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Entwicklungsbegriff

Bevor ich den Schwerpunkt meiner Untersuchung wieder auf kulturtheoretische Bereiche lege, sei an dieser Stelle noch einmal gesagt, auch bei der Schilderung der Entwicklung von der „Ersten Physik“ bis zum „objektiven Geist“ werden die Methoden und Begriffe des subjektiven und des objektiven Geistes angewandt. Diese zunächst willkürlich scheinenden Verfahren verlieren ihren unreflektierten Status, wenn die Grundbegriffe und Methoden von denen ausgegangen wird, in einem relativ geschlossenen und schlüssigen Kreis liegen, der alle Bereiche der natürlichen und subjektiven und geistigen Realität verbindet. Dieser Kreis gewinnt seinen Sinn durch die Idee der Entwicklung.

Um den Übergang zur Geschichtlichkeit zu zeigen,wird ebenso kurz Einiges rekapituliert,

Wir führen z, w, E, und I ein. Die Naturstrukturen sind dann Geichgewichte zwischen gerichteten Kräften, wobei diese Richtungsarten als I und deren Kraftwirkung als E benannt werden. Bezeichnend und konstitutiv für die anorganische Natur ist, dass die E und die I eine enge Verbindung eingehen. Das stellt sich auf der Ebene der „mechanischen“ Physik so dar, dass die I-Seite der physikalischen Erscheinungen ausgesondert und nur noch als raumzeitliche wahrgenommen wird.

In allen Entwicklungstheorien biologisch-philosophischer Art stellen sich Fragen, die wir auf unsere Weise angehen wollen. Dazu gehört das Problem, wie Leben und später daraus dann Geist aus den Naturstrukturen als „höhere“ Strukturen und gegen die Zunahme der Entropie entstehen können.

Die Zunahme der Entropie, das heißt die Abnahme der „Ordnung“ geht von der „Abschwächung“ der beteiligten Kräfte aus. Das bewirkt die Auftrennung der engen I/E-Relation. In die schwächere Kraftwirkung ( E ), aber in die voll erhaltene Richtungsfunktion I.

Diese Trennung, I – E , hat die Folge, dass sich viele E und viele Varianten von I entstehen und sich miteinander „vertragen“ können, denn mögliche abstoßende oder vereinigende Kraftwirkungen sind zu schwach geworden.

Die nächst höhere Entwicklungsstufe kann darauf aufbauend in Systemen, Netzen und Ebenen – konkret sind das beispielsweise die Makromoleküle, Zellbestandteile, Zellen und Organe – viele E mit jeweiligen gerichteten Funktionen als Relationen vereinen.

Wenn es viele E mit jeweils ihrer spezifischen Richtung gibt, dann nennt man das „Komplexität“.

Die relative Freiheit der E in den Systemen führt nicht nur zu Variationsmöglichkeiten gerichteter Bewegung, sondern auch zu deren Relationierungen in unbegrenzter Anzahl. Die Entwicklung der E und die Entfaltung der I kann dann so richtig beginnen.

Das anfängliche Struktur-Gleichgewicht durch den engen Bezug der gerichteten Kraftwirkungen aufeinander ( I/E ) wird zum extremen „Ungleichgewicht“ von E-Strukturen einerseits und I- Funktionen auf der anderen Seite; allerdings ist jeder dieser beiden Pole in sich wiederum stabil und so zum Beispiel als „Geistiges“ nicht der Entropiezunahme ausgesetzt, es ist von bleibender „Ordnung“.

Ich will hier noch einmal das Projekt „Entwicklung“ etwas abstrakter schildern, um die allgemeinen Strukturierungen zu verdeutlichen, welche die Naturwissenschaften verbinden sowie diese mit den Geisteswissenschaften.. Ausgangsbereich ist die Struktur der ersten zwei gerichteten Kräfte, also die Sz und Sw als E mit ihren Richtungen Rz und Rw als I. Das ist die Basis aller Entwicklungsschritte, die besser als „Übergänge“ darstellbar sind.

Die wichtigste Basis der Physik ist die Quantentheorie. Die Unterscheidung in die zwei Quanten-Phasen interpretiere ich in philosophischer Weise. In der einen Quantenphase sind die z und w voneinander getrennt. Damit sind ihre Sz und Sw „frei“, die einzelnen z und die vereinzelten w verlieren nichts an ihrer Kraft, weshalb sie und ihre Richtungen Rz und Rw als „unendlich“ zu beschreiben sind, sowohl was ihre zeitliche Erhaltung als was ihre räumliche Ausdehnung bedeutet. Ich habe das als isolierte z und w , aber auch als z-z und w-w modelliert, um anzudeuten, dass jedes z und „alle z“ – und ebenso alle w – jeweils eine unendliche Kraft und Richtungsbestrebung darstellen.

Ganz anders stellt sich das in der anderen Quantenphase dar. Sie wird von mir als z/w modelliert. In ihr herrschen die zwei Gleichgewichte, welche keine Kraftwirkung und keine Richtung nach außen zulassen, oder es herrschen – und das ist meist der Fall – Ungleichgewichte vom Modelltyp z-z/w oder w-w/z .

In diesen Ungleichgewichten spielt sich nun das alles ab, was den empirischen und „endlichen“ Großbereich auszeichnet. Zum Beispiel die Wechselwirkung von E und I , welche sich als Entwicklungs-Antrieb erweist. Das beginnt mit den E als Sz und Sw , welche wegen der Wechselbeziehungen als Kraftwirkung abnehmen und deshalb aus der ursprünglichen Unendlickeitsposition der S zur Bildung von Endlichkeiten beitragen. Eine andere Wirkung ist die Trennung der abnehmenden S-Wirkungen von den bleibenden R-Wirkungen. Diese R-Erhaltung ist die Voraussetzung für die zwei Unendlichkeiten – der unendlichen Weite der Rw und der unendlichen Tiefe der Rz – die sich jetzt aber von den eben genannten zwei Unendlichkeiten der z und w unterscheiden, welche den S-Aspekt nicht vom R-Aspekt trennen. Von den frei gewordenen R wird nun die Entwicklung bis hin zu den Konfigurationen des objektiven Geistes – I, E, N. G – wesentlich mitbestimmt.

Die zwei Prozesse der Entwicklung und der Übergänge stützen sich auf die gegensätzlichen Vorgänge in z und w – also Sz, Rz und Sw , Rw – sowie in dem mannigfaltigen Zusammenspiel in den theoretisch unbegrenzt vielen z/z/w-w- und ähnlichen Varianten. Das was als z/w erläutert wurde, kann dann – entsprechend verändert und entwickelt – auf I/E und N/G übertragen werden. Zum anderen gibt es entsprechend den nicht- relationierenden z und w die isolierten I, E, N, G. Das isolierte I steht für die Unendlichkeit der „I-Sphäre“. Das alleinstehende E wird wichtig für die unendliche und „leere“ „Existenzfolge“. Das isolierte N steht für die Möglichkeit des Gedankens des „Nichts“ im Alltagsverständnis und das alleinstehende G taucht als „Gleichheit“ in den wissenschaftlichen und alltäglichen Identifizierungsmethoden auf. Alle vier haben die Eigenart, als Isolierte jeweils nichts zur „Entwicklung“ beizutragen.

Die von mir benutzten Begriffe „Übergang“, „Entwicklung“ und „Relation“ sind sprachliche Varianten eines Ablaufes, dessen Strukturen auf diese Art von verschiedenen Seiten beleuchtet werden.

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