler hermeneutischer Vorgang hat das wieder die N/G-Form.
Solchen relativ einfach scheinenden Erwartungen an die Methodik der Wissenschaft kann aber in derartigen Bereichen wie dem der Literatur kaum entsprochen werden. Die Folge ist, dass jedem methodischen Versuch seine kritische Relativierung zur Seite gestellt wird. So werden die Eindeutigkeit behauptenden Botschaften einer objektiven Welt durch kommunikative hermeneutische Transformationsprozesse relativiert. Darüber muss dann konsequenterweise die nächst höhere Reflexionsebene errichtet werden, indem zum Beispiel noch formalere Repräsentationen der subjektspezifischen Rezeptionsprozesse oder meta-kommunikative Regeln konzipiert werden. Wir versuchen, diese für den Bereich der Literatur typische Komplizierung der Methodologie dadurch durchschaubar zu machen, dass wir alle denkbaren Relationen der N, G und der I, E , also einer kleinen Anzahl von elementaren Vorstellungen, zu nutzen suchen.
Aber es geht um beide, die N-G- und die N/G-Methoden, egal ob diese beiden Formen sich als zur Abstraktion neigender Objektivismus darstellen oder als kontextuelle Prozesse subjektiver Kommunikation. Erst wenn beide, sich traditionell konfrontativ gebende Methoden-Arten, zugleich wirken, erlaubt die Methodik die Maximierung der literarischen Möglichkeiten. Sowie die Erfüllung der Aufgabe der Wissenschaft von der Literatur gegeben ist, diese „Bedingungen der Möglichkeit“ von Literatur in kontrollierbarer Weise anzugeben.
Zusammen gefasst, das Verhältnis der N-G-Methodik zur N/G-Methodik erzeugt eine komplexe Situation. Aber damit wird die I- und E-Seite nicht ersetzbar gemacht.
Das,was „Literatur“ heißt und somit Gegenstand der literaturwissenschaftlichen Darstellung ist, wird von fast beliebigen Bereichen und Phasen her inhaltlich bestimmbar. Es geht uns nun darum, jenseits der methodisch-technischen literaturwissenschaftlichen Forschung eine philosophische Systematisierung zu finden, die den inhaltlichen Seiten der literarischen Realität entspricht.
Die inhaltliche Seite von Literatur muss innerhalb dessen konkretisierbar sein, das wir als „Ii zu Ig“ bezeichnet haben; und was mit dem jeweiligen Beobachter als homomorphen Subjekt und den entsprechenden konsensuellen Interaktionsbereichen übereinstimmend, formal beschrieben werden kann Vor allem gilt aber hier, der noch so variable deskriptive ( E, G ) Begriff von Literatur ist ohne eine privilegierende Wertung dieser Interaktionen ( Ii, Ig ) nicht zu verstehen.
Wenn die Literatur und die Literaturtheorie im Formalen philosophisch mit E,I,N,G analysiert werden kann, dann geht es aber auch hier vor allem, wie in den anderen Bereichen der Realität, um die Inhalte von E, I, I/E.
Um die mögliche inhaltliche Fülle in der „Literatur“ wissenschaftlich angemessen zu erfassen, müssen interdisziplinär die Wissenschaften mancher anderen Phasen und deren Bereiche – wie die Ästhetik, die Anthropologie, die Sprachwissenschaft, die historische Forschung, die Psychologie – heran gezogen werden. Wobei klar bleibt, dass Literatur als sprachliche Vermittlung konkreter menschlicher Individualität und Kreativität jene Wissenschaften als Mittel der Erkenntnis in spezifischer Weise übertrifft.
Wir versuchen dabei, alle jene Verbindungen zwischen diesen Wissenschaften in einer spezifisch philosophischen Weise herzustellen, indem wir das „I,E,G,N“ – Schema verwenden.
Da „Literatur“ prinzipiell alle E und I erfassen und mögliche E und I phantastisch erzeugen will, geht sie über einen bisherigen Begriff von Wissenschaft und Philosophie in einer noch zu betrachtenden Weise hinaus.